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Prozess: Apple vs. Leaker (ehemaliger Mitarbeiter) – Einigung und öffentliche Entschuldigung

Oft stammen Produkt-Leaks aus Quellen, die sogar halbwegs öffentlich einzusehen sind – nämlich aus den Auftragsbüchern oder Quartalsberichten von Zulieferern. Prognostizieren öffentlich gehandelte Unternehmen, die mit Apple in Verbindung gebracht werden, plötzlich massiven Zuwachs im Quartal einer iPhone-Einführung, so kann man eins und eins zusammenzählen. Auch gestohlene Bauteile aus frühen Phasen der Produktionsvorbereitung oder Codeschnipsel im System zählen zu den dankbaren Quellen. Teilweise sind es aber Mitarbeiter selbst, die zu offen plaudern. Genau ein solcher Fall wurde gerade in Santa Clara, Kalifornien verhandelt.


Verfahren nach Einigung eingestellt
2023 hatte sich Apple von einem ehemaligen Software-Ingenieur getrennt, nachdem bekannt geworden war, dass dieser interne Informationen nicht geheim hielt. Apple reichte Klage ein, die nun ihren Abschluss fand – und zwar in Form der Einstellung des Verfahrens. So erzielten Apple und besagter Ex-Angestellter eine Übereinkunft, deren Bedingungen jedoch nicht bekannt sind. Details sollen nämlich verschlossen bleiben. Ein Bestandteil dürfte jedoch gewesen sein, eine öffentliche Erklärung und Entschuldigung abzugeben.

Öffentliche Entschuldigung
In dieser heißt es von Andrew Aude, er habe den großen Fehler gemacht, geheime Informationen an Journalisten weiterzugeben. Was ihm damals nicht so bewusst war, habe einen schweren und teuren Fehler dargestellt. Hunderte professionelle Arbeitsbeziehungen seien dadurch ruiniert – und es werde in Zukunft sehr schwer, auf diesem Markt noch einmal Fuß zu fassen. Die Leaks waren es einfach nicht wert, so sein Fazit. Er entschuldige sich bei allen ehemaligen Kollegen, die unermüdlich an neuen Apple-Produkten arbeiteten und genauso hohe Anstrengungen zeigen, dies im Verborgenen zu tun.

Tagebuch-App, Vision Pro und einiges mehr
Zu den Projekten, die Aude mit Journalisten diskutiert hatte, zählten sowohl die Apple Vision Pro als auch die mit iOS 17.2 eingeführte Journal-App. Mehr als ein halbes Dutzend Projekte war laut Klage betroffen, was zudem Zeitplanung, Strategien, Teamgrößen, interne Bestimmungen und konkrete Funktionen beinhaltete. Mehr als 11.000 Nachrichten seien an Journalisten gegangen, unter anderem an das Wall Street Journal und The Information. Dazu gab es Reisen "quer durchs Land", um sich mit Pressevertretern zu treffen. In einer geleakten Unterhaltung äußerte Aude sogar Vorfreude, wie viel Chaos durch die Veröffentlichung eines Artikels wohl ausbreche, noch bevor "die Corporate People" bei Apple aufgestanden sind.

Kommentare

te-c10.02.25 11:09
Was ihm damals nicht so bewusst war, habe einen schweren und teuren Fehler dargestellt.

... äußerte Aude sogar Vorfreude, wie viel Chaos durch die Veröffentlichung eines Artikels wohl ausbreche, noch bevor "die Corportate People" bei Apple aufgestanden sind.

Wo ist der Fehler in seiner Aussage?
0
te-c10.02.25 11:59
Wieso gibt das Daumen runter? Das erklärt mal bitte...

Er sagt es sei ihm nicht bewusst, was für einen Schaden das anrichtet, freut sich aber über das ganze Chaos?

Definitiv ein Fall von Realitätsverlust. Jeder der in so einer Branche arbeitet ist sich sicherlich bewusst, was an einem Geheimprojekt alles dran hängt. Nicht umsonst unterschreibt man Vertraulichkeitserklärungen und hat Schweigepflicht.
+3
konnektor10.02.25 12:11
te-c
Wieso gibt das Daumen runter? Das erklärt mal bitte...
Stammt zwar keine von mir, ich hab aber Deinen Satz (auch?) nicht verstanden.
Was Du sagen wolltest, erschloss sich mir erst im zweiten Post. Und dem kann ich nur zustimmen. 11.000 Nachrichten und Reisen, die ja bestimmt nicht er oder Apple bezahlt haben, und dann sich dem Ausmaß nicht bewusst sein ... merkwürdig!
+3
teorema67
teorema6710.02.25 14:52
... eine Übereinkunft, deren Bedingungen jedoch nicht bekannt sind. Details sollen nämlich verschlossen bleiben.

Hat er Geld bekommen?
0
Nebula
Nebula10.02.25 15:32
Wenn sich jemand entschuldigt, ist eigentlich klar, dass er maximal die negativen Auswirkungen bereut, aber nicht die Tat selbst. Man kann sich nämlich gar nicht selbst von einer Schuld befreien. Man kann nur um Entschuldigung bitten.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
+1
EThie10.02.25 16:50
Nebula

Deswegen drücken viele, die sich vor der Verantwortung für ihr Tun drücken, gerne ihr „Bedauern“ aus und der oberflächliche Leser glaubt, die hätten um Entschuldigung gebeten.
+1
Mutabaruga10.02.25 17:04
Nein, Entschuldigung ist das falsche Wort. Richtig wäre das Wort Verzeihung, weil die Schuld ist nach wie vor bei ihm.

Und es dürfte klar sein, dass diese "Entschuldigung" eine Auflage von Apple gewesen ist für die Einigung. Dass deren Inhalt nicht öffentlich ist, ist so normal wie suspekt.
Man wird ihm sowohl mit Verletzung von Anstellungsauflagen gedroht haben und eventuell auch mit Geld dazu "überzeugt" haben, seine Schuld einzuräumen.

Eventuell ist das auch schon sein wohlkalkulierter riskanter Plan gewesen.
Und Apple hatte seine Schlagzeilen.

Corportate => Corporate?
+1
evanbetter
evanbetter11.02.25 10:34
Also ich finde lustig, dass er sich entschuldigt, weil es "die Leaks nicht wert waren". Wenn sie es wert gewesen wären, wäre seine Tat dann für ihn "ok"?

Aber da gab's ev. auch Formfehler in der Übermittlung seiner Entschuldigung bis zu mir, von daher ein Schmunzeln.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
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