Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Fortnite für den App Store eingereicht: Apple schweigt, gibt nicht frei (Aktualisierung)

Als Spotify im vergangenen Jahr erzwungenermaßen erstmals in der App erwähnen durfte, dass es auch andere Möglichkeiten als den In-App-Kauf mit 30 Prozent Provision an Apple gibt, reagierte Apple kritikwürdig. Während für Updates normalerweise nur rund 1-2 Tage vergehen, bis die neue Version im App Store erscheinen darf (derlei Reviews sind oft in weniger als einer Minute abgearbeitet), schwieg Apple schlicht. Knapp zwei Wochen lang verharrte das eingereichte Update im Zustand "Warten auf Review", womit Apple wohl deutlich zeigen wollte, wer hier das Sagen hat. Das Verhalten zog natürlich direkt weiteren Ärger mit den Wettbewerbshütern nach sich, war es doch ein mehr als offensichtlicher Sabotageakt.


Apple schweigt erneut
Epic steht möglicherweise vor einem ähnlichen Problem. Nach dem US-Urteil, wonach Links auf externe Zahlungsweisen vollständig zu erlauben seien, dies auch ohne 27 Prozent Provision an Apple, reichte das Unternehmen das 2020 aus dem Store geworfene Fortnite erneut ein. Gemäß offizieller Aussagen hörte man aber nichts mehr von Apple, eine Prüfung oder gar Freigabe erfolgte nie. Man zog daher das Update zurück, denn aufgrund der erforderlichen plattform-übergreifenden Feature-Kompatibilität war Epic zu einer neuerlichen Version gezwungen. Dort wiederholt sich das Spiel aber: Apple schweigt.

Gefälschte Apps haben es einfacher
Offensichtlich unkompliziert war es hingegen, die gefälschte und Adware-verseuchte App "Fort Battle Royale Epic Shoot" in den App Store zu bringen, hier gab Apple grünes Licht. Epic Survival Battle Royale 3D hatte ebenfalls keinerlei Beanstandungen im Überprüfungsprozess zu befürchten und ist trotz markenrechtlichen Verstoßes ("Epic") weiterhin als App vertreten. Epic-CEO Sweeney hatte über einen der beiden Titel auf X geschrieben, woraufhin Apple die App am Folgetag löschte. Offensichtlich verfolgt man den Epic-Kanal also sehr aktiv, wie Sweeney bemerkt.

Aber: Review neu eingereichter Apps ist etwas anders
Man muss bei den Beschreibungen aber eine Einschränkung machen. Es stimmt, dass Updates normalerweise nach maximal zwei Tagen durchgewunken sind, denn hier nimmt Apple nur minimale Prüfungen vor. Neue Apps können hingegen durchaus ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen. Allerdings sind jene Einreichungen dann als "In Review" deklariert, sobald das Verfahren begonnen hat – und werden nicht einfach nur liegen gelassen. Noch ein weiterer Aspekt: Das Gerichtsurteil zwingt Apple nicht direkt, Fortnite erneut zuzulassen, denn darum ging es im Verfahren nicht. Wie die Richterin bemerkte, habe Apple das Recht, Apps aufgrund von AGB-Verstößen zu sperren. Da momentan kein solcher mehr vorliegt, dürfte Apple jetzt aber noch weiter dazu beitragen, sich Ärger von Wettbewerbshütern zuzuziehen

Aktualisierung: Apple blockiert Einreichen
Wie es in einem neuen X-Beitrag heißt, hat Apple das Einreichen der App "blockiert". Weder in den USA noch im externen Epic Game Store der EU ist der Titel somit verfügbar, Fortnite für iOS gehe "offline".

Kommentare

xcomma16.05.25 12:10
MTN
Neue Apps können hingegen durchaus ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Das mag so sein, aber was in diesem Artikel hier vergessen wurde ist, dass es sich eben nicht um eine neue App handelt. Die App ist nämlich dieselbe für den Epic Games Store bzgl. des EU Marktes. Daher wird mit Apples offensichtlicher Blockadehaltung auch zugleich Fortnite für EU-Spieler blockiert.
Fortnite Twitter

Apple has blocked our Fortnite submission so we cannot release to the US App Store or to the Epic Games Store for iOS in the European Union. Now, sadly, Fortnite on iOS will be offline worldwide until Apple unblocks it.
+5
ruphi
ruphi16.05.25 12:30
Das Verhalten Apples hier ist keines anständigen, rechtsstaatlich agierenden Unternehmens würdig.
Der Vergleich mit dem Microsoft der Neunzigerjahre lässt sich mittlerweile kaum mehr abwehren, so sehr es mir schmerzt.
+20
Moranai16.05.25 12:43
Und Apple wundert sich vermutlich warum es rings um den Globus sich öffnen muss. Dieses Verhalten ist schon lange nicht mehr akzeptabel. Auch demontiert Apple mal wieder selbst die eigenen Argumente für einen Zwang zum Appstore. Plagiate, Scam, illegale Streaming Apps und vieles mehr schafft es immer wieder "geprüft" in den Store.
+9
DunklesZischt16.05.25 12:58
Wer glaubt Epic sei besser:
-4
milk
milk16.05.25 13:00
Apples Verhalten ist mittlerweile auf Trumps Niveau. Es ist zum Kotzen.

