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Tim Cook: „Ein Monopol ist nicht schlimm – solange es nicht missbraucht wird“

Tim Cook hat im Rahmen seines Japenbesuchs mit Nikkei.com über die verschiedensten Themen gesprochen, darunter die seiner Meinung nach ungerechtfertigte Kritik, wonach das Unternehmen zu viel Produktion (und damit Arbeitsplätze) nach China auslagere. Zum Thema Monopole in der Wirtschaft hat Cook eine klare Meinung: Sie sind ok, solange sie nicht missbraucht werden.


Cook wehrt sich gegen Vorwürfe
„Wir haben zwei Millionen Arbeitsplätze in den USA geschaffen“, so Cook bezüglich des Vorwurfs, Apple setze in erster Linie auf eine möglichst preisgünstige Fertigung in China. Das Glas seines iPhones beispielsweise stamme von Corning (in Kentucky beheimatet). Außerdem stammen diverse Halbleiter des iPhones aus den USA: „Es steckt viel mehr in der iPhone-Produktion als nur der Zusammenbau aller Teile in Fernost.“ Entsprechend groß sei das Herstellernetz in den USA, das diverse Komponenten des iPhones liefere. Obwohl Apple bereits Maßnahmen ergriffen hat, sich bei der Fertigung unabhängiger von chinesischen Produktionsstätten zu machen, werden immer noch 90 Prozent aller Apple-Produkte in China zusammengesetzt.

Apple schaut sich beim Auswahlprozess der Zulieferer Cook zufolge in allen Ländern um und entscheide sich für die jeweils besten Optionen. In Japan etwa arbeitet das Unternehmen mit Seiko Advance zusammen, die für die Farben der iPhones verantwortlich sind. Beide Unternehmen treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, so Cook.

Tim Cook hat im Prinzip nichts gegen Monopole
Auf die mögliche Gefahr durch Monopolstellungen (von Unternehmen wie Apple) angesprochen, weist Cook auf die starke Konkurrenz hin: „Wir haben wahrscheinlich mehr Wettbewerber als alle anderen Unternehmen.“ Bei Smartphones entwickelt sich – zusätzlich zu Samsung – Huawei zu einer immer stärkeren Marktpräsenz. Neue Dienste wie Apple TV+ sehen sich ebenfalls einer etablierten Konkurrenz ausgesetzt.

Monopole sieht Cook im Prinzip nicht kritisch: „Ein Monopol ist nichts schlimmes, solange es nicht missbraucht wird.“ Apple habe aber ohnehin in keinem Sektor eine Monopolstellung inne. Staatliche Regulierungsbehörden sollen laut Cook erst eingreifen, wenn Monopole klar ausgenutzt werden. Apple sieht sich in den USA und der Europäischen Union momentan mit diversen Untersuchungen konfrontiert. Im Kern geht es unter anderem um die Frage, ob das Unternehmen im App Store Drittanbieter gezielt benachteiligt, die Konkurrenz-Apps zu Apple-Anwendungen und -Diensten bereitstellen.

