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Apples Aufstieg als Chip-Entwickler – Interessante Hintergründe, Philosophien und die Leistung des A14

Noch weiß niemand, wie viel Leistung der erste Apple-eigene Mac-Prozessor mitbringt – und jüngsten Gerüchten zufolge erfährt man dies auch erst im November. Die ersten Performance-Daten des A14 stimmen allerdings zuversichtlich, denn bereits die passiv gekühlte, für das iPad konzipierte Variante stellt diverse x86-CPUs in den Schatten. Tim Millet, bei Apple als "Vice President of Platform Architecture" tätig, geht auf die Chip-Zukunft und oft gestellte Fragen ein – unter anderem auch, warum Apple als recht jungem Chip-Entwickler Dinge gelingen, die alteingesessene Hersteller nicht schaffen. Auch sein Kollege Tom Boger kommt im Engadget-Interview zu Wort.


Die Philosophie der Chip-Entwicklung
Wenn Apple einen Chip für ein bestimmtes Produkt entwickle, so stelle man sicher, dass es sich nicht nur um den Prozessor für dieses Gerät handle. Stattdessen habe man immer im Hinterkopf, jene Architektur auch anderweitig einzusetzen und wiederzuverwerten. Eine Apple Watch arbeitet natürlich nicht mit den sechs CPU-Kernen eines A14 aus dem iPad Air, dennoch sind die eingesetzten Chips eng miteinander verwandt. Selbiges wird wohl demnächst auch auf die Mac-Variante des A14 zutreffen – man darf gespannt sein, inwiefern sich dieser von der iPad-Version unterscheidet.

Kleinere Strukturbreiten – viel mehr Transistoren
Dass Apple mit jeder neuen A-Generation weiteren Performancezuwachs feiern kann, liegt laut Tim Millet und Tom Boger (Senior Director Mac & iPad Product Marketing) auch daran, wie stark die Strukturbreite schrumpfte. Der A14 wird bereits im 5-nm-Verfahren gefertigt – und erlaubt damit auf derselben Fläche drei Milliarden zusätzliche Transistoren. Dies ermöglicht nicht nur mehr Rechenleistung an sich, sondern auch zusätzliche Hardware-Features für CPU und GPU.


Die Neural Engine des A14 setzt sich ebenfalls von den Vorgängerversionen ab. Mit 11 Billionen Operationen pro Sekunde verdoppelte Apple die Leistungsfähigkeit im Vergleich zum A13 fast. Dies gelang unter anderem deswegen, da nun 16 statt 8 Kerne integriert sind. Mit konventionellen CPUs sei dieses Level überhaupt nicht denkbar, so Millet. Theoretisch ließen sich viele Aufgaben der Neural Engine auch auf der GPU abbilden – dies allerdings verbunden mit so viel Hitzeentwicklung, dass die Lösung für Devices mit kleinen Gehäusen ausscheide.


Effizienz steht im Vordergrund
Skeptiker des ARM-Umstiegs führen in Diskussionen stets an, die Chips seien zwar effizient, jedoch nicht für performance-hungrige Anwendungsbereiche geeignet. In der Tat stand von Anfang an Effizienz im Vordergrund, so Millet. Allerdings bedeutet dies nicht, Abstriche bei der Rechenleistung hinnehmen zu müssen. Dass der Chip im iPhone sehr kühl arbeiten müsse, schließe nicht aus, in anderen Devices sehr viel mehr Performance zur Verfügung stellen zu können. Natürlich funktioniere dies, sagt Millet.

A14 vs. A12Z
Der A12Z-Chip des aktuellen iPad Pro (und des Developer Transition Kits) verfügt über mehr Kerne und bietet daher bessere Multicore-Performance. Allerdings verweisen Millet und Boger darauf, dass der A14 dennoch in einigen Bereichen schneller ist. In der Disziplin "Leistung pro Kern" übertreffe der A14 den A12Z nämlich, immerhin ist der Chip zwei Jahre neuer. Wie sich der A14 des kommenden iPhones gegen den bislang aktuellen A13 schlägt, werde allerdings erst auf dem Apple-Event verraten.

Kommentare

Aphorism13.10.20 11:11
Bei der Headline, dachte ich kommt was richtig recherchiertes.
Da kommt man am Ende des "Artikels" an und - Ende.
Schade.
Baut das doch mal aus
-13
MetallSnake
MetallSnake13.10.20 11:17
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+2
MacRS13.10.20 12:09
Verstehe gar nicht warum Apple im Rahmen von Interviews so einen riesigen Wind um diesen Chip macht, auch abseits der Keynotes. Welchen Mehrwert hat das außerhalb eines konkreten Apple-Produktes? Sie verkaufen den Chip doch eh nur als Teil eines Produktes. Als Kunde interessiert mich die konkrete Leistung des Gesamtprodukts, also wie lange braucht mein 16K Video zum Rendern, wie lange hält mein Akku, wie viele FPS hat mein Spiel?
0
antaron13.10.20 12:17
Verstehe gar nicht warum Apple im Rahmen von Interviews so einen riesigen Wind um diesen Chip macht, auch abseits der Keynotes. Welchen Mehrwert hat das außerhalb eines konkreten Apple-Produktes?
Gerade für die MacBooks hat das schon eine große Bedeutung, da Apple generell im Notebook-Markt mit den Intel-Chips immer Probleme hatte - Stichwort: "Thermal Throttleing" und damit oft Kritik einstecken musste. Wenn sie jetzt das Problem Wärme, Leistung und Design sehr gut unter einen Hut bringen, wird Apple schon einen Vorteil im Markt haben, der sich so auch in den Tests niederschlagen wird. Ergo: man wird den einen oder anderen Käufer von sich überzeugen können. Wichtig dabei ist schon das Apple dazu den Apple-Chip als wichtigen Schlüssel propagiert um das Interesse in der Techgemeinde anzuregen.
+8
Fenvarien
Fenvarien13.10.20 12:17
MacRS Ja, das ist wirklich bemerkenswert, so wenig wie Apple ansonsten mit Tech-Specs wirbt. Vor allem in Hinblick auf den A14 bzw. die ARM-Macs nehmen sie auch für ihre Verhältnisse den Mund ziemlich voll – also müssen sie davon überzeugt sein, sich vom Markt absetzen zu können.
Ey up me duck!
+3
MacRS13.10.20 12:21
Fenvarien
MacRS Ja, das ist wirklich bemerkenswert, so wenig wie Apple ansonsten mit Tech-Specs wirbt.
Ja das ist genau der Punkt. Normalerweise machen sie immer solche Aussagen wie 3,6 mal schneller als der Vorgänger. Das reicht offenbar nicht mehr. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie wirklich so überzeugt sind oder ob es nicht eher genau das Gegenteil ist. Mal sehen.
0
Gedankenschweif13.10.20 12:59
Das Original zu den Aussagen der Apple-Mitarbeiter ist aber nicht der verlinkte Artikel, sondern eine Podcastfolge von Upgrade.
Dort werden die Beiden von den Podcastmachern, unter anderem Jason Snell, interviewt.

