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Neues Datenschutzproblem bei Facebook: 2FA-Telefonnummer für Suchfunktion genutzt

Facebook kommt aus den Negativschlagzeilen bezüglich der hauseigenen Datenschutzprobleme nicht heraus. Zusätzlich zu den schon vorhandenen Kontroversen um die unbefugte Weitergabe von Nutzerdaten und Trickserien bei In-App-Käufen steht jetzt Facebooks Vorgehensweise bei der 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) am Pranger.


2FA-Nummer nicht nur für Sicherheitszwecke verwendet
Konkret geht es um die Telefonnummer, die der jeweilige Nutzer für die 2-Faktor-Authentifizierung des sozialen Netzwerks angibt. Schon im letzten Jahr gab Facebook zu, die gespeicherte Nummer nicht nur für Sicherheitszwecke zu verwenden, sondern auch für Werbe-Targeting. Jeremy Burge von Emojipedia hat per Twitter jetzt auf einen weiteren Anwendungsbereich der Telefonnummer hingewiesen.

Nutzer der Social-Media-Platform können demnach über ihre 2FA-Telefonnummer von anderen Teilnehmern via Suchfunktion gefunden werden. Das Feature ist standardmäßig aktiviert, auch wenn Anwender ihre Telefonnummer im Profil verbergen. Ganz abstellen lässt sich die Funktion nicht. Lediglich das Einschränken auf bestimmte Nutzergruppen ist möglich. Vor allem die fehlende Möglichkeit, die eigenen Nummerndaten komplett von der ungewollten Nutzung seitens Facebook ausschließen zu können, sorgt bei diversen Nutzern für großen Unmut.

Erst seit September 2018 weist Facebook in den 2FA-Telefonnummer-Einstellungen auf zusätzliche Verwendungszwecke hin. Burge zufolge bedeuten die Erläuterungen des Unternehmens nichts anderes als: „Wir nutzen die Nummerndaten, wann immer uns danach ist.“

Facebook gibt sich unbeeindruckt
Facebook-Sprecher reagierte gelassen auf die den Wirbel, die der Tweet von Jeremy Burge erzeugte. Die Funktion sei nichts neues. Zudem gelte die Einstellung für jede Telefonnummer, die Mitglieder zu ihrem Profil hinzufügen und beschränke sich entsprechend nicht auf ein bestimmtes Feature (wie 2FA; Anm. d. Red.).

Für den Anwender soll der größte Nutzen der Telefonnummer-Suchfunktion dann zutage treten, wenn sie Facebook Zugriff auf das Adressbuch gestatten. Adressbucheinträge werden automatisch als Freunde vorgeschlagen, wenn ihre Nummer mit einer der beim sozialen Netzwerk hinterlegten 2FA-Nummern übereinstimmt.

Kommentare

Peter Eckel04.03.19 16:45
Alles nicht so schlimm, Datenschutz ist doch eh nur was für Ewiggestrige, nicht wahr?

Und das ... ... auch alles nicht schlimm! Wer will es einem aus reiner Nächstenliebe betriebenen Laden wie Facebook verübeln, ein kleines bißchen Lobbyarbeit zu betreiben? Also bitte, nicht so kleinlich!

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+8
Stefan S.
Stefan S.04.03.19 16:49
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!
+10
Stefan S.
Stefan S.04.03.19 16:50
Versprechen und Drohungen: Facebooks Lobby-Schlacht gegen die DSGVO
+2
weber04.03.19 16:55
Stefan S.
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!

Man sollte generell mal über die Nutzung der Dienste dieser Firma nachdenken. In der Praxis ist der Verzicht allerdings leichter gesagt als getan..
+1
Peter Eckel04.03.19 17:06
weber
Man sollte generell mal über die Nutzung der Dienste dieser Firma nachdenken.
Sollte man, ja. Dringend.
weber
In der Praxis ist der Verzicht allerdings leichter gesagt als getan..
Nein. Eigentlich nicht.