Kommentare

massi
massi12.12.19 13:40
Eine Diktatur ist nicht schlimm, solange sie nicht missbraucht wird.
+8
MikeMuc12.12.19 13:54
Monopol ist ja eben auch relativ. Ein Hersteller hat nun mal immer "das Monopol" auf seine Marke. Letztendlich könnte Apple sich aber auch dazu entscheiden, wenn man sie dazu zwingt, "alternative" Stores zuzulassen, den "AppStore" ganz einzustellen. Dann sind wir wieder ganz am Anfang.
Andernfalls könnte man das Markenrecht und etliches andere auch gleich einstampfen.
+4
piik
piik12.12.19 13:59
Ein Monopol ist ziemlich nichtrelativ. Das lässt sich klar definieren. Der sogenannte Missbrauch dagegen ist echt relativ. Wo fängt der an, wo hört der auf. Sind die extremen Gewinnspannen von Apple - die mit Abstand höchsten in der Technik-Welt - nicht eine Art von Missbrauch? Nach klassischer Interpretation schon.
+7
maculi
maculi12.12.19 14:11
Ein Problem von Monopolen ist, das es in Versuchung führt, das doch zu missbrauchen. Derzeit steht Apple finanziell gut da, aber wir wissen alle, das war auch schon anders. Sind die Finanzen mal nicht mehr so prickelnd wäre die Versuchung eine ganz andere.
0
desko7512.12.19 14:13
"Monopole sind nur dann schlechter als perfekter Wettbewerb, wenn sie zu schlechteren Ergebnissen führen, sich der Monopolist also nicht um Kunden bemüht, sondern diese zu übervorteilten, wehrlosen Abhängigen degradiert."
...
"Monopolisten können sogar großen Nutzen stiften, wenn sie aus vielem inkompatiblem Klein-Klein etwas großes Ganzes schmieden."
...
Quelle
+2
sierkb12.12.19 14:24
desko75:
[…]
Monopole sind nur dann schlechter als perfekter Wettbewerb, wenn sie zu schlechteren Ergebnissen führen, sich der Monopolist also nicht um Kunden bemüht, sondern diese zu übervorteilten, wehrlosen Abhängigen degradiert. Sobald drohende Konkurrenz den Monopolisten jedoch zwingt, den Nutzen der Kunden durch steigende Qualität und attraktive Preise ständig zu mehren, ist dagegen nichts einzuwenden.

Monopolisten können sogar großen Nutzen stiften, wenn sie aus vielem inkompatiblem Klein-Klein etwas großes Ganzes schmieden.
[…]

Warum hast Du diesen nicht unwichtigen (blaumarkierten) Satz in Deinem Zitat rausgeschnitten?
Ist dem denn so? Zwingt Konkurrenz Apple zu steigender Qualität und attraktiven Preisen bzw. lässt Apple diese Konkurrenz überhaupt zu im eigenen Universum oder schließen sie genau das eigentlich vorsätzlich aus und unterbinden überhaupt erst die Möglichkeit dazu, dass sowas überhaupt passieren kann (man denke da nur an mögliche und evtl. bessere Browser-Engines von Drittherstellern, z.B. Mozilla Gecko oder Google Blink, die nicht Apple WebKit heißen)? Und trifft nicht doch eher der erste Teil dieser Teilaussage, nämlich "Monopole sind nur dann schlechter als perfekter Wettbewerb, wenn sie zu schlechteren Ergebnissen führen, sich der Monopolist also nicht um Kunden bemüht, sondern diese zu übervorteilten, wehrlosen Abhängigen degradiert." zu, gibt es nicht genau an dieser Front mindestens Unbehagen und Unzufriedenheit seitens der Kunden, Verbraucherzentralen und Wettbewerbsbehörden?
Unter Anderem geht's in den laufenden Monopol- bzw. Kartell-Untersuchungen genau darum. Und nein, man komme da nicht mit Hausrecht. Das zählt da nicht bzw. es gibt in dieser Hinsicht höhere Werte als das Hausrecht. Auf das Hausrecht hatte sich damals auch Microsoft berufen, und es ist ihnen sowohl von US-Gerichten als auch von den EU-Kartellbehörden aus den Händen gewrungen worden. Und Google konnte sich auch nicht darauf berufen. Es geht um den Missbrauch genau dieses Hausrechts auf der eigenen Plattform zugunsten der eigenen Produkte und zulasten die der Konkurrenz. Was für Microsoft galt und gilt, was für Google galt und gilt, gilt auch genauso für Apple.
+2
desko7512.12.19 14:44
sierkb

Warum hast Du diesen nicht unwichtigen (blaumarkierten) Satz in Deinem Zitat rausgeschnitten?
Nicht, um irgendetwas zu zu unterschlagen. Deshalb habe ich die Quelle genannt. Der interessierte Leser kann gerne den ganzen Artikel lesen.
Ich wollte lediglich zwei Denkansätze liefern, die in eine andere Richtung gehen, als das bisher gesagte. Ganz neutral und ohne Wertung.

Im Übrigen Maße ich mir nicht an, hier irgendeine Position einnehmen zu können. Weder für Apple, noch gegen Apple. Dafür ist das Thema zu komplex und für mich als Nichtjurist undurchschaubar.

