
Tim Cook als neuer Chef der Design-Teams: Was bedeutet das für die Zukunft – und wie sah der Weg dahin aus?
Jetzt in der Verantwortung von CookWenn man wesentliche Attribute sucht, die auf Tim Cook zutreffen, dann sind es wohl Fokus auf Marktlogik, Strategie und Koordination. Wie in unserem Artikel "
Ist Tim Cook am Ende seiner Agenda und braucht Apple den Führungswech..." ausführlich diskutiert, handelt es sich bei Cook um keinen risikofreudigen Visionär, sondern um jemanden, der hochoptimierte Sicherheit und Risikominimierung bevorzugt. Sofern es sich wirklich um eine Dauerlösung und nicht nur um eine kurzzeitige Übernahme der Verantwortung handelt, sind keine mutigen und radikalen Änderungen zu erwarten. Aufregende neue Ideen und emotionales Antlitz dürften kein Merkmal kommender Produkte sein.
Höher in der Hierarchie – und mehr Homogenität?Allerdings: Die Design-Abteilungen sind in der Hierarchie nun gestiegen, wenn sie direkt dem CEO unterstehen – was ein deutliches Zeichen ist, dass Design weiterhin hohe Priorität genießt. Wer sich auf ikonische Brüche freuen würde, hat wenig Grund zur Hoffnung. Bevorzugt man Homogenität über Plattformen und Systeme hinweg, dann dürfte genau das die Strategie der kommenden Jahre sein. Liquid Glass machte den Anfang, angeblich soll Glasoptik jedoch auch essenzieller Bestandteil der Hardware werden. Mehrfach wurde beispielsweise berichtet, das 2027er iPhone solle aus einem großen Stück Glas gefertigt sein. Für das nächste oder übernächste Jahr steht zudem das Redesign das MacBook Pro an, möglicherweise ebenfalls mit Anleihen an Liquid Glass der Systemoberfläche.
Apple wird Design nicht zu den Akten legenEine Sorge vor dem "Verlust der Designseele" Apples ist sicherlich dramatisiert, denn es steht nicht zu befürchten, austauschbares Industriedesign und Verwechselbarkeit mit günstigen Windows-Notebooks zu erhalten. Die kolportierte bevorstehende Design-Ära aus "Glas im System und der Hardware" könnte zudem mehr Änderungen bringen, als man sie in den vergangenen 10 bis 15 Jahren sah. Analytische, effiziente, kontrollierte Weiterentwicklung erscheint dennoch als plausibleres Szenario, anstatt einen ganz weitreichenden, mutigen Schritt zu gehen – welcher natürlich nicht gut funktionieren muss, nur weil er sehr neu ist. Ob allerdings ein Unternehmen, das so sehr vom Mut zum Stil gelebt hat, auch ohne kreative Führungsfigur dauerhaft begeistern kann, ist durchaus eine offene Frage. Als eine solche lässt sich Cook nämlich definitiv nicht bezeichnen. Cook wird kaum eigene Design-Entscheidungen treffen, wohl aber genauer vorgeben, in welche Richtung man sich entwickeln will.