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App-Store-Monopol: Apple auf weiterem großem Markt zur Öffnung gezwungen

Apples Alleinherrschaft über Software-Installation und Zahlungsverkehr auf dem iPhone steht weltweit auf dem Prüfstand. Spätestens seitdem die EU zum März 2024 mit dem Digitale-Märkte-Gesetz alternative App-Marktplätze durchsetzte, betrachten verschiedene Staaten Apples weitgehende Plattformkontrolle zunehmend kritisch. Ein Beispiel entfaltet sich seit einigen Monaten in Brasilien, Südamerikas größtem und bevölkerungsreichstem Staat. Das regionale Bundesgericht in Brasilia (TRF-1) entschied in einem Berufungsprozess, dass Apple sein Mobilsystem landesweit öffnen müsse – sowohl für alternative App-Marktplätze als auch für konkurrierende Bezahlsysteme. Das Gericht lässt dem Konzern lediglich eine Frist von 90 Tagen.


Geklagt hat der Administrative Rat für wirtschaftliche Verteidigung, (CADE), Brasiliens staatlicher Wettbewerbshüter. Eine gleichlautende Entscheidung fiel bereits im März dieses Jahres. Gegen dieses Urteil legte Apple allerdings Berufung ein – zumindest mit dem Antrag auf einstweilige Verfügung hatte Apple Erfolg. Das zuständige Berufungsgericht entschied nun jedoch, das ursprüngliche Urteil zu bestätigen und die Frist von 90 Tagen erneut in Kraft zu setzen. Wahrscheinlich wird Apple erneut Berufung einlegen, um den Fall vor dem höchsten Gericht des Staates verhandeln zu lassen. Auch wenn die endgültige Entscheidung höchstwahrscheinlich nicht vom Verdikt der beiden niederen Instanzen abweichen wird, gewinnt Apple dadurch mehr Zeit, in der das Monopol auf App-Verteilung sowie den Zahlungsverkehr bei In-App-Käufen weiterbesteht.

Ein Fall von vielen
In den Vereinigten Staaten ist Apple seit dem 1. Mai App-Anbietern verpflichtet, App-Entwicklern die Einbindung alternativer Zahlungsdienstleister für In-App-Käufe zu gewähren. Japan gewährt dem Konzern eine Frist bis Jahresende – ab 2026 muss iOS in Japan alternative App-Marktplätze zulassen. Die EU-Kommission zeigte sich bei einer kürzlich abgeschlossenen Prüfung von Apples Umsetzung des Digitale-Märkte-Gesetzes enttäuscht und verhängte ein Bußgeld von 500 Millionen Euro.

Kommentare

eastmac
eastmac13.05.25 08:45
Das ding ist durch, es wird überall so kommen.
Apple wird sich dessen bewusst sein.

Wer die externen Stores will soll sie nutzen, es wird nicht die Masse sein.
Ich mag es so, wie es jetzt noch ist, alles im Apple-Store, alles zentral, alle Abo's in einer App und damit alles im Blick.
+3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck13.05.25 09:00
eastmac
Ich hoffe so sehr, dass Apple sich dem tatsächlich bewusst ist – und vllt auf der WWDC im kommenden Monat eine Ankündigung macht, um den App Store wieder weltweit einheitlich zu gestalten.
0
Macbook_User13.05.25 09:12
eastmac
Abo's in einer App und damit alles im Blick.

Geht ja nicht nur um Abos und Apps in diesem Sinn. Es geht dabei auch um externe Bezahlmöglichkeiten für den Kunden. Das Thema ist schon umfassender als die Krücke die Apple da wieder mal gezaubert hat, weil jeder Satz 100 mal verdreht wurde.

Externer Store, o.k aber warum muss Apple hier genehmigen? Die Begründung ist schon klar, die liefert Apple ja wie ein Plattenspieler in Dauerschleife, bei der man froh ist, mal Pause davon zu bekommen, wenn der Arm am Ende angekommen ist und die Nadel wieder zur ersten Spur geführt wird.

Weil auch hier gilt, wer wes will kann es machen und der Rest, wie auf dem Plattenspieler: Alles aus einer Hand, Store, Sicherheit, Wohlgefühl usw.

Die Umsetzung in externen Stores ist ja eine Krücke. Sideloading und zwar echtes Sideloading wäre der Weg. Auch hier gilt, wer es will, der kann es machen, wer den Statements von der Platte gehorcht, egal aus welcher Befindlichkeit, für den würde sich nichts ändern.

Lediglich für Apple würde sich so einiges ändern und es knallt bei Apple an allen Fronten gerade, AI, KI, Store, Preise, Zölle, IOs veraltet (das ist aber eine persönliche Meinung, die aber auch von anderen Seiten und Redaktionen scheinbar geteilt wird), Vison Pro wiegt wie Blei im Regal, die Öffnung der NFC Schnittstelle, Apple Watches stagnieren und sinken und neue Funktionen klemmen auch in der Umsetzung (Messfunktionen) und vieles mehr und dennoch erhöht man die Preise als wenn neue Funktionen nur so sprudeln und jeder noch ein must have Gefühl dabei bekommt.

