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Apples 9 Herausforderungen für die nächsten 5 Jahre

Vorweg: Apple ist ein außerordentlich gewinn- und umsatzträchtiges Unternehmen mit einer außergewöhnlich hohen Zahl an Alleinstellungsmerkmalen und einer treuen Kundschaft. Kein anderer Hersteller auf dieser Welt kann derzeit ein so verzahntes Ökosystem aus so vielen Produkten bieten, die auf diese Art und Weise zusammenarbeiten und trotzdem selbst für Neuanfänger zugänglich sind. Seit Gründung durchlebte Apple turbulente Zeiten und schrammte Ende der 90er einmal knapp an der Pleite vorbei.

Da Apple in den letzten 15 Jahren von einem reinen Computer-Hersteller zu einem sehr diversifizierten Konzern mit mehreren Produktlinien gewachsen ist, haben sich auch die Fronten, an denen das Unternehmen aus Cupertino kämpft, vervielfältigt. In den kommenden fünf Jahren wird sich Apple einer großen Zahl an Herausforderungen stellen müssen, um den Erfolg weiter aufrecht zu erhalten:


1. Das "Next Big Thing"

Kaum ein anderer Hersteller revolutionierte so oft Branchen wie Apple: Angefangen mit dem Apple II über den ersten Mac, den iPod, den iTunes Music Store bis zum iPhone veränderte jedes einzelne Produkt eine ganze Branche. Mit dem iPhone stürzte Apple etablierte Milliarden-Konzerne in wenigen Jahren. Und genau hier besteht auch das erste Problem: Das letzte revolutionäre Gerät ist jüngst 10 Jahre alt geworden - wurde zwar stetig weiterentwickelt, allerdings schläft die Konkurrenz nicht. Apple hat nach dem iPhone noch diverse weitere, erfolgreiche Produkte wie die Apple Watch, das Apple TV, das iPad, den HomePod und die AirPods auf den Markt gebracht - aber keins dieser Geräte war ein "Game Changer" wie das iPhone.

Apple hat diverse Eisen im Feuer, wie beispielsweise Entwicklungen in der Auto-Industrie oder im medizinischen Bereich und mit Sicherheit noch Dutzende Entwicklungen, die noch nicht als Gerüchte an die Öffentlichkeit gedrungen sind - nur muss zumindest eins dieser Entwicklungen in ein sehr erfolgreiches Produkt gipfeln, damit Apple auch in 5 Jahren noch so am Markt glänzen kann. Denn Apple ist außerordentlich abhängig vom iPhone: 61 der 88 Milliarden Dollar Umsatz im letzten Quartal stammt vom iPhone.


2. Siri und die künstliche Intelligenz

Auf der letzten Worldwide Developer Conference im Sommer 2017 drehte sich viel um Maschinenlernen - Apple ist sich bewusst, dass Geräte mehr und besonders besser als bisher "verstehen" müssen, um Kunden im Alltag helfen zu können. Und genau hier ist Apple leider gegenüber der Konkurrenz, besonders Google, ins Hintertreffen geraten: Gerade gestern erschien ein Test, bei dem sich Siri gegen Google Home, Alexa und Cortana auf Smart-Speakern behaupten musste - Siri bildete in diesem Test das Schlusslicht, weit abgeschlagen gegenüber Google.

Siri und "AI" muss bei Apple in den kommenden 5 Jahren eine große Rolle spielen, um gegenüber der Konkurrenz nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten. Kunden werden in 5 Jahren erwarten, dass digitale Assistenten nicht mehr nur fest vorgegebene Phrasen verstehen, sondern natürliche Sprache analysieren und nachvollziehen können - andere sind hier schon deutlich weiter, obwohl Apple mit Siri im Jahr 2011 einer der ersten mit einer solchen Technologie am Markt war.


3. Unterhaltung

Apple leitete mit dem iTunes Music Store im April 2003 eine Revolution ein: Musik konnte direkt vom Mac (und später auch Windows) für 99 Cent pro Lied erworben werden. Dies hatte weitreichende Folgen für die ganze Musikbranche - die nächste Revolution, eingeleitet von Musik-Streaming-Diensten, verpasste Apple aber und startete erst erheblich später als die Konkurrenz im Jahr 2015 mit Apple Music einen (nun erfolgreichen) Konkurrenten

Leider verpasste es Apple auch im Film- und Serienmarkt, vor der Konkurrenz einen Streaming-Dienst auf die Beine zu stellen. Zwar produziert Apple derzeitig fleißig eigene Serien, um mittelfristig ein Konkurrenzprodukt zu Netflix und Co. bieten zu können - ob dieser Dienst am Markt aber ähnlich erfolgreich wie der Nachzügler Apple Music sein wird, entscheidet sich in den kommenden Jahren.

