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Apple stoppt xCloud und Google Stadia: Microsoft wirft Cupertino Ungleichbehandlung vor

Microsoft kündigte gestern an, die Testphase für „Project xCloud“ auf iOS und iPadOS nicht länger fortsetzen zu wollen. xCloud ermöglicht Nutzern, ausgewählte Xbox-Spiele auf anderen Plattformen zu spielen. Ab 15. September wird dieser Streamingdienst auch Android-Nutzern zur Verfügung stehen. Die App Store-Richtlinien fallen im Vergleich zur Konkurrenz rigide aus; Microsoft sah sich daher gezwungen, das Projekt einzustellen. Nun kommentiert Apple das Geschehen – und provoziert damit eine erboste Reaktion von Microsoft.


Apple verweist auf geltende Richtlinien
Cloudbasierte Streamingdienste, die Spiele bereitstellen, sind von Apple nicht erwünscht. Diese Regelung betrifft neben xCloud auch Angebote wie Google Stadia und Nvidia GeForce Now. So erklärt Cupertino gegenüber Business Insider, dass der App Store seinen Kunden einen sicheren sowie vertrauenswürdigen Ort zum Entdecken und Herunterladen von Apps bieten wolle. Dabei betont Apple die faire Behandlung aller eingereichten Anwendungen: Alle Apps würden anhand derselben Richtlinien überprüft – diese Praxis diene dem Schutz der Kunden und biete allen Entwicklern gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen. Bei einer Streaming-Lösung entzögen sich die angebotenen Spiele der Kontrolle von Apple. Ferner erklärte das Unternehmen, dass Entwickler ihre Zielgruppe auch über Internetbrowser wie Safari erreichen könnten.

Microsoft reagiert gereizt
Apples Erklärung scheint bei Microsoft einen wunden Punkt getroffen zu haben – das Unternehmen reagierte umgehend: Apple sei im Vergleich der einzige Anbieter, der Cloud-Gaming- und Spieleabonnementdienste wie „Xbox Game Pass“ verweigere. Apple behandle Spiele konsequent anders als Nicht-Gaming-Anwendungen – bei Letzteren seien die Regeln weniger streng, selbst wenn diese interaktive Inhalte enthielten. Microsoft wolle trotzdem einen Weg finden, den Service für iPhones und iPads zur Verfügung zu stellen.

Apple Arcade nicht vergleichbar
Apple selbst bietet mit Apple Arcade einen Spieleabonnementdienst an, allerdings unterscheidet sich die Funktionsweise von jener anderer Services wie xCloud: Bei haben Anwender Zugriff auf einen umfangreichen Katalog von Spielen, müssen aber jede Anwendung separat herunterladen – es handelt sich also nicht um Cloud-Streaming.

Kommentare

marxist
marxist07.08.20 14:35
Kleine Korrektur, der Dienst von Nvidia heißt "Geforce Now".

Die Haltung von Apple ist aus Kundensicht nicht nachvollziehbar. Gerade das Argument, dass man die über die Streaminganbieter bereitgestellten Spiele nicht einzeln prüfen könne, ist vor dem Hintergrund von Netflix und Co. völlig lächerlich. Auch dort entziehen sich die Inhalte der Kontrolle durch Apple, aber da scheint dies plötzlich kein Problem zu sein.
+6
pünktchen
pünktchen07.08.20 14:52
Es ist ja laut Apple auch kein Problem wenn es über den Browser läuft. Lächerliche Ausrede um Wettbewerber benachteiligen zu können.
+6
desko7507.08.20 14:56
marxist
Kleine Korrektur, der Dienst von Nvidia heißt "Geforce Now".

Die Haltung von Apple ist aus Kundensicht nicht nachvollziehbar. Gerade das Argument, dass man die über die Streaminganbieter bereitgestellten Spiele nicht einzeln prüfen könne, ist vor dem Hintergrund von Netflix und Co. völlig lächerlich. Auch dort entziehen sich die Inhalte der Kontrolle durch Apple, aber da scheint dies plötzlich kein Problem zu sein.
Bei Spielen verdient Apple pro verkauftem Spiel, bzw. (heutzutage eher) pro Schlumpfbeerenkauf. Diese Umsätze würden Apple durch die Lappen gehen.

Bei Netflix verdient Apple am Abo, nicht an an jedem Film einzeln.

Das ist m.M.n. der Grund, warum Apple das Prinzip Netflix-Abo bei Spielen nicht erlauben wird. Diese heilige Kuh werden sie niemals schlachten. Erbärmlich von Apple aber so könnte ich es mir vorstellen.

