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Neue Regeln im App Store: Apple drohen Mindereinnahmen in Milliardenhöhe

Vor Kurzem ließ ein kalifornisches Gericht die Wogen hochgehen: Es untersagte Apple, eine Umsatzbeteiligung zu erheben, wenn In-App-Käufe über externe Links erfolgen. Cupertino zeigte sich mit dieser Verordnung erwartungsgemäß nicht einverstanden und geht nun mit einem Dringlichkeitsantrag dagegen vor (siehe hier). Der Konzern argumentiert, dass ihm ein irreparabler Schaden in Höhe von „Hunderten Millionen bis Milliarden“ US-Dollar entsteht – was übrigens seltsam anmutet, da Cupertino vor Gericht argumentierte, die tatsächlichen Zahlen gar nicht zu kennen. Eine Analyse von Appfigures stützt jedoch diese Behauptung: Tatsächlich erzielt Apple allein in den USA alljährlich mehrere Milliarden Dollar mit den Provisionen.


Milliardengeschäft für Apple
Bislang mussten Apps mit Abonnements zwingend auf Apples Zahlungssystem setzen und durften nicht auf andere Anbieter verlinken. Für Cupertino handelt es sich um ein überaus lukratives Geschäft: Im Vergleich zu 2020 konnte Apple die Einnahmen im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln:


Apple blieb 2024 ein geschätzter Umsatz von 10,1 Milliarden Dollar allein aufgrund der Provisionen. Rund 3,8 Milliarden Dollar entfallen auf Spiele (2020: 2,4 Milliarden Dollar). Für Apple steht also einiges auf dem Spiel: Sollten sich viele Entwickler dazu entscheiden, andere Zahlungsdienstleister zu wählen, drohen dem Konzern allein in den Vereinigten Staaten drastische Einbußen. Sollte die Verordnung Schule machen und andere Staaten ziehen entsprechend nach, wären die Folgen natürlich bedeutend schlimmer – angesichts der kartellrechtlichen Ermittlungen in vielen Weltregionen stellt dies ein durchaus realistisches Szenario dar.

App-Anbieter reagieren bereits auf neue Regeln
Einige Anbieter machen von den neuen Freiheiten bereits Gebrauch und reichten Updates ihrer Apps für den US-Store ein, darunter Spotify, Patreon und Kindle. So wirbt Spotify etwa damit, Tarifänderungen oder -abschlüsse über Links in der App vornehmen zu können. Viele Entwickler ermöglichten diese Option bislang gar nicht oder gaben die an Apple abgeführten Provisionen an die Käufer weiter.

Kommentare

Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck12.05.25 13:38
Irre Zahlen. Eigentlich darf man gar nicht darüber nachdenken, dass Apple an (zumindest unseren) Apps mehr verdient als wir selbst nach unseren Umkosten.
+8
Stefanie Ramroth12.05.25 13:43
Für die Entwickler sicher ein wichtiger Schritt. Für mich als Nutzer war es natürlich schön, alle Abos und InApp-Käufe an einem zentralen Punkt zu sehen - und vor allem auch aktivieren zu können.

Vielleicht eine Chance für einen Anbieter wie Paypal, diese Zahlungen zu verwalten und gerade im Fall von Abos auch weiterhin einen Punkt für Kündigungen anzubieten.
Wenn ich gezwungen bin, x verschiedene Plattform-Logins zu verwalten und im Blick zu haben, wird das eher meine Bereitschaft zu Abos und InApp-Käufen reduzieren.