Facebook und Instagram habe ich nie genutzt. WhatsApp habe ich genutzt, habe es aber in dem Moment gelöscht, als der Verkauf an Facebook bekannt wurde. Und was soll ich sagen: Ich lebe, ich kommuniziere, ich habe Freunde. Das geht! Wirklich! Es gibt ein Leben außerhalb von Facebook.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+13
Mac-Spezi
Mac-Spezi04.03.19 17:10
Also ich verzichte schon seit Jahren darauf, irgendeinen Dienst dieser Firma zu nutzen. Hab noch nie einen Dienst dieser Firma benutzt. Und es lebt sich deutlich entspannter.
https://ts.la/andr19985
+7
My2Cent04.03.19 17:27
Offensichtlich werden die Sicherheitslücken bei Facebook von kaum jemandem ernst genommen, sonst würden doch massenhaft Facebook Accounts gekündigt.

Datenschutz ist ein Thema über das immer gerne und engagiert.diskutiert wird. Aber wenn es dann darum geht persönlich Konsequenzen aus Datenschutzproblemen zu ziehen, dann merkt man schnell, dass der Datenschutz den Leuten in Wirklickeit am Allerwertesten vorbei geht.
+1
Peter Eckel04.03.19 17:33
My2Cent
Aber wenn es dann darum geht persönlich Konsequenzen aus Datenschutzproblemen zu ziehen, dann merkt manschnell, dass der Datenschutz den Leuten in Wirklickeit am Allerwertesten vorbei geht.
Das ist das übliche "es ist doch so bequem"-Argument. Solange nichts richtig schiefgeht, tut der mangelnde Datenschutz bei Facebook und Konsorten ja auch nicht weh.

Aber das ist nur eine Seite. Die absolute Mehrzahl der Leute, die ich kenne und die Facebook nutzen, machen sich überhaupt nicht erst klar, was da hinter den Kulissen abgeht. Manchmal wundert sich einer, warum er, nachdem er in einem Laden war (also so richtig physisch in einem Laden, nicht in einem Webshop) auf einmal dazu passende Werbung bekommt. Diese Leute fallen dann immer aus allen Wolken, wenn man ihnen erzählt, auf wie viele Weisen sie von diversen Unternehmen dieser Branche getrackt werden.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1
Peter Eckel04.03.19 18:38
Aller guten Dinge sind ja drei: Dieser Artikel wirft auch ein hübsches Bild darauf, wie Facebook mit Leuten umgeht, die dem Laden nicht genehm sind.
Netzpolitik.org
Der Konzern übt damit über Ex-Mitarbeiter und Menschen in deren unmittelbarem Umfeld Kontrolle aus. Da passt es ins Bild, dass frühere Angestellte die Atmosphäre bei Facebook als „sektenartig“ beschreiben.
Charmant, nicht wahr? Da will man doch unbedingt WareKunde sein!
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+2
motiongroup04.03.19 18:59
sirkb übernehmen sie.. )))



https://www.heise.de/newsticker/meldung/Versprechen-und-Droh ungen-Facebooks-Lobby-Schlacht-gegen-die-DSGVO-4325271.html

Es glaubt doch keiner das die die anderen nicht auch alle getan haben..:)))
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
+2
Peter Eckel04.03.19 19:01
motiongroup
Es glaubt doch keiner das die die anderen nicht auch alle getan haben..:)))
Davon wird es nicht besser. Und man kann leider nur die an die Kandare nehmen, die sich auch erwischen lassen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
-1
motiongroup04.03.19 19:17
Unabhängig davon Peter ist es an uns selbst etwas zu unternehmen.. wo wären wir wenn wir nicht so blöd gewesen wären unser Innerstes nach Außen zu kehren, für umsonst nur um dabei sein zu dürfen...

Ich höre es schon wieder und habe schon wieder einen bitteren Geschmack im Abgang ...“ sonst kann ich ja mit niemanden in Kontakt bleiben... es verwendet ja sonst keiner was anderes „ tja wenn’s auch die anderen nicht können...
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
+1
Peter Eckel04.03.19 19:42
motiongroup
Unabhängig davon Peter ist es an uns selbst etwas zu unternehmen.. wo wären wenn wir nicht so blöd gewesen wären unser Innerstes nach Außen zu kehren, für umsonst nur um dabei sein zu dürfen...
Wem sagst Du das?

