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Kommentar: Rekordzahlen belegen, wie klug und weitsichtig Apple geführt wird

Eigentlich hatte man sich ja daran gewöhnt, dass die oft zitierten "Grenzen des Wachstums" auch auf Apple zutreffen und die Serie immer neuer Rekordergebnisse irgendwann abreißen muss. Alle Märkte, die Apple ansprach, schienen gesättigt und auch im Smartphone-Bereich schien alles Mögliche ausgereizt – sofern nicht das neue Ziel plötzlich gelautet hätte, Stückzahlen über Gewinn zu stellen. Die gestern verkündeten Quartalszahlen demonstrierten allerdings: Das Ende der Fahnenstange scheint noch längst nicht erreicht zu sein. Außerdem ist an den aufgeschlüsselten Einzeldaten abzulesen, wie klug und weitsichtig die Firmenpolitik ist, für welche Tim Cook und sein Team stehen.


Wenn alles ausgereizt ist...
Der klassische Computermarkt starb zwar keinen schnellen Tod, so wie es vor einigen Jahren angesichts des damaligen Tablet-Booms vorhergesagt wurde, allerdings handelt es sich dabei auch um keinen Wachstumsgaranten. Es ist sehr viel Aufwand erforderlich, um die Verkaufszahlen zu steigern – und eine deutliche Ausweitung der Marktanteile ginge sicherlich nicht ohne Einschnitte bei Apples wichtigstem Kennwert, den stattlichen Margen. Im iPhone-Sektor gelang zwar noch einmal ein Plus, denn die aktuelle Serie kann sich exzellenter Kritiken erfreuen, hier dürfte aber wirklich langsam das Potenzial ausgereizt sein. Blieben die Umsatzzahlen dauerhaft auf diesem Niveau, dann könnte sich Apple darüber freuen.


... muss Neues her
Natürlich war es der Apple-Führung schon lange klar, dass ohne neue Märkte zu erschließen irgendwann der Bedeutungsverlust des gesamten Unternehmens droht. Zu viele Platzhirsche gerieten in Vergessenheit, nur weil sie sich zu lange auf ihr Aushängeschild-Produkt verließen. Bei Apple lautete die Strategie, einerseits die hohe Anzahl aktiver Geräte zu nutzen, andererseits aber neue Produktkategorien auf den Markt zu bringen. Die Wearables/Accessories-Sparte liegt beispielsweise inzwischen deutlich vor Mac und iPad (10 Milliarden Dollar Quartalsumsatz vs. 7,2 Milliarden beim Mac und 6 Milliarden beim iPad). Die Apple Watch ist ein Kassenschlager und ein riesiger Erfolg, selbiges trifft auch auf die AirPods zu.


Die Strategie geht auf – offensichtlich langfristig
Das größte Potenzial liegt aber wohl an einer anderen Stelle, die Apple ebenfalls erfolgreich erschließt – und hier ist bei weitem noch keine Sättigung in Sicht. Das umfangreiche Portfolio an Diensten, von Apps über Musik bis hin zu eigenproduzierten TV-Inhalten, sorgte für Apples überraschend starkes Abschneiden. Zwar gelang das zahlenmäßig größte Plus mit dem iPhone (+4 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr), allerdings sind die +1,8 Milliarden Dollar im Dienste-Bereich langfristig gesehen wichtiger, da von weniger Marktschwankungen unterworfen. Und: Nahezu alle Marktbeobachter sind sich einig, dass es bei diesen Wachstumsraten bleiben wird. Selbiges gilt für Wearables/Accessories, die drittgrößte Sparte des Unternehmens, die derzeit 75% Neukunden anspricht. Die weitsichtige und vor Jahren eingeleitete Strategie scheint also vollständig aufzugehen und Apple unabhängiger von einzelnen, alteingesessenen Produkten zu machen. Genau darin liegt der Verdienst des Apple-Managements und genau deswegen ist auch nicht zu befürchten, dass Apple alsbald den Weg anderer Technik-Dinosaurier geht und vom Markt überholt wird.

