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Britisches Gericht: Apple missbraucht Marktmacht im App Store

Wer Software für iPhones oder iPads anbieten will, muss den offiziellen, von Apple betreuten App Store nutzen. Zudem laufen sämtliche Zahlungen für digitale Güter über Apples Abrechnungssystem. Lange gab es keine Ausnahme von dieser Regel; erst in den letzten zwei Jahren musste Apple regulatorischem Druck nachgeben und in der EU sowie den USA einige Ausnahmen gewähren. Ein britisches Wettbewerbsgericht hat nun entschieden, dass dieses Regelwerk zu überhöhten Kommissionen geführt hat. Für den Zeitraum von 2015 bis 2020 soll Apple deshalb Entschädigung zahlen, berichtet Reuters. Die Klägerin fordert 1,5 Milliarden Britische Pfund – umgerechnet 1,72 Milliarden Euro.


Die Argumentation des Competition Appeal Tribunal (CAT): Apple verlangte im beschriebenen Zeitraum (von 2015 bis 2020) eine Umsatzbeteiligung von 30 Prozent; angemessen wären allerdings 17,5 Prozent gewesen. Die zusätzlichen 12,5 Prozent hätte Apple nicht verlangen können, wenn es konkurrierende App Stores gegeben hätte. Entwickler hätten die Gebühren zur Hälfte an ihre Kundschaft weitergereicht und somit höhere Endkundenpreise verlangt. Wie hoch die Entschädigung ausfällt und wie diese unter Betroffenen aufgeteilt werden soll, wird das Gericht erst in einer weiteren Verhandlung im nächsten Monat bekannt geben.

Apple will Berufung einlegen
Der iPhone-Hersteller widerspricht dieser Darstellung. Gegenüber Reuters ließ der Konzern mitteilen, dass das Urteil eine „fehlerhafte Sichtweise der lebendigen und kompetitiven App-Ökonomie“ einnehme. Das Urteil ignoriere, wie der App Store Entwickler beim Erfolg unterstütze und Kunden einen sicheren, vertrauenswürdigen Ort biete, um Apps zu entdecken und sichere Zahlungen vorzunehmen, erklärte ein Apple-Sprecher.

App-Store-Monopol zunehmend unter Druck
In der EU öffnete Apple im März 2024 erstmals das iPhone- und iPad-System für alternative App-Marktplätze. Aufgrund unzureichender Umsetzung verhängte die EU-Kommission in diesem Jahr eine Strafzahlung von 500 Mio. Euro gegen Apple. In den Vereinigten Staaten wurde der Konzern im Frühsommer dazu gezwungen, App-Entwicklern zu erlauben, alternative Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Gesetzgeber in Brasilien, Japan und Australien wollen den Konzern ebenso dazu zwingen, das App-Store-Monopol in iOS sowie iPadOS aufzugeben.

Kommentare

Apple@Wien
Apple@Wien24.10.25 19:31
Und was sagen sie zu Valve, die behalten bei Steam ebenfalls 30% ein und entscheiden ebenfalls, wer rein darf und wer nicht.

Microsoft 15-30% je nach Verträgen.
Google 15-30% je nach Verträgen.

Epic 12%

Ich finde es ist momentan einfach „Vogue“ gegen alles zu Klagen, was Apple macht.

Es sind deren Stores, da haben sie nunmal das Hausrecht, was rein darf und was nicht. Und wie viel man verlangt ist Vertragsangelegenheit, bei dem derjenige dem das zu teuer ist, nicht annehmen muss. Siehe Spiele die z.B. bei Epic zu finden sind und nicht bei Steam oder umgekehrt.

Und ich als Konsument habe bereits die freie Wahl beim Kauf meiner Geräte. Keine zwingt mich Apple zu kaufen, nur ein iPhone zu besitzen und der Rest nicht von Apple oder eben den gesamten Kosmos von Apple.
-12
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck24.10.25 21:49
Apple@Wien
Genau an den Werten siehst du, dass sich die Macht im Tech-Bereich auf sehr, sehr wenige Konzerne konzentriert – und daher können diese bis zu 25% mehr als am freien Markt üblich für den Vertrieb von Software verlangen.