Edit: Grad erst "registriert", dass Apple es über Browser erlauben würde. Jetzt ist es mir noch weniger verständlich.
0
deus-ex
deus-ex07.08.20 15:10
Edit: Grad erst "registriert", dass Apple es über Browser erlauben würde. Jetzt ist es mir noch weniger verständlich.


In der Apple Logik doch. Kommen die Spiele über den App Store, egal ob nativ oder gestreamt, sehen sie sich in der Verantwortung. Kommen die Spiele aus dem Web über Safari sieht man sich nicht in der Verantwortung.
Abstrus, aber Apple logik. Deswegen darf auch Netflix agieren. Weil das auch in Safari gehen würde.
+1
deus-ex
deus-ex07.08.20 15:17
Meine Vermutung. Es geht ja auch bei xCloud und Co. nicht nur um AAA Konsolen/PC Titel. Die würde ich such nur unter Androhung von Gewalt auf einem Bildschirm spielen für den sie nicht gemacht sind. Spielt mal RDR2 auf 5 Zoll. Da kann man nichts mehr lesen.

Es geht um die Indie Spiele die oft in den Diensten mit drin sind und die es auch nativ für iOS gibt. Da würde sich dann über die Hintertür Streaming ein alternativer App Store etablieren. Und der nächste Schritt. Man Streamt Apps... 😉
+2
awk07.08.20 16:05
Für mich eine nicht nachvollziehbare Haltung seitens Apple. Die gerade wieder aufflammende Monopol- und Benachteiligungsdiskussion wird dadurch unnötig befeuert. Entweder wähnt sich Apple in einer sehr starken Position oder man ist extrem abgehoben. Apple sollte lieber ein paar Dollars liegen lassen, das könnte sonst am Ende sehr teuer werden.
+3
sierkb07.08.20 16:12
heise (07.08.2020, 14:54 Uhr): Facebook: Apple-Regeln führen zu minderwertigen iPhone-Apps
Facebook Gaming streicht Funktionen, um aufs iPhone zu dürfen. Apples Vorgaben würden Gamern wie Entwicklern schaden und Innovation hindern, so Facebook.

heise (07.08.2020, 09:38 Uhr): Microsoft bestätigt: xCloud und Xbox Game Pass nicht fürs iPhone
Der Konzern betont, dass es die Gaming-Dienste aus der Cloud nicht für iOS geben wird. Grund sind die App-Store-Restriktionen – die Apple weiter verteidigt.
Microsoft hat bestätigt, dass es seine neuen Cloud-basierten Spieledienste nicht für Apple-Hardware geben wird – und gleichzeitig Apples App-Store-Politik scharf kritisiert. Schon zuvor hatte sich angedeutet, dass weder xCloud noch der Xbox Game Pass, die ab September starten, fürs iPhone erscheinen werden – trotz intensiver Testphase seit Februar.

The Verge (06.08.2020, 09:14 pm EDT): Microsoft condemns Apple’s App Store policies
Apple will not approve Microsoft’s xCloud gaming service
The Verge, 06.08.2020
[…]

Here is Microsoft’s full statement:
Microsoft
Our testing period for the Project xCloud preview app for iOS has expired. Unfortunately, we do not have a path to bring our vision of cloud gaming with Xbox Game Pass Ultimate to gamers on iOS via the Apple App Store. Apple stands alone as the only general purpose platform to deny consumers from cloud gaming and game subscription services like Xbox Game Pass. And it consistently treats gaming apps differently, applying more lenient rules to non-gaming apps even when they include interactive content. All games available in the Xbox Game Pass catalog are rated for content by independent industry ratings bodies such as the ESRB and regional equivalents. We are committed to finding a path to bring cloud gaming with Xbox Game Pass Ultimate to the iOS platform. We believe that the customer should be at the heart of the gaming experience and gamers tell us they want to play, connect and share anywhere, no matter where they are. We agree.

