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Audioausgabe vom Mac: Die besten und schlechtesten Arten, seine Musik mit dem Computer abzuspielen

Player und Schnittstellen – digital ist nicht gleich digital

Das Abspielen von Musik oder auch Hörbüchern und Podcasts vom Mac kann ebenfalls auf vielen Wegen erfolgen. Die gängigsten sind:

  • via iTunes
  • aus dem Webbrowser
  • direkt aus dem Finder (oder via Quick Look)
  • über Videoplayer
  • mit spezialisierten Audio-Playern (z.B. Audirvana)
  • oder über Netzwerk-Player-Apps für UPnP (Universal Plug and Play)

Nur weil alles auf dem Computer digital ist, heißt das noch lange nicht, dass alle Player und alle Musikfiles gleich klingen. Das Thema „Nullen und Einsen“ soll an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden. Nur so viel sei gesagt: Die Verarbeitung und Wiedergabe digitaler Musikdaten ist seeehr viel komplexer, als die meisten sich das träumen lassen. So komplex, dass selbst die Player-App auf dem Mac eine Rolle beim Klang spielen kann. (Wer der englischen Sprache mächtig ist und dazu gerne mehr von einem Experten erfahren möchte, dem sei dieses etwa halbstündige Interview auf Soundcloud empfohlen [via darko.audio] – Why isn’t digital audio “just ones and zeroes”?)


Da der Musikkonsum aufgrund der Masse des Angebots in der Regel einer gewissen Ordnung und Übersicht bedarf, sind Player-Apps mit Musikverwaltungsfunktionen wie iTunes die beliebteste Art, Musik vom Mac abzuspielen. Und gegen iTunes ist auch nichts einzuwenden. Wer jedoch hohe Klangansprüche hat, kann über Player wie Audirvana Plus tatsächlich einen deutlichen Klanggewinn erzielen. Vorausgesetzt, die Musik liegt in anständiger Auflösung vor und die Ausgabegeräte sind hochwertig.


Womit wir zum Kernpunkt dieses Artikels kommen. Auch bei digitaler Musikwiedergabe handelt es sich stets um eine mehr oder weniger lange Wiedergabekette. Und dabei gilt: eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Heißt, wenn die Musikdaten noch so gut sind und auch der Player anständige Arbeit leistet, kann am Ende doch der gewählte Ausgang viel vom Musikspaß rauben.


Es dürfte auf der Hand liegen, dass man mit den eingebauten Lautsprechern eines iMac oder MacBooks kein HiFi-Erlebnis im ursprünglichen Sinne erwarten darf. Zwar preist Apple die internen Speaker seiner Komponenten immer wieder in blumigen Worten als „HiFi“ an, aber die Physik kann man auch in Cupertino nicht überlisten. Winzige Treiber unter der Tastatur oder versteckt hinter einem Bildschirm sind keine HiFi-Lautsprecher. Punkt.

Das heißt, man sollte sich wenn möglich einen guten Kopfhörer oder gute Stereo-Lautsprecher anschaffen. Letztere werden bitte nicht unter dem Tisch, sondern links und rechts neben dem Bildschirm im sogenannten Stereo-Dreieck zum Hörer aufgestellt. Gute, HiFi-taugliche, aktive Speaker gibt es ab wenigen hundert Euro. Viele Nutzer dürften aber schon über einen anständigen Kopfhörer oder Lautsprecher verfügen. Diese über den Mac mit Musik zu befüttern, geht im Wesentlichen überfolgende Wege:

  • analoger Klinkenausgang
  • digital per Toslink (falls noch vorhanden)
  • Bluetooth
  • AirPlay
  • Netzwerk (UPnP AV)
  • USB

Die erstgenannte Option vergessen Sie am besten gleich wieder. Über die (noch) in den meisten Macs befindliche Klinkenbuchse werden Audiosignale analog ausgegeben. Das heißt der Mac nutzt einen internen DAC (Digital-/Analog-Wandler mit analoger Ausgangsstufe) für den Betrieb der Klinkenbuchse. Die dafür im Mac verbauten Komponenten sind aber billigster Machhart und werden von fast allen externen DAC klanglich klar übertroffen. Also: Finger weg von den analogen Ausgangsbuchse des Mac.

