Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Nicht hörbare Kommandos aktivieren Siri und andere Sprachassistenten

Forschern an Universitäten in den USA ist es gelungen, Musikstücke und gesprochenen Text so zu manipulieren, dass Sprachassistenten darin Kommandos erkennen, die für den menschlichen Zuhörer nicht auszumachen sind. Der Mensch nimmt einen Musiktitel oder Rauschen wahr, ein Sprachassistent erkennt aber ein eingebettetes Kommando und führt dieses aus.


Mögliche Angreifer könnten sich dies zunutze machen, um beispielsweise über Siri und HomeKit Haustüren zu öffnen oder kostenpflichtige Nummern anzurufen - alles, was dem Sprachassistenten im gesperrten Zustand erlaubt ist, kann auf diese Art und Weise ohne Zutun des Nutzers ausgeführt werden. In der Praxis sind die Hürden allerdings recht hoch: Das "Hey Siri"-Kommando ist auf iPhones auf die Stimme des Nutzers geeicht und wichtige Kommandos sind nur im entsperrten Zustand des Gerätes gestattet. Geräte wie der HomePod verfügen aber über weniger Schutzmaßnahmen und könnten so ein mögliches Ziel für derartige Angriffe sein.

Schon im letzten Jahr gelang es Sicherheitsforscher aus den USA und China, Kommandos in für menschliche Ohren unhörbaren Frequenzen mit Sprachassistenten auszuführen:


Die Technik aus dem Video funktioniert allerdings nur in einem sehr begrenzten räumlichen Rahmen - der Abstand zwischen Angreifer und Ziel darf nur deutlich weniger als einen Meter betragen. An der University of Illinois verfeinerte man die Technik aber so weit, dass selbst 7,5 Meter überbrückt werden konnten.

Die Forscher konnten sieben Sprachassistenzsysteme auf diese Art und Weise überlisten, darunter Siri, Alexa und Google Now. Sprachassistenten verarbeiten Töne und Geräusche anders als der Mensch - es ist daher möglich, Muster in Musik einzubauen, bei denen ein Assistent ein Kommando ausmacht, während das menschliche Gehirn nur Musik wahrnimmt.

Kommentare

larsvonhier11.05.18 09:26
Kleiner Sprachtipp an die Red. aus der Ecke „Schraubenzieher, Messschieber & Co.“

Eichen kann und darf strenggenommen nur die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB).

Hier im Zusammenhang mit der Stimmerkennung wohl also eher „auf die Stimme des Nutzers kalibriert oder trainiert“.
-2
g-kar11.05.18 09:53
Mal abgesehen davon, dass ich „dauerlauschenden Wanzen“ ohnehin nicht traue und daher auch „Hey Siri“ stets deaktiviert lasse:

Warum eigentlich müssen alle User dieselbe vorgegebene „Aktivierungsphrase“ sprechen („OK, Google“, „Hey Siri“…) und können sich nicht selbst eine ausdenken und den Geräten antrainieren? Dann wären solche Angriffe nur noch im individuellen Rahmen möglich.
+6
Embrace11.05.18 10:03
g-kar
Warum eigentlich müssen alle User dieselbe vorgegebene „Aktivierungsphrase“ sprechen („OK, Google“, „Hey Siri“…) und können sich nicht selbst eine ausdenken und den Geräten antrainieren?

Markenbildung und -bindung spielt da sicher auch eine Rolle.
+3
pünktchen
pünktchen14.05.18 11:18
Das wird es sein. Vor Siri war es von Mac OS 7.1 bis OSX 10.7 fast zwanzig Jahre lang möglich den Aktivierungsbefehl für Sprachbefehle selbst festzulegen. Und als Trekkie weigere ich mich meinen Computer Siri zu nennen!
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.