Kommentare

nacho
nacho12.02.18 13:59
Apple hätte noch so viel Potential im Bereich Business, den man eigentlich links liegen lässt.
Man könnte ähnlich wie Google oder MS seine iCloud Dienste auch für KMU zur Verfügung stellen und mit eigener Domainendung seine kompletten Dienste verwalten.

Beispiel:
Ein neuer Mitarbeiter wird im System erfasst und schon hat er alle Dienste zur Verfügung, selbst das iPhone sowie Mac stehen in ein paar Tagen schon vorkonfiguriert auf dem Schreibtisch.
+6
svenhalen
svenhalen12.02.18 14:17
nacho
Apple hätte noch so viel Potential im Bereich Business, den man eigentlich links liegen lässt.

Allerdings... Multiuser auf iPads, Sharepoints in "Dateien", ...
+7
Mostindianer12.02.18 14:43
Kreativ-Tools:
Final Cut mit Add-on zu Apple Renderfarm?

MacOS Server zu Apple Cloud, analog zu Microsoft Azure?

modularer Mac Pro?
+4
kugelkopf12.02.18 14:43
svenhalen / nacho
nacho
Apple hätte noch so viel Potential im Bereich Business, den man eigentlich links liegen lässt.

Allerdings... Multiuser auf iPads, Sharepoints in "Dateien", ...

Stimme ich zu! Aber zu erst sollten sie sich um die ihre Altlasten kümmern und diese in den Griff bekommen. Stichwort Siri, macmini, OSX, etc...
+1
mactechh12.02.18 15:30
Ja, die MacBooks sind technisch einsame Spitze, mein auch sehr teures Business Windows-Notebook ist eine echte Krücke dagegen. Aber ohne einen vernünftigen macOS-Server? Ich meine nicht dieses immer mehr verkrüppelte Software AddOn, sondern 'richtige' Hardware. Redundant, mit erweiterterem Speicherplatz, Profi-Zeugs eben. Gibt's nicht mehr. Wenn ich für File-Services, Mail und Backup daher sowieso einen Windows-Server und deshalb auch einen Windows-Admin brauche, warum sollten meine Mitarbeiter dann macOS benutzen? Lightroom und der ganze andere Adobe-Krempel läuft auch unter Windows. Früher™ gab es mal die Idee, dass macOS, die darauf aufbauende Software und das Apple-Universum das Arbeiten leichter macht und Platz für neue Kreativität schafft. Heute baut Apple nur noch Telefone. Ach, ein Trauerspiel ist das...
+11
intex12.02.18 17:08
nun bietet der Hersteller ein komplettes IT-Sortiment für Arbeitsplatz und Heim an

aha - und wo sind dann Server, Bildschirme, Drucker etc. hin? Früher hatte das Apple alles mal und so ergab es auch ein "komplettes" IT-Sortiment.
+5
RiddleR
RiddleR12.02.18 17:28
Guter Artikel, trifft es auf den Punkt.
+3
Gitterzahn12.02.18 18:37
Hoffe auf eine Brille
-4
rene204
rene20412.02.18 19:53
Gitterzahn
Hoffe auf eine Brille
eine mit "rosaroten" Gläsern..?
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+2
Kirschholz
Kirschholz12.02.18 20:12
"Apples Strategie war noch nie, durch günstige Angebote unter Verzicht auf Marge Marktanteile zu gewinnen."
Das war nicht wirklich immer so! Ich habe dereinst mein erstes MacBook 150 (oder so) bei Karstadt für unter 1.000 gekauft und fand den damit gewährten Preisnachlass beim Auslaufmodell als sehr anziehend. Aber bitte fragt mich jetzt nicht, ob das noch D-Mark oder schon der Euro war. Ich habe das Teil anschließend viele Jahre benutzt - und bin darüber bei Apple-Laptops geblieben...!
+1
Unwindprotect12.02.18 20:35
Punkt 2 ist leider echt ziemlicher Schmarren sorry. Ihr wiederholt Gebetsmühlenartig wie schlecht doch Siri sei und werft es mit Maschinellem Lernen und KI in einen Topf. Die meisten Vergleichstests sind eher Tests welche die Google “Faktenbasis” betreffen - solche Tests sind leicht zu färben.

