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Die Zukunft von RSS - Alternativen zum Google Reader

Die Zukunft von RSS

Alternativen zum Google Reader

Seit dem Jahr 2000 können Webseiten Änderungen in einem standardisierten XML-Format veröffentlichen, dem RSS (Really Simple Syndication), die von darauf programmierten Lesediensten, den RSS-Reader, gesammelt und dargestellt werden können. Diese Praxis hat sich vor allem bei Nachrichten-Webseiten und Blogs etabliert, wodurch neue Artikel schnell bei Lesern ankommen, die einen RSS-Feed von dieser Seite abonniert haben. Diese können sich so einen schnellen Überblick über die Neuigkeiten in den selbst ausgewählten Themenbereichen verschaffen und die einzelnen Artikel dann in Ruhe lesen.

In den letzten Jahren diversifizierten sich die Geräte, mit denen ein Verbraucher ins Internet gelangte: Längst ist bei vielen ein Smartphone und/oder ein Tablet neben den Heimcomputer getreten; die RSS-Reader sollten aber nach Möglichkeit auf allen Geräten synchronisiert sein, sodass man nicht überall aufs Neue die gleichen RSS-Feeds abonnieren muss und bereits gelesene Artikel erneut als ungelesen markiert bekommt.

Der Google Reader etablierte sich schließlich zu einer zentralen Anlaufstelle für jede Plattform, da er eine kostenlose Programmierschnittstelle (API) zur Verfügung stellte, auf die anderen Dienste zugreifen konnten, um sich die dortigen individuellen Daten (Liste der RSS-Feeds, Gelesen-Markierung) zu holen und rückwärts auch wieder zu synchronisieren. Beispiele für diese Interfaces sind etwa Feeddler, Reeder, MobileRSS, FeedDemon und viele mehr. Daher ist die von Google angekündigte Beendigung des Google Reader zum 1. Juli dieses Jahres auch für viele andere Reader ein Problem.

Ein Vierteljahr bleibt nun den Kunden, eine Alternative zu suchen, und den Entwicklern von Readern, vom Google Reader loszukommen. Wer nicht auf lokale Reader ohne Sync-Funktion, von denen es zweifellos eine Menge gibt, zurückgreifen möchte, hat auch heute schon mehrere Arten von Alternativen zur Verfügung.

  1. Optimal wäre eine alternative API, die praktisch die Nachfolge der Google Reader API antritt und an die sich weitere Apps anschließen können.
  2. Den Zweck erfüllen auch Programme, die auf mehreren Plattformen als Apps verfügbar sind und sich auf eine andere Weise online synchronisieren können.
  3. Webbasierte RSS-Reader können mit einem Browser angesteuert werden und erfüllen damit per definitionem den Synchronisationsanspruch, sind dafür aber nicht lokal auf den entsprechenden Geräten verfügbar.
  4. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, die Synchronisation selbst in die Hand zu nehmen, in dem man eigenen Webspace dazu verwendet, das Hosting für RSS-Reader zu übernehmen. Auch hierfür gibt es Dienste, die einem Nutzer dabei helfen.
Ein Wechsel vom Google Reader zu einer dieser Alternativen kann erfolgen, indem man die individuellen Daten aus dem Google Reader exportiert (hier eine Anleitung) und sie dann in dem alternativen Reader wieder einfügt.

Für alle vier Kategorien von Alternativen zum Google Reader bietet MacTechNews eine kurze Übersicht von Anbietern. Das Feld an Möglichkeiten könnte sich bis zum Ende des Google Reader aufgrund der Nachfrage vergrößern; einige angekündigte Alternativen werden hier mit aufgeführt.

1. Apps mit API

Feedly
  • war bisher ebenfalls ein Interface des Google Reader, hat nun aber angekündigt, mit der Normandy API selbst eine kostenlose Programmierschnittstelle aufzubauen
  • gibt es sowohl als Webkomponente als auch für iOS und Android
  • kostenlos* im App Store
NewsBlur
  • bisherige Alternative zur Google Reader API
  • bis zu 64 Quellen konstenfrei, ab Quelle 65 1 Dollar pro Monat
  • gibt es sowohl als Webkomponente als auch für iOS und Android
  • kostenlose* iOS-App im App Store
Digg
  • hat in seinem Blog eine eigene API angekündigt

2. Synchronisierbare Apps

Pulp
FlipBoard
Taptu
Pulse

3. Webbasierte Dienste

Good Noows
  • kostenfrei
Netvibes
  • kostenfrei
Bloglines
  • kostenfrei
Feedreader
  • kostenfrei

4. Self-Hosting

Voraussetzung ist eigener Webspace
Fever
  • kostenpflichtig
Tiny Tiny RSS
  • kostenfrei, OpenSource
Selfoss
  • kostenfrei, OpenSource

Angekündigte Apps

The Old Reader NetNewsWire Feed Wrangler
HiveMined

Fußnoten:

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