Dass Apple einknickt und z.B. nur noch 10% verlangt, um Entwickler zu überzeugen, in deren System zu bleiben, halte ich für eher unwahrscheinlich.
+1
tranquillity
tranquillity12.05.25 13:54
Faktisch schadet es Apple kein bisschen. Geld verdienen sie noch mehr als genug. Die Marge ist auch so immer noch exorbitant hoch.
-1
deus-ex
deus-ex12.05.25 13:54
Mendel Kucharzeck
Irre Zahlen. Eigentlich darf man gar nicht darüber nachdenken, dass Apple an (zumindest unseren) Apps mehr verdient als wir selbst nach unseren Umkosten.
Das verstehe ich nicht. Wie soll Apple bei 30%. von eurer App am Ende mehr verdienen als ihr mit 70%?! Du kennst doch die Kosten von Apple gar nicht welche sie mit den 30% verrechnen.
-13
silversurfer2212.05.25 13:56
... dann scheint EURE Kalkulation wohl nicht gut zu sein wie wäre es also mit einem realistischeren Preis ?

niemand kann immer der Günstigste sein, sondern muss auch wirtschaftlich handeln oder es als Werbemaßnahme dann sehen
Mendel Kucharzeck
Irre Zahlen. Eigentlich darf man gar nicht darüber nachdenken, dass Apple an (zumindest unseren) Apps mehr verdient als wir selbst nach unseren Umkosten.
-23
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck12.05.25 14:37
deus-ex
Apple verdient 30% daran – und hat etwa kosten von 3-5% (Kartenzahlungen, Review, Hosting etc) – das bedeutet, dass Apple von den 100% der Umsätze 25% Profit macht. Wir bekommen 70%, haben aber die Kosten der Entwicklung, welche in Deutschland alles andere als billig ist. In wenigen Jahren haben wir eine Marge von 25% überschritten – und daher verdient Apple als absoluten Betrag mehr als wir.
+9
Deichkind12.05.25 14:41
Apple muss dann wohl lernen, mit echten Dienstleistungen Geld zu verdienen, statt nur durch das Fallobst, das ihnen der Verkauf der Geräte beschert.
+6
Floki
Floki12.05.25 15:06
Bestes Beispiel aus eigener Erfahrung:
Telegram App upgraden auf Premium Funktion:
Preis bei : 39,90 Euro/Jahr
Preis über TG Premium Bot in der App : 25,90 Euro/Jahr

Macht bei 2 Accounts - 28 Euro für die KEINE Leistung erbringt
+2
Ythcal
Ythcal12.05.25 15:34
Das sind aber
Floki
Bestes Beispiel aus eigener Erfahrung:
Telegram App upgraden auf Premium Funktion:
Preis bei : 39,90 Euro/Jahr
Preis über TG Premium Bot in der App : 25,90 Euro/Jahr

Macht bei 2 Accounts - 28 Euro für die KEINE Leistung erbringt

Das sind aber deutlich mehr als 30% Aufschlag.
0
Frost12.05.25 15:42
Floki
Macht bei 2 Accounts - 28 Euro für die KEINE Leistung erbringt

Sehe ich auch so, sofern mir zumindest optional die Moeglichkeit bleibt z.B. ein Abo auch immer alternativ ueber die Apple Store App abschliessen zu koennen.
In der Regel bietet dies fuer mich keinen Mehrwert und ich wuerde immer ueber den Anbieter direkt gehen.
Es gibt aber auch Ausnahmen und zwar bei Abos die man nur sehr muehsam wieder loswird sollte man die Dienste nicht mehr benoetigen.
Ein Beispiel ist da das Abo der New York Times, wenn man dieses direkt beim Herausgeber der Zeitung abschliesst, dann wird die Kuendigung zum Spiessrutenlauf. Es gibt unter der Accountverwaltung auf deren Webseite keine Moeglichkeit das Abo bei bedarf kuendigen zu koennen. Moechte man das Abo loswerden, dann geht dies nur ueber deren Chat und man muss erst mal eine Person belabern warum man das Tolle Produkt nicht mehr haben moechte.
Daher habe ich mein New York Times Abo jetzt nur noch direkt ueber den Apple Store laufen, wenn ich die monatlichen Kosten nicht mehr zahlen moechte, dann ist eine Kuendigung naemlich nur einen Mausklick entfernt und dies sehe ich bei Apple schon als Mehrwert fuer den ich auch bereit bin ein paar Cent mehr im Monat zu zahlen.