Je nachdem, wie man den Markt, um den es geht, definiert, komme ich zu unterschiedlichen Vermutungen. Betrachtet man nur den "iOS-App-Markt", hat Apple u.U. ein Monopol, denn sie sind alleiniger Verkäufer von iOS-Apps.
Betrachtet man allerdings den App-Markt als Ganzes, kann sicherlich nicht von einem Monopol die Rede sein. Denn die meisten Apps, z.B. AngryBirds bekommt man für iOS und Android.

Ist denn klar, um welchen relevanten Markt es geht?
+3
sierkb12.12.19 14:49
desko57:

Europäische Kommision: Wettbewerb: Informationen für Verbraucher: Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung :
Europäische Kommission
Informationen für Verbraucher
Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung

Ein Unternehmen, das auf einem bestimmten Markt eine beherrschende Stellung innehat, ist in der Lage, den Wettbewerb zu beschränken. Eine marktbeherrschende Stellung an sich ist noch nicht wettbewerbswidrig. Wenn das Unternehmen seine Stellung jedoch dazu benutzt, Mitbewerber auszuschalten, wird dies als Missbrauch angesehen.

Beispiele dafür sind:
  • Festsetzung überhöhter Preise
  • künstlich niedrige Preise, um kleineren Mitbewerbern, die nicht damit konkurrieren können, Kunden wegzunehmen
  • Behinderung von Mitbewerbern im eigenen (oder einem verwandten) Marktsegment, indem die Verbraucher zum Kauf eines Produkts gezwungen werden, das künstlich mit einem beliebteren, stark nachgefragten Produkt in Verbindung gesetzt wird
  • Weigerung, eine Geschäftsbeziehung mit bestimmten Kunden einzugehen, oder Sonderrabatte für Kunden, die ausschließlich oder überwiegend bei dem betreffenden marktbeherrschenden Unternehmen einkaufen
  • Verkauf eines Produkts nur in Verbindung mit dem Verkauf eines anderen Produkts

Mehr zum Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung >
-1
pünktchen
pünktchen12.12.19 15:05
Na da hat er Recht der Tim. Monopole können sehr sinnvoll sein - zB im Infrastrukturbereich. Ein Abwassernetz zB reicht völlig aus, ein zweites wäre Verschwendung.

Allerdings ist es praktisch ausgeschlossen dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen ein Monopol nicht missbraucht. Es muss es missbrauchen wenn es seine Gewinne maximieren will und das ist sein Daseinszweck. Deshalb wird der Staat immer regulierend eingreifen müssen. Und zwar nicht erst wenn der erpresste Geldhaufen bis zum Mond reicht und ausreicht um Regierungen zu kaufen.
+10
desko7512.12.19 15:10
sierkb
Europäische Kommission
...
Ein Unternehmen, das auf einem bestimmten Markt eine beherrschende Stellung innehat, ...
Und um welchen Markt geht es?
0
sierkb12.12.19 15:26
desko75:

Einen habe ich beispielhaft genannt.
-1
piik
piik12.12.19 15:29
pünktchen
Na da hat er Recht der Tim. Monopole können sehr sinnvoll sein - zB im Infrastrukturbereich. Ein Abwassernetz zB reicht völlig aus, ein zweites wäre Verschwendung.

Allerdings ist es praktisch ausgeschlossen dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen ein Monopol nicht missbraucht. Es muss es missbrauchen wenn es seine Gewinne maximieren will und das ist sein Daseinszweck. Deshalb wird der Staat immer regulierend eingreifen müssen. Und zwar nicht erst wenn der erpresste Geldhaufen bis zum Mond reicht und ausreicht um Regierungen zu kaufen.
Um mal ein bisserl Regen und Graupel auf Deinen Lobgesang des Staates träufeln zu lassen:
Auch die staatlichen Monopole werden regelmäßig ausgenutzt und zwar massiv. Beispiele:
1. Erinnert sich jemand an die Bundespost, vor der Privatisierung?
2. Bahn? Hohe Preise, miese Leistung.
3. BER - es erübrigt sich, dazu mehr zu sagen.
4. Elbphilharmonie Hamburg - wie 3.
5. Das Zündwarenmonopol führte 53 Jahre lang zu überhöhten Preisen in D.
6. Städtische Infrastrukturen wie Wasser/Abwasser werden schon lange als Steuerquelle missbraucht.
7. Beamtenapparat an sich - das staatliche Monopol auf bestimmte Tätigkeiten sorgt schon seit Kaisers Zeiten für sehr miese Effizienz und hohe Steuern.
8. Staaten, in denen fast alles staatlich bzw. "volkseigen" war, setzten Rekorde in den Punkten Ineffizienz, Unfreiheit des Einzelnen, Ausbeutung, Umweltverschmutzung etc. und pp.

