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Pixel 4: Bezahlte Google Influencer für gute Testberichte – obwohl diese nie das Gerät in der Hand hatten?

Positive Testberichte sind für Unternehmen wichtiger denn je: Viele Kunden forschen im Internet nach Bewertungen von Kunden und Produkttests, bevor diese eine finale Kaufentscheidung treffen. Doch auch andere Kanäle bieten Unternehmen Möglichkeiten, das eigene Angebot in ein gutes Licht zu rücken – und hierzu gehört auch Werbung im Radio. Werbetreibende dürfen hier keine falschen Angaben machen, um Kunden in die Irre zu führen – doch genau hierfür scheint Google bezahlt zu haben.


Google stellte im Jahr 2019 das Pixel 4 vor – und erhielt keine sonderlich guten Bewertungen von Testern. Viele bemängelten den hohen Preis und unfertige Funktionalitäten im Auslieferungszustand. Aus dem Grund ging der Suchmaschienen-Gigant wohl einen Werbevertrag mit iHeartMedia, dem größten Radiosenderbetreiber in den USA, ein.

Ich-Perspektive
Die Federal Trade Commission wie auch vier US-Bundesstaaten verklagten Google und iHeartMedia, da Moderatoren wohl das Pixel 4 empfohlen, obwohl diese es noch nie genutzt haben. Fast 29.000 solcher Aussagen sollen bei diversen Radio-Sendern gefallen sein. Das besondere Problem in diesem Fall: Die Moderatoren nutzten hier die Ich-Perspektive, um das Pixel 4 anzupreisen – und suggerierten hiermit deutlich, selbst Nutzer des Google-Handys zu sein. Dies würde bei Nutzern besondere Glaubwürdigkeit hervorrufen, wie die Federal Trade Commission mitteilt – und es handele sich somit um irreführende Werbung, wenn die entsprechenden Moderatoren noch nie das Gerät in der Hand hatten.

Die Moderatoren sagten, das Pixel 4 sei deren Lieblings-Handy und hoben besonders die Vorteile der Kamera und des Google Assistant im alltäglichen Leben hervor – eine klare Lüge, da keiner der Moderatoren das Pixel 4 nutzte.

Streit beigelegt
Offenbar einigten sich die Parteien, die Klage gegen eine Zahlung von 9,4 Millionen Dollar beizulegen. Google und iHeartMedia verpflichten sich ferner, zukünftig keine derart irreführende Werbung mehr im Radio auszustrahlen. Noch muss die Einigung aber vom Gericht abgesegnet werden – erst dann ist der Rechtsstreit endgültig beigelegt.

Kommentare

milk
milk30.11.22 10:25
Bei Influencern ist es ziemlich egal, ob sie das Gerät schonmal in der Hand hatten oder nicht. Das Ergebnis steht doch schon vorher fest.
+12
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex30.11.22 10:30
milk
Bei Influencern ist es ziemlich egal, ob sie das Gerät schonmal in der Hand hatten oder nicht. Das Ergebnis steht doch schon vorher fest.

Nicht bei allen. Glücklicherweise gibt ein paar, die tatsächlich kritisch betrachten. Kommt natürlich nicht an ausführliche Tests ran.

Viel interessanter find ich die Frage: Wie kommt so ein Big Player darauf, dass eine solche Marketing Strategie nicht auffliegt? Mal ernsthaft... wenn das so stimmt, ist der Shitstorm vorprogrammiert.
+1
Deichkind30.11.22 10:33
Die Werbung im Radio hatte aber den Vorteil, dass auch jene Hörer von den vermeintlichen Vorzügen des Pixel 4 erfahren haben, die nicht nach Informationen zu diesem Gerät gesucht haben.

Man sieht aber auch: Die Redefreiheit in den USA gilt nicht ohne Einschränkungen.
+3
Legoman
Legoman30.11.22 10:38
Es gab mal jemanden, der Influencer veräppelt hat, indem er ihnen den größten Mist angedreht hat - was diese ausnahmslos gelobt haben, ohne überhaupt zu wissen, was das überhaupt ist.
+5
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex30.11.22 11:12
Legoman
Es gab mal jemanden, der Influencer veräppelt hat, indem er ihnen den größten Mist angedreht hat - was diese ausnahmslos gelobt haben, ohne überhaupt zu wissen, was das überhaupt ist.

War das nicht diese lediglich aus Gleitgel bestehende Hydro Gesichtscreme mit Uran als Inhaltsstoff?

Das war schon witzig anzusehen, wie sich die Influencer da zum Affen gemacht
+3
nohow
nohow30.11.22 11:26
Influenza - das Unwort des Jahrzehnts.
+5
Luther Blissett30.11.22 12:25
Gepranked bis zum Anschlag. Der HydroHype-Hype .
https://youtu.be/0e-Y3i1Ig6c
+3
Oceanbeat
Oceanbeat30.11.22 13:38
Seit wann nochmal werden Werbeaussagen für bare Münze genommen…?
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
+2
chonno30.11.22 13:55
Tests im Radio?
Ich winke meistens schon ab wenn Techniktests unter Spiegel.de, welt.de oder sonstigen Publikationen veröffentlicht sind bzw. einem im Netz unter die Sonnenbrille kommen.
+2
Bitsurfer30.11.22 14:39
Könnte man nicht mal alle englische Wörter ins deutsche translatieren. Dann wird aus einem Influenzer nämlich auf einmal ein Beeinflusser. Und wer will sich schon beeinflussen lassen?
0
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex30.11.22 14:59
Bitsurfer
Und wer will sich schon beeinflussen lassen?

Sollten wir mal unsere Kinder frage .

Grade im Bereich Kultur, Tradition und „macht man halt so“.
+2
Luther Blissett30.11.22 17:03
Wenn man für eine Dekade die ct im Abo hatte wirken diese kläglichen Versuche der Beeinflussung sowieso meistens humoresk.
0

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