Das Apple in einigen Bereichen durchaus deutlich voraus ist hat zB ARKit gezeigt - dabei handelt es sich auch um ein Framework das massiv auf maschinellem Lernen aufbaut. Google hat sein eigenes Projekt Tango danach eingestampft und mit ARCore eine Art ARKit-Klon entwickelt. In nahezu allen Bereichen kommt mittlerweile Maschinelles lernen zum Einsatz. Apple forscht da seit vielen Jahren und es ist gewagt zu behaupten sie wären hinter Google nur weil Siri ein paar Sachen schlechter kann als Google Assistent
+3
jlattke13.02.18 11:11
Der Artikel trifft überraschenderweise ziemlich genau meine Sicht der Dinge.

@Nacho
Sehe ich auch so. Gerade ein eigener Server mit den Cloud-Diensten on Premise wäre für KMUs sicher der Hit.
@machtechh
Genau vor dem Thema stehe ich gerade. Warum soll ich mir einen teuren Admin leisten der zwei Welten pflegt, wenn schon einer auf reiner Macseite schwer zu finden ist der alle Vorgaben gut erfüllt (der dann aber den ganzen Serverkram nicht kann …)
@Unwind
Ich habe keine Ahnung wo Apple gerade mit ARKit wirklich im Vergleich zum Wettbewerb steht. Allerdings sind mir bislang noch keine Killerapps über den Weg gelaufen. Weder bei Apple, noch woanders. Will sagen: im Augenblick erachte ich das eher als eine nette Spielerei. Damit will ich nicht sagen „das wird nie was“. Nur das Gegenteil hat noch niemand bewiesen.
0
R-bert13.02.18 19:32
Vermutlich werden sie ihre Hausaufgaben wie in den letzten 5 Jahren (größte Marktkapitalisierung) weiterhin überwiegend erfolgreich über die nächsten 5 Jahre bringen. Und wie immer werden sie nicht alle zufriedenstellen oder gar fehlerlos sein.

Die "kleinen Erfolge", z.B. die Apple Watch im Weihnachtsquartal 2017 häufiger zu verkaufen als alle Uhren von Rolex, Swatch Group etc. zusammen werden meines Erachtens zu wenig gewürdigt. Definitiv keine Frittenbuden-Umsätze.
Vermutlich werden sie sich auch weiterhin Top-Ingenieure und Entwickler leisten können.
Aber selbst als "einäugiges" Unternehmen wären sie König unter den blinden, vergleichbaren Unternehmen. Vergleiche mit Unternehmen, die bislang primär Schulden anhäufen wie z.B. Netflix, Spotify etc. sind nicht unbedingt maßgeblich.
0
dirkneu14.02.18 00:05
Nach 16 Jahren mit einem Apple Rechner: MacBook Pro, Mac mini, iMac, etc. habe ich mich entschlossen dem MacOS den Rücken zu kehren. Ich habe den Eindruck das Apple mit dem MacOS und dem Mac auf einem falschen Weg ist. Keine Ahnung ob das stimmt, aber mir scheint die ganze Apple Politik immer mehr in Richtung High End Consumer Products zu gehen. iPhone’s die den Preis eines guten Windows Laptops kosten, Apple Watch, iMac Pro für mind. 5000 Euro und einen überteuerten Lautsprecher den HomePod. Zu allem Überfluss werden nun Serien gedreht. Und gleichzeitig gibt es keine sichtbare Weiterentwicklung im Bereich der ehemaligen Stärke des Betriebs, dem MacPC. Metal und Sandboxing sind gute Ideen, werden aber wohl zu keiner nennenswerten Weiterentwicklung des Betriebssystems und des Macs führen und Entwickler Anreizen etwas für den Mac zu entwickeln. Die guten Ideen finden gerade woanders statt und Apple wird im klassischen PC Bereich den Anschluss verlieren. Aber mein Eindruck ist ja, wie gesagt, das es Apple bei der momentanen Strategie sowieso egal ist, wenn der Mac mehr und mehr ein Überbleibsel der Vergangenheit wird. Apple hat andere Pläne, alles muss einfach sein. Ein PC ist nicht einfach, also weg damit. Schade eigentlich.
+2

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