Ich denke eher, dass das Ausschalten von Konkurrenz und das Anhäufen von undemokratischer Macht regelmäßig und fast mit naturgesetzlicher Präzision zu Problemen (Kungeleien, Korruption, Ausbeutung, Unterdrückung, Unfreiheit, Ineffizienz, mindere Qualität) führt. Ob staatlich oder nicht spielt dabei eine sekundäre Rolle.
-1
pünktchen
pünktchen12.12.19 16:04
Ich schrieb kein Wort dazu ob es denn ein staatliches Monopol sein muss. Es muss aber staatlich reguliert sein. Wer soll dem Monopolisten denn sonst die Spielregeln vorgeben?
+3
MetallSnake
MetallSnake12.12.19 16:07
pünktchen
Allerdings ist es praktisch ausgeschlossen dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen ein Monopol nicht missbraucht. Es muss es missbrauchen wenn es seine Gewinne maximieren will und das ist sein Daseinszweck.

Erst seit dem Kapitalismus im Endstadium. Eigentlich war das nie sein Daseinszweck eines Unternehmens den Gewinn zu maximieren, nur soviel wie man braucht um gut zu leben.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+2
BigLebowski
BigLebowski12.12.19 16:14
piik
Um mal ein bisserl Regen und Graupel auf Deinen Lobgesang des Staates träufeln zu lassen:
Auch die staatlichen Monopole werden regelmäßig ausgenutzt und zwar massiv. Beispiele:
...

Aber ein Gegenargument:

Wie sähe wohl das Bahnnetz / Autobahnnetz aus, wenn sie nur durch effiziente privatwirtschaftliche Unternehmen erbaut worden wären?

Hamburg - Berlin - München etc.
Und der Rest 🤷🏻‍♂️

Da bin ich eher bei pünktchen.
3. BER - es erübrigt sich, dazu mehr zu sagen.

Den Staat gibt es nicht sondern die Menschen dahiner, in diesem Fall die Bekloppten Berliner Amateure.

Man sollte Mal beleuchten was für eine Verantwortung die SPD und Wowereit daran tragen!

Ich las vor kurzem das Berlin damals ein Angebot von Hochtief (und noch einer Firma?) die den Flughafen für 1,7 Mrd bauen wollten, abgelehnt hatte.
Berlin kann es besser, so dachte die Politik Kaste.

Von diesem System ein Unternehmen erhält Zuschlag und beauftragt Subunternehmer der wiederum....
Sollte man in D langsam Mal Abstand nehmen.
+3
piik
piik12.12.19 16:58
MetallSnake
Erst seit dem Kapitalismus im Endstadium. Eigentlich war das nie sein Daseinszweck eines Unternehmens den Gewinn zu maximieren, nur soviel wie man braucht um gut zu leben.
Meine Güte, wo wird denn sowas gelehrt? Und wo ist denn der Kapitalismus im Endstadium? Praktisch alle Menschen fliehen dahin, wo der Kapitalismus blüht. Warum? Weil da Wohlstand und Freiheit einfach besser gedeihen. Faktisch. Nicht als Utopie der Marke comjunctivus irrealis.
-2
piik
piik12.12.19 17:02
pünktchen
Ich schrieb kein Wort dazu ob es denn ein staatliches Monopol sein muss. Es muss aber staatlich reguliert sein. Wer soll dem Monopolisten denn sonst die Spielregeln vorgeben?
Doch Du wolltest dem Staat viel Macht geben, das läuft genau darauf hinaus und Dein Beispiel mit dem Abwasser ist so ein Beispiel.
Aber sei's drum: Klar gehe ich da mit Dir, dass die absolute Freiheit zu Unfreiheit führt, wie so gut wie alle Absoluta. Und ja: Demokratische Staaten sollten demokratisch die Spielregeln vorgeben. Aber mit Maß. Und nicht den Kram alles selber machen wollen.
Anti-Kartell- und Anti-Monopol-Regularien und -Gesetze sind nötig, keine Frage.
-1
rosss12.12.19 17:38
piik
Sind die extremen Gewinnspannen von Apple - die mit Abstand höchsten in der Technik-Welt - nicht eine Art von Missbrauch? Nach klassischer Interpretation schon.

