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Test Shure MV88+: Professionelle Tonaufnahmen mit dem iPhone für Video, Podcasts, Interviews und mehr

Shure MV88+ Video Kit: Praxis und Fazit

Da ich weder Vlogger, Videoexperte noch Tontechniker bin, ist Tonaufzeichnung für mich kein Interessenschwerpunkt. Aber auch als Laie kommt man mit dem Set gut zurecht und kann sehr gute Ergebnisse erzielen, wenngleich es ein paar Stolpersteine gibt.


Die in einer Rolltasche gelieferte Ausrüstung umfasst neben dem Mikrofon eine dafür passende Mikrofonklemme mit Blitzschuh-Adapter, eine Klemmhalterung für Smartphones, einen Windschutz (Schaumstoff) und das besagte Mini- oder Tischstativ mit Shure-Branding von Manfrotto, das man auch einzeln bei Amazon für rund 20 Euro erwerben kann. Dazu wird je ein kurzes Kabel USB-auf-Lightning für iOS und eines für andere Smartphones mit USB-C mitgeliefert. An der Rückseite des Mikrofons findet sich die entsprechende Anschlussbuchse, sowie ein Klinkenanschluss für Kopfhörer zum Monitoring.

Der Aufbau und die Inbetriebnahme (nach Installation der App) gestaltet sich sehr einfach. Da gibt es keine Beanstandungen, außer vielleicht, dass es stabilere Smartphoneklemmen als das mitgelieferte aus Plastik gibt.

Für die Beschreibung der App und ihrer Funktionen verweise ich erneut auf den Test des MV88 (ohne "+"). Da hat sich nichts wesentliches geändert. Die Software bietet verschiedene Presets für unterschiedliche Aufnahmesituationen und manuelle Anpassungsmöglichkeiten, beispielsweise für die Vorverstärkung.

Die Monitoring-Funktion des MV88+ ist für Recording-erfahrene User natürlich ein wichtiger Bonus am MV88+.


Ich habe mit dem MV88+ verschiedene Tests durchgeführt. Um die Aufzeichnungsqualität mit der des internen Mikrofons des iPhone 11 Pro vergleichen zu können, habe ich das iPhone in meinem HiFi-Setup an meinem Hörplatz positioniert und verschiedene Musikstücke über die Lautsprecher abgespielt. Als Einstellung für das MV88+ kam dafür eine Begrenzung der Stereobreite auf ungefähr den Aufstellungswinkel meiner Lautsprecher zum Einsatz. Anschließend habe ich die selbe Musik noch mal bei exakt gleicher Lautstärke mit den internen Mikros des iPhone aufgezeichnet.

Der Unterschied ist – zugunsten des Shure – so deutlich, dass sich für ernsthafte Tonaufzeichnung die Frage eigentlich gar nicht stellt, ob sich ein externes Mikro wie das MV88+ lohnt. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet.


Etwas problematisch ist es für unerfahrene User wie mich, auf Anhieb die richtige Mikrofoneinstellung für die jeweilige Situation zu finden. Dazu sei noch erwähnt, dass die in der MOTIV-App vorgenommenen Einstellungen im Mikrofon gespeichert und erhalten bleiben, auch wenn man die App wechselt. Soll beispielsweise ein Video mit dem iPhone aufgezeichnet werden, nimmt man zuvor die Mikrofoneinstellungen in der App vor und wechselt dann in die Kamera-App. Dort gibt es leider keine Möglichkeit, die Aussteuerung zu kontrollieren. So ist es mir passiert, dass ich ein halbstündiges Video-Interview mit viel zu geringem Tonpegel aufgezeichnet habe. Ein wenig Erfahrung setzt das Set schon voraus. Für geübte Vlogger sollte das aber keine Hürde darstellen.



Fazit
Das Shure MV88+ Video Kit überzeugt mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und sehr guter Klangqualität – sofern man korrekte Einstellungen gemacht hat. Das Mini-Stativ plus Klemmhalterung ist dabei auch für freihändige Aufnahmen ein komfortables Hilfsmittel, wenngleich für Video nicht so geeignet, wie ein entsprechender Gimbal.

Im Querformat ist die App teilweise etwas unübersichtlich, ansonsten macht sie aber einen sehr guten Eindruck. Und sie kann auch mit den internen Mikros des iPhone genutzt werden, wenn das MV88+ mal nicht zur Hand ist. Dann allerdings nur in Mono.

Der Preis geht in Ordnung, auch wenn die Qualität der mitgelieferten Smartphone-Halterung meiner Ansicht nach etwas hochwertiger sein dürfte.


Plus/Minus Shure MV88+ Video Kit

+ Flexibel nutzbar
+ hohe Aufzeichnungsqualität
+ Monitoring
+ weitgehend überzeugende App

– Smartphone-Klemme etwas labil

Kommentare

Landgraeber
Landgraeber19.10.19 09:41
Sorry, aber "professionell" ist daran gar nichts.