Hier kann man sich die Folge anhören; https://www.relay.fm/upgrade/320
+3
subjore13.10.20 13:19
MacRS
Fenvarien
MacRS Ja, das ist wirklich bemerkenswert, so wenig wie Apple ansonsten mit Tech-Specs wirbt.
Ja das ist genau der Punkt. Normalerweise machen sie immer solche Aussagen wie 3,6 mal schneller als der Vorgänger. Das reicht offenbar nicht mehr. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie wirklich so überzeugt sind oder ob es nicht eher genau das Gegenteil ist. Mal sehen.

Ich denke sie machen dass hauptsächlich um zu betonen dass man sich keine Sorgen machen muss wenn Apples eigene Chips in MacBooks eingesetzt werden. Da kann man halt nicht ganz so einfach sagen es ist so und so viel schneller als der Vorgänger.
0
awk13.10.20 13:56
Der Ansatz von Apple und Intel Chips ist ein grundsätzlich anderer. Apple Prozessoren kommen aus dem Bereich der mobilen, mit Batterie betriebenen Geräte. Intel Prozessoren sind Desktop- und Serverprozessoren. Intel hat es geschafft im Lauf einer langen Entwicklung die Prozessoren energieeffizienter zu machen. Sehr stromsparende Prozessoren von Intel sind schwach auf der Brust.
Ich zweifle nicht daran, dass es Apple schafft sehr leistungsstarke und sparsame Prozessoren für Notebooks zu fertigen, die die Leistung der Intel Mobil Prozessoren in den Schatten stellen.
Ob Apple es schafft den Desktop Prozessoren und Xeons den Rang abzulaufen wird sich noch zeigen müssen.
Ich sehe die Gefahr, dass durch die Umstellung auf Apple Silicon der Profibereich weiter an Bedeutung verliert. Langfristig könnte das zu einem Problem werden.
+1
gfhfkgfhfk13.10.20 14:42
Fenvarien
Vor allem in Hinblick auf den A14 bzw. die ARM-Macs nehmen sie auch für ihre Verhältnisse den Mund ziemlich voll – also müssen sie davon überzeugt sein, sich vom Markt absetzen zu können.
Man sollte das fertige Produkt beurteilen. Ich habe schon öfters geschrieben, dass Geekbench kein geeignetes Tool ist die Leistungsfähigkeit von CPUs zu beurteilen, weil man damit bestenfalls nur den Turbomode der CPUs beurteilen kann. D.h. Geekbench läuft auf aktuellen Intel CPUs schneller durch, als der Turbomodus beendet ist.
0
obri13.10.20 15:50
Zusammengefaßt: Ungekühlt ist das Teil schon goil, und gekühlt kann es nur noch viel goiler werden.
+1
Teddie13.10.20 16:39
awk
Ich sehe die Gefahr, dass durch die Umstellung auf Apple Silicon der Profibereich weiter an Bedeutung verliert. Langfristig könnte das zu einem Problem werden.

Ich glaube, dass evtl. der Profibereich sogar profitieren könnte.
Eigentlich nutzen doch fast alle App‘s APIs von Apple zum Beispiel „Metal“, richtig? Wieso sollte Apple es nun versäumen eigene APIs nicht auf die eigene Hardware anzupassen bzw. die Hardware an die vorhandenen APIs?

Sicher wird das nicht mit jedem Programm realisierbar sein…
0
gfhfkgfhfk13.10.20 18:09
Teddie
Ich glaube, dass evtl. der Profibereich sogar profitieren könnte.
Nicht jedes Problem lässt sich parallelisieren, und das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass man Performancegewinne durch eine GPU oder durch mehrere CPU Cores erreichen kann. Dann kommt ein weiteres Aspekt hinzu, Apple APIs gibt es nur bei Apple Produkten, d.h. es muss sich für den Hersteller lohnen die Software auf Apple APIs anzupassen. Oftmals ist das nicht der Fall siehe z.B. Adobe.
0
Michael Lang13.10.20 19:01
Apples Aufstieg als Chip-Entwickler – Interessante Hintergründe, Philosophien und die Leistung des A14

Wo sind die interessanten Hintergründe?
Irgendwie hatte ich mir bei der Überschrift mehr erwartet....
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
+2

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