Ich stand dem Geschäftsmodell der diversen Datenkraken immer schon kritisch gegenüber, und daran hat sich nur dahingehend etwas geändert, daß ich weniger und weniger davon halte. Das fängt bei vermeintlichen Gratis-Dienstleistungen wie Facebook, Google und Konsorten an, erstreckt sich über Abomodelle für Software und hört bei Cloud-Dienstleistungen (natürlich alles gratis oder extrem billig) nicht auf.

Und was habe ich schon für Diskussionen mit Leuten führen dürfen, die mir erklärt haben, wie blöd das doch ist, eine Gratisleistung nicht anzunehmen oder nicht im großen Sandkasten mitzuspielen, in dem alle sitzen. In den letzten Jahren werden sie immer leiser (das kann natürlich auch Ermüdung angesichts eines Unbelehrbaren sein), aber bei den wirklich alle paar Tage hereinkommenden Nachrichten, was Facebook und Co. sich nun wieder für Klopfer geleistet haben, müßte eigentlich längst der letzte es begriffen haben. Dem ist aber nicht so.
motiongroup
Ich höre es schon wieder und habe schon wieder einen bitteren Geschmack im Abgang ...“ sonst kann ich ja mit niemanden in Kontakt bleiben... es verwendet ja sonst keiner was anderes „ tja wenn’s auch die anderen nicht können...
Der alte Zirkelschluß ... ermüdend, ja.

Aber auch die Gehirnwäsche (mitunter vermutlich ein bißchen zu warm ) durch die Werbedatenkonzerne funktioniert ja prächtig. "Post privacy", wenn ich das schon höre ... dann frag' mal die Leute, deren Privatsphäre wirklich mal verletzt worden ist. Jennifer Lawrence' Nacktfotos im Internet sind komischerweise ganz schrecklich und unverantwortlich und da muß man sich furchtbar empören. Wo sind denn da die "Post-privacy-Spackos"? Ist doch alles nicht so schlimm, oder?

Wenn durch einen bedauernswerten Fehler von Alexa dann die eigene Schlafzimmer-Geräuschkulisse bei einem Kollegen landet, kann das ja auch nicht der Rede wert sein, oder? Oder wenn die KfZ-Versicherung oder die Verkehrspolizei die Bewegungsdaten aus dem Auto-GPS bekommt und sich ein Bild machen kann, wie man denn so fährt. Big Brother is watching you, aber man hat ja nichts zu verbergen.

So bei folgender Geschichte:

Ist doch super, oder? Da hat die Polizei einen Idioten-Raser drangekriegt, weil sein Auto sekundengenaue Bewegungsdaten an den Hersteller schickt und der die auf Anfrage rausrückt. So konnte ein gemeingefährlicher Typ aus dem Verkehr gezogen werden. Dagegen kann man kaum etwas haben.

Also ist es doch eigentlich eine gute Idee, wenn die Autohersteller standardmäßig Schnittstellen für die Polizei zur Verfügung stellen! Dann kann so etwas schon mal nicht mehr passieren. Nur, daß die dann schnell auch auf die Idee kommt, diese Schnittstelle allgemein zur Geschwindigkeitsüberwachung einzusetzen. Oder bei Parkverstößen. Fühlt sich das dann immer noch wie so eine tolle Idee an?

Machen wir uns nichts vor: Wo Daten gesammelt werden, da bilden sich Begehrlichkeiten. Aufzeichnungen von Alexa (die es ja bekanntlich gar nicht gibt) werden in Gerichtsverfahren eingesetzt, und so weiter. Wo ein Trog ist, sammeln sich die Schweine. Das einzige, was man dagegen machen kann, ist so wenige Daten entstehen zu lassen wie möglich, und deren Gebrauch und die Aufbewahrungsfristen so weit wie möglich einzuschränken.

