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Android nicht Auslöser für den Konflikt zwischen Apple und Google

Steve Jobs hatte in seinen letzten Jahren nur Verachtung für den Suchmaschinen-Riesen Google übrig und forderte eine drakonische Maßnahme: Einen thermonuklearen (Wirtschafts-)Krieg gegen den Konzern aus Mountain View. Als Auslöser dafür gilt bis heute Googles Mobilsystem Android, das für den ehemaligen Apple-CEO eine schamlose Kopie des iPhone-Betriebsystems iOS war.

Neu veröffentlichte E-Mails belegen allerdings, dass sich der Konflikt zwischen den beiden Konzernen bereits viel früher entwickelte. Google-Mitbegründer Sergey Brin beschwert sich etwa in einer Mail von 2005 darüber, dass Steve Jobs ihn mit wütenden Anrufen traktiere. Der Grund: Google versuchte damals, Apple-Mitarbeiter aus dem Safari-Projekt abzuwerben, um mehr Expertise für die Entwicklung des eigenen Browsers Chrome zu erhalten. Jobs habe wörtlich gesagt: „Wenn Du auch nur einen einzigen dieser Leute einstellst, bedeutet das Krieg!“


Damals einigten sich die beiden Unternehmen inoffiziell auf eine „Hands Off“-Einstellungspolitik, die es verbietet, dem jeweils anderen Konzern Mitarbeiter mit dem Versprechen eines höheren Gehaltes abzuwerben. Diese Art von Abwerbeverbot ist jedoch illegal und wird inzwischen vor Gericht verhandelt. Im Rahmen dieses Prozesses sind auch besagte E-Mails gezeigt worden. Jobs' Kriegsdrohung erfolgte also bereits einige Jahre vor Googles Angriff auf das iPhone – das Fass zum Überlaufen brachte dann die Einführung von Android-Smartphones im Jahr 2008.

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Kommentare

o.wunder
o.wunder24.03.14 10:11
Den Krieg hat dann Apple wohl verloren. Vielleicht wäre es besser gewesen die eigenen Angestellten besser zu behandeln damit Ie keinen Grund haben die Firma zu verlassen. Vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen? Der Android "Erfinder" war ja ein ehemaliger Apple Angesteller.
Nun ja, das ist eben der Lauf der Geschichte der nun nicht mehr zu ändern ist.
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David_B
David_B24.03.14 10:11
Zu gerne würde ich das Telefonat im Originalton hören.
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zod198824.03.14 10:16
Jetzt kommen hier gleich wieder die Kommentatoren, die ja so viel sachlicher in so einer Situation wären...
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quiddemanie24.03.14 10:21
Als Chef einer Multimillionendollar Firma gebietet es sich eigentlich von selbst, sachlicher zu handeln. Und Abwerbung ist ja wohl das normalste der Welt im Kapitalismus. Geld für Fähigkeiten.
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BIC24.03.14 10:23
quiddemanie
Als Chef einer Multimillionendollar Firma gebietet es sich eigentlich von selbst, sachlicher zu handeln. Und Abwerbung ist ja wohl das normalste der Welt im Kapitalismus. Geld für Fähigkeiten.

In dem Business geht's aber auch immer um Nettiquette. So einfach mit dem Abwerben von Geschäftapartnern ist das eben nicht.
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ArthurKMA24.03.14 10:30
Das zeigt doch eindeutig wie unseriös Google arbeitete und noch arbeitet. Einfach die Fa. ignorieren, dass hilft.
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Ikso
Ikso24.03.14 10:44
Ist doch gut wenn es ernsthafte Konkurrenz gibt.

Kann uns Apple Fans auch nur gut tun.
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
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Radetzky24.03.14 10:48
o.wunder
Den Krieg hat dann Apple wohl verloren. Vielleicht wäre es besser gewesen die eigenen Angestellten besser zu behandeln damit Ie keinen Grund haben die Firma zu verlassen.

Das ist wohl das Einzige, was Jobs nicht konnte: nett sein zu Menschen.
Und wenn schon nicht nett, dann wenigsten gerecht.

Die Entwickler des 1. Macintosh wurde von Jobs angetrieben, als Apple am Abgrund stand und eigentlich nichts mehr bieten konnte, was die Leute kaufen wollten. Durch Jobs angetrieben haben sie sich die Seele aus dem Leib gearbeitet - nur um nach der Rettung zu erfahren, das sie ein Drittel weniger Gehalt als die "alten" Appleingenieure erhielten.
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GenericWriter24.03.14 10:49
Jupp - ist das normalste der Welt für eine "Partner"-Firma, dass ganze Teams von Mitarbeitern des "Partners" abgeworben werden um z. B. ein Konkurrenzprodukt zu einem der wichtigsten Produkte zu schaffen.

Klar sind entsprechende Vereinbarungen zwischen Unternehmen falsch und eine schädliche Benachteiligung der betroffenen Mitarbeiter, aber die Vorgehensweise von Google empfinde ich als ziemlich widerlich.

Massive Mitarbeiterabwerbung, Androids Umwandlung zum iOS-Klon und dann die Verweigerung bestimmte Features der Google Dienste neben Android auch für iOS zu realisieren sind eigentlich bereits eine ziemlich offene "Kriegserklärung" von Google an Apple. Insofern war es wohl eher der "Suchmaschinengigant" der sich heimlich über die Grenze geschlichen hat und angefangen hat rumzuballern.

