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Test FiiO R9 Media Streamer: Der Desktop-Alleskönner mit High-End-Anspruch

FiiO R9 i– Klang und Fazit

Die Klangwertung des FiiO R9 habe ich mit folgendem Equipment vorgenommen: Für die Kopfhörer-Prüfung hat FiiO mir den neuen Over-Ear Magnetostaten FT5 (rund 500 Euro, Test folgt später) mitgeschickt. Zusätzlich habe ich aus meinem Fundus den ebenso genialen wie günstigen HiFiMAN HE400 (Magnetostat, Testbericht), sowie den Dan Clark Audio Aeon II (Magetostat, Test) und Fostex TH909 (dynamisch) eingesetzt. Als Vergleich in Sachen Kopfhörerverstärker diente der questyle CMA fifteen. Ein DAC mit Vor- und Kopfhörerverstärker, der mir schon seit längerem als Referenz auf diesem Gebiet dient.


Für den Klang an Lautsprechern wurde der R9 mit der Stereo-Endstufe T+A A 200 und den Lautsprechern Wilson Audio TuneTot verbunden. Als Vergleichsmaßstab für Streaming-Vorstufen nutzte ich den kürzlich getesteten Cambridge Audio CXN100, der mit 1.049 Euro (aber ohne Kopfhörerverstärker) in einem ähnlichen Preisbereich liegt.

Statt seitenlanger Klangbeschreibungen anhand von einzelnen Musikbeispielen fasse ich meine in mehreren Wochen zusammengetragenen Erfahrungen lieber zusammen. Denn die Ergebnisse sind ziemlich eindeutig.

Zunächst Kopfhörer: Das ist die Kernkompetenz des FiiO. Mit seiner extrem leistungsstarken Ausgangsstufe, die genug Saft liefert, um theoretisch sogar wirkungsgradstarke Lautsprecher ordentlich antreiben zu können, bedient der R9 so ziemlich alles an Kopfhörern problemlos. Mit Ausnahme von Elektrostaten natürlich. Aber egal ob nieder- oder hochohmig, mit geringer oder hoher Empfindlichkeit, symmetrisch oder unsymmetrisch: Nutzer haben mit ihm eine riesige Wahlfreiheit für mögliche Kopfhöreranschaffungen.


Mit jedem von mir getesteten Kopfhörer überzeugte der R9 mit einem stets ausgewogenen, sehr feinen, niemals lästigen und zugleich dynamischen Auftritt. Da blieben einfach keine Wünsche offen. Erst im direkten Vergleich mit dem Questyle (der gut 1.000 Euro mehr kostet) wurde klar, dass Ausgangsleistung und Spitzen-DAC-Ausstattung nicht alles ist. Der Questyle arbeitet ebenfalls mit einem ES9038PRO, aber nur mit einem statt zweien, wie im R9. Dennoch konnte der Questyle den R9 mit einem etwas lebendigeren, anspringenderen Klangbild auf Respektabstand halten. Auch grobdynamisch und in Sachen Stressfreiheit reichte der R9 hier nicht ganz heran. Das wurde insbesondere mit dem Fostex deutlich, der eine eher helle, auf absolute Präzision ausgelegte Abstimmung hat und am R9 etwas anstrengender wirkte. Ohne derartige 1:1-Vergleiche dürfte es aber schwer fallen, dem R9 in Sachen Kopfhörerklang überhaupt irgend eine Schwäche anzulasten.


Auch bei der Wiedergabe über Lautsprecher und somit über die Vorstufenausgänge lässt der R9 kein Haar an der Suppe. Allerdings bewegt sich das Gehörte hier eher auf dem Klassendurchschnitt. Der Gegner Cambridge CXN100 setzt sich in diesem Vergleich mit einer merklich frischeren und anspringenderen Spielweise ab. Der R9 gibt sich demgegenüber ein wenig nüchtern-sachlicher. Der CXN100 vermittelt einfach das gewisse Quäntchen mehr an Spielfreude. Salopp ausgedrückt: Da wippt der Fuß öfter mit.

So kann sich der R9 am Ende auch klanglich behaupten. Vor allem an Kopfhörern aller Art. An Endstufen/Lautsprechern spielt er hingegen nicht über dem Niveau anderer Vertreter in dieser Klasse. Hier ist der Cambridge CXN100 die aktuelle Benchmark.