Und genau das steht diametral dem Geschäftsmodell von Facebook und Konsorten entgegen. Genau deswegen die Lobbyarbeit gegen DSGVO, ePrivacy-Verordnung etc.pp. Wenn die Lobbyarbeit nichts bringt, wird halt gelogen und das Recht so lange gebrochen, bis man erwischt wird, dann ein kleines Stückchen zurückgerudert und neuer Anlauf genommen. Eine Taktik, in der sich besonders Facebook in den letzten paar Jahren nachweislich besonders hervorgetan hat.

Ich wäre sehr dafür, den Laden als kriminelle Vereinigung komplett zuzumachen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+7
tomtom0070004.03.19 20:25
Hi Freunde,

es ist einfach schlimm das Facebook nicht einfach per IP Sperre aus Europa entfernt wird.

Die Leute muss man vor sich selbst schützen. Die Leute hören wahrscheinlich erst auf wenn ihre Privaten Bilder aus dem Schlafzimmer auf der Zeitleiste liegen. Aber selbst dann wird das wohl nix.

Man kann sich so gut mit anderen Unterhalten. Per SMS, Email, Telefon oder auch einen anderen Messenger der nicht gleich alles auswertet. Signal oder Threema.

Ich lebe seit Jahren so gut ohne WA, FB, oder anderen Apps aus dem Konzern. Trotzdem habe ich so viele Freunde und kann mit denen kommunizieren Es macht auch so Spass.

Die meisten Leute sind einfach zu neugierig...
+3
motiongroup04.03.19 21:23
https://www.golem.de/news/facebook-zwei-faktor-telefonnummer -dient-auch-werbezwecken-1903-139781.html

feinste Wahre..
wer nen roten Daumen über hat.. darüber plaudern ist nicht so euer Ding gell
0
Stefan S.
Stefan S.04.03.19 22:34
Und nicht vergessen: Es geht ja nicht nur um Werbung, das ist das was man sieht. Das hat natürlich auch eine politische Komponente: A treibt sich dauernd bei B rum und schaut sich im C im Internet an. Den könnte man mit D ködern, um den Bruder von E zu verraten.
Traut jemand nach NSU und Amri noch "unseren" Geheimdiensten? oder den amerikanischen? Oder den russischen? oder den türkischen? oder den saudischen?
Jeder kennt wen, der einen kennt, den die auf dem Kieker haben. Das braucht ihr gar nicht selber sein.
-1
larsvonhier05.03.19 08:41
Stefan S.
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!
Sehr,sehr gerne, sobald es ne Alternative gibt!
-5
Sitox
Sitox05.03.19 08:45
Dieser Thread liest sich wie die berühmte Unterhaltung zwischen Blinden, die sich über Farben unterhalten. Langsam geht mir diese seit Jahren FB und WA abstinente Chefbekehrer-Gesellschaft sanft auf den Puffer. Genießt doch einfach euer datenschutzoptimiertes Leben und lasst den Rest in Ruhe in ihrem sozialen Internetzwerk verrotten.
0
Peter Eckel05.03.19 09:04
Sitox
Genießt doch einfach euer datenschutzoptimiertes Leben und lasst den Rest in Ruhe in ihrem sozialen Internetzwerk verrotten.
Damit, daß andere eine andere Meinung haben als Du und diese auch kundtun, wirst Du in einer pluralistischen Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit herrscht, wohl leben müssen, sorry. Wenn Du eine Filterblase suchst, in der Du Dein glückliches Social Network-Leben leben kannst, dann bleib halt im Facebook-Universum. Es steht Dir auch frei, Threads, die Du nicht magst, nicht zu lesen. Toll, was?

