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Apple Card: So arbeitet die neue Kreditkarte im Detail

Apple hat mit der Apple Card einen weiteren großen Schritt in das Geschäft mit Finanztransaktionen gemacht. Seit der Präsentation kursieren widersprüchliche Angaben über Strafgebühren, iPhone-lose Verwendungsmöglichkeiten und Kartennummer-Generierung. Diese Details und die weitere Funktionsweise der Karte hat nun das Technik-Magazin TechCrunch näher beleuchtet.


Ohne die Kreditkartennummer jemals zu sehen
Wer die physische Apple Card auf das iPhone tippt, aktiviert sie. Dazu muss man keine App starten. Die Karte aus lasergeätztem Titan trägt weder eine vollständige Kreditkartennummer noch eine Unterschrift. Allerdings besitzt die Apple Card auf dem Magnetstreifen eine 4-stellige Nummer, welche den letzten vier Ziffern der Kartennummer entspricht. Die vollständige Kreditkartennummer bekommt der Kunde nicht zu sehen – weder auf der Karte noch in der App. Stattdessen arbeitet Apple mit einer virtuellen Kartennummer und einem virtuellen Bestätigungscode (CVV). Sie können Karteninhaber etwa für Tele- und Onlineshopping verwenden.

Die Grundlagen der Funktionsweise erklärt Apple im Präsentationsvideo

Ein Tap – eine neue Nummer
Die Kartennummer lässt sich jederzeit neu generieren, sodass Kunden diese auch nicht besonders vertrauenswürdigen Quellen anvertrauen können. Mit einem Tap erhält man sie zusammen mit einem neuen CVV neu. Zwar verfügen viele Unternehmen über Mastercards „Card on File“-System, das die geänderte Nummer dem alten Konto zuweist, aber nicht alle. So kann es passieren, dass man nach dem Nummernwechsel etwa seine Daten für Abonnements neu eingeben muss. Die alte Kartennummer ist nach dem Wechsel komplett unbrauchbar. Bisher ist keine Funktion implementiert, die eine automatische Nummernrotation vorsieht. Dasselbe gilt für Einwegnummern, die nach einer Verwendung verfallen. Einige Beobachter glauben, Apple werde sie zu einem späteren Zeitpunkt ermöglichen.

Sicherheit wird groß geschrieben
Zusätzlich zur Kreditkartennummer benötigt jede Transaktion einen Bestätigungscode. Diese Sicherheitsbarriere hebelt bereits die meisten Kreditkartenbetrugsmaschen aus. Zusätzlich erfordert jeder Kauf die biometrische Identifikation über Touch oder Face ID – auch außerhalb von Apple Pay. Erst sie schaltet die neue Kartennummer frei, bei Apple-Pay-Transaktionen läuft die Authentifizierung während des Bezahlvorgangs ab. Nutzer der Apple Card müssen sich übrigens per Zwei-Faktor-Verfahren bei dem Dienst anmelden.

Apple hat ein eigenes Video zum Design der Titankarte veröffentlicht.

Kein Multi-User-Support, keine Strafzinsen
Bisher gibt es keine Möglichkeit auf eine Karte mehrere Benutzer anzumelden oder mehrere Karten pro Konto zu betreiben. Ersatzkarten stellt Apple im Fall des Verlustes kostenlos bereit. Die Titan-Karte unterstützt freilich keine kontaktlosen Zahlungen, dazu steht das iPhone samt Apple Pay zur Verfügung. Entgegen einiger Gerüchte gibt es keine Zinserhöhung, sogenannte Strafzinsen, für säumige Zahler. Auch Verspätungsgebühren oder dergleichen stehen nicht im Kleingedruckten. Die Überziehungszinssätze liegen marktüblich zwischen 13 und 24 Prozent – abhängig von der eigenen Kreditwürdigkeit. Apple werde die Nutzer am unteren Ende der jeweiligen Scoring-Stufe einordnen, will TechCrunch erfahren haben. Die Rechnung können Teilnehmer über eigenes Bankguthaben per elektronischer Überweisung oder Apple Pay Cash bezahlen. TechCrunch erwähnt nicht die Möglichkeit, eine per E-Mail versandte Rechnung anzufordern. Da diese bei Apple Pay Cash besteht, wäre es erstaunlich, böte Apple sie für die Apple Card nicht auch an.

Bunter Verlauf zeigt Ausgabeverhalten
Bisher bleibt im Dunkel, ob Transaktionen auch in Finanzsoftware wie Quicken importiert werden können. Die Übersicht in der iPhone-App zeigt nach Kategorien an, für was man in einem bestimmten Zeitraum Geld ausgegeben hat. Diese Kategorien sind in verschieden-farblichen Balken zu einem Diagramm zusammengefasst. Nun hat ein Twitter-Nutzer herausgefunden, dass auch der darüber liegende Verlauf die Farbverteilung des Diagramms nachbildet.

Kommentare

UmustHave
UmustHave29.03.19 09:46
Schön zu lesen aber eben nicht verfügbar 😕
+2
Fontana
Fontana29.03.19 09:53
Keine Legenden. Gerüchte.
Solche Zinsen sind in der Schweiz gesetzeswidrig.
Ein König von wenig.
0
BigLebowski
BigLebowski29.03.19 09:55
Stattdessen arbeitet Apple mit einer virtuellen Kartennummer und einem virtuellen Bestätigungscode (CVV). Sie können Karteninhaber etwa für Tele- und Onlineshopping verwenden.