Was schade ist: Vor diesem ganzen Müll fand ich die Symbiose von Google-Internet-Diensten und Apple-Geräten & Software ziemlich gut. Klar - mit dem Boom der Mobilgeräte zogen Probleme für Google am Horizont auf - denn damals wie heute sind es vor allem Internet-Werbung für Desktop-Rechner, aus welchen der Konzern verdient. Als Nutzer diverser Apple-Produkte war für mich irgendwann die Konsequenz stets zweimal zu prüfen ob ein Google-Dienst wirklich notwendig ist - denn man weiß nie ob das Ding nicht plötzlich wieder eingestellt wird oder wichtige Features nur für Android implementiert werden. Wenn ich mir die grottenschlechte Google-Maps-App unter iOS anschaue, dann ist das jedenfalls nicht einladend. Was nützt mir der besser ausgebaute Kartendienst wenn die Nutzung einfach Kacke ist?
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subjore24.03.14 12:27
Android ist weiterhin der Auslöser des Krieges.
Das sind nur kleine Rangeleien.
Wenn es in 20 Jahren zu einen Krieg zwischen der USA und Russland kommen wird kann man auch nicht sagen "Krimkonflikt" Auslöser für den Krieg.
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Gorch Fock24.03.14 15:28
gähn
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sierkb24.03.14 17:23
Siehe dazu auch (und das gibt dem Ganzen einen etwas anderen Spin -- besonders auch, wenn man Steve Jobs' unverholene Drohung in Richtung Palm hinzunimmt):

heise (24.03.2014): Gehaltsabsprachen zwischen IT-Unternehmen reichen weiter als gedacht
Gegen Apple, Adobe, Google, Intel, Intuit, Pixar und Lucasfilm läuft eine Klage wegen illegaler Gehaltsabsprachen. Prozessdokumente zeigen nun, dass noch viel mehr Firmen auf das "Gentleman's Agreement" eingingen.

heise (27.01.2014): Verfahren wegen Rekrutierungs-Kartell von Apple, Google und Co. kann beginnen
Von 2005 bis circa 2009 schlossen die CEOs großer IT-Unternehmen wie Apple, Google oder Adobe ein "Gentleman's Agreement", sich gegenseitig keine Mitarbeiter abzujagen. Ein Versuch, das deswegen laufende Sammelklageverfahren zu kippen, ist gescheitert.

heise (23.01.2013): Prozess gegen Abwerbekartell: Steve Jobs drohte Palm mit Patentklagen




Erster Verhandlungstag der gegen die Beschuldigten erhobenen Sammelklage: 27. Mai 2014.
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Alanin24.03.14 19:15
So wirklich negativ finde ich dieses Gentleman's Agreement aber nicht. Es wurde ja nicht vereinbart, dass man keine Ex-Angestellten einer anderen Firma beschäftigt. Man vereinbarte, dass man nicht aktiv die Mitarbeiter bzw. Teams der anderen Firmen abwirbt. Das ist für mich nichts verwerfliches...
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Unwindprotect24.03.14 21:49
@alanin
Der negative Aspekt besteht für die Mitarbeiter im Allgemeinen, weil die Absprachen den Preis ihrer Arbeitskraft künstlich mindert..
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sierkb24.03.14 22:02
Unwindprotect:

+1

Und deshalb ist es kartellrechtlich verboten. Es schränkt die Freiheiten der Arbeitnehmer auf unzulässige Weise ein.
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sierkb24.03.14 23:20
GenericWriter
Jupp - ist das normalste der Welt für eine "Partner"-Firma, dass ganze Teams von Mitarbeitern des "Partners" abgeworben werden um z. B. ein Konkurrenzprodukt zu einem der wichtigsten Produkte zu schaffen.

Klar sind entsprechende Vereinbarungen zwischen Unternehmen falsch und eine schädliche Benachteiligung der betroffenen Mitarbeiter, aber die Vorgehensweise von Google empfinde ich als ziemlich widerlich.

Massive Mitarbeiterabwerbung, Androids Umwandlung zum iOS-Klon und dann die Verweigerung bestimmte Features der Google Dienste neben Android auch für iOS zu realisieren sind eigentlich bereits eine ziemlich offene "Kriegserklärung" von Google an Apple.

Abgesehen von bereits obig Gesagtem: Da lehnt sich aber jemand ganz schön weit aus dem Fenster angesichts dessen, dass Apple damals bei Mozillas Kern-Entwicklern hausieren gegangen war und sowohl dem Mozilla-Projekt als auch dem damals noch dazugehörigen Chimera- (später: Camino-)Projekt die wichtigsten tragenden Leute ausspannte, Dave Hyatt und Don Melton, für Apples zu Mozilla Firefox/Chimera in Konkurrenz entstehendes Safari-Projekt. Was für Mozilla, besonders was den Firefox- und Camino-Vater Dave Hyatt anging, jeweils ein herber Verlust war (gerade in Bezug auf das Chimera- (aka Camino)-Projekt, das mit Dave Hyatt damit dann seinen wichtigsten Mann und eine tragende und vorantreibende Säule verlor, wovon sich das Camino-Projekt später nie wieder so richtig erholte.

Wikipedia (de): Dave Hyatt
Wikipedia (en): Dave Hyatt
Mozilla.org Emeritus staff
Don Melton Blog: About me and this website
Don Melton Blog: Safari is released to the world

Von daher: mal bitte etwas ruhiger trommeln, weniger mit dem Finger auf andere zeigen und die alleinige Schuld bei denen suchen. Schön vor der eigenen Türe kehren, da gibt's genug unschöne Sachen, die man entgegensetzen könnte. Gell?


Nicht gewusst oder einfach mal geflissentlich ausgeblendet diese Tatsache(n)?
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sierkb26.03.14 15:28


Ohne Worte.
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