Und dabei spielt es keine Rolle, dass andere nicht besser sind. Apple sollte besser sein!
+8
esc
esc16.05.25 13:22
Apple gibt ein ganz schlechtes Bild ab.
+6
derguteste
derguteste16.05.25 14:51
ich weiss ja nicht. Wenn ich zB. die AGBs von Ebay breche und mir deshalb das Konto gesperrt wird, ist ja auch davon auszugehen das Ebay mich auch mit einem neuen Konto nicht mehr auf ihre Plattform lässt (vorausgesetzt sie merken es)
Und Epic hat ja, gerichtlich festgestellt, damals die Entwicklervereinbarungen gebrochen. Also ist es doch auch nachvollziehbar das Apple sie ,egal mit welchem Account, wohl nicht mehr rein lassen werden.
-1
Macbook_User16.05.25 15:01
derguteste
ich weiss ja nicht. Wenn ich zB. die AGBs von Ebay breche und mir deshalb das Konto gesperrt wird, ist ja auch davon auszugehen das Ebay mich auch mit einem neuen Konto nicht mehr auf ihre Plattform lässt (vorausgesetzt sie merken es)
Und Epic hat ja, gerichtlich festgestellt, damals die Entwicklervereinbarungen gebrochen. Also ist es doch auch nachvollziehbar das Apple sie ,egal mit welchem Account, wohl nicht mehr rein lassen werden.


Nicht alles was in den AGB steht ist rechtens und wenn dann:

Im September 2021 fällte ein US-Bundesgericht ein richtungsweisendes Urteil im Fall Epic Games vs. Apple. Das Gericht entschied:
• Apple darf Entwickler nicht daran hindern, in ihren Apps auf alternative Zahlungsmethoden außerhalb des App Stores zu verlinken.

Demnach ist der Grund zur Sperrung ausgeklammert worden. Fast

Dazu

• Apple muss sogenannte “anti-steering”-Regeln (die Entwickler daran hinderten, auf externe Zahlungsmethoden hinzuweisen) aufheben.
• Gleichzeitig stellte das Gericht klar, dass Apple nicht als Monopolist im Bereich der mobilen Spiele-Plattformen gilt.

Und das aktuelle Urteil in den USA kennt man ja.

Apple betreibt Taschenspielertricks und treibt es auf die Spitze. Mal gespannt wann ein Gericht Apple richtig verdonnert…

Trump haben die ja auch wieder am Bein mit dem umgehen der Produktion aus China in die USA und dem errichten von Fabriken in einem anderen Land. Mal sehen wann Apple es überspitzt hat…
+3
Macbook_User16.05.25 15:13
Dazu in der EU Deutschland

Einige wichtige Regeln für Gatekeeper:
• Sie müssen alternative App-Stores und Bezahlsysteme auf ihren Plattformen zulassen.
• Sie dürfen Entwickler nicht unfair benachteiligen oder ausschließen.
• Sie müssen Interoperabilität und Datenportabilität fördern.

• Einen eigenen App Store für iOS anbieten (den „Epic Games Store“).
• Fortnite über diesen Store in der EU wieder auf iPhones bringen, ohne Apples App Store zu nutzen.
• Eigene Bezahlsysteme verwenden, ohne Apples Gebühren zu zahlen.


Die EU ist auch schon dran

• Die EU sieht Apples Verhalten als möglichen Verstoß gegen den DMA.
• Im März 2024 hat die EU-Kommission Apple bereits förmlich untersucht – insbesondere, ob Apple den Zugang zu alternativen App-Stores behindert.
• Sollte sich herausstellen, dass Apple Epic den Zugang rechtswidrig verweigert, könnten hohe Geldstrafen (bis zu 10 % des weltweiten Umsatzes) folgen.

Ich denke in den USA und anderen Ländern wird es denen bald sehr sehr weh tun. Aber wir werden sehen
+3
Marcel Bresink16.05.25 17:54
derguteste
Wenn ich zB. die AGBs von Ebay breche und mir deshalb das Konto gesperrt wird, ist ja auch davon auszugehen das Ebay mich auch mit einem neuen Konto nicht mehr auf ihre Plattform lässt

Die Sache ist nur nicht mehr so einfach, wenn die AGBs rechtswidrige Klauseln enthalten, was von einem Gericht bestätigt wurde, und wenn die AGBs von einem Anbieter mit marktbeherrschender Stellung missbräuchlich eingesetzt werden.
+4

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.