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Panasonic: Kamera- und Objektivneuheiten, die einen näheren Blick wert sind

Olympus' Systempartner für Four-Thirds-Fototechnologie, der Elektronik-Multi Panasonic, hat mehrere Kameraneuheiten vorgestellt bzw. angekündigt. In Kürze erhältlich sind die Bridge-Kamera LUMIX FZ300 mit leistungsstarkem Zoom und 4K-Video und die Systemkamera GX8, der Nachfolger der in Rewind 409 getesteten MFT-Kamera Lumix DMC-GX7, die mit ihrem für CSCs recht ungewöhnlichen Range-Finder-Stil einen sehr guten Eindruck hinterlassen hatte, am Markt aber nicht die Bedeutung erlangte, die sie verdient hätte.

Darüber hinaus haben die Japaner auch noch die Entwicklung einer neuen Anwendung namens „Post Focus” angekündigt. Ähnlich wie bei der Schlagzeilen machenden Lichtfeldkamera Lytro soll es damit möglich sein, die Fokusbestimmung nach der Aufnahme zu machen. – Ermöglicht wird dies bei Panasonic allerdings mit technisch gänzlich anderer Herangehensweise:


Panasonic: "Die extrem schnelle und präzise DFD (Depth from Defocus)-Autofokustechnologie in Kombination mit dem Venus Engine Prozessor sorgt für 4K-Serien mit 30 Bildern pro Sekunde, während der Fokus von Nah zu Fern ca. 50 Bereiche durchfährt. Nach der Aufnahme kann nun das beste Foto mit der gewünschten Schärfeebene aus der entstandenen 4K-Serie ausgewählt werden. Besonders bei schwierig zu fokussierenden Motiven, wie etwa Makroaufnahmen oder Motiven, bei denen erst im Nachhinein entschieden werden soll, wo eine oder mehrere Fokusebenen liegen sollen, bietet der „Post Focus“ höhere Sicherheit und kreative Freiheit."

Die Funktion soll einfach zu bedienen sein. Wird während der Wiedergabe der gewünschte Fokusbereich berührt, kann das Bild der entsprechenden Schärfeebene als separates Foto abgespeichert werden. – Damit ist das Feature weit entfernt vom Prinzip der Lichtfeldkamera. Es handelt sich einfach um eine Focus-Reihenaufnahme mit anschließender Auswahlmöglichkeit für die gewünschte Schärfeebene. Leider beinhaltet dies offenbar nicht die Möglichkeit, die so entstandenen Aufnahmen alternativ per Focus-Stacking zu einem Bild mit besonders großer Tiefenschärfe zusammenzufügen, wie man es in der Makro-Fotografie gut gebrauchen kann. Aber vielleicht entschließt sich Panasonic ja dazu, Focus Stacking bis zum Erscheinen der Funktion mit einzubauen. Der zusätzliche Aufwand dafür dürfte sich in Grenzen halten.

Panasonic wird die „Post Focus”-Funktion über ein Firmware-Update ab Ende 2015 für die LUMIX GX8 und FZ300 zur Verfügung stellen. Derzeit wird die Integration in weitere Modelle geprüft.


Die Markteinführung und die Preise der neu angekündigten Objektive sind noch völlig offen, weshalb ich sie hier nur kurz erwähnen und im Bild zeigen möchte:




Die neuen Kameras:

Kurz erwähnt: Mit der LUMIX DMC-FZ300 schließt Panasonic die Lücke zwischen der FZ200 und dem Bridge-Flaggschiff FZ1000. Im Design ähnlich der FZ1000 kommt die FZ300 im staub- & spritzwassergeschützten Gehäuse und mit aktueller 4K-Foto- und Videofunktion sowie komfortablem WiFi. Von der FZ200 erbt die FZ300 das universelle Leica 25-600mm-Zoom mit durchgehend hoher Lichtstärke f/2,8 und nimmt damit nach wie vor eine Sonderstellung unter den Kompaktkameras ein.


Die LUMIX FZ300 kommt ab September 2015 in Schwarz in den Handel. Eine unverbindliche Preisempfehlung steht noch nicht fest.

Vollständige Informationen zur FZ300 finden Sie hier @@


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Das Beste kommt zum Schluss: Bei der LUMIX GX8 handelt es sich um die erste Micro-FourThirds-Kamera mit 20-Megapixel-Sensor, schnellem 4-Kern-Bildprozessor und Dual-Bildstabilisator. Die Kamera bietet gegenüber ihrem Vorgänger ein paar deutliche Veränderungen und darüber hinaus interessante neue Technologien.


