Mac-Ransomware KeRanger betraf 6500 Nutzer


Anfang der Woche sorgte eine Meldung für Aufregung, dass zum ersten Mal funktionierende Ransomware für den Mac in Umlauf geriert. Ransomware verfolgt ein recht einfaches Geschäftskonzept. Ist ein Computer infiziert, so werden die Daten darauf gegen den Willen des Nutzers verschlüsselt. Zahlt der Anwender nicht das geforderte Lösegeld, sind die Daten nicht mehr zugänglich. Besonders wirkungsvolle Ransomware greift auch noch auf Backups zu und macht diese ebenfalls bis zur Geldzahlung unbrauchbar. Zur Mac-Ransomware mit Namen "KeRanger" sind jetzt einige weitere Informationen bekannt geworden.
Portierte Linux-MalwareBei KeRanger handelt es sich um portierte Linux-Malware, die vor einigen Wochen Linux-Server befallen hatte. Bitdefender Labs bezeichnet KeRanger daher als "erste funktionierende Crossplattform-Malware". Allerdings weise KeRanger Schwächen auf, denn selbst ohne sich der erpresserischen Forderung zu beugen, seien verschlüsselte Daten wiederherzustellen - für Linux bietet Bitdefender dazu eine kostenloses "Key recovery"-Utility an. Wie es aussieht, verwendete KeRanger auf dem Mac das identische Verfahren. Palo Alto Networks betonte am Montag, dass die Malware aktiv weiterentwickelt wird. Es könnte daher durchaus sein, dass in absehbarer Zeit eine neue und verbesserte Version der Ransomware in Umlauf gerät.
Bitdefender sieht wachsende GefahrAuch wenn KeRanger verhältnismäßig wenig Schaden anrichtete und nach nur 6500 befallenen Macs gestoppt wurde, sieht Bitdefender dennoch die wachsende Gefahr, dass sich derlei Schadsoftware in Zukunft vermehrt auf anderen Plattformen als Windows ausbreitet. Im Falle von KeRanger gelang es den Angreifern, zwei offizielle Installer des Bittorrent-Clients Transmission 2.9 zu manipulieren. Apple sperrte umgehend nach Bekanntwerden das verwendete Zertifikat, bis zu diesem Zeitpunkt konnte sich die Malware aber weiter verbreiten. Nutzern von Transmission, die den Download von der offiziellen Seite bezogen hatten, wurde ein umgehendes Update auf Transmission 2.9.2 empfohlen. Wie es sich überprüfen lässt, ob KeRanger auf dem eigenen Mac sein Unwesen treibt, hatten wir
in diesem Artikel beschrieben.