Solange Facebook nicht nur die Datensouveränität seiner WareKunden, sondern auch die vollkommen unbeteiligter Dritter mit Füßen tritt, Gesetze bricht, lügt und politischen Lobbyismus im eigenen Geschäftsinteresse betreibt, werde ich sicher nicht damit aufhören, dies zu kritisieren. Lesen mußt Du es nicht, aber tolerieren. Pech für Dich.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1
elBohu
elBohu05.03.19 10:47
larsvonhier
Stefan S.
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!
Sehr,sehr gerne, sobald es ne Alternative gibt!
Eine Alternative? Wofür? Welchen wirklichen Nutzen hat FB, außer Zeit zu verbrennen und das Netz voll zu müllen?
Entschuldigung, das musste raus.
wyrd bið ful aræd
+2
Stefan S.
Stefan S.05.03.19 11:30
larsvonhier
Stefan S.
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!
Sehr,sehr gerne, sobald es ne Alternative gibt!
Du klingst wie ein Nikotinabhängiger
+1
Stefan S.
Stefan S.05.03.19 11:54
Sitox
geht mir diese seit Jahren FB und WA abstinente Chefbekehrer-Gesellschaft sanft auf den Puffer.
Dann hast Du sicher all Deine Kontakte vorher gefragt, ob es in Ordnung ist, Ihre Kontaktdaten an Facebook zu senden?
+1
larsvonhier05.03.19 12:03
Stefan S.
larsvonhier
Stefan S.
Verdammte Scheiße, hört endlich auf Facebook zu nutzen!
Sehr,sehr gerne, sobald es ne Alternative gibt!
Du klingst wie ein Nikotinabhängiger
Geht es auch eine Nummer kleiner? Leute, Leute, wirklich peinlich...

Es ist ja schön einfach für alle, die keinerlei Kontakte per FB pflegen.
Bei mir sieht das etwas anders aus, mit FB halte ich Kontakt zu Freunden und Verwandten in USA, Japan, Frankreich. Darüberhinaus zu früheren Studien- und Klassenkameraden. Mit einem hatte ich mich nach über 10 Jahren spontan zum Snowboarden verabredet. Und nein, diese Kommunikationsform geht in dieser Form so nicht per Telefon oder eMail, das wissen und schätzen aber diejenigen, die das nie ausprobiert haben oder nur "Konsumenten" von irgendwelchem Werbemüll und Videoclips auf FB waren, natürlich nicht. Ich würde diese "Abstinenzler" dann aber auch in einer Art Filterblase verorten.
Mit dem (nur von mir einzuschätzenden) Verhalten muss ich mich aber absolut nicht mit einem Junkie vergleichen lassen - das ist wirklich die Höhe an Frechheit hier.
Und meine Frage nach Alternative ist ernsthaft dahingehend zu verstehen, dass ich absolut nicht mit dem Gebaren von FB einverstanden bin, aber mir eben auch klar ist, dass es leider keine andere Plattform derzeit gibt, die die Möglichkeiten von FB für meine Zwecke bietet.
Könnte also bitte jeder einfach mal vor der eigenen Türe kehren? Nicht jedem FB Nutzer ist alles piepegal, was da läuft: Womöglich steckt ja eine ganz individuelle Abwägung dahinter?
+1
Peter Eckel05.03.19 12:25
larsvonhier
Bei mir sieht das etwas anders aus, mit FB halte ich Kontakt zu Freunden und Verwandten in USA, Japan, Frankreich. Darüberhinaus zu früheren Studien- und Klassenkameraden.
Das klingt ja fast so, als gehe derlei erst seit es Facebook gibt. Dem ist mitnichten so, ich halte seit über 30 Jahren Kontakt zu Leuten aus meinem Abi-Jahrgang, die auch über mehrere Kontinente verstreut sind. Das mag mit Facebook bequemer sein, aber daß es ohne Facebook unmöglich ist, verweise ich aus eigener Anschauung mal ins Reich der Sage.
larsvonhier
Könnte also bitte jeder einfach mal vor der eigenen Türe kehren? Nicht jedem FB Nutzer ist alles piepegal, was da läuft: Womöglich steckt ja eine ganz individuelle Abwägung dahinter?
Ich gäbe Dir an dieser Stelle ja vollkommen Recht, wenn Du wirklich nur eine individuelle Entscheidung für Dich und Deine Daten treffen würdest. Aber das kannst Du nicht. Mit Deiner Entscheidung, Facebook (bzw. ggf. WhatsApp, Instagram, whatever) zu nutzen, lieferst Du letztlich die Daten all Deiner Kontakte an den Laden, und daß die alle dem zugestimmt oder auch nur nichts dagegen haben, wage ich zu bezweifeln.