Apple ist dort sicher nicht alleine – aber das prominenteste Beispiel, da das iPhone wie kaum ein anderes Gerät geschlossen ist.
+2
tjost
tjost25.10.25 00:10
Marktmacht auf einem Store des eigenen Produktes.
Was ist mit Samsung seinem Store? Epic mit seinem Store? Windows Store? Ich will Ja Produkte bei Aldi!!!
-7
TerenceHill
TerenceHill25.10.25 00:43
Ich will heute Starfield von Microsoft/Bethesta auf der PlayStation spielen.
Übrigens, PlayStation Store und Xbox Storen fordern auch 30%.
+2
Lavalampa25.10.25 11:12
Nur weil die anderen Stores sich auch in zu hohem Ausmaß an der Arbeit von Software Entwicklern bereichern, macht es das in Bezug auf Apple nicht besser. Es sollten natürlich alle Stores genauer angeschaut werden aber gut, dass es überhaupt mal (mit Apple) anfängt.
-1
Performant8425.10.25 17:48
Und ich als Konsument habe bereits die freie Wahl beim Kauf meiner Geräte.
Deshalb ist der Verkauf und Wettbewerb solcher Geräte ja auch nicht durch Wettbewerbsbehörden reguliert.

Nur kommt de facto kaum einer - weder Softwareentwickler noch Konsumenten - an den Duopolen iOS/Android bzw. App Store/Play Store vorbei. Deshalb werden die jetzt - nach zunehmender Ausweitung ihrer Verbreitung, Nutzung und Darauf-Angewiesenseins - jetzt langsam reguliert.
+3
janstolle26.10.25 01:22
Apple@Wien
Und was sagen sie zu Valve, die behalten bei Steam ebenfalls 30% ein und entscheiden ebenfalls, wer rein darf und wer nicht.

Microsoft 15-30% je nach Verträgen.
Google 15-30% je nach Verträgen.

Epic 12%

Anstatt Valve oder Epic kann ich GOG, oder die Hersteller eigenen Vertriebskanäle nutzen.
Selbiges gilt für game pass auf dem PC bei microsoft.

Auf Android kann ich APKs installieren.
Switch, Xbox und Playstation sind hochspezialisierte Geräte die hier aus dem Muster Fallen.
Das iPhone ist das einzige Universal-Gerät auf dem AUSSCHLIESSLICH Apple als Gatekeeper unumgänglich ist wenn ich nicht selbst ein mal pro Woche meinen Quellcode selbst kompilieren möchte.

Um nichts anderes geht es hier und da das Smartphone tief ins Leben eingebunden ist zählt die Ausrede "ja dann nimm halt kein Apple nicht", denn de facto ist man eben doch gezwungen das zu benutzen wenn man nicht extrem kurzfristig das Geld und die Zeit ht sein Leben entsprechend umzukrempeln.
+5
rmayergfx
rmayergfx27.10.25 07:54
Finde die ganzen Diskussionen und Klagen teilweise sehr sehr übertrieben und es wird auch immer nur eine Seite betrachtet. Gerade diejenigen die am lautesten schreien sollten erstmal eine Infrastruktur und Store selber in Betrieb nehmen. Das können sich kleine Entwickler überhaupt nicht mehr leisten Die Kisten dafür würden sie innerhalb kürzester Zeit in die Insolvenz treiben, gerade wenn die App in verschiedenen Ländern angeboten werden soll. Sich mit den ganzen Gesetzen und Regularien beschäftigen kostet nicht nur immens viel Zeit, oft wird aus Unwissenheit auch wichtiges vergessen oder ignoriert und dann kommt das Böse erwachen.
Natürlich belebt eine freie Auswahl der Stores den Markt, die Frage die sich jedoch immer stellt ist die Frage wie geht der neue Anbieter mit meinen Daten um und wie sicher ist deren Plattform. Egal ob Apple, Steam, sämtliche Tech Giganten haben sich ihren Status auch erst einmal erarbeiten müssen. Da hat vorher kaum jemand geklagt und nun scheinen irgendwie alle der Meinung zu sein das man nun die Konzerne zur Kasse bitten muss und nachträglich neue Regeln für die freie Marktwirtschaft erstellen muss damit die Großen nicht noch mehr den Markt beherrschen. Da hätte wenn schon viel viel früher eingegriffen werden sollen. So hat es manchmal den Anschein das die Konzerne nur gemolken werden sollen.
Der Computer soll die Arbeit des Menschen erleichtern, nicht umgekehrt !
-1
Raziel127.10.25 08:05
Mendel Kucharzeck
Apple@Wien
Genau an den Werten siehst du, dass sich die Macht im Tech-Bereich auf sehr, sehr wenige Konzerne konzentriert – und daher können diese bis zu 25% mehr als am freien Markt üblich für den Vertrieb von Software verlangen.