Die kleine Klinkenbuchse am iMac Pro (ganz links im Bild) und anderen Macs ist klanglich der am wenigsten empfehlenswerte Ausgang.

Macs älterer Bauart besitzen oft eine Kombibuchse für analog und digital. Innerhalb der ganz normal aussehenden 3,5 mm Klinkenbuchse befindet sich dort zusätzlich ein optischer Faserleiter für digital-optische S/PDIF-Kabel, genannt Toslink. Für diesen, wie für alle anderen digitalen Ausgabemethoden benötigt man einen externen DAC. Diese gibt es in allen Formen in brauchbarer Qualität ab ca. 60 Euro, wie dieses Modell von Oehlbach. Nach oben ist die Preisskala und Ausstattungsliste offen und nur vom Anspruch des Nutzers begrenzt.


Neuere Macs haben keinen Toslink-Ausgang mehr, können die Musik aber digital per USB-Kabel ausgeben. Der nachgeschaltete DAC muss natürlich einen entsprechend passenden Eingang für Toslink und/oder USB haben. Die Auswahl an USB-DACs ist in den letzten paar Jahren förmlich explodiert. Regelmäßige Rewind-Leser kennen viele Exemplare aus diversen Testberichten, wie diesem. Und es gibt auch viele aktive Desktoplautsprecher mit USB-Anschluss. Ein separater DAC ist in dem Fall nicht erforderlich, weil dieser bereits in den Boxen eingebaut ist.


DAC (D/A-Wandler) gibt es in vielen Variationen, wie im Bild links als winziger Stick für Kopfhörer oder wie rechts als HiFi-Komponente mit vielen Anschlüssen.

Externe DACs – manchmal auch als "externe Soundkarte" bezeichnet – verfügen in der Regel nicht nur über leistungsfähigere D/A-Wandler, sondern – und das ist mindestens ebenso wichtig – über bessere analoge Verstärkerstufen, als die in Macs verbauten Lösungen.


Kommentare

chris2308601.12.18 09:23
Guter Artikel. Eine wichtige Komponente wurde allerdings ausser acht gelassen: "Jitter" (https://de.wikipedia.org/wiki/Jitter). Die dadurch entstehenden leichten Verzerrungen stören die räumliche Darstellung erheblich. Das Klangbild wird diffus und flach. Es gibt hierzu von der Firma Mutec hervorragende externe Clocks, die eine erhebliche klangliche Verbesserung bieten. Allerdings ist der Spaß nicht ganz billig und lohnt nur bei einem wirklich guten Equipment.
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struffsky
struffsky01.12.18 09:28
Danke für den schönen Grundsatzartikel. Neugierig sind wir auf den Test von dem AirPlaygerät das bei dir ausgeträumt wurde😩 Ware aus Kiel?
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Martin8301.12.18 09:32
Toller Artikel!
Bluetooth kann dem AirPlay ebenbürtig sein.
Es kommt drauf an wie es implementiert ist.
An einem T+A oder AVM klingt Bluetooth hervorragend (vom iPad in AAC).
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sonorman
sonorman01.12.18 09:50
chris23086
In dem Artikel geht es aber nicht um die Ursachen, sondern nur um die Anschlussarten. Der Link auf das Interview enthält viele Informationen zu den technischen Hintergründen.
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Motti
Motti01.12.18 09:50
Martin83
Toller Artikel!
Bluetooth kann dem AirPlay ebenbürtig sein.
Es kommt drauf an wie es implementiert ist.
An einem T+A oder AVM klingt Bluetooth hervorragend (vom iPad in AAC).