Die Zeiten werden nicht nur politisch härter bei Apple

Im Grunde kann jede Vorstellung von Apple kurz zusammengefasst werden:

Irgendwas ist 2 mal schneller...

Wirkliche Neuerungen in iOS oder beim iPad oder tolle Funktionen wie das eine oder andere Android und ja, da gibt es schon schicke Dinge an Funktionen, echtes Multitasking oder mal einen brauchbaren Dateimanager und viele andere Dinge. Apple präsentiert nur noch Schüppchen und eigentlich für meinen Geschmack langweilige Neuigkeiten, denn diese besteht daraus, irgendwas ist 2 mal schneller und 200 Euro teurer
+4
eastmac
eastmac13.05.25 09:44
Macbook_User

"einen brauchbaren Dateimanager"
Das wäre echt mal notwendig.

Wir nutzen hier seit Jahren AirDrop um unsere PDF's zu verteilen, das ging früher direkt in die gewünschte App, jetzt geht erst eine Zwischenabfrage auf und dann geht alles in den Download-Ordner... es nervt und man verliert irgendwann die Übersicht.
+3
Macbook_User13.05.25 10:17
eastmac
Wir nutzen hier seit Jahren AirDrop um unsere PDF's zu verteilen, das ging früher direkt in die gewünschte App...

Ja, z.B.. AirDrop generell nervt mich. Schön das man es für China angepasst hat, schön das man mir die Wahl genommen hat, es immer bereit zum Empfang zu lassen. Schön das ich jetzt nur noch auswählen kann, Für Kontakte oder 10 Minuten.

Es ist so unfassbar nervig was Apple da mit seinem Schutz von irgendwas da anstellt. Es wäre völlig legitim für 10 Minuten oder nur für Kontakte so optional zu machen, nein, mir wird die Wahl genommen und Herr Cook feiert es als ein must have und Apple hat endlich das und das und den Schutz vor irgendwas so angepasst.

Andersrum könnte man auch sagen, hey, der andere hätte es auch einfach aus lassen können. Er hatte auch die Wahl. Oder besser noch, man hätte es für China nur so umgesetzt. Das konnte man dann aber überall so machen, mit dem App Store, bzw. alternativen Stores konnte man es ja auch begrenzen und öffnet es nur für Länder die schon Strafen ausgesprochen haben.

Apple wird spürbar an vielen Stellen nerviger. Wobei das Wort nervig nicht wirklich richtig ist, viel mehr anstrengender. Klar kann man sagen, dann verkaufe es und nimm was anderes. Kann man, ist ja nicht alles schlecht und ich nutze iOS sehr gerne und Vorzüge sind ja vorhanden, dennoch wird es zunehmend anstrengender, mit dem was Apple sich ausdenkt, umsetzt oder einfach nur Alphas als Beta verkauft und es AI nennt... Selbst hier finde ich die Umsetzung oder vielleicht besser gesagt, die Integration von ChatGPT in iOS als Alternative Abfrage, wenn Siri wie gewohnt keine Ergebnisse liefert, als qualvoll.

Ich für meinen Geschmack sehe auch keinen Sinn darin, jetzt auch Google als KI alternativ auch noch mit aufzunehmen und würde mich über eine sinnvolle und im Vergleich zu jetzt bessere Integration sehr freuen und es wäre mir auch ausreichend. Oder es einfach als Hauseigene App liefert, welche sich bei der Installation dann ins System integriert. Ich habe gestern die Google App auf dem iPad ausprobiert. Da liegen keine Welten, da liegen ganze Sonnensysteme zwischen dem was umgesetzt wurde und dem was Apple da treibt.

Aber alles gut, irgendwas wird 200 Euro teurer, übertrieben gesagt, Funktionen werden ja kaum welche geliefert, also wartet man sehnsüchtig schon auf den Preis in der Präsentation, was wieder teurer wird aber eigentlich ein Aufguss ohne wirkliche Funktionen, ähh Neuerung in der Software beinhaltet oder wo wieder was eingeschränkt wurde, wie bei AirDrop zu vorher.
-4
deus-ex
deus-ex13.05.25 10:36
Nicht mal auf Android haben alternative Stores und Bezahlwege eine signifikante Mehrheit. Dort findet trotzdem zu 90% alles über den Playstore statt.
Selbst auf dem PC laufen 80% aller Spieleverkäufe über Steam.

Apple wird Einbusen haben, ja. Aber die werden nicht sonderlich signifikant sein weil Menschen bequem sind und es einfach haben möchte. Und sie gewöhnen sich auch nicht gerne um.
+2
Moranai13.05.25 11:17
Bei manchen Funktionen in iOS frage ich mich immer wieder, ob die Entscheidungsträger wie Craig Federighi oder Tim Cook tatsächlich ein iPhone im Alltag benutzen. Beim Kalender oder den Emails ist in meinen Augen noch immer Nachholbedarf. Stört es die nicht, wenn sie ihr Gerät nutzen und feststellen, dass man dort etwas verbessern könnte, weil es nervt? Und das sind ja nur 2 von vielen Baustellen. Gibt es bei Apple kein internes Tool, wo man Verbesserungsvorschläge einreichen kann?
+1

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