Apple ist dort sicher nicht alleine – aber das prominenteste Beispiel, da das iPhone wie kaum ein anderes Gerät geschlossen ist.

Nur das sind absolute Standards in der Branche. Werte um die 30% waren völlig normal als Platform Gebühr egal was für Dienste man in Anspruch nahm. Mittlerweile sind es sowieso keine 30% mehr bei Apple. Ausserdem wird auch immer wieder völlig ausser Acht gelassen was man für die Prozente bekommt. Ich habe die letzten Jahre immer wieder in Firmen gearbeitet die gedacht haben sie können sowas alles locker selber bauen und günstiger. Und jeder einzelne davon ist auf halber Strecke komplett eingefahren, weil sich rausgestellt hat das die Kosten massiv höher sind als gedacht. Apples Gebühren sind in Wahrheit immer absolut annehmbar gewesen (eigentlich sogar seht günstig). Mittlerweile sind sie ja nochmal deutlich gesenkt worden. Das man hier immer von Monopol spricht nur obwohl es sich um gerechtfertigte Gebühren handelte, die im einem markt auftreten bei den das absoluter Standard war erschließt sich mir nicht.

Als Entwickler/Firma möchte ich eine Platform nutzen, die mir jedem Menge Vorteile bietet und dafür zahle ich dementsprechend eine Gebühr. Als Gegenleistung bekomme ich ein All in One Angebot das äusserst umfangreich ist und muss quasi keinen Finger drum machen. Die 15% sind da ein absoluter Witz. Ich habe die letzte Wochen mit Anbietern verhandelt müssen, die nur einen kleinen Teil von dem anbieten was Apple in ihrem Service mit einschließt und da war ich deutlich über den Werten die Apple für alles auf einmal verlangt
-1
Raziel127.10.25 08:07
rmayergfx
Finde die ganzen Diskussionen und Klagen teilweise sehr sehr übertrieben und es wird auch immer nur eine Seite betrachtet. Gerade diejenigen die am lautesten schreien sollten erstmal eine Infrastruktur und Store selber in Betrieb nehmen. Das können sich kleine Entwickler überhaupt nicht mehr leisten Die Kisten dafür würden sie innerhalb kürzester Zeit in die Insolvenz treiben, gerade wenn die App in verschiedenen Ländern angeboten werden soll. Sich mit den ganzen Gesetzen und Regularien beschäftigen kostet nicht nur immens viel Zeit, oft wird aus Unwissenheit auch wichtiges vergessen oder ignoriert und dann kommt das Böse erwachen.
Natürlich belebt eine freie Auswahl der Stores den Markt, die Frage die sich jedoch immer stellt ist die Frage wie geht der neue Anbieter mit meinen Daten um und wie sicher ist deren Plattform. Egal ob Apple, Steam, sämtliche Tech Giganten haben sich ihren Status auch erst einmal erarbeiten müssen. Da hat vorher kaum jemand geklagt und nun scheinen irgendwie alle der Meinung zu sein das man nun die Konzerne zur Kasse bitten muss und nachträglich neue Regeln für die freie Marktwirtschaft erstellen muss damit die Großen nicht noch mehr den Markt beherrschen. Da hätte wenn schon viel viel früher eingegriffen werden sollen. So hat es manchmal den Anschein das die Konzerne nur gemolken werden sollen.