Ein Electret-Kondensator-Mikro der 60-Euro-Klasse mit billigem A/D-Wandler und einem kleinen DSP, der sich redlich bemüht, Rumpeln, Wind und Pop-Geräusche wegzurechnen und Richtcharakteristik, Phase und Timing so zu verbiegen, dass man das Gesprochene halbwegs verstehen kann, ist eher eine Karikatur professioneller Audiotechnik.

Nichts gegen Consumer-Produkte! Mikros wie dieses liefern teils erstaunliche Ergebnisse. Nur sollte man nicht gleich alles, was über die Qualität der eingebauten Komponenten eines Smartphones hinausgeht, als "professionell" bezeichnen.
Stay hungry, stay foolish.
+7
Skomo19.10.19 10:02
Das Shure Mv88+ ist ein gutes Mikrofon,
dem stimme ich zu.
Allerdings ist der Rest des Artikels mehr als widersprüchlich.
In Bezug auf Audio empfehle ich Ihnen wirklich Nachhilfe.
"Bei Memos wird nur in Mono aufgezeichnet"
Denken Sie etwa der Mensch spricht in Stereo?
Selten so gelacht...
Informieren Sie sich über Tonaufzeichnungsformate.
Dann wird evtl. auch klar was Mono und Stereo in diesem
Zusammenhang bedeuten...und welche Mikrofone
für welchen Zweck verwendet werden.
Ach ja und die Mikrofone der iPhones sowie der MacBooks ab 2006
sind für amtliche Sprachaufnahmen brauchbar (mit etwas Nachbearbeitung
im Editor).
-1
Papierlos19.10.19 10:17
Skomo
In Bezug auf Audio empfehle ich Ihnen wirklich Nachhilfe.
...
Informieren Sie sich über Tonaufzeichnungsformate.
Lass uns Unbedarfte doch bitte an Deinen Kenntnissen teilhaben.

Kann so ein Mikrofon eigentlich auch für Telefonate genutzt werden? (für Amateur-Telefonate selbstverständlich)
+3
redbear19.10.19 12:59
Wer stellt denn ein Mikro 1,5 m entfernt vom Interviewpartner auf ?
Damit alleine ist der Faktor "professionell" schon gestorben...
-1
sonorman
sonorman19.10.19 13:10
redbear
Wer stellt denn ein Mikro 1,5 m entfernt vom Interviewpartner auf ?
Damit alleine ist der Faktor "professionell" schon gestorben...
Die Überschrift behauptet ja nicht, dass ICH der Profi bin.
Wie gesagt, das ist ein Test aus Sicht eines Laien, so wie es in Text steht.

Da Shure das Produkt als Set zum Videofilmen anbietet und dabei iPhone und Mikro zusammen an einem Stativ montiert sind, bot sich diese Aufstellung förmlich an. Würde man mit den internen Mikros des iPhone arbeiten, wären die ja auch in der selben Distanz.
+1
ela19.10.19 14:37
gibt es die Vergleichsaufnahmen irgendwo zum download oder online zum abspielen?
+1
savall19.10.19 15:21
Skomo
Denken Sie etwa der Mensch spricht in Stereo?
Nein, sprechen nicht. Aber wir hören in Stereo (mindestens).
+4
My2Cent19.10.19 16:40
Es gibt auch Nachhilfe für Skomo:
Auch wenn die App „Sprachmemos“ heißt, so kann man trotzdem damit auch andere Dinge aufnehmen. Welche Qualitätsansprüche in einem solchen Fall an solche Aufnahmen gestellt werden, das darf jeder Nutzer für sich selbst entscheiden.

Ach ja: Und auch wenn man diese App nur für Sprachaufnahme nutzt, so wäre es trotzdem von Vorteil, wenn die App Sereo-Aufnahmen ermöglichen würde, z.B. für Interviews.
+1
redbear19.10.19 17:18
sonorman
redbear
Wer stellt denn ein Mikro 1,5 m entfernt vom Interviewpartner auf ?
Damit alleine ist der Faktor "professionell" schon gestorben...
Die Überschrift behauptet ja nicht, dass ICH der Profi bin.
Wie gesagt, das ist ein Test aus Sicht eines Laien, so wie es in Text steht.

Da Shure das Produkt als Set zum Videofilmen anbietet und dabei iPhone und Mikro zusammen an einem Stativ montiert sind, bot sich diese Aufstellung förmlich an. Würde man mit den internen Mikros des iPhone arbeiten, wären die ja auch in der selben Distanz.

Mit minimalen finanziellen Mehraufwand könntest Du die Tonqualität gewaltig boosten :
dem Mikro ein Verlängerungskabel gönnen und es per Tonangel ausserhalb des Bildes (bei Deiner Bildkomposition bietet sich das von oben, über der Person an) in 30 cm Abstand befestigen... das Ergebnis ist garantiert besser
+1
Tirabo20.10.19 11:49
Man kann mit dem Shure-Mikrofon sehr professionelle Aufnahmen machen, die Frage ist nur wie professionell man es anstellt.