Kommentare

Eventus
Eventus29.01.20 12:32
An solchen Tagen würde ich gern von vielen Analysten und Propheten eine Stellungnahme zu deren Vorhersagen lesen.
Live long and prosper! 🖖
+9
Paddysch9029.01.20 12:38
Wie sie ihren Umsatz steigern könnten wenn sie endlich mal die Apple Watch Android kompatibel machen würden.

Ich nutze zwar kein Android aber ich kenne viele die es nutzen. Und die würden sich sofort eine Apple Watch kaufen.
-6
iDaniel29.01.20 12:46
Paddysch90
Wie sie ihren Umsatz steigern könnten wenn sie endlich mal die Apple Watch Android kompatibel machen würden.

Ich nutze zwar kein Android aber ich kenne viele die es nutzen. Und die würden sich sofort eine Apple Watch kaufen.
Verlieren dann aber den Umsatz und die Bindung über das iPhone schwächung des Ökosystems
+14
macbeutling
macbeutling29.01.20 12:58
Eventus
An solchen Tagen würde ich gern von vielen Analysten und Propheten eine Stellungnahme zu deren Vorhersagen lesen.
Guckst du hier:
Glück auf🍀
0
truth
truth29.01.20 14:45
Paddysch90
Wie sie ihren Umsatz steigern könnten wenn sie endlich mal die Apple Watch Android kompatibel machen würden.

Ich nutze zwar kein Android aber ich kenne viele die es nutzen. Und die würden sich sofort eine Apple Watch kaufen.
Ich verstehe nicht, warum die Leute unbedingt eine Apple Watch nutzen wollen, aber ansonsten unbedingt im Android Universum bleiben wollen.
Grade das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten der Hard- und Software im Apple Cosmos macht das alles so attraktiv. Eine Apple Watch mit Android ergibt wirklich keinen Sinn.
+13
Dante Anita29.01.20 14:50
Nachdem die Pros jetzt bedient wurden, kann Apple im Frühling gerne einen erweiterbaren kleinen Bruder des MacPro „for the rest of us“ vorstellen. Von mir aus können sie ihn auch Gaming-Mac nennen. Den Mac-Verkäufen würde es sicher gut tun.
+6
UWS29.01.20 16:46
Also alles in allem finde ich Apples Produktpolitik schon ziemlich gut, speziell in letzter Zeit. Hin und wieder bauen sie zwar auch mal Mist (z.B. Tastatur beim MBP) aber shit happens. Warum sie keinen "Headless iMac" mit 2-3 PCIe Slots bauen, verstehe ich allerdings tatsächlich ebenfalls nicht. Solche Rechner gab es ja früher auch von Apple. Und selbst da ließe sich ja für Apple solide Preise realisieren. Sagen wir ruhig mal 2.500-3.000 EUR als Einstieg – ich glaube das würde trotzdem ein Renner...

Ansonsten: Mit ipadOS 13 ist das iPad endlich eine ziemlich gut nutzbare Sache geworden. Auch wenn das ein wenig gedauert hat mit halbwegs bugarmen OS-13-Versionen. Am Software-Qualitätsmanagement sollten sie arbeiten – und haben das ja auch schon angkündigt...
There is no cloud…it’s just someone else’s computer.
0
ocrho29.01.20 17:08
Die Sparte "Wearables/Accessories" wird gelobt mit 10 Mill. Umsatz, wohingegen scheinbar 7,2 Milliarden beim Mac und 6 Milliarden beim iPad dagegen kleiner dargestellt wird. Diese Darstellung ist grob missverständlich, weil bei der Sparte "Wearables/Accessories" ganz viele Produkte enthalten sind und diese scheinbar immer noch nicht so groß sind, dass diese als einzeln ausgewiesen wird. Keiner weiß welchen Anteil die Apple Watch oder AirPods ausmachen von den insgesamt 10 Mill. US-Dollar. Das abschätzen ist nicht so leicht, weil unter Accessories auch die vielen Hüllen, Ladegeräte oder AppleCare usw. für iPhone, iPad oder Macs fallen.
0
sierkb29.01.20 18:52
heise (29.01.2020): Apple zählt über 1,5 Milliarden aktive Geräte
Der wachsende Nutzerkreis sorge auch für höhere Umsätze mit Diensten, erklärte der Apple-Chef. Auf zwei von drei iPhones läuft nun iOS 13.
heise, 29.01.2020
[…]
Nutzerzuwachs steigert auch Geschäft mit Diensten

