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Hickhack um Fortnite: Epic bittet Gericht um Unterstützung gegen Apple

Vor ziemlich genau zehn Jahren überließ Craig Federighi während der WWDC-Keynote die Bühne den beiden Epic-Games-Entwicklern Josh Adams und Billy Bramer, um die Leistungsfähigkeit des Grafik-Frameworks Metal zu unterstreichen. Als Exempel hielt ein in Entwicklung befindlicher Multiplayer-Titel her, der den Namen „Fortnite“ trug. Zehn Jahre später ist die Stimmung zwischen den beiden Konzernen dermaßen verschlechtert, dass jede Kooperation gerichtlich erzwungen werden muss. So auch jetzt: Eine iOS-Version für Fortnite, die externe Zahlungsdienstleister im US-App-Store ermöglicht, hat Apple blockiert, und Epic Games klagt nun gegen diese Sperre.


Die jüngste Auseinandersetzung dreht sich um Apples Niederlage vor Gericht, was Zahlungsmodalitäten in App Stores betrifft. Nachdem Richterin Yvonne Gonzalez-Rogers Anfang Mai entschied, dass Apple umgehend die Nutzung externer Zahlungsdienstleister erlauben muss, ohne Provision zu kassieren, integrierten Anbieter wie Spotify entsprechende Optionen in ihre Apps. Auch Epic Games wollte jetzt davon profitieren – schließlich war es die Auseinandersetzung um Fortnite, welche diese Änderung ermöglichte. Da der originäre Entwickler-Account von Epic Games weiterhin gesperrt blieb, nutzte Epic die schwedische Dependance, um eine App-Version einzureichen. Über diese reicht der Spieleentwickler iOS-Versionen ihrer Apps ein, die auf alternativen App-Marktplätzen in der EU bereitgestellt werden. Epic stattete diese Fortnite-Variante mit einer alternativen Bezahlmöglichkeit für US-Kunden aus und reichte sie beim Review-Team zur Veröffentlichung im US-Store ein.

Vor zehn Jahren – auf der WWDC 2015 – war zwischen Apple und Epic noch alles in Butter.

Fehlverhalten im Jahr 2021
Zunächst gab es keine Reaktion, sondern lediglich Schweigen. Dann folgte Post vom Anwalt: In einem zweiseitigen Schreiben (PDF) begründet das Anwaltsbüro Weil, Gotshal & Manges das Vorgehen: Im Jahr 2021 verstieß Epic gegen die Entwicklungsbedingungen des App Store und sei deshalb weiterhin vom US-App Store ausgeschlossen. Dies gelte auch für die schwedische Dependance. Apple wolle abwarten, bis das Berufungsverfahren endgültig abgeschlossen ist, bevor Epic möglicherweise wieder Zugang zum iOS App Store erhalte. Epic schrieb daraufhin an das Gericht und bat um ein richterliches Machtwort.

Nebenwirkung: Kein Fortnite in der EU
Der letzte Absatz legt Epic ein erneutes Einreichen der Fortnite-App ohne US-Shop-Seite nahe, um den Vertrieb in der Europäischen Union nicht weiter einzuschränken. Da der App Store Review die neue Version blockiert hat, können Nutzer alternativer App-Marktplätze keine Updates mehr beziehen. Fortnite setzt die aktuelle Version auf allen Plattformen voraus, weshalb iPhone- und iPad-Anwender derzeit nicht Fortnite spielen können: Der Epic Games iOS App-Marktplatz kennzeichnet den Titel als „nicht verfügbar“, der AltStore zeigt einen kryptischen Fehler mit dem Titel „NSURLErrorDomain error -1011“.
Auch in der EU nicht verfügbar: Fortnite lässt sich aktuell nicht über alternative App Stores installieren.

Kommentare

xcomma19.05.25 17:21
MTN
Nebenwirkung: Kein Fortnight in der EU
Kleiner Typo: Fortnight vs. Fortnite
+1
immo_j19.05.25 19:11
xcomma
Kleiner Typo: Fortnight vs. Fortnite
Vielen Dank! Ist repariert.
+1
DefConData
DefConData19.05.25 19:40
Epic geht es nicht um die Provision sondern sie stört das eingeschränkte Tracking von IOS Anwendern. Ein grosser Anbieter von Spielen ist GOG. Der Store wird von einem grossen Spielehersteller betrieben, u.a. Cyberpunk und Witcher. Es gibt auch eine grosse Auswahl von OSX Titeln. Diese sind manchmal nicht signiert und trotzdem schaffen es die Anwender die Software zu installieren und zu nutzen. Epic könnte es ohne Probleme ohne Provision und ohne Abnicken von Apple verkaufen. Sie machen es nicht um den Druck auf Apple zu erhöhen. Epic ist eine Firma mit der ich nichts zu tun haben möchte.

Apple ist sicher nicht kritikfrei aber gegen Epic ist Apple wesentlich angenehmer und transparenter gegenüber Kunden.

https://www.gamestar.de/artikel/die-10-groessten-kritikpunkten-am-epic-store,3344398.html

https://www.ludologie.de/multiplayer/detailansicht/news/klagen-gegen-epic-games-wegen-geldillusion-und-suchtpotential-in-fortnite/

https://www.zeit.de/digital/games/2019-05/computerspiele-fortnite-epic-games-store-gaming/seite-2
Wer keine Ahnung hat sollte besser mal die Fresse halten
-1
Performant8419.05.25 21:00
DefConData
Epic geht es nicht um die Provision sondern sie stört das eingeschränkte Tracking von IOS Anwendern.
Das sind die üblichen Verschwörungstheorien und FUD, den Apple immer auspackt, wenn's um irgendwelche alternative Distributionsmechanismen geht. Als ob es nur um Datenschutz ginge.

Und Apple hat auch alle möglichen Abzockabos im Angebot.
+3
Peter Longhorn19.05.25 21:30
Das wird jetzt hoffentlich endlich endgültig dafür sorgen, dass Apple in der EU echtes Sideloading erlauben muss. Es ist ja damit bewiesen, dass Apple weiterhin die Gatekeeper Funktion inne hat und weiterhin ganz genau bestimmen kann wer und was aufs Gerät darf und was nicht - unabhängig davon ob es der AppStore oder andere Stores sind (die defakto eigentlich nicht existieren weils ja trotzdem von Apple kommt).
+1
esc
esc19.05.25 22:00
Natürlich geht es Epic in erster Linie um die Provisionen, ist auch absolut verständlich, wenn man bei Milliarden Umsätzen 30% abgeben soll.
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