Zu den Hauptfeatures der GX8 gehört ein komplett neu entwickelter MFT-Sensor mit 20 Megapixeln Auflösung. Trotz der höheren Auflösung verspricht Panasonic für den Sensor 26 Prozent mehr Dynamikumfang und einen schnelleren Readout. Der ebenfalls aufgebohrte Prozessor "Venus Engine" soll zudem für bessere Bildverarbeitung sorgen. Ein neu hinzugefügter Zufalls-Filter sorgt für einen analogen Charakter des Farbrauschens und soll damit einen entsprechend natürlichen Bildeindruck erzeugen. Die ISO-Einstellung reicht bis 25.600. Der neue Bildprozessor soll zudem die Farbwiedergabe dank sauberer Differenzierung der Farben nicht nur im Ton, sondern auch in ihrer Sättigung und Helligkeit verbessern.


Die zweite und nicht minder interessante Neuerung betrifft den Bildstabilisator. Dazu muss ich kurz ein wenig ausholen:

Es gibt derzeit zwei wesentliche Techniken zur optischen Bildstabilisierung. Bei der einen wird das Bild durch Ausgleichsbewegungen von optischen Elementen innerhalb des Objektivs beruhigt, im anderen Verfahren wird stattdessen durch Bewegung des Bildsensors für einen Wackelausgleich gesorgt. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile. Sensor-Stabis müssen nur einmal in der Kamera eingebaut werden und funktionieren dann mit praktisch jedem Objektiv. Allerdings sind diese bei längeren Brennweiten meist nicht ganz so effizient, wie Objektiv-basierte Stabis. Diese wiederum müssen in jedem Objektiv neu verbaut werden, was die Kosten erhöht. Es gibt noch weitere Pro- und Kontra-Argumente, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.


Als die ersten Sensor-basierten Stabis auf den Markt kamen, habe ich in Rewind bereits die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass diese beiden Technologien sich möglicherweise miteinander kombinieren lassen, um eine noch effizientere Bildstabilisierung zu erhalten. Dies blieb allerdings viele Jahre lang Wunschdenken. Bis heute! Denn Panasonic will mit der neuen GX8, bzw. mit seiner neuesten Software genau das ermöglichen. Panasonic beschreibt das wie folgt:

"Die LUMIX GX8 arbeitet mit dem Dual I.S.(Image Stabilizer)-System*, um Verwacklungen durch unruhige Kamerahaltung noch wirkungsvoller zu unterdrücken. Meist steht ohnehin nur die Bildstabilisierung per Sensor-Shift in der Kamera oder mit Linsen-Shift im Objektiv zur Verfügung. In der GX7 konnten erstmals beide Systeme alternativ benutzt werden. Der Dual-IS der LUMIX GX8 arbeitet jetzt mit dem kombinierten Einsatz beider Systeme und verbindet so deren spezifische Vorteile. Mit einem erweiterten Korrekturwinkel von bis zu 3,5x im Weitwinkel-Bereich bietet die GX8 jetzt beste Voraussetzungen für das Fotografieren bei wenig Licht, etwa in der Street Photography.

Der Dual-IS der GX8 funktioniert mit den meisten der vielen LUMIX G OIS-Objektive, einige davon nach einem Firmware-Update. Beim Fotografieren mit Objektiven ohne eigenen OIS schützt der Sensor-Shift-Bildstabilisator im Gehäuse vor verwackelten Bildern. Das gilt für Micro-FourThirds-Objektive ohne Bildstabilisierung wie auch Objektive von Fremdherstellern, selbst wenn sie über Adapter angeschlossen werden.

Bei Video-Aufnahmen arbeitet die GX8 – für ruhige Bilder auch aus komplexerer Kamerabewegung heraus – mit 5-Achsen-Hybrid-OIS+. (Optical Image Stabilizer Plus) **, einer Panasonic-Entwicklung aus dem Bereich professioneller Videokameras.