Die wachsende Kundschaft bringt Apple nicht nur Umsatz durch den Hardware-Verkauf, sondern treibt auch das Wachstum anderer Sparten an, besonders bei Diensten, wie Cook betonte – Apple vermeldete erneut ein Rekordergebnis. Services, darunter etwa die Provision an App-Umsätzen und Abonnements, stellten im Weihnachtsgeschäft rund 14 Prozent des Konzernumsatzes und liefern ungefähr genau so viel Umsatz wie Macs und iPads kombiniert, bei einer zugleich viel höheren Gewinnspanne.
[…]


anuhariharan.substack.com (28.01.2020): A Different Way To Think About Apple In 2020
Apple is an Internet Company


heise (08.01.20220): Apple sieht Abo-Dienste als Umsatzmaschine
Der Konzern will eine "neue Ära" mit Diensten einläuten. Im App Store gaben Kunden zwischen den Jahren einen Milliardenbetrag aus.
heise, 08.01.2020
[…]
Services bringen mehr Umsatz als iPads

Das Services-Geschäft ist bereits Apples zweitgrößtes Standbein hinter dem iPhone, die Abodienste bringen mehr Umsatz als etwa der Verkauf von Macs oder iPads und eine deutlich höhere Gewinnmarge. Für das laufende Geschäftsjahr peilt das Unternehmen einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar allein in diesem Geschäftszweig an.
[…]
-5
Thyl30.01.20 07:03
Paddysch90
Wie sie ihren Umsatz steigern könnten wenn sie endlich mal die Apple Watch Android kompatibel machen würden.

Ich nutze zwar kein Android aber ich kenne viele die es nutzen. Und die würden sich sofort eine Apple Watch kaufen.

Für mein Gefühl würde es mehr bringen, wenn Apple mit anderen Uhrenherstellern kooperieren würde. Als Modeartikel macht eine größere Designvielfalt schon Sinn. Eine Panerai-Watch mit den entsprechenden klassischen Zifferblättern wär schon cool. Die Kooperation mit Hermès ist da ein Anfang, aber nur Armband und eigene Zifferblätter ist halt etwas wenig. Klar, die Elektronik und das Display schränken die Designvielfalt schon ein, aber etwas mehr Variationen als jetzt wären schon gut.

Eine Integration mit Android ist vermutlich nicht so sinnvoll, da immer Probleme auftreten, schon weil Android etwas zusammengefrieckelt ist, was man so hört. Und außerdem die kaufpotenten Kunden doch eher iPhones haben. Ich hab da keine Statistik, und es wäre interessant, da einen Zusammenhang herauszufinden (Anteil der iPhone vs. Android-Nutzer bei Rolex-Inhabern und so....)
+3
Tai
Tai30.01.20 13:24
Paddysch90
Wie sie ihren Umsatz steigern könnten wenn sie endlich mal die Apple Watch Android kompatibel machen würden.

Ich nutze zwar kein Android aber ich kenne viele die es nutzen. Und die würden sich sofort eine Apple Watch kaufen.

Phantastische Idee. Da hat Apple ein Produkt wie bei den Tablets, weit der Konkurrenz voraus, dann sollen sie das wegwerfen, zu den Preisen und Margen wie bei Android üblich. Sollten wir ihnen sagen, die würden das gleich umsetzen
+4

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