Daß Du damit einen Verein förderst, der auch Nichtmitglieder trackt und Schattenprofile führt, der praktisch bei jedem Besuch irgendeiner Webseite mit dem vermaledeiten Facebook-Button durch jeden, nicht nur seine freiwilligen Opfer, dessen Verbindungsdaten einsammelt, der sogar bei der Nutzung von Apps, die mit Facebook auf den ersten Blick überhaupt nichts zu tun haben (z.B. Skylum Luminar, um nur ein Beispiel zu nennen), umfangreiche Daten des Nutzers erhebt (auch wenn dieser kein Facebook-Konto hat), ist noch ein hinzukommender indirekter Effekt.

Solange Facebook nicht lernt, sich darauf zu beschränken, nur seine Mitglieder zu bespitzeln, solange kann ich nicht einfach sagen "das geht mich nichts an" und vor meiner eigenen Türe kehren.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+4
larsvonhier05.03.19 13:13
@Peter Eckel.
Ich bin mit der Kritik an FB komplett bei Dir und wünsche mir auch, dass z.B. im Zuge der DSGVO der Laden so dermassen vor´s Schienbein getreten bekommt, dass es richtig weh tut und letztlich zum Abstellen der illegalen Praktiken führt.

Zum Thema "geht alles auch ohne FB". Natürlich, etwas umständlicher, etwas weniger point-to-multipoint von der Struktur her. Beim Umerziehungsversuch weiterer Personen endet das dann aber - in meinem Fall würden das die US-amerikanischen Bekannten schlicht nicht mitmachen.

Nur um es nochmal klarzumachen: Ich bin kein FB-Jubelperser und finde, wir sollten die illegalen Praktiken von FB zumindest in der EU abstellen. FB komplett zu torpedieren, wünschen sich m.E. nur die, die es nicht nutzen - prima, wie einfach.
Manch´ anderer wünscht sich _vor dem Abschuss_ eine Alternative; einen anderen "sauberen" legal operierenden Dienst, bei dem man sich mit großer (freiwilliger!) Abdeckung wieder treffen kann - wenn man es mag.
+2
Peter Eckel05.03.19 13:31
larsvonhier
Ich bin mit der Kritik an FB komplett bei Dir und wünsche mir auch, dass z.B. im Zuge der DSGVO der Laden so dermassen vor´s Schienbein getreten bekommt, dass es richtig weh tut und letztlich zum Abstellen der illegalen Praktiken führt.
Da hoffen wir dann ja schon gemeinsam. Aber das dauert halt, und inzwischen einfach weiterzumachen als wenn nichts wäre ist meines Erachtens der falsche Ansatz.
larsvonhier
Zum Thema "geht alles auch ohne FB". Natürlich, etwas umständlicher, etwas weniger point-to-multipoint von der Struktur her. Beim Umerziehungsversuch weiterer Personen endet das dann aber - in meinem Fall würden das die US-amerikanischen Bekannten schlicht nicht mitmachen.
Ich habe das schon an anderer Stelle etwas provokativ formuliert: Den US-amerikanischen Bekannten, die das nicht mitmachen, liegt dann wohl nicht genug an Dir. Wenn Du - entgegen Deiner eigenen Überzeugung - einen fragwürdigen Kommunikationskanal nutzen mußt, damit Du mit den Leuten in Kontakt bleibst, während sie sich nicht bewegen würden, dann ist die Wertschätzung anscheinend asymmetrisch.
larsvonhier
Nur um es nochmal klarzumachen: Ich bin kein FB-Jubelperser und finde, wir sollten die illegalen Praktiken von FB zumindest in der EU abstellen.
Nein, wir sollten die illegalen Praktiken von FB weltweit abstellen. Und zwar ziemlich dringend. Ich weiß nicht, ob Du mal in Ländern warst, in denen es mangels Netzneutralität außerhalb von Facebook kaum überhaupt Internet-Nutzung gibt. Wenn Du das mal siehst, dann graut es Dir.

