Browser mit KI-Chat: Microsoft stellt Edge mit Copilot-Integration vor – auch für Macs und iPhones


Von 1998 bis 2003 lieferte Apple jeden Mac mit einem Microsoft-Browser aus. Als Apple die Eigenentwicklung Safari vorstellte, wurde die Entwicklung des Internet Explorer für Mac eingestellt. Als Microsoft den Nachfolger Edge auf die Blink-Engine umstellte, erschien auch wieder eine Mac-Version; bisher fristete diese allerdings ein Schattendasein. Dies will Microsoft nun
ändern: Edge erweitert die Integration des konzerneigenen KI-Assistenten und erleichtert plattformübergreifend den Zugriff auf Copilot; dieser kann zukünftig mit Web-Inhalten und Browser-Tabs interagieren.
Das zum Start veröffentlichte Video zeigt einige Beispielanwendungen: Nach entsprechenden Eingaben übernimmt Copilot das Suchen und Buchen spannender Freizeitaktivitäten oder sucht aus einer umfangreichen Sammlung von Browser-Tabs mit Urlaubsunterkünften das strandnächste Domizil mit Küche. In einem anderen Beispiel unterstützt Copilot einen jungen Unternehmer beim Gestalten seiner Website, indem der Assistent vorschlägt, zu einer bestimmten Stelle in einem Anleitungsvideo zu springen. Schließlich hilft die KI beim Kochen, indem sie ein Kochrezept aus einem umfangreichen Blog-Post extrahiert und dabei gleich metrische in imperiale Einheiten umrechnet.
Über den bunten Copilot-Button in der oberen rechten Ecke blendet man in der
Mac-Version eine zusätzliche Spalte auf der rechten Seite ein. Sie hat dieselbe Anmutung wie ChatGPT oder die Nachrichten-App – unten erscheint ein Eingabefeld, die selbst verfassten Anfragen erscheinen als rechtsbündige Sprechblasen; die Antworten von Copilot sind allesamt linksbündig. Wer das Mikrofon antippt, wechselt in den Sprachmodus, in dem eine KI-generierte, gut gelaunte Stimme geduldig die eigenen Fragen beantwortet. Die Interaktion per Sprache ist auf drei Minuten pro Tag begrenzt. Erst beim Beenden der Sprachfunktion erscheint das Protokoll der Unterhaltung nebst vorgeschlagenen Web-Links.
Copilot kann mit angezeigten Web-Inhalten interagieren; beispielsweise kann man sich die aktuellen Artikel-Überschriften nach Kategorien sortiert anzeigen lassen.
KI ist beliebt – bei Browser-HerstellernMicrosoft Edge ist nicht der erste Browser-Anbieter, der mit KI-Features neue Marktanteile erschließen will. Der privatsphärenorientierte Anbieter Brave wirbt mit einer Chatfunktion namens
Leo. The Browser Company, Entwickler des Arc-Browsers, will mit
Dia eine KI-orientierte Alternative schaffen. Und auch Chrome hat Googles KI-Assistenten
Gemini prominent in der Kopfleiste positioniert.