Fazit: Einer der smartesten Streaming-DACs seiner Klasse

Der FiiO R9 und sein kleinerer Bruder R7 sind in der Welt des Audio-Streaming ziemlich einzigartige Gesellen. Mit ihrem Formfaktor, den kompakten Maßen sowie dem Bedienkonzept empfehlen sie sich besonders für den Desktop-Einsatz, können aber auch im Wohnzimmer als Ergänzung vorhandener Anlagen eingesetzt werden.

Dazu erwies sich der R9 im Test vor allem mit seinem integrierten Kopfhörerverstärker als äußerst kompetente und klangstarke Lösung. Im Vergleich zu einfacheren USB-DACs und Kopfhörerverstärkern ist der R9 um ein vielfaches flexibler, besser ausgestattet und trotz Feature-Reichtum top zu bedienen. Quasi nebenbei kann er auch noch Aktivlautsprecher oder Endstufen mit Musik beschicken. Und das alles aus nahezu jeder denkbaren Quelle, egal ob online oder lokal. – Mit Ausnahme von Plattenspielern und anderen analogen Geräten.

Hardware, Funktionsumfang, Anschlüsse, Bedienung und Klang: Der R9 leistet sich keine Schwächen. Wer mit „traditionellen“ HiFi-Geräten nicht viel am Hut hat, dürfte auf diese Lösung vol abfahren.


Plus/Minus FiiO R9
+ einzigartiges Hochkant-Design
+ sehr kompakt
+ großes Touch-Display
+ riesiger Funktionsumfang
+ Roon Ready
+ HiRes bis 768kHz PCM/DSD512
+ leistungsstarker Kopfhörerverstärker
+ vielseitige Anschlussmöglichkeiten
+ keine Stummelantennen
+ gelungene Bluetooth-Fernbedienung
+ internes Netzteil, optional externes Netzteil nutzbar
+ unzählige Streaming-Optionen
+ auch für Apple Music in HiRes geeignet
+ sehr starker Kopfhörerverstärker

– nicht ganz ungefährlicher Schalter für Fixed-Out
– Verarbeitung im Detail nur so lala

Kommentare

wicki
wicki02.03.24 08:59
Lese ich das richtig: man kann die Apple-Music-App aus dem Android-Store auf dieser Kiste installieren? Das finde ich mal sehr interessant – endlich mal ein Streamer, der Apple-Music nativ unterstützt.
Better necessarily means different.
+1
sonorman
sonorman02.03.24 09:46
Ja, das ist richtig.
Geht aber auch beim Eversolo DMP-A6 (siehe ergänzende Artikel).

Da diese Geräte auf Android basieren und es dafür eine Apple Music App gibt, ist das auch nicht so verwunderlich. Die meisten Streamer basieren auf Linux-Kernen. Und dafür bietet Apple keine Unterstützung, zumal es da keinen App Store gibt.
+2
BMPBrother02.03.24 10:54
Also ich weiß nicht, aber ein Streamer mit hochkantem Display geht in meinen Augen komplett am Thema vorbei. Da werden dann Titelinformstionen mit Überlänge wieder sinnfrei abgeschnitten, um stattdessen Grafikgimmik zu priorisieren. Die meisten modernen Streamer gehen da displaytechnisch in die völlig falsche Richtung, sie werden zwar immer größer, die Ablesbarkeit, gerade wenn man nicht direkt vorm Gerät steht, wird trotzdem nicht besser. Einzig die Rose-Modelle sind in der Hinsicht einigermaßen sinnig, aber ansonsten sehe ich da keine brauchbaren Modelle. Und der Fiio verpatzt es da mMn komplett 🙄

Aber sowas passiert immer, wenn Leute Geräte entwickeln, die solche offenbar selber noch nie benutzt haben 🤷‍♂️
+1
evanbetter
evanbetter02.03.24 11:59
Spätestens bei den Ambiente-Lichtstreifen war ich restlos überzeugt.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+5
macymesser02.03.24 12:49
Das Hochkant Format ist besonders bei Apple Music mit der Lyrics Anzeige sinnvoll, da machen Querformat Displays weniger Sinn, weil die Lyrics dann sehr klein werden.
BMPBrother
Also ich weiß nicht, aber ein Streamer mit hochkantem Display geht in meinen Augen komplett am Thema vorbei. Da werden dann Titelinformstionen mit Überlänge wieder sinnfrei abgeschnitten, um stattdessen Grafikgimmik zu priorisieren. Die meisten modernen Streamer gehen da displaytechnisch in die völlig falsche Richtung, sie werden zwar immer größer, die Ablesbarkeit, gerade wenn man nicht direkt vorm Gerät steht, wird trotzdem nicht besser. Einzig die Rose-Modelle sind in der Hinsicht einigermaßen sinnig, aber ansonsten sehe ich da keine brauchbaren Modelle. Und der Fiio verpatzt es da mMn komplett 🙄

