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App Store: Wie Apples Software-Shop zu seinem Namen kam

"I give you App Store." Mit diesen Worten von Steve Jobs begann im Jahr 2008 eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Was der damalige Apple-Chef nicht wusste (oder geflissentlich ignorierte): Die Marke "App Store" gehörte zu dieser Zeit einem anderen großen Unternehmen - und dessen Gründer und Chef saß im Publikum.


Eine ganz besondere Geschichte
Dass Apples hauseigener Software-Shop den ebenso simplen wie einprägsamen Namen überhaupt von Anfang an tragen durfte, verdankt der iPhone-Konzern ganz besonderen Umständen. Die Geschichte erzählt Marc Benioff, der Gründer und CEO des Cloud-Computing-Unternehmens Salesforce, in seinem neuen Buch "Trailblazer: The Power of Business as the Greatest Platform for Change". Der heute 55-jährige US-Amerikaner arbeitete 1984 für kurze Zeit als Praktikant bei Apple, begegnete in den folgenden Jahren mehrfach Steve Jobs und zählt nach eigenem Bekunden zu den größten Bewundern des 2011 verstorbenen Apple-Gründers.


Steve Jobs empfahl "application ecosystem"
Benioff schildert in seinem bislang nur in englischer Sprache erhältlichen Buch, dass er im Jahr 2003, vier Jahre nach der Gründung von Salesforce, den Rat von Steve Jobs suchte, um sein Unternehmen auf einen nachhaltigen Wachstumskurs bringen zu können. Der Apple-Chef empfahl ihm unter anderem, die Plattform um ein "application ecosystem" zu erweitern. Was das sein sollte, erläuterte Jobs allerdings nicht. Das musste Benioff selbst herausfinden - und tat das auch: 2006 eröffnete Salesforce ein Softwareportal namens "App Store". Die Idee hierfür war ihm beim Essen in einem Restaurant gekommen, bereits am nächsten Tag registrierte das Unternehmen die Domain "AppStore.com" und sicherte sich auch das entsprechende Markenzeichen.

Kunden konnten mit "App Store" nichts anfangen
Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die Salesforce-Kunden mit dem Begriff "App Store" nichts anfangen konnten. Ein Jahr später verschwand dieser daher wieder und wurde durch "AppExchange" ersetzt. Daraus wurde der weltweit erste Software-Marktplatz für Geschäftskunden, der übrigens bis heute existiert. Das Markenzeichen "App Store" und die Domain "AppStore.com" gehörten jedoch weiterhin Salesforce.

Fast vom Stuhl gefallen
Als Benioff dann 2008 im Publikum saß und Jobs mit seinem einfachen Satz den App Store präsentierte, fiel er nach eigenem Bekunden fast vom Stuhl. Die ihn begleitenden Salesforce-Manager stöhnten leise auf, ebenso wie Benioff konnten sie es kaum fassen, dass dem Apple-Chef derselbe Name eingefallen war, den Benioff sich Jahre zuvor ausgedacht hatte. In diesem Moment sei er zugleich aufgeregt und demütig gewesen, beschreibt der Salesforce-Gründer im Buch seine Gefühle. Aus Dankbarkeit für den Rat, den Steve Jobs ihm fünf Jahre zuvor gegeben hatte, nahm er den Apple-Chef nach dem Ende der Veranstaltung beiseite und teilte ihm mit, dass er Apple sowohl die Marke "App Store" als auch die Domain "AppStore.com" kostenlos überlassen werde. Der Rest ist Geschichte.

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Kommentare

Pixelmeister09.01.20 10:43
Und als sich Apple später gegen die inflationäre Verwendung des Namens durch durch die Konkurrenz wehren wollte, teilte man ihnen mit, der Name sei zu generisch, um als Marke bestehen zu können.

Wikipedia: "After the success of Apple's App Store and the launch of similar services by its competitors, the term "app store" has been adopted to refer to any similar service for mobile devices.[6][7][8] However, Apple applied for a U.S. trademark on the term "App Store" in 2008,[9] which was tentatively approved in early 2011.[10] In June 2011, U.S. District Judge Phyllis Hamilton, who was presiding over Apple's case against Amazon, said she would "probably" deny Apple's motion to stop Amazon from using the "App Store" name.[11][12][13] In July, Apple was denied preliminary injunction against Amazon's Appstore by a federal judge."

So kann es laufen, wenn etwas "zu" erfolgreich ist.
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