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Behördengänge online erledigen – neuer Anlauf für die BundID

In dieser Woche hat die Bundesregierung den Gesetzentwurf zur Änderung des Bundeszugangsgesetz, kurz BZG, vorgelegt. Was die Große Koalition 2017 zu etablieren versuchte, gilt es nun weiter voranzutreiben. Ziel sei nach wie vor das Ende der Zettelwirtschaft durch den Aufbau einer digitalen und gleichzeitig nutzerfreundlichen Verwaltung. Das aktuelle Ampel-Bündnis setzt sich für das BZG 2.0 keine Frist. Lediglich Bundesinnenministerin Nancy Faser sagte hierzu, dass für 15 wichtige Leistungen eine Frist bis zum Jahre 2024 vorgesehen sei.


Gesetzentwurf als „Meilenstein auf dem Weg zum digitalen Staat“
Bürger würden elektronische Verwaltungsleistungen eher nutzen, wenn diese über mobile Anwendungen nutzbar wären. Im Gesetzestext heißt es im entsprechenden Absatz zu Mobil-Applikationen, dass diese „die Nutzungsquote von Onlineangeboten erhöhen, da sie die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger bei der Nutzung von Onlineangeboten in den Blick nehmen“. Man erhoffe sich somit eine gesteigerte Quote, Verwaltungsangelegenheiten online zu erledigen. Als Beispiele zieht die Bundesregierung die klassischen Behördengänge wie Ummeldung, Baugenehmigung oder Eheschließung sowie die Beantragung von Elterngeld heran. Um die Zettelwirtschaft zu minimieren, sei es ferner möglich per Once-Only-Prinzip Nachweise für einen Antrag nur einmal vorzulegen. Diese seien dann auf elektronischem Weg von den zuständigen Behörden abrufbar und müssten nicht – wie in vielen Fällen leider üblich – doppelt oder dreifach vorgelegt werden (siehe ).

Eine ID für alle
Die BundID richtet sich an alle deutschen Staatsbürger und Unternehmen. Bereits seit 2019 steht diese als digitales Bürgerkonto in den Startlöchern, bisher in Landesangelegenheit. Doch dies soll sich nun ändern. Der neue Entwurf sieht vor, eine bundesweite Lösung zu forcieren. Es handelt sich um ein Konto mit integriertem Postfach für Behördenpost.

Gesetzentwurf zum BZG 2.0
„Mit der BundID wird es künftig ein zentrales Bürgerkonto für alle geben. Bürgerinnen und Bürger können sich dadurch sicher identifizieren und Anträge stellen. Über ein digitales Postfach kann zudem mit den Behörden kommuniziert und Bescheide zugestellt werden.

Eine händische Unterschrift ist nicht mehr erforderlich. Mit der Onlineausweisfunktion des Personalausweises können zukünftig alle Leistungen rechtssicher, einfach und einheitlich digital beantragt werden.“

Ein großes Interesse war bisher allerdings nicht zu verzeichnen, denn ein großer Teil der Behörden arbeitet noch immer nicht digital. Ein plötzlicher Anstieg war durch die Einmalzahlung der Energiepreispauschale an Studierende und Fachschüler über die BundID zu erkennen. Auch die Umtauschpflicht für Altführerscheine könnte wieder für einen sprunghaften Anstieg sorgen.

Kritikpunkte
Es ist noch unklar, wann man das Digitalisierungsvorhaben in den einzelnen Kommunen umsetzen möchte. Die hierzu fehlende Fristsetzung wird an vielerlei Stelle als größter Kritikpunkt aufgegriffen.
Der Präsi­dent des Bran­chen­ver­bandes Bitkom, Achim Berg, nannte den Entwurf "kein OZG 2.0, sondern allen­falls ein OZG 1.1“. Der Bund ließe sich zu viel Zeit und bringe die Digitalisierung nicht ausreichend voran.

Kritik kommt auch vom Nationalen Normenkontrollrat. Die geplanten Maßnahmen seien nicht umfassend genug. Es gäbe keine ausdrückliche Verpflichtung zur „Ende-zu-Ende-Digitalisierung“. Ein eigener App-Store für die Einrichtungen des Bundes sei das Mittel der Wahl (siehe ). Auch müsse an der Bedienbarkeit der AusweisApp gearbeitet werden. Diese stelle eine vergleichsweise sichere Möglichkeit dar, sich mithilfe eines NFC-fähigen Smartphones und dem E-Personalausweis zu identifizieren.