Aber sowas passiert immer, wenn Leute Geräte entwickeln, die solche offenbar selber noch nie benutzt haben 🤷‍♂️
+2
wicki
wicki02.03.24 13:06
sonorman
Ja, das ist richtig.

Da diese Geräte auf Android basieren und es dafür eine Apple Music App gibt, ist das auch nicht so verwunderlich. Die meisten Streamer basieren auf Linux-Kernen. Und dafür bietet Apple keine Unterstützung, zumal es da keinen App Store gibt.
Ja, schon klar (bin selber Software-Entwickler).

Es scheint aber auch so, dass Apple überhaupt kein Interesse an der Integration von Apple-Music in irgendwelche Hifi-Geräte zu haben scheint. Sonst hätten sie schon längst ein Linux-API für Apple-Music rausgebracht. Und vielleicht sogar ein (für die Hifi-Hersteller selbstverständlich kostenpflichtiges) Zertifikat „Apple Music Ready“.
Better necessarily means different.
+1
BMPBrother02.03.24 13:07
Also die Lyrics sind jetzt echt das Letzte, was ich auf dem Display sehen möchte, zumal ich da zum Mitsingen ja auch direkt davorstehen müßte 😎 Und wenn Lyrics, dann lass ich mir die aufm iPad anzeigen. Da kann ich dann selbst in der Wanne mitjodeln 💪😁
+2
faulpelz02.03.24 13:37
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
+2
Philantrop
Philantrop02.03.24 15:50
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
0
sonorman
sonorman02.03.24 16:23
Philantrop
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
Naja, das finde ich etwas dramatisiert.

Ein iPhone ist, nachdem es von Apple nicht mehr mit Updates versorgt wird, auch nicht gleich Elektroschrott. Es arbeitet ganz normal weiter, bis der Akku tot ist. Und den könnte man auch ersetzen. Bei Audiogeräten oder anderen Devices mit Internet ist das nicht anders.

Ich nehme mal an, die Hauptsorge mancher sind etwaige Sicherheitslücken, die nicht mehr gefixt werden. Aber dann müsste man sich im Prinzip von JEDER vernetzten Technik fern halten. Denn es gibt inzwischen unzählige Dinge im Haushalt mit Internetzugang. Und viele davon sind definitiv größere Risikofaktoren. Insbesondere alle Arten von Smart Home Devices.

Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.
+3
Philantrop
Philantrop02.03.24 16:39
sonorman
Philantrop
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?

Beste Frage! Sonst wäre es tatsächlich nach ein paar Jahren Elektroschrott.
Alles was in Internet kommt, braucht aktuelle Firmware/Software - alles andere ist grob Fahrlässig.
Naja, das finde ich etwas dramatisiert.

Ein iPhone ist, nachdem es von Apple nicht mehr mit Updates versorgt wird, auch nicht gleich Elektroschrott. Es arbeitet ganz normal weiter, bis der Akku tot ist. Und den könnte man auch ersetzen. Bei Audiogeräten oder anderen Devices mit Internet ist das nicht anders.

Ich nehme mal an, die Hauptsorge mancher sind etwaige Sicherheitslücken, die nicht mehr gefixt werden. Aber dann müsste man sich im Prinzip von JEDER vernetzten Technik fern halten. Denn es gibt inzwischen unzählige Dinge im Haushalt mit Internetzugang. Und viele davon sind definitiv größere Risikofaktoren. Insbesondere alle Arten von Smart Home Devices.

Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.

Ich finde das tatsächlich eher beschönigend. Ein Gerät ohne Sicherheitspatches in einem öffentlichen Netzwerk de facto eine Gefahr für den Eigentümer und vor allem für andere. Vor allem wenn sie eine Plattform nutzen die hinlänglich bekannt ist - wie Android, Windows oder iOS.