Ja.. sicher..
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sonorman
sonorman01.12.18 10:00
struffsky
… Neugierig sind wir auf den Test von dem AirPlaygerät das bei dir ausgeträumt wurde😩 Ware aus Kiel?
Was meinst Du?
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froyo5201.12.18 10:05
Betreibe die brandneuen KEF-LSX (kann demnächst Airplay 2) per CalDigit Thunderbolt 3 Audio (SPDIF) an meinem Mac Mini 2018, das ist Hi-Fi.
-1
struffsky
struffsky01.12.18 10:14
sonorman
struffsky
… Neugierig sind wir auf den Test von dem AirPlaygerät das bei dir ausgeträumt wurde😩 Ware aus Kiel?
Was meinst Du?
… Selekt Amp. Dachte, das wäre ein geheimes Testgerät, aber ist wohl nur dein W-Lan Name…
Schade.
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orion01.12.18 10:29
froyo52
Betreibe die brandneuen KEF-LSX (kann demnächst Airplay 2) per CalDigit Thunderbolt 3 Audio (SPDIF) an meinem Mac Mini 2018, das ist Hi-Fi.
ja, das mag HiFi sein... aber das war das HiFi-Studio Freiburg Stereo Mod. ST-F von Saba bereits 1966 Link ()
+3
sonorman
sonorman01.12.18 10:51
struffsky
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struffsky
struffsky01.12.18 12:20
👍🏻 Und eine feine Quelle für Tests.
sonorman
struffsky
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TheGeneralist
TheGeneralist01.12.18 12:30
Der Artikel steht zumindest an einer Stelle in direktem Widerspruch zu den Technischen Daten von Apple. Laut Artikel haben neuere iMacs nur noch einen Kopfhöreranschluss ohne kombiniertem optischem Ausgang. In den Technischen Daten der aktuellen iMacs auf apple.de findet sich hingegen in der Rubrik „Audio“ folgende ergänzende Beschreibung zum 3,5 mm Klinkenanschluss:
„Kopfhöreranschluss/optisch-digitaler Audioausgang (Minianschluss)“

Hier enthält der Artikel also offenkundig einen Fehler. Oder hab ich vielleicht was übersehen?
0
ronny332
ronny33201.12.18 12:48
TheGeneralist
„Kopfhöreranschluss/optisch-digitaler Audioausgang (Minianschluss)“

Hier enthält der Artikel also offenkundig einen Fehler. Oder hab ich vielleicht was übersehen?

Hm, das wäre mir in der Tat auch neu. An meinem iMac (2017, das noch aktuelle "nicht Pro"-Modell) hängt extra ein DAC (für Kopfhörer), sowie zwei Nubert Aktiv Lautsprecher per USB (letzteres könnte ich mir bei vorhandenem optischen Ausgang sparen).
Rein "optisch" ist der Kopfhörer Ausgang bei mir "dunkel". Beim eben testweise eingesteckten Kopfhörer war auch kein rotes Licht irgendwo rundherum zu finden. Wenn die Zeit es hergibt, suche ich nachher mal ein passendes Lichtleiter Kabel, dann sollte man die vorhandene Information doch eindeutiger sehen können .
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ronny332
ronny33201.12.18 13:15
Zum editieren komme ich leider zu spät:
Die Aussage ist korrekt, ab 2017 gibt es keinen optischen Ausgang mehr. Mein alter 2015er 5k 27" (Zweit Gerät im Keller) hat in der Tat noch einen, was mir aber nie bewusst gewesen ist.
Sehr schade, das wäre doch ein Ausgang gewesen, der hier sofort in Betrieb genommen worden wäre.
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der_seppel
der_seppel01.12.18 13:15
Eine ernst zu nehmende Alternative zu AirPlay ist der kleine google chromecast audio. Habe ich seit Jahren im Betrieb, noch nie gab es Abbrüche oder irgendwelche sonstigen Auffälligkeiten. Und die eigene streaming-Fähigkeit ist für mein Szenario eh besser als ein idevice oder Mac streamen zu lassen...
Kein Slogan angegeben.
+1
Hot Mac
Hot Mac01.12.18 13:19
Der iMac (late 2008) meines Sohnes verfügt noch über so einen Kombi-Anschluss.
Gibt‘s schon seit Jahren nicht mehr.

sonorman wird sich noch an sein MBP erinnern können.
Bei diesem Modell hatte Apple erstmalig auf den vorerwähnten Anschluss verzichtet.
+1
sonorman
sonorman01.12.18 13:38
struffsky
👍🏻 Und eine feine Quelle für Tests.
sonorman
struffsky
Der Linn macht wirklich Spaß!
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mat6301.12.18 13:44
Mein iMac late 2014 hat jedenfalls noch den optischen Ausgang – und irgendwann sind die dann rausgeflogen. Aber USB ist nicht schlechter. Meine beiden Nubert Aktivlautsprecher holen über toslink da manches raus. Ich empfehle Audirvana - habe lange über Amarra gehört, aber Audirvana ist komfortabler im Handling und klingt nicht schlechter. Amarra hatte früher bei mir iTunes aufgepimpt, das war deutlich hörbar. Mit Tidal Hifi und Audirvana klingt es am iMac besser. Benutze seitdem kaum mehr iTunes.
+1
Frost01.12.18 13:59
chris23086
Die dadurch entstehenden leichten Verzerrungen stören die räumliche Darstellung erheblich.