Skomo

Was soll eigentlich eine „amtliche Aufnahme“ sein?

Eine vom Gericht oder einer Behörde bestätigte?

Es gibt gute und auch schlechte Aufnahmen, auch professionelle und Laienaufnahmen.
Die müssen aber nicht immer schlecht sein.

Bitte keinen Status produzieren, den es so nicht gibt.

Man kann auch mit dem Shure sehr gute und professionelle Aufnahmen machen. Der Einsatzzweck spielt dabei eine große Rolle. Wichtig ist, was an Klang rauskommt. Man braucht Erfahrung und Wissen.

Du glaubst gar nicht, wie viele unterirdisch schlechte Reportagen tagtäglich über das Radio und dem Fernseher gesendet werden. Das Hauptproblem sind die unbearbeiteten Räume, in denen solche Mikrofon Aufnahmen gemacht werden.

Ich musste früher öfter Sprachaufnahmen schlechter Räume manuell nachbearbeiten. Die wurden zwar mit super „professionellen“ Mikros gemacht, aber von Menschen mit 0 Ahnung, welche Kapseln es gibr und wofür sie eingesetzt werden, gerade im Hinblick auf unbearbeitete kleine Räume.
Das war jede Menge Arbeit, weil fast jeder Vokal und jeder Popplaut zu einer massiven Anregung des Raumes führte. Sowas wird von guten Mikrofonen gnadenlos aufgenommen.
0
oculi20.10.19 20:33
Dann hätte ich eine Frage an die Runde:
Neben dem Mikro braucht es auch eine gute Software. Es gibt viel. Aber ein Feature habe ich noch nirgends gefunden:
Wenn ich einen Text einspreche und einen Versprecher habe, dann möchte ich diesen nicht erst am Ende "herausschneiden" müsen, sondern sofort stoppen, an eine spezifische Stelle springen und exakt dort wieder neu aufsetzen.
Welche Aufnahme-Software bietet mir so etwas? Am Mac oder iPad.
0
AppleUser2013
AppleUser201320.10.19 20:46
Hmm das teil ist halt ein billig mikro... für gewisse Zwecke mag es gut sein, aber es ist und bleibt ein billig Mikro... Interessant, daß Son hier sowas schreibt, wenn er auf der anderen Seite Highend Hifi testet.... Ein gutes Mikro bekommt man von Neumann z.b U87 für 2k Euro,aber richtig gut wird es mit
mit dem Brauner VMA,welches über 8000 kostet...
Ich selber nutze nur Neumann (als Fanboy)... Die Mics sind einfach gut und auch haben sie sehr gute Kopfhörer oder Studio Monitore... Gut bei Monitore bin und bleib ich bei Genelec....
Bin sehr zufrieden mit meinem 5.1 System, aber jetzt gibt es "the ones"....

Da freue ich mich drauf...
0
Tirabo20.10.19 21:41
AppleUser2013
Hmm das teil ist halt ein billig mikro... für gewisse Zwecke mag es gut sein, aber es ist und bleibt ein billig Mikro... Interessant, daß Son hier sowas schreibt, wenn er auf der anderen Seite Highend Hifi testet.... Ein gutes Mikro bekommt man von Neumann z.b U87 für 2k Euro,aber richtig gut wird es mit
mit dem Brauner VMA,welches über 8000 kostet...
Ich selber nutze nur Neumann (als Fanboy)... Die Mics sind einfach gut und auch haben sie sehr gute Kopfhörer oder Studio Monitore... Gut bei Monitore bin und bleib ich bei Genelec....
Bin sehr zufrieden mit meinem 5.1 System, aber jetzt gibt es "the ones"....

Da freue ich mich drauf...

Es kommt wie gesagt immer auf den Einsatzzweck der Mikrofone an. Ein U87 für klassische Aufnahmen habe ich noch nie benutzt und auch bisher keiner meiner Kollegen. Wozu auch? Gerade bei gemischter Äquivalenzsterofonie ist die Nierencharakteristik bei Großmembraner völlig kontraproduktiv und nicht zu gebrauchen. Großmembrane haben dazu Partialschwingungen, die ihnen einen sehr prägenden Klang aufdrückt (gut für Gesang/Sprache u. Soloinstrument imStudio), den wir aber dort nicht brauchen, gerade in Hinsicht auf unterschiedliche Räume und auf die Aufstellung. Kleinmembrane sind daher die unbedingt einzusetzende Wahl.

Wie gesagt, es ist alles nicht getan, einfach ein irgendwelche Mikrofone in den Raum zu werfen, die Sonorman stattdessen testen sollte. Das ist völliger Unsinn, weil es völlig ad absurdum ist.
Sonorman ist kein Tonschaffender und das hat er auch ganz klar gesagt. Völlig in Ordnung so.
+2

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