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Test: Yamaha MusicCast NX-N500 Netzwerklautsprecher

Yamaha NX-N500: Alternativen und Klang

Kommen wir zu den eingangs angesprochenen Nachteilen solch umfangreicher Konnektivität. So schön es auch sein mag, dass sich die NX-N500 derart anschlussfreudig geben, muss doch die Frage nach der Sinnhaftigkeit erlaubt sein: Wie viele Nutzer benötigen wirklich alle diese Zugangswege zu den Lautsprechern? Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster und behaupte, dass die Mehrheit der NX-N500-Käufer nicht mehr als zwei oder höchstens drei Verbindungsarten nutzen. Will man sie am Mac nutzen, reicht entweder USB, AirPlay oder auch Bluetooth. Wer sie beim Fernseher aufstellt, nutzt vermutlich Toslink und evtl. noch Bluetooth. Nutzer mit anderen MusicCast-fähigen Komponenten hören über Yamahas Wireless-Verbindung. Alle anderen Schnittstellen bleiben vermutlich ungenutzt. Die Konsequenz daraus liegt auf der Hand: Man bezahlt für einen Haufen Schnittstellen, die man wahrscheinlich nie braucht. Andererseits: So gibt es ein Gerät, das nahezu alle Anwendungsszenarien abdeckt.


Die Rückseite des Master im Detail.

Wer sich auf eine Anschlussart beschränkt und schon einen passenden DAC besitzt, bekommt von Yamaha die technisch (und mutmaßlich auch klanglich) eng verwandten Yamaha HS5 Aktivlautsprecher, die eigentlich für den Studioeinsatz gedacht sind. Diese verzichten auf sämtliche digitalen, Funk- und Netzwerkfeatures der NX-N500 und kosten als Paar nur ca. 340 Euro (bei Thomann).

Für rund 850 Euro UVP bekommt man die aktiven micromega MySpeaker (hier getestet), die wie die Yamaha ebenfalls sehr neutral abgestimmt sind, aber mehr Bassvolumen und höhere Pegelreserven bieten. Die MySpeaker haben zwar keine Netzwerk-Features, aber USB und Toslink-Eingänge, können also auch direkt an Computer oder TV angeschlossen werden. Auch Bluetooth ist an Bord. Die im selben Vergleichstest beschriebenen Nubert nuPro A-200 bieten ähnliche Features, sind aber weniger auf absolute Neutralität abgestimmt und haben diverse Möglichkeiten zur persönlichen Abstimmung des Klangs. Auch die Nubert bieten deutlich mehr Substanz in den unteren Registern und kosten mit 690 Euro nicht zuletzt über 100 Flocken weniger, als die Yamaha.

Soweit zu zwei möglichen Alternativen, mit denen ich auch schon gewisse klangliche Eigenschaften der NX-N500 vorweg genommen habe. Doch hier nun die Klangbeschreibung im Detail: Positiv bei der ersten Inbetriebnahme ist das erfreulich geringe Grundrauschen – welches aber leider durch einen leisen Pfeifton aus dem Hochtöner des Master konterkariert wird. Dieser Trägerton ist zwar nur in leiser Umgebung im Nahfeld, und wenn keine oder nur sehr leise Musik spielt, zu hören, sollte aber nicht sein.


Zu den besten Eigenschaften der NX-N500 gehört ihre gute räumliche Abbildung sowohl im Nahfeld, als auch bei Raumaufstellung. Das Geschehen löst sich sehr gut von den Boxen und transportiert eine Menge Detailinformationen. Das „Timing“ stimmt. Etwas zu zurückhalten ist hingegen der Bass- und Grundtonbereich. Hier bieten z.B. die oben genannten Alternativen ein deutlich erwachseneres, größeres Klangbild. Leider gibt es derzeit keine Möglichkeit, die NX-N500 um einen Subwoofer zu erweitern. Für die Zukunft ist das aber nicht ausgeschlossen, sollte Yamaha mal einen MusicCast-fähigen Subwoofer anbieten.

Am Desktop konnte ich leichte Klangverfärbungen in den unteren Mitten feststellen. Übertrieben ausgedrückt klang es manchmal etwas topfig. In Wohnraumaufstellung an der Vorderkante auf einem Rack war davon aber so gut wie nichts zu hören. Tatsächlich sind die NX-N500 auch weniger für den Desktop gedacht. Die zuvor bereits erwähnten Yamaha Studiolautsprecher HS5 sind für das Nahfeld vermutlich besser geeignet – und zudem deutlich günstiger. Die NX-N500 basieren zwar technisch auf den HS5, aber nach Auskunft von Yamaha haben sie eine etwas andere Abstimmung und einen anderen Tief-/Mitteltöner.