Kommentare

Bruce T. Warze
Bruce T. Warze26.05.23 14:42
Glaubt hier irgendjemand, dass das vernünftig, durchdacht und perfekt konzipiert zum angenommenen Preis erledigt werden könnte?
+10
oculi26.05.23 14:44
Eins ist sicher: Wenn wir es in Deutschland machen, dann ist es hinterher 1. kompliziert, 2. praxisuntauglich 3. teuer. Mindest eins davon, wenn nicht sogar alles drei.
Am Ende ist es ist aber dann ganz sicher DSGVO konform, irgendwas mit Klima, gender gerecht und diskriminierungsfrei.
Und es haben ganz viele daran mitverdient.
+18
Apple@Wien
Apple@Wien26.05.23 15:22
Ich sag nur „Digitales Amt“ seit 2019 funktioniert es schon.😎
+3
AND41126.05.23 15:35
Bruce T. Warze
Glaubt hier irgendjemand, dass das vernünftig, durchdacht und perfekt konzipiert zum angenommenen Preis erledigt werden könnte?

Wenn man die notwendige Technik und Software nicht selbst erstellen möchte, könnte es klappen. Dazu muss man aber zwingend Unternehmen beauftragen, die das zuverlässig können.

Allerdings wird es auch an der ängstlichen Bevölkerung “scheitern”, woanders ist z.B. bargeldloses Zahlen x-mal so weit verbreitet wie bei uns.
Ich habe die vielen Leute vor Augen, die in ihrer Geldbörse an der Kasse nach Bargeld graben. Und dann sollen alle ein NFC-fähiges Smartphone haben?
+2
Josi
Josi26.05.23 15:38
oculi

Ah super, dann hoffe ich auf eine schnelle, klimaschädliche und diskriminierende Umsetzung! 👍
-4
Retrax26.05.23 16:14
Personalausweis in der Wallet App und in einem vergleichbaren Pendant auf der Android Plattform.

So könnte es funktionieren, aber nicht mit Perso und externem Lesegerät.
+7
Mister7926.05.23 16:50
Kurz überlegen, ich muss diesen Kartenleser kaufen, an meinen Rechner anklemmen? Nein.

Ich brauche das Ding nur für Behördengänge? Sorry aber Nein. Schau ich mir nicht mal mehr an.

Nachtrag

Ich brauch keine NFC App. Geht mit der Visa auch so. Können ja die Wallet nehmen und die Google Wallet. Ich installiere mir keine App für NFC für einen Perso. Das ist schon wieder völlig unbrauchbar konzipiert

Nachtrag 2

Ich habe in der Corona Zeit mal versucht online mit dem Perso ein Auto anzumelden. Nach 30 Minuten aufgegeben. Sorry aber das geht gar nicht, dagegen ist eine Banking App löchrig und offen. Sorry erneut aber es kann auch mit der Sicherheit so übertrieben werden das es uninteressant ist. Sicherheit ist wichtig aber die Technik gibt es schon, die muss Deutschland und die EU nicht neu erfinden
+1
caba
caba26.05.23 18:39
Wer sagt's ihnen:  (und Google) hat dafür schon eine Lösung. Warum wollen die das Rad nochmal in umständlich erfinden. 🙄
Meinungen sind keine Ideen, Meinungen sind nicht so wichtig wie Ideen, Meinungen sind nur Meinungen. (J. Ive)
+1
spheric
spheric27.05.23 09:54
Vielleicht lassen sie ja diejenigen ran, die die Corona-Warn-App gebaut haben. Die war ja anscheinend richtig gut.
Früher war auch schon früher alles besser!
0
C6427.05.23 10:16
Also ich habe schon ein bisschen was (erfolgreich) mit meinem Perso in Verbindung mit meinem iPhone als Kartenleser erledigen können. Hat tatsächlich soweit funktioniert.
Aber es ist hald noch viel zu wenig, was auf diesem Weg geht ... Und leider ist das alles so träge
+2
martzell27.05.23 11:15
Mich nerven die Papierzettel die ich persönlich bei Ärzten abholen und durch die Gegend tragen muss. Überweisungen, Rezepte, Krankmeldungen, Verordnungen, Berichte. Lustigerweise soll einiges davon seit Jahren bereits digital möglich sein; ist es aber nicht.

Perso, Führerschein und Versichertenkarte sollten ein Stück Plastik sein. Außerdem im Smartphone zur Verfügung stehen. Dass man so Ausweisdokumente nicht bei Google hochladen will ist verständlich; ob ich Google in Bezug auf die Google Wallet unrecht tue, weiß ich nicht. Apple Wallet scheint sicher und die Privatsphäre schützend zu sein.
+2
Lamyluu
Lamyluu27.05.23 21:43
Dit wird glaub nix.
Habe letztens versucht meinen Wohnsitz innerhalb der selben Stadt online umzumelden.
Nachdem ich mit der AusweisApp2 rumhantiert habe, alle Daten bestätigt habe, musste ich feststellen das ich nun eine pdf ausfüllen musste. Inkl. Aktuelle Adresse Namen Blabla.. ist ja nicht so das ich es im Schritt davor erst bestätigt hatte. Der Knaller. Am Schluss konnte ich die pdf dann ausdrucken und ans Amt schicken. 😂 ok das verstehen die unter „jetzt schnell und einfach online Wohnsitz ummelden“.
+6

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