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Cloudflare erklärt, wie sie ein Fünftel des Internets lahmlegten

Gestern war die Internet-Landschaft für einige Stunden massiv von Störungen betroffen. Viele namhafte Dienste und Webseiten verweigerten plötzlich den Zugriff und zeigten stattdessen nur Fehlermeldungen an. Was im Web-Alltag hin und wieder einmal auftaucht, nämlich an der Cloudflare-Schranke hängenzubleiben, betraf plötzlich zahlreiche Angebote dauerhaft. Der Sinn von Cloudflare ist eigentlich, nur schädliche Aktivitäten wie beispielsweise DDoS-Attacken oder massenhaft Bot-Zugriffe zu blockieren – gestern hingegen sorgte ein Ausfall dafür, dass beispielsweise ChatGPT ganz ohne Publikum dastand. Schätzungen zufolge bearbeitet Cloudflare rund 20 Prozent des globalen Webverkehrs, dementsprechend ausgeprägt gestalteten sich die daraus resultierenden Probleme.


Man dachte erst an einen Cyberangriff
Nun hat sich Cloudflare noch einmal zu Wort gemeldet und ausführlicher erläutert, warum es zu dieser Panne kommen konnte. Zunächst habe die Art der Störung darauf hingedeutet, Opfer eines massiven Cyberangriffs zu sein. Das Verhalten sprach den Erklärungen zufolge genau dafür, weswegen man Zeit mit der Fehlersuche an einer falschen Stelle verschwendete – auch der Ausfall der eigenen Statusseite, welche nicht auf dem normalen CDN gehostet ist, wies in genau diese Richtung. Ein Versuch, sämtliche Angebote zeitgleich in die Knie zu zwingen, so die naheliegende Vermutung.

...doch es war ein Konfigurationsfehler
Es stellte sich jedoch heraus, dass der Fehler hausgemacht war und mit einer fehlerhaften Berechtigungsänderung in einer Datenbank zusammenhing. Die "Feature Files"-Datei wird vom Netzwerk genutzt, um Regeln und Muster für die Erkennung von Angriffen festzulegen. Allerdings führte der Konfigurationsfehler zur Duplizierung von Einträgen, was gleichzeitig die Dateigröße verdoppelte. Jede Maschine weltweit erhielt nun besagte aufgeblähte Feature-Datei, welche über der möglichen Maximalgröße lag – und die Software stürzte beim Importversuch umgehend ab. Da diese essenziell für die Traffic-Weiterleitung ist, fiel somit das gesamte Netzwerk aus.

Die Entschuldigung von Cloudflare an alle Nutzer
Von offizieller Seite gibt es keinen Versuch der Beschönigung, stattdessen heißt es in der Stellungnahme: Wir entschuldigen uns für die Auswirkungen auf unsere Kunden und auf das Internet insgesamt. Angesichts der Bedeutung von Cloudflare im Internet-Ökosystem ist jeder Ausfall eines unserer Systeme inakzeptabel. Dass es eine Zeit gab, in der unser Netzwerk nicht in der Lage war, Datenverkehr zu routen, schmerzt jedes einzelne Mitglied unseres Teams zutiefst. Wir wissen, dass wir euch heute im Stich gelassen haben.

Kommentare

Nebula
Nebula19.11.25 14:45
Dateigrößenbegrenzung? Ernsthaft? Wer sowas implementiert, muss dann doch auch abfangen, falls die Maximalgröße überschritten wird. Ein Absturz ist ja wohl wirklich der schlechteste Umgang damit.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
-7
Dicone
Dicone19.11.25 14:50
Interessant dass der Fehler veröffentlicht wird, ist das nicht auch etwas fahrlässig? Zeigt aus meiner Sicht ein potenzielles Angriffsszenario auf.
-10
iBleedIn6Colors19.11.25 15:05
Und so wurde aus dem Versprechen:
“No single point of failure!”

ein:
“No! Single point of failure!”

+9
Raziel119.11.25 15:29
Nebula
Dateigrößenbegrenzung? Ernsthaft? Wer sowas implementiert, muss dann doch auch abfangen, falls die Maximalgröße überschritten wird. Ein Absturz ist ja wohl wirklich der schlechteste Umgang damit.

Oder der Grund warum es danach überhaupt noch eine schnelle Rettung gab. Was wäre gewesen wenn die Begrenzung nicht existiert hätte und die Server daher alles angenommen hätten mit unabsehbaren Folgen?
+2
maculi
maculi19.11.25 15:39
Nicht schön, wenn Fehler passieren. Aber hey, wer hat noch nie Fehler gemacht? Eben. Aber schön wenn dann so offen und ehrlich damit umgegangen wird.
Danke an das Team von Cloudflare für diese glaubwürdige Entschuldigung. 👍
+30
semmelroque
semmelroque19.11.25 16:06
Hoffentlich macht diese Ehrlichkeit keine Schule. Man stelle sich vor, Kriminelle, Politiker, Manager etc. würden sich daran ein Beispiel nehmen.
+5
rkb0rg
rkb0rg19.11.25 16:14
Bei mir funktioniert die Aktien App noch immer nicht richtig. Kryptos werden nicht aktualisiert, geht das noch jemandem so?
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