Ein Gerät welches nicht mehr gepatched wird und auf dem zum Beispiel Accountdaten liegen (wie bei dem vorgestellten Gerät) gehören nicht in ein Netzwerk. Das ist keine Schwarzmalerei sondern Konsens in IT-Welt.
0
Philantrop
Philantrop02.03.24 16:40
Ps.: Und ich finde das auch völlig OK. Vernetzte elektronische Geräte haben nunmal ein End-Of-Life und der ist meist gleichzusetzen mit End-of-Support.
Letzteres sollte nur transparent kommuniziert werden.
+2
sonorman
sonorman02.03.24 16:52
Philantrop
Ich finde das tatsächlich eher beschönigend. …
Es muss lediglich jeder selbst einschätzen, ab wann es zu riskant wird. Wenn Du beispielsweise bereit bist alle paar Jahre ein neues iPhone zu kaufen und das Alte zu verschrotten, warum dann nicht auch für einen Streamer oder für Smart Home, wofür ja die gleichen oder ähnliche Bedingungen gelten, was Update-Versorgung angeht? Andererseits darfst auch nicht vergessen, dass ein Device, nur weil es noch Updates bekommt, keineswegs vollkommen sicher und unangreifbar ist. Es gibt auch in der Apple-Welt immer wieder mal Sicherheitslücken, die erst nach langer Zeit gestopft werden, wenn sie schon aktiv ausgenutzt werden. Aber zeige mir doch mal Fälle, in denen Hacker über einen Audio-Streamer ins Netzwerk eingedrungen sind und das Konto des Besitzers geplündert haben.

Ich habe ja eine Alternative genannt. Ist Dir das alles zu riskant, dann lass halt die Finger davon und hör offline. Die Möglichkeit besteht nach wie vor!
+1
faulpelz02.03.24 19:37
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Einzelkomponenten, es ist zwar nicht so komfortabel, aber ein iPad erneuert man doch eher als einen Streamer.
Danke für das reichliche Feedback
+1
morpheus
morpheus02.03.24 21:37
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Coffee is always the solution
0
sonorman
sonorman02.03.24 22:23
morpheus
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Es ist schon zu lange her, dass ich den Evo 150 hier hatte. Außerdem ist der Evo ein Streaming-Vollverstärker, lässt sich also nicht direkt vergleichen. Aber wie im Text geschrieben: der CXN100 von Cambridge gefiel mir besser.
+1
morpheus
morpheus03.03.24 14:42
morpheus
Sehr guter Bericht 🙏Wie schlägt sich der FiiO klanglich im Vergleich zum Evo 75/ 150?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Es ist schon zu lange her, dass ich den Evo 150 hier hatte. Außerdem ist der Evo ein Streaming-Vollverstärker, lässt sich also nicht direkt vergleichen. Aber wie im Text geschrieben: der CXN100 von Cambridge gefiel mir besser.

Danke, dachte vielleicht hattest du es noch parat.
Coffee is always the solution
0
vta03.03.24 16:48
sonorman
Also: Wo zieht man die Grenze? Am Ende gibt es nämlich KEIN EINZIGES vernetztes Gerät auf der ganzen Welt, das garantiert ein Leben lang mit Updates und Security-Fixes bedient wird. Nach ein paar Jahren ist in der Regel Schluss. Die Geräte hören deswegen aber nicht auf zu funktionieren. Die Alternative ist: Offline und idealerweise rein analog Musik hören. Von Schallplatte, Kassette, Tonband. Existiert alles noch und ist absolut Hacking-sicher.
Das ist doch eine fragliche Darstellung. Vor allem das zur Alternative.

Genau so kommt es, dass man wildfremden Leuten "auf den Küchentisch" schauen kann, weil die solche Schrottgeräte einsetzen und/oder komplett falsch konfigurieren. Wen es interessiert, bemüht sich z.B. mal Shodan, etc.
Auto fahren kann man nur mit Führerschein. IT-Geräte etc. nutzen meint jeder zu können ohne jegliches Vorwissen.

Geräte, die keine Updates erhalten oder nicht vertrauenswürdig sind, kommen bei mir gar nicht erst ans Netz bzw. es wird eine Netzwerksegmentierung vorgenommen.