Das Argument darfst du dann aber nicht auf andere Branchen übertragen. Wieviel Gewinnspanne z.B. bei den Klamotten normal ist, sieht man auf jedem Schlussverkauf – dagegen sind Apples 39% doch pillepalle.
+1
Magicbuster
Magicbuster12.12.19 17:57
Ähem - Nur mal so am Rande: Niemand ist gezwungen, Apple zu kaufen. Es ist eine freie Entscheidung. Somit wäre wohl alles gesagt..
-6
sierkb12.12.19 19:39
Weitere Vorwürfe und Beispiele, die das Missbrauchs-Argument aufgreifen/stützen und denen im Rahmen dieser Untersuchung nachgegangen wird:

greenwich time/Washington Post (05.09.2019): How Apple uses its App Store to copy the best ideas
-1
Scrubelicious12.12.19 21:23
Der Staat auch ein Monopol Status. Mich wundert bis heute das sich keine beschwert! Warum gibt es kein Alternativen die ich meine Steuer geben kann?
Don't believe everything on the internet!
-5
sierkb12.12.19 21:26
Scrubelicious:

Der Staat ist nicht irgendwer da drüben im Abseits, losgelöst von uns – der Staat sind wir alle. Entsprechend sind abzuführende Steuern Steuern von und an uns alle.
+4
ExMacRabbitPro13.12.19 08:25
Ein Monopol ist schlimm. Und zwar immer!
Den ein Monopol bedeutet, dass irgend jemand auf irgend etwas den alleinigen Anspruch, das alleinige Recht, die alleinige Entscheidungsgewalt hat.
Damit geht automatisch ein missbrauch einher, denn niemand weiß, wie die Situation ohne das Monopol wäre.

Ich habe mich direkt zu Beginn über die Einführung der AppStores unheimlich gefreut! Endlich eine einfache Vertriebsplattform die auch kleine Entwickler nutzen können, um ihre Software anzubieten - dachte ich. Ich habe damals sogar spontan eine Mail an Steve Jobs geschickt und mich bedankt. Darüber könnt ihr jetzt meinetwegen lachen.

Ich habe damals nie damit gerechnet, dass Apple als Betreiber des Stores (und ich beziehe mich hier vor allem auf den Mac AppStore) derart Einfluss darauf nimmt, welche Art Software über den Store angeboten werden darf und Welche nicht.

So sind alle Systemnahen Tools prinzipiell außen vor.
So werden Apps verhindert die in irgendeiner Konkurrenz zu Apples eignen Programmen stehen.
So werden Apps verhindert, die Apple aus welchem Grund auch immer nicht in den Kram passen. Und komme mir jetzt keiner mit Jugendschutz, das klappt anderswo (Handel, etc...) auch problemlos.

Und was am schlimmsten ist, die Reise geht dahin, nur noch den AppStore als einzige Installationsquelle für Anwendungen zuzulassen.
Und alles zum Schutze der User und der Plattform.
Es lebe die Unmündigkeit!
+4
Finnigan13.12.19 09:36
Ich finde auch: "Ein Monopol ist schlimm. Und zwar immer!"
Nur ein Beispiel:
In Deutschland haben z.B. die Berufsgenossenschaften ein Monopol. Die Beitragshöhe wird von Ihnen festgesetzt, bei Krankheiten/Unfällen ist eine Anerkennung u.U. schwierig und ein Abschluss einer anderen Unfallversicherung ist nicht möglich.
0
Deppomat13.12.19 10:54
piik
Um mal ein bisserl Regen und Graupel auf Deinen Lobgesang des Staates träufeln zu lassen:
Auch die staatlichen Monopole werden regelmäßig ausgenutzt und zwar massiv.