Es geht aber auch anderst, mein Qobuz Abo kann ich dort auf deren Internetseite in der Accountverwaltung mit einem Mausklick jederzeit beenden.
So sollte dies eigentlich bei allen Anbietern von Abonnements Standard sein, in diesem Fall bietet mir der Abschluss eines Abos ueber die Apple Store App keinen Mehrwert, daher habe ich es auch direkt ueber den Anbieter der Dienstleistung abgeschlossen.
+2
tobias.reichert12.05.25 15:46
Sie stellen also keine allgemeine Infrastruktur bereit, an der sich Telegram dann bedient?

Floki
Macht bei 2 Accounts - 28 Euro für die KEINE Leistung erbringt
0
deus-ex
deus-ex12.05.25 15:47
Mendel Kucharzeck
deus-ex
Apple verdient 30% daran – und hat etwa kosten von 3-5% (Kartenzahlungen, Review, Hosting etc) – das bedeutet, dass Apple von den 100% der Umsätze 25% Profit macht. Wir bekommen 70%, haben aber die Kosten der Entwicklung, welche in Deutschland alles andere als billig ist. In wenigen Jahren haben wir eine Marge von 25% überschritten – und daher verdient Apple als absoluten Betrag mehr als wir.

Dann war aber 1. deine Formulierung unglücklich und 2. sind deine Kostenrechnung für Apple aber reine Schätzungen. Du kennst die Kosten nicht. Eure schon.

Sagen wir eure App kosten 10€. Dann bekommt Apple 3.33€ und ihr 6.66€

Von den 3.33€ muss Apple auch Lohnkosten, Energie, Gebühr für Content Delivery Systeme, Zahlungsabwicklung (ja auch Visa und Co. bekommen was davon), Weiterentwicklung, Support und Wartung und was weiß ich noch bezahlen. Ich weiß nicht ob das nur 2-5% von den 3.33€ ist.
-1
Legoman
Legoman12.05.25 15:53
deus-ex
Das verstehe ich nicht. Wie soll Apple bei 30%. von eurer App am Ende mehr verdienen als ihr mit 70%?! Du kennst doch die Kosten von Apple gar nicht welche sie mit den 30% verrechnen.
Umsatz ist nicht gleich Gewinn.
Einfaches Beispiel:
Ich backe Brötchen und verkaufe diese auf dem Wochenmarkt für jeweils 1€.
Davon bekommt der Marktbetreiber also jeweils 30 Cent für die Bereitstellung der Bretterbude.
Von den restlichen 70 Cent bezahle ich Material, Strom, Miete, Geräte, Transport, Lohnkosten, Lohnnebenkosten, Steuern, Werbung, Arbeitskleidung, Fortbildungen, Forschung an neuen Brötchensorten und so weiter und so fort. Mit Glück bleiben bei mir pro Brötchen 5 Cent tatsächlich hängen (wenn überhaupt).

Natürlich wollen wir den Marktbetreiber nicht vergessen.
Der muss gewiss mit diesen 30 Cent auch eine Menge Zeug bezahlen, bevor ein Gewinn hängenbleibt. Die Bude baut sich nicht von allein auf und ab, der Platz kostet, ab und an ist mal ein neuer Anstrich fällig, vielleicht muss auch noch jemand drauf aufpassen etc.

Die Frage bleibt aber: Wer hat den größeren Aufwand und wer den leichteren Gewinn?
Dummerweise könnte ich meine Seite mittels meiner Buchhaltung mit einem Fingerschnippen darlegen. Mein Controller bastelt da gewiss auch noch eine hübsche Grafik.
Aber welche Kosten entstehen denn dem Marktbetreiber überhaupt? Das Gefühl bleibt, dass er für seine windschiefe Bretterbude und den einäugigen Sicherheitsmann doch einen ziemlichen Batzen Geld von mir haben will. In die Bücher lässt er sich natürlich nicht gucken.
+4
deus-ex
deus-ex12.05.25 15:58
Legoman
deus-ex
Das verstehe ich nicht. Wie soll Apple bei 30%. von eurer App am Ende mehr verdienen als ihr mit 70%?! Du kennst doch die Kosten von Apple gar nicht welche sie mit den 30% verrechnen.
Umsatz ist nicht gleich Gewinn.
Einfaches Beispiel:
Ich backe Brötchen und verkaufe diese auf dem Wochenmarkt für jeweils 1€.
Davon bekommt der Marktbetreiber also jeweils 30 Cent für die Bereitstellung der Bretterbude.
Von den restlichen 70 Cent bezahle ich Material, Strom, Miete, Geräte, Transport, Lohnkosten, Lohnnebenkosten, Steuern, Werbung, Arbeitskleidung, Fortbildungen, Forschung an neuen Brötchensorten und so weiter und so fort. Mit Glück bleiben bei mir pro Brötchen 5 Cent tatsächlich hängen (wenn überhaupt).