Stimmt, seit ich hier meine CAT7 Netzwerkkabel durch welche aus
sauerstofffreiem Kupfer ausgetauscht habe und mein VDSL Modem
nun an eine spezielle netzfilter Steckdose angeschlossen ist,
sind die Farben der Bilder auf den Webseiten im Internet auch
viel klarer und kraeftiger geweorden, ueberhaupt kein Vergleich mehr
zu den vorher so verwaschenen Darstellungen auf den Webseiten.
+2
larsvonhier01.12.18 14:29
Aus welchem Grund sollte (Mini-)TOSLink von lokal "gut gemachtem" USB geschlagen werden? Kann weder technisch noch im Artikel einen Grund sehen.
(Ganz abgesehen davon, dass die neueren Rechner ja leider kein opt. dig. Audio mehr bieten).
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sonorman
sonorman01.12.18 14:45
larsvonhier
Hör Dir das im Artikel verlinkte Interview an.
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Moka´s Onkel
Moka´s Onkel01.12.18 14:48
Sehr interessanter Artikel, der mir einige neue Anregungen gebracht hat.

Als Freund von verkabelten Verbindungen spiele ich ALAC Dateien in iTunes über das LAN (ohne W) an eine alte AirPort Express (bei der das WLAN abgestellt ist) und von dort mit Toslink Kabel an eine Naim Uniti mit Kudos X2 Boxen. Die Umwandlung digital zu analog findet also im Naim Uniti statt, was deutlich besser klingt als wenn die AirPort Express Station die d/a Umwandlung vornimmt und man mit Klinkenkabel weiter macht.

Das Resultat ist auch von Profi Musikern (aus dem Klassikbereich) als sehr gut eingestuft worden. Offensichtlich habe ich hinsichtlich des Players (iTunes) noch Verbesserungsbedarf und werde die Empfehlungen mal ausprobieren.
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fabisworld
fabisworld01.12.18 15:20
sonorman
Danke zunächst für den (mal wieder) tollen Artikel! Du schreibst dort u.a.:
sonorman
„Wer noch einen Toslink-Ausgang am Mac und ein Gerät mit passendem Eingang besitzt, kann auch diese Methode bedenkenlos wählen.“

Ist das wirklich so? - Ich meine mich zu erinnern, dass Du bisher in diversen Tests immer wieder darauf hingewiesen hast, dass ein externer DAC, der über eine asynchrone USB-Verbindung an den Mac angebunden wird, auf jeden Fall die bessere Wahl darstellt. Ich denke da vor allem an das Reclocking usw.

Ich bin schon länger auf der Suche nach einem "guten" DAC, den ich für Transport und Wandlung meiner im unkomprimierten AIFF-Format vorliegenden CD-Musiksammlung benutzen kann. Da ich keine High-End-Ansprüche habe und der Raum, in dem meine Anlage steht, sowieso sehr suboptimal den Gesamteindruck des Klangs limitiert, erwarte ich von einem DAC lediglich eins: Dass er die Musik von meinem Mac "sauber getaktet" an den Pre-Amp liefert. Ich habe weder HiRes-Audio-Files (alles "nur" in CD-Qualität), noch brauche ich irgendwelches Upsamling…

Die Musikdatenbank liegt auf einer 1 TB SSD, die ich in ein MacBook Pro (Late 2009) mit mattem Bildschirm eingebaut habe. Als Verwaltungs- und Abspielsoftware nutze ich Audirvana+ in der aktuellen Version. Bisher habe ich den optischen TosLink-Digitalausgang des MacBook Pro mit einem entsprechenden Lichtleiter-Eingang meiner Vorstufe verbunden.