Über die MusicCast-App lässt sich der Klang im Bass, in den Höhen, sowie in der Balance anpassen. Bestimmte Voreinstellungen oder gezielte Manipulation zur Anpassung an den Aufstellungsort sind damit aber nicht möglich. Eine automatische Raumkorrektur gibt es derzeit ebenfalls nicht.


Kommentare

Hot Mac
Hot Mac28.01.17 09:57
sonorman
(...) Die klanglich hochwertigste Anschlussart ist – theoretisch – der asynchrone USB-Port.

Wasser auf die Mühlen ... oder Öl ins Feuer.

Danke für den Test!
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sonorman
sonorman28.01.17 10:37
Hot Mac

Das war rein auf die Auflösung bezogen. Darum "theoretisch".
Die Lautsprecher haben ja genug Eingangsoptionen, so dass jeder selbst entscheiden mag. Ich muss die Diskussion darum nicht noch mal haben.
+1
teorema67
teorema6728.01.17 10:51
Hier verrichtet seit bald 20 Jahren die kleine Ur-Piano-Craft-Anlage von Yamaha - rein analog, nur Receiver und CD-Leser, ihren Dienst. Für mich ist daher neben dem Preis der Hersteller ein subjektiver Pluspunkt für die vorgestellten Speaker – danke für den aufschlussreichen Test!
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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BenTheBig
BenTheBig28.01.17 11:08
Schöner Test zu schönen Lautsprechern.

Ich selbst habe beim Hausbau aktiv auf MusicCast gesetzt und bin super zufrieden:
Neben dem RX-A3060 spielen hier noch 4 weitere Komponenten (YSP-1600, WX-010, WX030 und ISX-80) in diversen verlinkten Situationen und ich bin total happy so flexibel sein zu können.
Für den Lütten folgt dann eine aktuelle PianoCraft im KiZi.
Wer immer nur Sonos im Kopf hat, sollte sich das Yamaha System mal in Ruhe anschauen.
+2
Hot Mac
Hot Mac28.01.17 12:28
sonorman
Hot Mac

Das war rein auf die Auflösung bezogen. Darum "theoretisch".
Die Lautsprecher haben ja genug Eingangsoptionen, so dass jeder selbst entscheiden mag. Ich muss die Diskussion darum nicht noch mal haben.

Ich weiß das doch!
Ich wollte nur witzig sein.

Vielleicht wären die Lautsprecher etwas für meinen Sohn.
Bei uns geht gerade ein Ein-Kisten-Lautsprecher-Debakel in die zweite Runde.
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thomas b.
thomas b.28.01.17 12:58
Wireless Speaker, jetzt mit deutlich mehr Kabeln und Anschlüssen als je zuvor bei passiven Boxen.
+5
nane
nane28.01.17 14:34
thomas b.
Genial! 😄+1
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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mactelge
mactelge28.01.17 14:36
thomas b.

Genial! +1
Dreh´dich um – bleib´wie du bist – dann hast du Rückenwind im Gesicht!
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Hot Mac
Hot Mac28.01.17 14:37
Es wollen doch alle die eierlegende Wollmilchsau, oder etwa nicht?
Diesmal ist für jeden etwas dabei und niemand kann meckern.
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sonorman
sonorman28.01.17 15:07
Hot Mac
Vielleicht wären die Lautsprecher etwas für meinen Sohn.
Bei uns geht gerade ein Ein-Kisten-Lautsprecher-Debakel in die zweite Runde.
Guck morgen (Nachmittag) noch mal rein. Vielleicht ist was für Deinen Filius dabei.
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Hot Mac
Hot Mac28.01.17 15:14
Herzlichen Dank für den Hinweis!
Ich wollte gerade schon wieder losziehen ...
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teorema67
teorema6728.01.17 15:21
thomas b.
Wireless Speaker, jetzt mit deutlich mehr Kabeln und Anschlüssen als je zuvor bei passiven Boxen.
+2

Genau ist der Trend. Und dabei hast du die Rechnung noch ohne Apples neue Adapter-Sparte gemacht
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
janknet28.01.17 17:26
Vielen Dank für den Test!
Hab zwar "nur die HS5 in weiß aber kann deine Beschreibung zum Klang so bestätigen.
Mir reichen diese vollkommen aus.
Klinkenstecker vom Monitor in den iMac rein, Stromversorgung sicherstellen und fertig ist bei mir die Verkabelung.