Du sagst es. Das gibt es so viele Aspekte die due Leute überhaupt nicht sehen und die Apples Angebot einem komplett angeht. Alleine die rechtlichen Themen + Geldtransaktionen in alle Richtungen und so vieles mehr.
0
Maniacintosh
Maniacintosh27.10.25 09:14
Das Problem sind ja nicht mal die x%, die Apple nimmt. Das Problem ist eher, dass der AppStore praktisch der einzige Weg ist sinnvoll Software auf die Geräte zu bringen. Gleichzeitig reguliert man aber auch, was Entwickler denn anbieten dürfen. Einfach wie auf dem Mac handhaben und die Installation aus beliebigen Quellen ermöglichen und fertig. Jeder Entwickler, der meint, dass der AppStore nicht der richtige Weg für ihn ist, kann dann alles über eine eigene Website oder Drittanbieter abwickeln lassen.
+2
GinaH127.10.25 10:47
Genau so ist es! Niemand zwingt mich dazu, wenn ich ein iPhone habe, auch alles andere von Apple zu kaufen. Ich habe mich bewusst für das Apple Ökosystem entschieden und möchte es in meinem Alltag nicht mehr missen, und so geht es auch ganz vielen in meinem Umfeld.
-2
Saxxx27.10.25 12:35
Mendel Kucharzeck
Apple@Wien
Genau an den Werten siehst du, dass sich die Macht im Tech-Bereich auf sehr, sehr wenige Konzerne konzentriert – und daher können diese bis zu 25% mehr als am freien Markt üblich für den Vertrieb von Software verlangen.

Apple ist dort sicher nicht alleine – aber das prominenteste Beispiel, da das iPhone wie kaum ein anderes Gerät geschlossen ist.

Na Gott sei Dank ist das System geschlossen. Einer von vielen Gründen weshalb ich das iPhone überhaupt benutze.
+2
Performant8427.10.25 20:31
rmayergfx
Finde die ganzen Diskussionen und Klagen teilweise sehr sehr übertrieben
Ich auch. Vor allem Apples Klagen und Säen von FUD.
rmayergfx
Gerade diejenigen die am lautesten schreien sollten erstmal eine Infrastruktur und Store selber in Betrieb nehmen. Das können sich kleine Entwickler überhaupt nicht mehr leisten
Genau das wollen die ja: Epic, Spotify, Netflix, die Match Group und andere wollen ja ihre eigene Infrastruktur zur Entgegennahme und Abrechnung von Zahlungen in Betrieb nehmen. Die wissen auch, dass sie das wesentlich günstiger als die 30% Kommission können, die Apple (ab-) kassiert.
Raziel1
Nur das sind absolute Standards in der Branche. Werte um die 30% waren völlig normal als Platform Gebühr egal was für Dienste man in Anspruch nahm.
30% sind eben nicht normal. Denn viele wickeln Zahlungen ja wesentlich günstiger ab.

Die 30% sind vor allem genau und da und dort "normal", wo jemand eine marktbeherrschende Stellung bzw. Alleinvertriebsrecht für bestimmte Hardware/Betriebssystem hat.
Raziel1
Mittlerweile sind es sowieso keine 30% mehr bei Apple.
Natürlich sind's 30%. Für die aller-allermeisten Transaktionen, nämlich die der grossen Entwickler und Softwareanbieter.

Und es ist nicht "normal", wie du es nennst, dass das auch 18 Jahre so bleibt für
  • automatisierte Transaktionsabwicklung
  • der grössten Kunden
  • in einer Branche, deren Geschäftsvolumen sich über 18 Jahre geradezu verhunderttausendfacht hat
Raziel1
Apples Gebühren sind in Wahrheit immer absolut annehmbar gewesen (eigentlich sogar seht günstig).
(...)
Die 15% sind da ein absoluter Witz. Ich habe die letzte Wochen mit Anbietern verhandelt müssen, die nur einen kleinen Teil von dem anbieten was Apple in ihrem Service mit einschließt und da war ich deutlich über den Werten die Apple für alles auf einmal verlangt
Wenn das alles so ist, dann müsste Apple ja nicht gnadenlos-störrisch dagegen ankämpfen. Dann kann Apple ja den von beispielsweise der EU und dem Gericht in Kalifornien erzwungenen Wettbewerb einfach auf sich zukommen lassen.

Wenn alles so günstig ist - und die Kunden eh nix anderes wollen als den Monopol-Store, wie ich angeblich immer wieder höre - dann soll Apple es doch einfach freigeben. Alle Kunden bleiben doch eh' bei Apple, wenn die Preise so gut sind.
+3
Snooze71
Snooze7128.10.25 20:42
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