Wenn man nun über einen Voll- bzw. über einen Vor-Verstärker mit optischem und alternativ einem coaxialen Digitaleingang verfügt und sich in diesem Gerät bereits (wie in meinem Fall) ein ordentlicher 24bit/192 kHz bit D/A-Wandler mit zusätzlichem „Apogee Low-Jitter-Clock“ befindet, macht dann das „Vorschalten“ eines zusätzlichen externen DAC`s überhaupt Sinn? Wäre das nicht sogar „doppelt-gemoppelt“?
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Martin8301.12.18 15:25
Motti
Martin83
Toller Artikel!
Bluetooth kann dem AirPlay ebenbürtig sein.
Es kommt drauf an wie es implementiert ist.
An einem T+A oder AVM klingt Bluetooth hervorragend (vom iPad in AAC).

Ja.. sicher..

Ja, tatsächlich!
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Frost01.12.18 16:08
fabisworld
Wenn man nun über einen Voll- bzw. über einen Vor-Verstärker mit optischem und alternativ einem coaxialen Digitaleingang verfügt und sich in diesem Gerät bereits (wie in meinem Fall) ein ordentlicher 24bit/192 kHz bit D/A-Wandler mit zusätzlichem „Apogee Low-Jitter-Clock“ befindet, macht dann das „Vorschalten“ eines zusätzlichen externen DAC`s überhaupt Sinn?
Nein
fabisworld
Wäre das nicht sogar „doppelt-gemoppelt“?
Ja
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pogo3
pogo301.12.18 18:53
Vieles davon schon probiert. Aber es gilt meine Devise: Signal, Umwandlung, Verstärkung max. 10 % (bezogen auf ein brauchbares wie auch immer definiertes "Ur-Signal", "Top-Signal" etc., ohne jetzt noch auf analoge Quellen zu schielen), der Rest sind die Boxen, die Wandler und deren Aufstellung. Alle Daten zur Signalverarbeitung und deren Optimierung laufen doch in Bereichen ab, deren Einfluss in Dimensionen liegen die kaum wahrnehmbar sind, und massiven subjektiven Einflüsse unterliegen. Dagegen ist der Bereich der Abstrahlung tatsächlich im wahrsten Sinne "klanggebend". Alle Fortschritte in meinen Wänden sind im überproportionalen Maße von den Boxen und deren Aufstellung errungen worden. Damit lassen sich wirklich deutlich hörbare Unterschiede erzielen, obwohl das Signal das selbige ist. Schon mit meiner Grundig Kompaktanlage von 1980 rum, konnte ich alleine durch Aufstellung der Boxen wahrlich Wunder an Klangverbesserung erreichen, selbst mit dürftigsten Boxenmaterial.

Noch mal zum Signal: Ausgehend von der simplen Tatsache das jede Komprimierung des Signals zur "Versendung" (vor allem via "Air") Kompromiss bedeutet, wird es schwierig sein einen Unterschied vom "normalen" iTunes Format 256 kBit/s 44,100 kHz zu HighRes Materialien anhand des reinen Signals zu hören. Jeder Hörer mit anlogen, menschlichen Ohren hat mir das bis dato bestätigt. Der Umkehrschluss aber ist immer wieder faszinierend: spiele ich HighRes und keiner weiß es, hört es keiner. Mache ich darauf aufmerksam, hören es plötzlich alle. Spiele ich darauf folgend unbemerkt einen Titel mit klassischen iTunes Parametern schwärmen alle von HighRes obwohl es gar keines ist.

Meine Erfahrung: mit der Höhe der Signalqualität sinkt sehr schnell die objektive Beurteilungsmöglichkeit, weil sie eben sehr schnell den physikalischen Möglichkeiten enteilt. Jetzt wird man anmerken: Ja, aber die Wissenschaft kann doch klar feststellen dass ein Klirrfaktor von 0,00000003 % zu lediglich 0,003% deutlich besser sein MUSS. Die Gegenfrage wäre aber: Ja schon klar, keine Frage. Aber bitte, wer kann das wirklich hören außer das Kleinkind und der Sperling?
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+6
Tekl01.12.18 20:36
Ernsthaft, früher glaubte man 96khz würde man nicht raushören? Selbst 128khz war damals doch ein Kompromiss, weil der Speicher eben noch recht knapp war.