Bin sogar soweit gegangen und hab mir seit kurzem die HS8W fürs Wohnzimmer gegönnt und den AV-Receiver rausgeschmissen. Stereo reicht mir vollkommen.
Die HS8 können locker 30qm beschallen und gehen auch gut tief runter.
Bin der Meinung das Aktive Lautsprecher das non-plus Ultra darstellen was Klang betrifft. Von der Preis-Leistung her muss mir einer erst eine Stereo-Anlage inkl. Verstärker und Lautsprecher zeigen, die für 560.- mehr können.
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iDeiv28.01.17 23:38
janknet

Die Audio Pro Addon T20 können mehr, vor allem was den Klang anbelangt. Sie sind nur nicht so bekannt wie z. B. Yamaha, Canton usw.
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frankenstein29.01.17 06:39
Also tut mir leid, aber das Konzept ist einfach nur bescheuert.

Man ist doch viel besser bedient mit einem kleinen Streamer-Verstärker und zwei normalen Passiv-Boxen. Weniger Kabel, besserer Klang, und vor allem mehr Zukunftssicherheit: Wenn in ein paar Jahren die Technik wieder weiter ist und neue Streaming-Formate da sind, muss man nicht gleich die Boxen mit wegwerfen.
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teorema67
teorema6729.01.17 09:06
frankenstein
.Man ist doch viel besser bedient mit einem kleinen Streamer-Verstärker und zwei normalen Passiv-Boxen.
Das eben könnte sich durchaus ändern, wenn Boxen mit eigenen abgestimmten DAC/DSAs bessere Resultate erzielen.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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sonorman
sonorman29.01.17 10:10
frankenstein

Man ist doch viel besser bedient mit einem kleinen Streamer-Verstärker und zwei normalen Passiv-Boxen. …
Das ist eine uralte Gretchenfrage in der HiFi-Welt: Passiv oder Aktiv? Heute ergänzt und erschwert durch die Frage, wo der DAC sitzen sollte.

Beide Konzepte haben klare Vor- und Nachteile (die Auszuführen jetzt zu lange dauern würde). Es gibt Befürworter für beide Lager (natürlich) und beide vertreten ihre Ansichten mit Vehemenz. Ich selbst mache mir auch schon seit Ewigkeiten Gedanken darüber und bin zu dem Schluss gekommen: Es gibt kein Richtig oder Falsch! Die Antwort lautet schlicht: Es kommt darauf an.

Demnächst (in einigen Wochen) habe ich ein Konzept mit DAC/Verstärker und Passivboxen im Test. Das ist eine gute Gelegenheit, die Sache noch mal näher zu beleuchten.
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Krispo9929.01.17 10:42
sonorman
Demnächst (in einigen Wochen) habe ich ein Konzept mit DAC/Verstärker und Passivboxen im Test. Das ist eine gute Gelegenheit, die Sache noch mal näher zu beleuchten.

Doch nicht etwa ein DEVIALET Expert Pro mit dem angekündigten Streamingboard
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sonorman
sonorman29.01.17 10:46
Krispo99
Doch nicht etwa ein DEVIALET Expert Pro mit dem angekündigten Streamingboard
Nein, deutlich preisgünstiger.
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janknet29.01.17 12:51
iDeiv

Ich weiss nicht so recht.
Für mich sind die Audio Pro Addon keine echten Aktiv-Lautsprecher.
Eine Box ist passiv somit ist das nur ein Lautsprecher mit eingebauten Verstärker.
Frequenzweichen arbeiten analog.
Gerade die aktive Frequenztrennung und Entzeerung macht richtige Aktiv-Lautsprecher erst zu dem was Sie sind.
Darum sind die Dinger im Vergleich so extrem klein bei unglaubliche ch detaillierten Klang und Bass für die Lautsprechergrösse.
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Bitsurfer29.01.17 14:11
Für an den Fernseher ist das wohl nix. Fehlt ja der HDMI Anschluss. 😬
Noch einer mehr. 🤗
Ich meine, Aktivlautsprecher gehören an der Glotze an den ARC-HDMI Anschluss. Alles andere ist Suboptimal.
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ocrho29.01.17 17:24
Auf der ersten Seite wird groß beschrieben, dass das einer der typischen Einsatzszenario der Fernseher ist. Wieso kommt der Fernseher-Szenario dann auf den Folgeseiten nicht explizit vor? Wie ist es mit den Anschlüssen und vor allem mit Mehrkanalton ?
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