Und man kann Geräte nutzen, die mit OpenSource-Software laufen bzw. viele kommerziellen Geräte kann man nachträglich damit patchen, wie z.B. Router und Access Points. Auf meinem Ubiquiti-Kram läuft z.B. OpenWrt.
Und für Hifi gibt es auch einige interessante OpenSource-Projekte.

Hifi-Kram ist Kram, den man i.d.R. sehr lange nutzen kann. Wenn die Geräte aber nicht mehr dumm sind, dann ändert sich das. Ich kann nur davor warnen bzw. man sollte sich das gut überlegen, was man sich da anschafft. Und Sicherheitslücken ist nicht der einzige Punkt sondern auch Veränderungen auf Seiten der Streaming-Angebote, die auch gepflegt werden müssen.
Und in der Vergangenheit gab es schon Fälle, wo dann einfach ein Service oder Gerät für EoL erklärt wurde. Selbst Sonos ist da mal entsprechend aufgefallen... .
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vta03.03.24 16:59
faulpelz
faulpelz
Gibt es eigentlich schon Erfahrungen, wie lange solche Betriebssysteme, wie hier Android mit dem Android-Store, für HiFi Gerätschaften unterstützt werden?
Dann bleibe ich doch lieber bei meinen Einzelkomponenten, es ist zwar nicht so komfortabel, aber ein iPad erneuert man doch eher als einen Streamer.
Danke für das reichliche Feedback
Genau. Oder einen Mac mini oder eine mini PC mit linux etc. mit passender Software (ggf. OpenSource oder auch nicht) und ggf. iOS Remote App etc.
Und wenn es etwas fertiges von der Stange sein muss, dann möglichst günstig, damit man nicht zu viel Geld in den Sand setzt, wenn der Support gekappt wird. Dazu dann klassische Einzelkomponenten die "dumm" sind wie Verstärker, DAC, etc.
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sonorman
sonorman03.03.24 17:24
vta

Nicht jeder glaubt, dass das Risiko so hoch ist. Wenn Du es tust, musst Du eben entsprechend handeln. (Was Du scheinbar auch tust, indem Du solche Komponenten einfach nicht in Dein Netzwerk lässt. – Was wiederum eine der von mir genannten Alternativen ist.)

Aber es ist ja nicht so, dass es sonst keine Alternativen gäbe. Nimm einfach einen DAC/Vorverstärker OHNE Netztwerk/Streaming. Davon gibt es genug. Dann schließt Du Deinen Mac per USB an, und gut ist. Aber diese Geräte erfordern eben eine externe Quelle als Zuspieler, wie z. B. den Mac. Und das unterscheidet sie von Streaming-Playern, die Musik von Streamingdiensten unabhängig abspielen können. Diesen Komfort wissen viele zu schätzen. Das Risiko, sich damit eine Sicherheitslücke einzufangen, ist ziemlich hypothetischer Natur. Es könnte passieren! Ist aber eher unwahrscheinlich, weil es für Angreifer meistens viel attraktivere Vektoren gibt.

Die Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden? Oder soll die EU vorschreiben, dass Hersteller lebenslang Sicherheitsupdates anbieten müssen? Oder wohin soll Eure Argumentation führen?
+1
haschuk03.03.24 18:05
sonorman

Eine einfache Aussage der Hersteller genügt. Wir als x GARANTIEREN y Jahre Sicherheitsupdates. Amazon hat diesen Passus schon in ihre Gerätebeschreibungen aufgenommen.
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sonorman
sonorman03.03.24 18:24
haschuk
sonormanEine einfache Aussage der Hersteller genügt. Wir als x GARANTIEREN y Jahre Sicherheitsupdates. Amazon hat diesen Passus schon in ihre Gerätebeschreibungen aufgenommen.
Und was ändert das dann für Dich? Ab wieviel Jahren garantierte Sicherheitsupdates würdest Du so ein Gerät kaufen? Ab 5 Jahren? 10?
0
haschuk03.03.24 20:15
sonorman

7-10. Nur man hat dann etwas, was zu einer Entscheidung beitragen kann.
0
faulpelz03.03.24 20:17
sonorman

Die Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden?

Ich hab garkeine bedenken und lasse mir auch nicht einreden, ich wolle irgendwas verbieten, ich hatte einfach nur die Frage: wie lange so ein Streamer denn absehbar funktionieren könnte , bevor er Elektro-Schrott ist. Deshalb bleibe ich als Quelle lieber bei einem Tablett oder Computer , den ich sowieso irgendwann erneuere .
+1
sonorman
sonorman03.03.24 20:23
faulpelz
sonormanDie Frage an Dich, faulpelz und Philanthrop (und andere ähnliche Bedenkenträger) lautet: sollen Streamer verboten werden?

