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Apple-Bericht: Wie oft Daten an Ermittler herausgegeben wurden

Apple betonte in Diskussionen rund um Vollverschlüsselung oder drohender Verbote komplett abgeschotteter Systeme, dass man so gut es gehe mit Behörden kooperiere. Wenn eine richterliche Anordnung vorliege, so händige man die angefragten Daten aus – sofern es sich um solche handelt, die überhaupt erreichbar sind. Zwar kann selbst Apple nicht die Verschlüsselung von iPhones knacken, den Schlüsselbund auslesen oder in iMessage-Kommunikation eindringen, stattdessen allerdings verschiedenartige andere Daten zur Verfügung stellen. Dazu zählt beispielsweise das iCloud-Backup, welches Apple auf richterliche Weisung hin aushändigt. Aus Apples aktuellem Transparency Report geht hervor, wie viele Behördenanfragen Apple im zweiten Halbjahr 2017 bearbeiten musste.


Weltweit gab es demnach knapp 30.000 Anfragen, die sich auf 309.000 Geräte bezogen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um mehr als 150.000 Geräte. Apples Zahlen zufolge händigte man in 79 Prozent der Fälle Daten aus, 21 Prozent stellten sich jedoch als nicht hinreichend belegt dar. Der Grund für Behördenanfragen kann höchst unterschiedlicher Natur sein – von gestohlenen Geräten über Betrug bis hin zur Aufklärung schwerer Delikte. Recht eifrig zeigten sich übrigens deutsche Behörden. 12.481 "Device Requests" stehen gerade einmal 4.450 in den USA gegenüber. Zugriff auf Nutzer-Acccounts (also Backups und Account-Daten) ermöglichte Apple hingegen 1.790-mal in den USA und nur 240-mal in Deutschland.

Eine kleine Randnote: Auch wenn Apple die Fallzahlen genau aufführt, gibt es bestimmte Einschränkungen und Informationen, die Apple nicht nennen darf. Dazu zählt beispielsweise die exakte Zahl an "National Security Requests". Apple bedient sich daher eines kleinen Tricks... und gibt die Anzahl als "Zwischen 16.000 und 16.249" an. Der komplette Bericht lässt sich als PDF-Dokument lesen. Apple schlüsselt darin auch für jedes Land die Quoten aus Anfragen zu stattgegebenen Anfragen auf. Erst im kommenden Jahr soll in den Bericht aufgenommen werden, wenn Apple auf Behördengeheiß Apps aus dem Store entfernen muss.

Kommentare

nane
nane28.05.18 11:50
Wahnsinn! Fast 1000 Anfragen pro Tag. Tendenz heftig steigend. Mich würde mal interessieren, wie gross die Abteilung ist, die diese ganzen Anfragen bearbeitet, erfüllt oder ablehnt. Die muss ja ziemlich gross sein.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+2
jensche28.05.18 12:37
Wahrscheinlich genügt eine Person.
Der Klickt approved oder dismissed. Ich denke gegen Mittag kann der meist nach hause.

Wahrscheinlich wie bei Tinder, ja oder nein. Also 24sekunden zeit für die Entscheidung. Da würden 4h sogar locker für 2000 Anfragen reichen.


nane
Wahnsinn! Fast 1000 Anfragen pro Tag. Tendenz heftig steigend. Mich würde mal interessieren, wie gross die Abteilung ist, die diese ganzen Anfragen bearbeitet, erfüllt oder ablehnt. Die muss ja ziemlich gross sein.
-12
gegy28.05.18 12:43
30.000 Anfragen, die sich auf 309.000 Geräte bezogen

Versteh ich das richtig, dass man 3 Geräte von Apple im Schnitt hat?
+1
Rosember28.05.18 13:16
gegy
30.000 Anfragen, die sich auf 309.000 Geräte bezogen

Versteh ich das richtig, dass man 3 Geräte von Apple im Schnitt hat?
Nein, zehn. Jedenfalls die Menschen, von denen die Behörden Daten haben wollten.
0
LoCal
LoCal28.05.18 13:33
gegy
30.000 Anfragen, die sich auf 309.000 Geräte bezogen

Versteh ich das richtig, dass man 3 Geräte von Apple im Schnitt hat?

Nein,
1. sind es 10 Geräte im Schnitt
und
2. wollen die Ermittler wohl nicht nur die Daten des Verdächtigen, sondern auch derer mit denen er kommuniziert.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Dom Juan28.05.18 15:37
Ok... also, iMessages sind nicht aus lesbar, aber das iCloud Backup, welches iMessages enthält ist problemlos aushändbar und lesbar. Hä ?
0
OpDraht
OpDraht28.05.18 16:05
Dom Juan
... welches iMessages enthält ist problemlos aushändbar und lesbar?
So siehts aus. Aber in nicht allzuferner Zukunft gehen die Behörden offenbar direkt an die Smartphones, ohne Umweg:

Aber solange die Öffentlichkeit es spannender findet wer beim ESC/Fußball, etc. gewinnt muss einen das nicht wirklich wundern, oder?
+3
sierkb29.05.18 11:35
Dazu passend, grad' akut:

heise (29.05.2018): Russland: Apple soll Telegram blockieren
Mit Telegram lässt sich wie bei WhatsApp oder dem Facebook Messenger chatten, Fotos und Videos austauschen oder telefonieren.
-10
sierkb31.05.18 14:03
heise (31.05.2018): Telegram: DSGVO-Anpassungen wegen Apple-Blockade nicht möglich
Seit der von Russland angeordneten Sperrung des Messengers lässt Apple nach Angabe des Telegram-Chefs kein Update mehr zu – das führe zu Bugs mit iOS 11.4 und ausstehenden Anpassungen an die Datenschutzgrundverordnung.
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