Als eines der reichsten Unternehmen auf dem Markt hat Apple einen Vorteil, den nicht jeder so ausspielen kann. Auch wenn eine Sparte hohe Verluste macht, steht für Apple die gesamte Plattform im Mittelpunkt. Weder mit Apple Music oder Apple TV+ muss man zwingend Gewinne schreiben – ganz anders als es bei Anbietern der Fall ist, die sich nur auf einen Sektor konzentrieren. Dennoch macht Apple TV+ angeblich so hohe Verluste, dass es seit vergangenem Jahr bereits zu massiven Budgetkürzungen kam. Damals war die Rede davon, sich in Zukunft auf günstigere Produktionen konzentrieren zu wollen. Unter anderem bei Spielfilmen nahm Apple sehr viel Geld in die Hand, ohne allerdings dauerhaft Abonnenten zu halten.


Eine Milliarde Dollar Verlust pro Jahr
Wie The Information meldet, liegt der Verlust von Apple TV+ als Einzelsparte bei rund einer Milliarde Dollar pro Jahr. Es galt als sehr wahrscheinlich, dass der Streaming-Dienst nicht profitabel arbeitet, dennoch überrascht die Höhe. Die Kürzungen von vergangenem Jahr sollen sich in der Größenordnung von rund 500 Millionen Dollar bewegen, was aber dennoch nicht ausreicht, um kurzfristig in die schwarzen Zahlen zu kommen.

Tim Cook schaltete sich wegen hoher Ausgaben ein
Wie erwähnt investierte Apple einiges in hochkarätige Titel, für Argylle allein sollen es angeblich 200 Millionen Dollar gewesen sein. Tim Cook persönlich habe sich eingeschaltet und die Strategie hinterfragt – immerhin seien keine großen Effekte auf die Abonnentenzahlungen messbar gewesen. Nach der Veröffentlichung anderer intensiv beworbener Spielfilme kam es Berichten zufolge ebenfalls nicht zu einem Schwung an neuen Nutzern.

Es ist noch ein langer Weg
Während einzelne Serien zu Kassenschlagern wurden, beispielsweise Ted Lasso oder Severance, ist Apple weit davon entfernt, die rund fünf Milliarden Dollar pro Jahr für Lizenzen mit Abogebühren zu finanzieren. Sicherlich wird Apple nicht das Interesse am Dienst verlieren und diesen stattdessen weiter ausbauen. Allerdings hat man in Cupertino wohl noch viel Geduld zu beweisen und kann sich zudem nicht auf "Querfinanzierung" verlassen: Dass jemand wegen Apple TV+ auf Apple-Hardware umsteigt, immerhin gibt es dann drei Monate (früher 12 Monate) geschenkt, darf nämlich bezweifelt werden.