Natürlich wollen wir den Marktbetreiber nicht vergessen.
Der muss gewiss mit diesen 30 Cent auch eine Menge Zeug bezahlen, bevor ein Gewinn hängenbleibt. Die Bude baut sich nicht von allein auf und ab, der Platz kostet, ab und an ist mal ein neuer Anstrich fällig, vielleicht muss auch noch jemand drauf aufpassen etc.

Die Frage bleibt aber: Wer hat den größeren Aufwand und wer den leichteren Gewinn?
Das ist mir alles schon klar.
Wie in meinem Bespiel oben schon beschrieben ist es für mich schwer zu glauben das man bei einem App Preis von 10€ von den 6.66€ am Ende weniger hat als Apple von den 3.33€. Entweder die Unkosten der Entwicklung sind zu hoch oder die Schätzung Apple geht bei den 3.33€ quasi mit 100% raus sind verkehrt.
-5
Legoman
Legoman12.05.25 16:00
deus-ex
Wie in meinem Bespiel oben schon beschrieben ist es für mich schwer zu glauben das ...
Betriebswirtschaft funktioniert leider nicht mit Schätzen und Glauben.
+4
tranquillity
tranquillity12.05.25 16:27
Schaut euch doch einfach die Bilanzen von Apple an, was dort bei Marge steht. Dann lösen sich die ganzen Kommentare, die Apples hohe Tax auch noch rechtfertigen, ganz schnell in Luft auf!
0
esc
esc12.05.25 16:41
Ich finde es auch besser, wenn das Geld bei den Entwicklern anstatt bei Apple bleibt, die können dann auch mehr in die Software investieren.
0
sudoRinger
sudoRinger12.05.25 16:50
deus-ex
Von den 3.33€ muss Apple auch Lohnkosten, Energie, Gebühr für Content Delivery Systeme, Zahlungsabwicklung (ja auch Visa und Co. bekommen was davon), Weiterentwicklung, Support und Wartung und was weiß ich noch bezahlen. Ich weiß nicht ob das nur 2-5% von den 3.33€ ist.
Ein paar Zahlen kennen wir durchaus.
Bei $ 26,6 Mrd im Geschäftsjahr 2024 für den Geschäftsbereich Dienste hatte Apple eine Marge von 75,7 %. Das sind Kosten von $ 6,46.
Zu den Diensten gehören Music, iCloud, Apple TV+, Fitness, Google-Suche und App Store. Hohe Kosten verursacht Apple TV+, keine Kosten verursacht die Google-Suche.
Der App Store dürfte das zweitmargenstärkste Geschäft in Geschäftsfeld Dienste sein.

Wie hoch liegen die Kosten für den App Store bei der Spanne von 0 bis 6,46 Mrd? Bei 2 Mrd?
Wenn $ 10 Mrd. Umsatz (siehe Tabelle im Artikel) auf den App Store entfallen, dann würde die Marge bei 2 Mrd Kosten bei 80 % liegen.
Bei aktuell durchschnittlich 20 % App Store Gebühr wären somit 4 % App Store-Gebühr bereits kostendeckend.

Vielleicht werden die teuren Filme von Apple TV+ nur gedreht, damit die Margen von der Google-Suche und vom App Store nicht ganz so obszön hoch wirken?

Ich finde es auch vom Aufwand, den der Entwicker und den Apple hat, völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Ein Entwickler programmiert 700 h an seiner App (3 Monate). Prüft Apple 300 h lang, ob die App in Ordnung ist? Oder doch eher nur 1 h?
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