* bei Foto
** bei Videoaufzeichnung außer 4K"


Eine weitere Auffälligkeit der GX8 gegenüber ihrem Vorgänger ist der deutlich größere Body. Der Trend zu immer kleineren (und unhandlicheren) Systemkameras ist ohnehin vorbei. Wer mit Wechselobjektivsystemen arbeitet, braucht einen anständig griffigen Kamera-Body. Mit der GX8 trägt Panasonic diesem Umstand Rechnung. Darüber hinaus ist das Gehäuse der GX8 Staub- und Spritzwasser-geschützt. Der interne Mini-Ausklappblitz ist weggefallen, geblieben ist aber der praktische elektronische Sucher an der linken Gehäuseoberseite, der sich bis zu 90° nach oben klappen lässt und der über einen verbesserten Augenabstand verfügt, was Brillenträgern entgegen kommt. Außerdem gibt es jetzt ein dreh- und schwenkbares OLED-Display, statt des früher nur hoch und runter klappbaren LC-Displays. WiFi und NFC sind auch an Bord.


Wie schon andere LUMIX G Kameras ermöglicht jetzt auch die GX8 4K-Videoaufzeichnung mit 3.840 x 2.160 Pixeln bei 25p oder 24p zusätzlich zum Full HD-Modus mit 1.920 x 1.080 Pixeln und 50p – jeweils mit kontinuierlicher Autofokussierung. Eine Spezialität von Panasonic ist die „4K Foto”-Option. Sie erlaubt es Fotografen, schnell bewegte oder unvorhersehbare Szenen einfach mit einer 4K-Serie bei 30B/s aufzunehmen, um daraus später das optimale Standbild vom entscheidenden Augenblick als 8-Megapixel-Foto zu speichern.

Die LUMIX GX8 kommt ab August in den Farben Schwarz oder Schwarz-Silber in den Handel. Der Preis steht zurzeit noch nicht fest.

Kommentare

iceCube19.07.15 09:17
@Philips Zenit Heimkino-Lautsprecher CSS5330G

Kann ich Sound vom iPhone 6 an das System über Bluetooth senden?
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sonorman
sonorman19.07.15 09:41
IceCube

Bitte noch mal den Text lesen.
Über die One-Touch-NFC-Technologie (Near Field Communications) lassen sich kompatible Bluetooth-Geräte durch einen einfachen Tastendruck koppeln. Kabelloser Musikübertragung von Musikgeräten wie Smartphone oder Tablet steht also nichts im Wege.

Habe nachträglich noch die Produktseiten verlinkt.
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teorema67
teorema6719.07.15 12:08
Lumix GX8: Das gibt ja eine heftige Pixeldichte, 20 MPix auf dem kleinen FT-Sensor

Wenn ich es richtig überschlagen habe, müsste die Linienauflösung um 7.600 ppi liegen – eine Herstellerangabe zur Sensorauflösung hab ich nicht gefunden. Die 5DS mit 51 MPix-Sensor müsste so auf 6.130 ppi kommen.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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Antagonist17519.07.15 12:44
"Während einem renommierten Uhrenhersteller wie Sinn schon eine neue Zifferblattfarbe (und ein Armband in passender Farbe) reicht, um dafür eine Pressemeldung rauszugeben, als handele es sich um ein komplett neues Produkt, würde ein solches "Mini-Feature" bei einer Smartwatch keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken."

Eine Uhr von Sinn habe ich in 25 Jahren noch und freue mich daran wie gut die funktioniert. Meine Seiko habe ich jetzt über dreißig Jahre. Zeitlos schön macht sie mir heute fast mehr Freude als manch neu erworbenes Stück Technik.
Eine Apple Watch ist in fünf, bis max acht Jahren nur noch Technikschrott. Selbst wenn der Akku solange halten würde, was eher unwahrscheinlich ist, wird diese "uralte" Software nicht mehr "supportet". Aber man hat natürlich noch ein hübsches Stück Metall für die Vitrine.
Ich mag mein Iphone und mein MacBook Air, trotzdem weiß ich, nach spätestens fünf Jahren Nutzung wird es Zeit sich zu trennen. Dies Dinge sind nur lifestyle Produkte die Werthaltigkeit nimmt rasant ab. Kameras hat das gleiche Schicksal ereilt, fünf Jahre alt sind sie nur noch wenig wert, wenn man jemandem solch ein Gerät schenken würde käme das einer Beleidigung gleich, man müsste sich die Frage gefallen lassen, wieso man das gute Stück nicht gleich zur Verwertung gebracht hat.
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sonorman
sonorman19.07.15 12:52
Antagonist175

Das stimmt natürlich.
Ich wollte lediglich den Unterschied der beiden Welten Smartwatch (Elektronikkomponente, "Feature-Driven") versus klassische Armbanduhr (langlebig, aber funktionsarm) hervorheben. Das sind einfach zwei extrem unterschiedliche Welten und darum sind Quervergleiche (angefangen mit dem Preis) auch immer schwierig.
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