Dass der Audioausgang eines Mac schlecht sei, lese ich zum ersten Mal. Ich hatte aber auch mal gedacht, es könnte noch Quäntchen besser gehen und mir einem Dragonfly Red zugelegt. Ich verbrachte unzählige Abende mit Hörvergleichen, kaufte mir Hires-Versionen mir vertrauter Alben, holte mir einen neuen Kopfhörer und teste teure Kabel. Ich hörte zwar geringe Unterschiede, aber ich konnte nicht konkret sagen, was mir besser gefiel. Mal so, mal so und am nächsten Abend andersrum. Jedenfalls war mir der Komfort dann doch wichtiger und ich habe den DAC wieder zurückgegeben.
+3
DanAm
DanAm01.12.18 21:29
pogo3
der Rest sind die Boxen, die Wandler und deren Aufstellung. Alle Daten zur Signalverarbeitung und deren Optimierung laufen doch in Bereichen ab, deren Einfluss in Dimensionen liegen die kaum wahrnehmbar sind, und massiven subjektiven Einflüsse unterliegen. Dagegen ist der Bereich der Abstrahlung tatsächlich im wahrsten Sinne "klanggebend". Alle Fortschritte in meinen Wänden sind im überproportionalen Maße von den Boxen und deren Aufstellung errungen worden. Damit lassen sich wirklich deutlich hörbare Unterschiede erzielen

spiele ich HighRes und keiner weiß es, hört es keiner. Mache ich darauf aufmerksam, hören es plötzlich alle. Spiele ich darauf folgend unbemerkt einen Titel mit klassischen iTunes Parametern schwärmen alle von HighRes obwohl es gar keines ist.

Der beste Kommentar. Unterschreibe ich voll und ganz.
Lautsprecheraufstellung und Raumakustik sind das A und O.
Der Rest macht nur marginale und teils auch gar nich hörbare Unterschiede aus.
+5
larsvonhier01.12.18 22:20
Tekl
Ernsthaft, früher glaubte man 96khz würde man nicht raushören? Selbst 128khz war damals doch ein Kompromiss, weil der Speicher eben noch recht knapp war.
Das halte ich auch für eine Übertreibung. Hat mit früher und glauben nichts zu tun, sondern mit der Verklärung nach all den Jahren...
Übrigens kbit/s, nicht kHz, dank Komprimierung ein ziemlicher Unterschied.

Vor vielen Jahren, als die Debatte noch frisch war, welche Unterschiede bei MP3 vs. "Original" man hören könnte, gab´s einen Versuch, der in der C´t beschrieben wurde.
Das ging so: Man lud Leser als Testhörer ein, die glaubten, besonders gutes Gehör zu haben. Dann die ca. 35 Personen in ein Audio-Labor gepackt und per Kopfhörer mit Musikstücken beschallt. Immer wieder wurde zwischen MP3-Wiedergabe und CD nahtlos hin- und hergeschaltet mit einem kurzen Klick dazwischen. Die Hörer sollten jeweils in einer Tabelle mitnotieren, wann welches Audiomaterial gespielt wurde.
Der Clou: Ab etwa 192kBit/s waren die Ergebnisse bei allen Teilnehmern wie gewürfelt, also keine statistisch signifikante Zuordnung mehr möglich.
Nur ein einziger Hörer hatte eine exzellente Trefferquote: Wie sich herausstellte, konnte er wegen eines Knalltraumas ein bestimmtes Frequenzband nicht mehr hören. Dadurch wurden für ihn die MP3 Komprimierungsartefakte deutlich erkennbar (Psychoakustik macht´s möglich).
+5
Martin8301.12.18 22:24
Also mein Raum, Aufstellung der Lautsprecher und die Qualität der Geräte sind derart gut, dass Bluetooth vom iPad aus Apple Music schon richtig gut klingt.
Wechsle ich dann zu meinem Streamer, der mit Netzteil, JitterBug und Kabel aufgewertet wurde, und spiele die selben Lieder in HiRes ab, merke ich schnell auch das es nervig wird. Der ganze hochauflösende Kram ist mir persönlich teilweise manchmal zu anstrengend.
Komisch, aber über die Bluetooth-Verbindung habe ich ebenfalls glasklaren Sound, der aber wesentlich wärmer und angenehmer klingt.
Besonders vom MacBook aus, welches in aptX sendet, finde ich den Klang besser als über den USB-DAC.
Hat jemand ähnliche Erfahrung gesammelt?
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