Ich hab garkeine bedenken und lasse mir auch nicht einreden, ich wolle irgendwas verbieten, ich hatte einfach nur die Frage: wie lange so ein Streamer denn absehbar funktionieren könnte , bevor er Elektro-Schrott ist. Deshalb bleibe ich als Quelle lieber bei einem Tablett oder Computer , den ich sowieso irgendwann erneuere .
Ok, aber es wird kein Elektroschrott, wenn es keine Updates mehr gibt. Es funktioniert ganz normal weiter. So wie übrigens auch meine Apple Watch Serie 0, die schon lange keine Updates mehr bekommt.
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haschuk03.03.24 20:53
sonorman
Ok, aber es wird kein Elektroschrott, wenn es keine Updates mehr gibt. Es funktioniert ganz normal weiter. So wie übrigens auch meine Apple Watch Serie 0, die schon lange keine Updates mehr bekommt.

… sofern Spotify, Apple Music, Tidal, … nicht in 4 Jahren entscheiden, Android 12 nicht mehr zu unterstützen und dann alte Clients bis Version z aussperren. Hat es alles schon gegeben.

Dann wird es mit der Funktionalität des Streamers ziemlich dünn.
+1
sonorman
sonorman03.03.24 21:21
Ja, man kann sich schöne Horrorszenarien ausdenken und den Teufel an die Wand malen. Apple könnte sich auch entscheiden, macOS und iOS nur noch als Abo für (jeweils) 19,99€ im Monat anzubieten. Was dann?

Gibt es diese Diskussion eigentlich auch bei Smart-TVs? Davon sind zig-Millionen im Umlauf und die bekommen in der Regel nur ein bis zwei Jahre Updates. Wenn überhaupt. Wenn die von verschiedenen Seiten vorgetragenen Argumente darauf angewendet würden, dann müssten Fernseher laufend gehackt werden oder (je nach Lesart) nach dem letzten Update sofort Elektroschrott sein.
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haschuk03.03.24 21:38
sonorman
Mein Smartteil im TV wurde nie genutzt und ist nicht im LAN. Dafür gibts ein Nvidia Steam, dass seit 7 Jahren regelmäßig Updates bekommt. Selbst ein altes FireTV hat noch vor ein paar Wochen Sicherheitsupdates eingespielt bekommen, woran Amazon sehr interessiert ist.

Netflix hat reihenweise alte Clients ausgesperrt. Ergo auch bei Smart-TVs ein Thema. Und das ist Realität und nix zusammengesponnenes.

Ebenso Smart Home. Gibt reihenweise WLAN Steckdosen, die 50+ CVEs mit nem Score > 8 haben und nie ein Update gesehen haben und ein Sicherheitsrisiko sind. Ja sie funktionieren noch. Und werden noch immer verkauft.

Auch wie ne Hotel-Telefonleitung in Singapur funktioniert. Sollte man evtl nicht benutzen, um sich in ne vertrauliche Webex Konferenz einzuwählen….
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sonorman
sonorman03.03.24 21:47
Haschuk
Dir ist aber schon klar, dass Du mit Deiner Strategie einer seeeehr kleinen Minderheit von Nutzern angehörst, oder? Versteh mich nicht falsch. Soll jeder machen, wie er will. Aber diese übertriebene Alarmismus ist doch ziemlich weltfremd.

Und wegen Smart-TV: Wir haben hier im Haushalt einen, der knapp 10 Jahre alt ist und sein letztes Update vor etwa 7 Jahren bekommen hat. Der zeigt noch heute alle Sender über DVB-T/C/S und streamt einwandfrei von Netflix, Amazon und anderen. TV+ ging damit noch nie, lässt sich aber bei Bedarf durch einen billigen Stick oder ATV nachrüsten. Also alles andere als Elektroschrott.
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haschuk03.03.24 22:11
sonorman

Ja. Es ist eine (kleine) Minderheit. Nur warum? Weil es nicht im Bewusstsein der Leute ist. Und gerne mit, naja, das geringe Risiko weggeredet wird. Siehe, sorry Deine Aussagen, die genau die Mehrheit widerspiegelt.

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