Stellt Apple Swift für Android vor?


Es ist fünfzehn Jahre her, dass Chris Lattner mit der Arbeit an Swift begann. Offiziell vorgestellt wurde der designierte Nachfolger von Objective-C auf der WWDC 2014, im Dezember 2015 erschien die Programmiersprache mit einer Open-Source-Lizenz (Apache 2.0). Hauptsächlich dient sie dazu, eine einheitliche Programmiersprache für sämtliche Apple-Plattformen zu bieten. Doch auch für Linux und Windows steht Swift zur Verfügung, und Embedded Swift kann Microcontroller steuern. Zeitnah soll sich Swift-Code zudem leichter in Android-Apps integrieren lassen. Darum kümmert sich eine
Arbeitsgruppe, die jüngst ins Leben gerufen wurde.
Die Swift Android Workgroup hat sich eine umfangreiche Liste an Aufgaben gesetzt. Generell will man Android-Unterstützung in der offiziellen Swift-Distribution verbessern und aufrechterhalten. Zudem sollen Empfehlungen entstehen, um das Programmieren in Swift für Android reibungsloser zu gestalten. Dazu gehören Verbesserungen an essenziellen Paketen wie Foundation und Dispatch. Offenbar befindet sich das Projekt in einer frühen Phase, denn viele Zielsetzungen sind sehr abstrakt. So will die Android Workgroup in Zusammenarbeit mit der „Platform Steering Group“ zunächst Support-Ebenen definieren, um diese dann strukturiert umzusetzen. Auch Konzepte wie Packaging, Continuous Integration sowie Debugging von in Swift umgesetzten Android-Apps stehen auf der To-Do-Liste der frisch gegründeten Arbeitsgruppe.
Neues Forum, Meeting alle zwei WochenDie Workgroup hat einen eigenen
Bereich im Swift-Forum. Zusätzlich halten die Teilnehmer in ungeraden Kalenderwochen zur Ostküsten-Mittagszeit (das entspricht 18:00 mitteleuropäischer Zeit). Das derzeitige Team besteht aus zehn Mitgliedern des Swift-Forums; man freut sich aber über Zuwachs. Die Inhalte des Unterforums stehen offen im Netz; wer bereits Mitglied des Swift-Forums ist, kann Fragen stellen und sich beteiligen – und auf Antrag auch an den (virtuellen) Treffen teilnehmen.
Erleichterung (nicht nur) für App-EntwicklerWer mobile Apps anbietet, will sowohl unter iOS als auch unter Android vertreten sein. Während Google das für Java optimierte Kotlin empfiehlt, setzt Apple seit 2014 auf Swift. Es gibt einige Anbieter, die versprechen, funktionierende Apps für beide Plattformen aus einer Code-Basis zu erstellen – mehr oder weniger erfolgreich. Ein reibungslos in Android-Projekte integrierbarer Swift-Code könnte App-Entwicklern einige Arbeit ersparen. Nebenbei haben Apples hauseigene Entwickler ein Interesse daran, Android-Apps mittels Swift umzusetzen: Mit Apple Music, Apple TV sowie dem Migrationsassistenten veröffentlicht der Konzern selbst Titel im Play Store von Google.