Wenn ich den Vorwurf lese (Korruption bei staatlichen Projekten), fehlt mir immer ein wichtiger Punkt. Wo geht das verschwendete Geld denn hin, im Falle des BER oder der Elbphilharmonie zb? Das löst sich ja nicht in Luft auf, sondern es landet.. bei den beauftragten Unternehmen. Finde es sehr seltsam, daß die stets so einfach vom Haken gelassen werden. Der Siemens-Chef hat sogar mal öffentlich zu Protokoll gegeben, es gebe überhaupt keinen Grund, mit dem Bau des BER in absehbarer Zeit fertigzuwerden. Schamlos.
+4
pünktchen
pünktchen13.12.19 11:29
Finnigan
Ich finde auch: "Ein Monopol ist schlimm. Und zwar immer!"
Nur ein Beispiel:
In Deutschland haben z.B. die Berufsgenossenschaften ein Monopol. Die Beitragshöhe wird von Ihnen festgesetzt, bei Krankheiten/Unfällen ist eine Anerkennung u.U. schwierig und ein Abschluss einer anderen Unfallversicherung ist nicht möglich.

Die Berufsgenossenschaften sind ähnlich organisiert wie die gesetzlichen Krankenkassen. Was für tolle Alternativangebote die privaten Versicherer da anzubieten haben sieht man ja. Sortierung nach Risiko, Abwehr von Ansprüchen wegen Formalien, hohe Beiträge. Dafür ordentliche Gewinne und keine Selbstverwaltung. Und natürlich kein Haftungsschutz für den Unternehmer. Gerade im Bereich der Pflichtversicherungen ist der Nutzen von Konkurrenz eher fragwürdig. Wo sollen die Versicherer denn auch gross sparen, wenn nicht auf Kosten der Versicherten?

Deppomat
Wenn ich den Vorwurf lese (Korruption bei staatlichen Projekten), fehlt mir immer ein wichtiger Punkt. Wo geht das verschwendete Geld denn hin, im Falle des BER oder der Elbphilharmonie zb? Das löst sich ja nicht in Luft auf, sondern es landet.. bei den beauftragten Unternehmen. Finde es sehr seltsam, daß die stets so einfach vom Haken gelassen werden. Der Siemens-Chef hat sogar mal öffentlich zu Protokoll gegeben, es gebe überhaupt keinen Grund, mit dem Bau des BER in absehbarer Zeit fertigzuwerden. Schamlos.

Typisch sind ja Verträge mit Klauseln welche Nachforderungen bei allen möglichen und unmöglichen Umständen ermöglichen und den Unternehmer damit von allen denkbaren finanziellen Risiken freistellt. Dafür gibt er dann auch gerne ein unrealistisch niedriges Angebot ab. Das wird bei dem oben genannten Angebot für 1.7 Mrd auch nicht anders gewesen sein, die Kosten wären dann genauso explodiert. Die Erfahrungen mit dem Bau von Autobahnen durch private Generalunternehmer waren ja auch nicht so rosig.
+2
BigLebowski
BigLebowski13.12.19 11:44
pünktchen
...Das wird bei dem oben genannten Angebot für 1.7 Mrd auch nicht anders gewesen sein, die Kosten wären dann genauso explodiert. ...

Die Kostensteigerung wäre bestimmt da gewesen!
Aber höchstwahrscheinlich wäre er planmäßig fertig geworden.

Die Türkei bekommt ihren Flughafen hin, zwar mit Kostensteigerungen, aber er funktioniert wenigstens & China bekommt es auch hin (und spielt im Fernsehen darauf an das Deutschland seinen noch immer nicht fertig bekommt!!!),
nur in D läuft man wie ein Mondkalb umher weil Politiker denken da überall mit mischen zu müssen.
Logisch, wer es als Politiker schafft der schafft es natürlich überall, weil das alles geniale Leute sind.
Und SPD / Wowereit sind schön aus der Schusslinie.