Das ist ein interessantes Sicherheitsfeature,.
Ich glaube die Revolut Kreditkarte bietet das auch, weiß jetzt nicht ob in der kostenlosen Variante.

Mir hatte Mal jemand erzählt das seine Kreditkartennummer in einem Shop am Flughafen "entwendet" wurde (das stellte sich später heraus):
Der Typ machte mit seinem Kumpel / Lebenspartner ein paar schöne Tage in einem Robinson Club
0
Hot Mac
Hot Mac29.03.19 10:26
Die Karte schaut schon supergeil aus, ist aber irgendwie obsolet, oder?
Mittlerweile funktioniert Apple Pay doch nahezu überall.
0
dan@mac
dan@mac29.03.19 10:47
Hot Mac
Die Karte schaut schon supergeil aus, ist aber irgendwie obsolet, oder?
Mittlerweile funktioniert Apple Pay doch nahezu überall.
Lustigerweise ist das in den USA nicht der unbedingt der Fall. Man muss sogar oft noch mit der Kreditkarte unterschreiben.
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Hot Mac
Hot Mac29.03.19 10:52
dan@mac
Hot Mac
Die Karte schaut schon supergeil aus, ist aber irgendwie obsolet, oder?
Mittlerweile funktioniert Apple Pay doch nahezu überall.
Lustigerweise ist das in den USA nicht der unbedingt der Fall. Man muss sogar oft noch mit der Kreditkarte unterschreiben.
Hast recht, das hat mich auch schon oft gewundert.
+1
Neo9129.03.19 11:03
Hot Mac
dan@mac
Hot Mac
Die Karte schaut schon supergeil aus, ist aber irgendwie obsolet, oder?
Mittlerweile funktioniert Apple Pay doch nahezu überall.
Lustigerweise ist das in den USA nicht der unbedingt der Fall. Man muss sogar oft noch mit der Kreditkarte unterschreiben.
Hast recht, das hat mich auch schon oft gewundert.

Ja stimmt!
Bei Wendy’s und IHOP haben sie kein Apple Pay genommen. Aber bei dem winzigen grocery store daneben, wo ich mir ein Bier geholt habe, ging Apple Pay 😅
0
macfori29.03.19 15:03
Die Kartennummer lässt sich jederzeit neu generieren,
Falls Apple nicht ein neues Kreditkartennummern-System erfindet, wird hier das IP4 => IPv6 Problem auftreten.

I.d.R. besteht die Nummer aus 16 Ziffern.
4 Ziffern für Bereich 1: BIN-Code (Bank Identification Number)
11 Ziffern: Kreditkartennummer
1 Ziffer: Prüfziffer

D.h. es gibt 99.999.999.999 mögliche Nummern
99 Milliarden.
Also wenn die Nummern sich nicht irgendwann wiederholen, sollte man die Kartennummern nicht als endlos verfügbares Spielzeug betrachten.
+1
Motti
Motti29.03.19 15:38
Wie soll man mit der Karte und Apple Pay im Ausland zahlen, ohne Mobilfunk?
-4
rene204
rene20429.03.19 15:50
Mit dem Chip auf der Karte, ggf. mit dem Magnetstreifenleser?
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
0
Retrax29.03.19 15:59
Hot Mac
Mittlerweile funktioniert Apple Pay doch nahezu überall.
Ich sehe Menschen, schwer beladen mit Einkaufstüten, welche ihr Riesen iPhone Max völlig gestresst und ungelenk über das Lesegerät halten - und dann funktioniert es doch nicht.

Da denk ich mir wie einfach doch eine EC Karte demgegenüber ist.

Klar, das Beispiel ist zugespitzt, aber so richtig geil ist das Bezahlen mit so einem riesen Klopper dann unter Umständen auch wieder nicht,...
0
andi.bn29.03.19 16:10
Da denk ich mir wie einfach doch eine EC Karte demgegenüber ist.

Mit dem iPhone oder der Watch bezahlen ist im Prinzip noch viel einfacher. Als die ersten EC-Karten im Umlauf waren, war das damals ähnlich sperrig. Das System braucht einfach eine Weile, bis es überall etabliert ist. Das kann noch das ein oder anderer Jahr dauern.
+2
Motti
Motti29.03.19 17:29
Mit dem iPhone zahlen ist easy.. wenn man die Abläufe kennt.
Da sind manche noch leicht überfordert..

FaceID - ans Gerät halten - Doppel klicken - ans Gerät halten..

Und weg ist das Geld
+1
ZRH29.03.19 20:53
Falsch.
Doppel klicken (wenn aktiviert) - FaceID - ans Gerät halten
Fertig!
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fleissbildchen29.03.19 22:55
Motti
Wie soll man mit der Karte und Apple Pay im Ausland zahlen, ohne Mobilfunk?

Vielleicht hat ja der Supermarkt ein Kunden-WLAN
0
ts
ts30.03.19 08:38
dan@mac
Lustigerweise ist das in den USA nicht der unbedingt der Fall. Man muss sogar oft noch mit der Kreditkarte unterschreiben.
Anders als bei Bestätigungen per PIN haftet bei der Bestätigung per Unterschrift der Händler. Bei der PIN unterstellt man dem Kunden, dass mit der PIN nicht ordnungsgemäß umgegangen wurde.

Daher bevorzuge ich die Variante mit Unterschreiben.
Entsprechend konfigurierte Karten muss man suchen, weil die Herausgeber die EMV-Konfiguration leider nicht transparent kommunizieren.
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