In Myanmar z.B., aber auch in afrikanischen Ländern, findest Du häufig Mobilfunkverträge, bei denen als einzige Datennutzung, die sich die Leute leisten können, eben Facebook und WhatsApp enthalten sind. Das hat dann zur Folge, daß die Leute außerhalb ihrer Facebook-Blase nichts mehr mitbekommen. Ein guter Teil der Rohingya-Verfolgung in Myanmar geht meines Wissens auf genau solche Filterblasen zurück. Entsprechende Vorfälle in Indien sind auch dokumentiert. Der Ansatz, Inhalte durch Facebook selbst kontrollieren zu lassen, ist eben z.B. in Myanmar krachend gescheitert, und ich sehe private Zensurabteilungen auf Plattformen, die für weite Teile der Bevölkerung die einzige Informationsquelle darstellen, ohnehin mit großem Stirnrunzeln.

Ob das, ohne das Geschäftsmodell von Facebook komplett zu untergraben, abstellbar ist, bezweifle ich. Wenn nicht, dann, so blöd das für die Nutzer ist, muß der Laden halt reguliert oder ggf. zerschlagen werden.
larsvonhier
FB komplett zu torpedieren, wünschen sich m.E. nur die, die es nicht nutzen - prima, wie einfach.
Manch´ anderer wünscht sich _vor dem Abschuss_ eine Alternative; einen anderen "sauberen" legal operierenden Dienst, bei dem man sich mit großer (freiwilliger!) Abdeckung wieder treffen kann - wenn man es mag.
Das Problem ist ja, daß Facebook einen solchen Dienst, wenn es ihn denn gäbe und er eine gewisse kritische Masse erreichte, aufkaufen würde. Siehe WhatsApp, siehe Instagram. Als die Konkurrenz zu groß wurde, war sie flugs inhaliert.

Das einzige, was dagegen helfen kann, sind dezentrale Dienste wie Disapora oder Matrix. Aber bei denen schlägt wieder das alte (dumme) Argument "Da gehe ich nicht hin, da ist ja keiner" zu. So läßt sich die Vormachtstellung von Facebook also nicht so einfach brechen, und genau deswegen wird da wohl oder übel regulatorisch etwas passieren müssen, und zwar möglichst schnell.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
MrWombat
MrWombat05.03.19 23:02
Eine vertrauenswürdige Marke sieht anders aus.
+1
Stefan S.
Stefan S.05.03.19 23:09
Und weiter geht's:
Facebook won’t let you opt out of its phone number ‘look up’ setting
+1
Peter Eckel05.03.19 23:32
Stefan S.
Und weiter geht's:
Auch hübsch! Wie wär's mit dem:

"Sagten wir, 5% der Nutzer unserer Schnüffel-App seien minderjährig gewesen? Sorry, vertan, waren doch 18%. Also mindestens. Vielleicht auch mehr, wenn da Leute bezüglich ihres Alters gelogen haben (geprüft haben wir das vorsichtshalber mal nicht)"

Wie Dein Vorschreiber so schön schrieb:
MrWombat
Eine vertrauenswürdige Marke sieht anders aus.
Und denen soll man seine Daten anvertrauen? Ernsthaft?
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
-1
LoMacs
LoMacs06.03.19 11:21
Mac-Spezi
Hab noch nie einen Dienst dieser Firma benutzt. Und es lebt sich deutlich entspannter.
Genau diese verquere Logik schadet der berechtigten Argumentation der Facebook-Kritiker massiv. Kenn ich nicht, hab ich noch nie benutzt, kann also nur schlecht sein. Mein Leben ist entspannter, weil ich das nicht mehr benutze, was ich noch nie benutzt habe. Chapeau.
+1
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