The Verge (06.08.2020, 07:55 pm EDT): Apple confirms cloud gaming services like xCloud and Stadia violate App Store guidelines
New cloud gaming services from Google and Microsoft won’t work on iOS

The Verge (05.08.2020, 06:17 pm EDT): Microsoft cuts xCloud iOS testing early as its future on Apple devices remains unclear
Apple’s App Store policies appear to be holding xCloud back
-5
pünktchen
pünktchen07.08.20 16:42
awk
Apple sollte lieber ein paar Dollars liegen lassen

Wenn sie damit überhaupt mehr verdienen. Schliesslich schwächen sie so die Attraktivität ihre Plattform und trotz steigender Einkünfte ihrer Contentsparte machen Hardwareverkäufe doch immer noch den Löwenanteil ihrer Erträge aus.
+2
sierkb07.08.20 16:53
pünktchen
awk
Apple sollte lieber ein paar Dollars liegen lassen

Wenn sie damit überhaupt mehr verdienen. Schliesslich schwächen sie so die Attraktivität ihre Plattform und trotz steigender Einkünfte ihrer Contentsparte machen Hardwareverkäufe doch immer noch den Löwenanteil ihrer Erträge aus.

heise (08.01.2020 18:21 Uhr): Apple sieht Abo-Dienste als Umsatzmaschine
Der Konzern will eine "neue Ära" mit Diensten einläuten. Im App Store gaben Kunden zwischen den Jahren einen Milliardenbetrag aus.
heise, 08.01.2020
[…]

Services bringen mehr Umsatz als iPads

Das Services-Geschäft ist bereits Apples zweitgrößtes Standbein hinter dem iPhone, die Abodienste bringen mehr Umsatz als etwa der Verkauf von Macs oder iPads und eine deutlich höhere Gewinnmarge. Für das laufende Geschäftsjahr peilt das Unternehmen einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar allein in diesem Geschäftszweig an.


Bei manchen Nutzern, Entwicklern und Regulierungsbehörden beginnt Apples Services-Push allerdings anzuecken…

[…]
+1
pünktchen
pünktchen07.08.20 17:21
Aber halt eine deutlich kleinere Umsatzmaschine als ihre Hardware. Und wenn ich dann lieber einen Androiden kaufe weil ich darauf zB Project xCloud nutzen kann dann verliert Apple mehr als sie da je hätten gewinnen können. Auch alle möglichen Verkäufe in ihren App und iTunes Stores.
+2
Kelle07.08.20 17:21
marxist
Kleine Korrektur, der Dienst von Nvidia heißt "Geforce Now".
Danke für den Hinweis!
0
sierkb07.08.20 17:30
pünktchen
Aber halt eine deutlich kleinere Umsatzmaschine als ihre Hardware.

Das ist eben die Frage. Diese Frage so eindeutig zugunsten des Hardware-Arguments, der eigenen Hardware-Sparte, zu beantworten, wie das lange Zeit zu beantworten war und quasi als gesetzt galt, ist das nicht mehr. Zeiten, Strategien und Schwerpunkte ändern sich – sei es vorausschauend oder als Reaktion auf den Markt und seine Veränderungen, Dynamik und Bedarfe/Nachfrage oder schlicht, um weiterhin konkurrenzfähig sein und mitreden, mitbestimmen zu können statt von der Dynamik abgehängt zu werden. Auch bei Apple. Und wo leicht ein Batzen Geld zu verdienen ist, gar mehr als bisher, ist Apple nicht weit (sei es hier oder erst recht beim Thema Gesundheit etc.).
pünktchen
Und wenn ich dann lieber einen Androiden kaufe weil ich darauf zB Project xCloud nutzen kann dann verliert Apple mehr als sie da je hätten gewinnen können. Auch alle möglichen Verkäufe in ihren App und iTunes Stores.

Jepp.
+1
R-bert07.08.20 20:11
Bei der Code-Qualität, die Microsoft regelmässig an den Tag legt wundert mich das nicht. Eines muss man denen zugute halten: Sie haben Office für Mac so gut portiert, nun brechen sogar Marcos in Office-Dateien aus der Sandbox und können beliebigen Code auf dem macOS ausführen, was bisher nur Windows vorbehalten war

Generell halte ich das für eine Scheindebatte seitens MS. Was kommt als nächstes, muss die Switch, Kindle, Firestick und alle Smart-TVs auch aufgemacht werden für xbox Wolkenspiele? Wer bisher gezockt hat, wird weiterhin eine Konsole oder ein Gaming-Kiste verwenden und nicht auf einen vergleichsweise Minibildschirm starren, um dort weitert zu daddeln.

Warum jammert eigentlich Sony nicht rum?
-1
Scrubelicious08.08.20 00:40
Nun vielleicht kommt Project xCloud auch aufm Playstation und Switch nachdem Apple es ausm App Store gekickt haben?
Don't believe everything on the internet!
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