Steve Jobs: Die Wutrede, die zu Corning (Gorilla Glass) führte +++ GM begründet CarPlay-Ablehnung mit dem Apple-Mitgründer


"Das ist die dümmste Idee, die ich jemals gehört habe!", mit diesen Worten zog Steve Jobs einst über die Idee Cornings her, Smartphones in Projektoren zu verwandeln. Auch wenn das Unternehmen also damals nicht mit jenem Konzept auf Gegenliebe stieß, war es doch eine Situation, die Jobs offensichtlich in Erinnerung blieb. Wie der Corning-CEO rund zwei Jahrzehnte später nun in einem Interview ausführt, kam Jobs nämlich zwei Jahre später auf Corning zurück. Es sollte aber nicht mehr um Projektoren, sondern um Displayglas gehen – denn die Prototypen des ersten iPhones hatten sich als viel zu kratzanfällig erwiesen.
Diesmal war es Corning, die nicht mit Jobs zusammenarbeiten wollten. Apple solle an anderer Stelle suchen, hieß es dereinst. Jobs griff die Führung erneut an und brachte den Vorwurf an, Corning sei einfach zu feige, halte die eigenen Leute von Großartigkeit ab. Er wolle bald das bedeutendste Produkt der Geschichte präsentieren, könne das aber momentan nicht, weil Corning versage – er wolle sie deswegen vernichten. Jene Wutrede sollte dafür sorgen, dass ein Umdenken stattfand, Corning das Gorilla Glass für Apple herstellte und damit sogar zum gefragtesten Anbieter der Branche wurde.
GM zitiert Jobs-Ansätze, um CarPlay-Abkehr zu erklärenNoch in einem anderen Kontext ist Steve Jobs derzeit im Gespräch. Der Autohersteller GM hatte vor einiger Zeit bekanntlich CarPlay die Treue gekündigt und will es stattdessen ausschließlich mit den eigenen Systemen versuchen. CarPlay zu entfernen, kommt bei vielen Kunden nicht gut an – doch ausgerechnet Jobs gilt dem Chief Product Officer Sterling Anderson als Vorbild. Was man derzeit mache, sei ein sehr "jobsischer Ansatz",
so Anderson.
Dieser habe regelmäßig Dinge entfernt, die angeblich jeder brauchte. Als Beispiel dienen Laufwerke, die aus Macs verschwanden. Hey, das hier ist jetzt die Zukunft", sei nun ebenfalls ein Ansatz, den GM mit dem Ende der CarPlay-Unterstützung verfolge. In gewisser Weise ähnele das Vorgehen der damaligen Abkehr von Disk Drives, dies zugunsten von Technologien, die besser aktuellen Anforderungen gewachsen sind. Warum solle man heutzutage in einem Auto noch das Äquivalent von "Phone Mirroring auf einen Laptop" verwenden, wenn man doch so viel mehr tun könne?