Und aktuell SPD + AWO...das ist Deutschland:
Politik Familien die sich gegenseitig Posten zu schieben und hin und her wechseln.
(ist ja auch bekannt, der Ehepartner/ die Ehefrau landet bei dem im Ministerium/Behörde usw.)
Schicke hochmotorisierte Mercedes als Dienstwagen und SPD Jungpolitiker mit 10.000 pro Monat...und das als AWO
Da soll noch einer auf andere Länder (Türkei und AKP) bzw. deren Politiker mit dem Finger zeigen, brauch er nicht, hier läuft das genauso.🤷🏻‍♂️
-1
ilig
ilig13.12.19 13:59
BigLebowski
Aber höchstwahrscheinlich wäre er planmäßig fertig geworden.
Wieso höchstwahrscheinlich? Mit welche Fakten begründest Du die hohe Wahrscheinlichkeit? Damit: 0 ≤ P(Probability) ≤ 1?
0
pünktchen
pünktchen13.12.19 14:18
BigLebowski
Die Türkei bekommt ihren Flughafen hin, zwar mit Kostensteigerungen, aber er funktioniert wenigstens & China bekommt es auch hin

Es würde mich doch sehr wundern wenn die Bauaufsicht in der Türkei und China bei politisch gewollten Projekten so genau hinsieht wie in Deutschland. Da kann/muss man dann auch mal 5 gerade sein lassen. Und wenn es deshalb nachher zu irgendwelchen Katastrophen kommt wird der Staat ganz sicher nicht dafür haften. Deshalb bekommen Diktaturen Grossprojekte einfach schneller gebaut.

Das hat mit Monopolen nur alles nicht viel zu tun, es sei denn man sieht den Staat als Monopol. Aber ein Staat ohne Gewaltmonopol kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
+2
BigLebowski
BigLebowski13.12.19 17:44
Es lässt sich aber nicht alles darauf schieben.
Wie viele Großbauprojekte müssen noch in die Hose gehen bis
man merkt das man hier was absolut falsch macht? Und das wieder und wieder, das ist erschreckend.

Die Chinesen/ Asiaten nehmen doch Deutschland gar nicht mehr ernst,
das war vielleicht mal vor 20 - 30 Jahren anders.
https://www.deutschlandfunk.de/grossbauprojekte-in-der -schweiz-was-deutschland-von-den.795.de.html?dram:article_id =355687
Es wurde gesprengt, gefräst, gebohrt und geschwitzt. 17 Jahre haben die Bauarbeiten am Gotthard Basistunnel gedauert, von den ersten Schachtarbeiten in Sedrun 1999 bis zur Eröffnung am 1. Juni. Für den badischen Unternehmer Martin Herrenknecht, dessen Bohrmaschinen Gabi 1 und 2, Heidi und Sissi die Schwerstarbeit am Gotthard leisteten, ist der Flachtunnel mit zwei Röhren à je 57 Kilometer nicht nur Weltrekord, sondern eine Meisterleistung:

„Den Zeitplan haben sie eingehalten, die Schweizer, sind sogar ein Jahr früher fertig geworden bei diesem gigantischen Projekt, was eine Meisterleistung ist, sowohl ingenieurmäßig als auch von der finanziellen Seite. Das ist abgelaufen wie eine Schweizer Uhr.“

"Warum sind die Schweizer bei Großprojekten so viel besser?
Ein Blick Richtung Süden zeigt: Große Bauvorhaben können auch wesentlich besser klappen, als in Deutschland. Sowohl in der Planung als auch in der Ausführung könnten wir uns von der Schweiz einiges abschauen."


Unter einer SPD/ Wowereit wäre so etwas in 30 Jahren nicht fertig gewesen und dazu hätten beide "Seiten" aneinander vorbei gebohrt

Politiker hier in Deutschland reden bei zu vielen Sachen mit von denen sie absolut keine Ahnung haben und landen damit noch in die Aufsichtsräte für solche Bauprojekte (Was hat Wowereit da eigentlich verdient?) das ist einer der Gründe warum es hier nicht hinhaut dafür aber in anderen Ecken der Welt.
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