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Nachruf: Iconfactory-Gründer Corey B. Marion 54-jährig verstorben

Icons für Programme und Dateien sind heutzutage etwas Alltägliches. Die wenigsten Nutzer von Smartphones, Tablets und Computern schenken den Symbolbildern sonderlich große Beachtung, wenn sie darauf tippen oder klicken. Design und Entwicklung sind allerdings alles andere als trivial und erfordern sowohl Kreativität als auch handwerkliches Können. Über diese beiden Eigenschaften verfügte ein Mann, der jetzt im Alter von 54 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist: Corey B. Marion, einer der drei Gründer des bekannten Unternehmens The Iconfactory.


The Iconfactory wurde im April 1996 gegründet
Als Corey B. Marion im April 1996 gemeinsam mit Talos Tsui und Gedeon Maheux das Unternehmen aus der Taufe hob, waren Macintosh und Windows-PC schon lange den Kinderschuhen entwachsen. Grafische Benutzeroberflächen hatten sich durchgesetzt und weltweit etabliert. Entsprechend groß war der Bedarf an aussagekräftigen, einprägsamen und zuweilen auch witzigen Icons für Betriebssystemfunktionen, Programme und Dateien. Zudem wollten seinerzeit zahlreiche Computernutzer die Bildschirm-Darstellungen individuell gestalten und andere Symbolbildchen als die standardmäßig mitgelieferten verwenden. The Iconfactory setzte sich zum Ziel, diese Nachfrage zu befriedigen – und zwar auf hohem Niveau.


Gründer war treibende Kraft des Unternehmens
Corey B. Marion war in kreativer Hinsicht die treibende Kraft der bis heute existierenden Firma. Er entwarf und gestaltete persönlich zahllose Icons für viele Kunden. Zu den bekanntesten Arbeiten von The Iconfactory gehören die Symbolbilder, welche Paramount anlässlich der Premiere eines Star-Trek-Films in Auftrag gab. Das Unternehmen steuerte mehr als 100 Icons zu Windows XP bei und war auch am Design der grafischen Benutzeroberflächen von Windows Vista sowie Xbox 360 beteiligt. Neben dieser kommerziellen Tätigkeit entwickelten Corey B. Marion und sein Unternehmen im Laufe der Jahre Hunderte von Icons, die als kostenlose Downloads angeboten wurden. Der Gründer kreierte darüber hinaus eine Vielzahl von Logos, Emojis und Bildschirmhintergründen.

Pixelpalooza: Design-Wettbewerb für Mac-Icons
Die Mac-Community verdankt The Iconfactory und ihrem Gründer einen Design-Wettbewerb für Icon-Entwickler. Dieser Contest trug den Namen Pixelpalooza und fand von 1997 bis 2004 jährlich statt. Corey B. Marion war bei allen Veranstaltungen als Jurymitglied an der Ermittlung der Gewinner beteiligt. Die entsprechende Webseite ist nach wie vor online. Ein Besuch lohnt sich vor allem, weil sie die interessante grafische Entwicklung von Icons nachzeichnet. Unter Marions Leitung wandelte sich The Iconfactory im Lauf der Jahre zu einem Software-Hersteller, zu dessen Portfolio so bekannte Apps wie Twitterific, IconBuilder, xScope und Linea Sketch gehören. Corey B. Marion erlag Mitte Mai einem langen Krebsleiden.

Kommentare

Frank Drebin
Frank Drebin02.06.22 09:49
RIP…Ich kann mich noch so gut erinnern, in den Anfangszeiten war Iconfactory die Anlaufstelle für geniale MacOS Icons. Alles kostenlos und in einem super genialen Design… Danke für das tolle Lebenswerk…
+25
Weia
Weia03.06.22 20:42
Ja, ein tolles Unternehmen, das er da mitbegründet hat. xScope ist bei mir ein Werkzeug, ohne das macOS gar nicht geht … Gehört quasi zur Grundausstattung.

Und 54 Jahre ist einfach zu früh, vor allem, wenn dem auch noch lange Leidensjahre vorausgingen. Scheiß Krebs.
🦖The dinosaurs invented Jesus to test our confidence in science
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MOTIVHIMMEL
MOTIVHIMMEL14.06.22 00:16
Ich habe auch viel mit Iconfactory zu tun gehabt. Es gab ja einst auch mal ein paar Anwendungen womit man seine Iconsammlungen wie in der "Fotos" App verwalten konnte oder sein ganzes System optisch per Mausklick verändern konnte.
Heute ist das alles schon sehr statisch geworden und weniger individuell. Schade irgendwie.
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