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Eddy Cue im Porträt: Respektiert, vielbeschäftigt, überlastet, schläft in Meetings ein

Cue greift nicht gerne durch
Neben Cues weitreichenden Fähigkeiten gibt es aber auch Schwächen, die Cue schon mehrfach attestiert werden. Trotz des großen Erfolgs der Dienste-Sparte rannte Apple dem Markt meist nur hinterher und reagierte anstatt den Ton anzugeben. Egal ob es sich um Karten, Musikstreaming, Videostreaming, Sprachassistenten oder auch Vertrieb von eBooks handelt, stets kam Apple entweder zu spät oder fiel nach anfänglichen Erfolgen zurück. Gleichzeitig sei es nicht Cues Stärke, bei Konflikten einzuschreiten. Stattdessen beobachte er Vorgänge sehr lange – was im Falle der Beats-Übernahme dazu führte, dass lange Zeit keine Strategie zu erkennen war. Dies führte zu internen Streitigkeiten und planloser Entwicklung, was zum wenig gelungenen Marktstart von Apple Music beitrug.

Klar zu erkennen, was ihn nicht interessiert
Unzufrieden zeigen sich Personen, die in Apple-Abteilungen wie Books und Siri tätig sind bzw. waren. Hier habe man klar erkennen können, dass Cue wenig Interesse daran zeigte. Von Cue stamme die Aussage "Es liest heutzutage sowieso niemand mehr" – weswegen auch Apples digitaler Buchvertrieb in den letzten Jahren kaum vorangebracht wurde. Als Mitglieder des Siri-Teams dringend benötigte technische Verbesserungen vorstellten, die einige Kritikpunkte an der Performance des Dienstes beheben sollten, sei Cue wieder einmal mitten in der Präsentation eingeschlafen.


Mastermind hinter der Boom-Sparte "Dienste"
Bedenkt man allerdings, dass Apples Dienste-Sparte demnächst 50 Milliarden Dollar pro Jahr an Umsatz erzielen wird, so zeigt sich dennoch, wie viel Cue in den letzten zehn Jahren geleistet hat. Trotz der beschriebenen Schwächen gelang es ihm, nach dem MobileMe-Debakel einen Neustart mit iCloud zu stemmen. Apple Maps entwickelt sich unter Cues Führung rasch weiter – und auch Apple Music hat die anfänglichen Probleme längst hinter sich gelassen. Man darf gespannt sein, ob Apples milliardenschwere Investitionen in eigene TV-Formate eine ernsthafte Konkurrenz zu Netflix und Co. darstellen. Auch für diesen Bereich ist Cue natürlich zuständig und verantwortet den Einstieg in einen Markt, den Apple bislang nicht bediente. Marktbeobachtern zufolge handelt es sich dabei um einen langfristig gesehen sehr klugen Plan. Der gewaltige Konsumenten-Hunger nach Inhalten, verbunden mit der riesigen Nutzerschaft, biete beste Chancen, Apple auch in der TV-Branche zu einem Hauptdarsteller zu machen. Es bleibt nur zu hoffen, dass Cue angesichts dieser Entwicklung nicht irgendwann endgültig überlastet ist.

Kommentare

Hot Mac
Hot Mac06.09.18 11:56
Eddy Cue
Es liest heutzutage sowieso niemand mehr
Kaum zu glauben ... 👎
+9
Fenvarien
Fenvarien06.09.18 12:01
Selbiges sagte allerdings auch Jobs Anfang 2008 und prophezeite dem Amazon Kindle totales Scheitern... niemand lese mehr Bücher, also brauche man so ein Produkt nicht.
Ey up me duck!
+10
Hot Mac
Hot Mac06.09.18 12:03
Echt?
Das ist mir wohl entgangen.
0
zacwinter06.09.18 12:04
Naja. Wenn jemand so eingespannt ist, und mit den Tagesaufgaben schon am Rudern ist, weil einfach der Tag nur 24 h hat, hat auch keine Gedanken mehr frei um sich um neue Dinge vollumfänglich Gedanken zu machen.
+3
matt.ludwig06.09.18 12:56
Hot Mac
Echt?
Das ist mir wohl entgangen.

Ja, echt.
+3
jlattke06.09.18 13:02
Na wenn Steve das gesagt hat …
+1
Klobi
Klobi06.09.18 13:14
Fenvarien
Selbiges sagte allerdings auch Jobs Anfang 2008 und prophezeite dem Amazon Kindle totales Scheitern... niemand lese mehr Bücher, also brauche man so ein Produkt nicht.
Wie viel wohl der reine Kindle aus macht von großen Amazon-Geschäft bzw. Fire-TV. Insofern...
-1
Hot Mac
Hot Mac06.09.18 13:19
matt.ludwig
Hot Mac
Echt?
Das ist mir wohl entgangen.

Ja, echt.
Das mag ja auf die Mehrheit der Amerikaner zutreffen, aber trifft das auch auf das Land der Dichter und Denker zu?
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck06.09.18 14:14
Hot Mac
Wenn man dem hier glauben darf, wird im Land der Dichter und Denker genau so viel oder wenig gelesen wie in den "ungebildeten Vereinigten Staaten":
0
Hot Mac
Hot Mac06.09.18 14:30
Mendel Kucharzeck

Ich habe nicht behauptet, dass die Amerikaner ungebildet sind.

Die meisten meiner Freunde in den Staaten sind des Lesens mächtig und verdienen sogar mit dem Schreiben gutes Geld.
Es kann also mitnichten stimmen, dass nicht mehr gelesen wird.
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck06.09.18 16:28
Hot Mac
Ich wollte dir das auch nicht unterstellen - häufig höre ich aber privat, dass die Amerikaner als generell ungebildeter wahrgenommen werden.
+1
Hot Mac
Hot Mac06.09.18 17:00
Mendel Kucharzeck
Hot Mac
Ich wollte dir das auch nicht unterstellen
Das weiß ich doch!

(...) häufig höre ich aber privat, dass die Amerikaner als generell ungebildeter wahrgenommen werden.
Das liegt halt nicht zuletzt daran, dass sich das Bild vom „typischen“ Amerikaner quasi eingebrannt hat.

Gleiches gilt für das Bild vom „typischen“ Deutschen.
Beliebt waren wir schon immer ...
+1
iBert06.09.18 17:58
Mendel Kucharzeck
- häufig höre ich aber privat, dass die Amerikaner als generell ungebildeter wahrgenommen werden.
Die Amerikaner haben natürlich auch helle Köpfe, wenn ich mir allerdings ihren gewählten Präsidenten so anhöre, wäre die einzige Erklärung und Entschuldigung, dass die breite Masse doch nicht so helle ist.....
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
+6
cab06.09.18 21:14
Ich lese zum Beispiel noch sehr viel. Aber Bücher auf elektronischen Geräten konnten mich bislang nicht überzeugen.
-1
chessboard
chessboard06.09.18 21:34
Ich habe erst heute einen Newsletter von einem großen Verlag, für den ich arbeite, erhalten, im dem ebenfalls beschrieben wird, dass der gesamte Buchmarkt in Deutschland rückläufig sei – sowohl analog als auch digital – und sogar im Kinderbuchsegment, das eigentlich immer recht "imun" zu sein schien.
0

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