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Adobe über Photoshop für M1-Macs: „Das Projekt war zunächst einschüchternd“

Apples Mac-Wechsel von Intel zu hauseigenen ARM-Chips ist im vollen Gange. Zu den Herausforderungen des Unternehmens aus Cupertino zählt nicht nur die Umstellung der eigenen Hard- und Software, sondern auch Software-Drittanbieter zu möglichst schnellen Updates für M1-Macs zu motivieren. Adobe hat kürzlich die erste ARM-Version von Photoshop für Apple Silicon veröffentlicht. Der Softwareanbieter hat anlässlich dessen ein Interview gegeben und die Arbeit an der neuen Photoshop-Version beschrieben – die zunächst etwas einschüchternd gewesen sei, so Photoshop Product Manager Mark Dahm.


Herausforderungen bei der M1-Optimierung
Dahm verweist im Interview mit Computerworld auf die große Erfahrung, die das Unternehmen in den letzten 30 Jahren mit Prozessor-Transitions auf der Mac-Plattform gesammelt hat – darunter der Wechsel von PowerPC zu Intel Mitte der 2000er Jahre. Zudem halfen Adobe bei der M1-Variante von Photoshop die bei der Entwicklung der iPad-Version gewonnenen Erkenntnisse. Da Software-Performance zu den großen Prioritäten für Photoshop-Kunden gehöre, habe das Unternehmen besonders gewissenhaft an entsprechenden Stellschrauben gefeilt. Das sei anfangs einschüchternd gewesen, da bei Photoshop über die Jahre viele neue Features hinzukamen, zu denen beispielsweise Cloud-Integration und Machine Learning gehören. Außerdem gab es viele programminterne Librarys, die so schnell wie möglich an Apple Silicon angepasst werden mussten.

Große Performance-Gewinne – sogar schon in Rosetta
Vorteilhaft bei der Optimierung für M1-Macs sei Rosetta gewesen, da so die Intel-Version von Photoshop direkt zum M1-Marktstart auf den neuen Maschinen lief – manche Funktionen waren sogar schon unter Rosetta performanter als auf Intel-Geräten. Trotzdem setzte Adobe den Fokus darauf, alle Komponenten von Photoshop zügig für M1-Macs auf Vordermann zu bringen. Geholfen haben dabei Apples Entwickler-Tools, die Adobe die Gelegenheit gaben, sich voll auf die Software-Anpassung zu konzentrieren, ohne sich mit etwaigen Schwächen der Entwicklerwerkzeuge herumärgern zu müssen. Wer als Entwickler in der Vergangenheit schon Erfahrung mit der Mac-Plattform gesammelt hat, sollte laut Adobe auf vergleichsweise einfache Weise einen reibungslosen Übergang zu M1-Geräten schaffen.

So konnte das Unternehmen umgehend alle Leistungsvorteile des M1-Chip für Photoshop nutzen. Von Filtern über automatisierte Optimierwerkzeuge bis hin zu Machine-Learning-Features profitieren sämtliche Photoshop-Bereiche von den M1-Leistungsreserven. Der Geschwindigkeits-Zuwachs bei M1-MacBooks liege im Vergleich zu vorherigen Intel-MacBooks bei rund 50 Prozent. Die erste Version von Photoshop für M1-Macs sei aber erst der Anfang, so Adobe – für die Zukunft rechnet das Unternehmen mit weiteren Performance-Sprüngen. Bislang veröffentlichte Adobe M1-Versionen von Photoshop und Lightroom. Weitere Produkte wie Premiere Pro, Premiere Rush und Audition stehen als Public Beta in den Starlöchern.

Kommentare

Anton Ochsenkühn
Anton Ochsenkühn15.03.21 14:43
Korrekt - Adobe Photoshop ist auf den M1-Rechnern ein Gamechanger!!!

Das ist so unfassbar schnell im Vergleich zu den Intel-Macs - eine ganz andere Welt.
Hoffentlich wird InDesign und Illustrator ebenfalls zeitnah für M1 optimiert.
+8
deepblue203015.03.21 14:55
Dem kann ich mich nur anschließen. Gerade bei Illustrator auf dem M1 würde ich mir mehr Performance-Sprünge wünschen.
+3
tk69
tk6915.03.21 15:04
„Einschüchternd“? Seltsame Wortwahl…😬🤔
+4
DTP
DTP15.03.21 15:16
tk69
„Einschüchternd“? Seltsame Wortwahl…😬🤔
Oder schlechte Übersetzung:

Adobe: "So perhaps the initial scope of the project was a little intimidating as we got underway."

Deutsch zB: "Daher war der anfängliche Umfang des Projekts vielleicht ein wenig abschreckend, als wir mit dem Projekt begannen."

Oder auch "…ein wenig erschreckend, …"
+3
skipper15.03.21 15:24
DTP
tk69
„Einschüchternd“? Seltsame Wortwahl…😬🤔
Oder schlechte Übersetzung:

Adobe: "So perhaps the initial scope of the project was a little intimidating as we got underway."

Deutsch zB: "Daher war der anfängliche Umfang des Projekts vielleicht ein wenig abschreckend, als wir mit dem Projekt begannen."

Oder auch "…erschreckend groß…"

Sorry, aber "einschüchternd" oder "verängstigen" ist hier definitiv die korrekte Übersetzung für "intimidate"!

Zwischen erschrecken oder abschrecken und einschüchtern oder verängstigen ist schon ein ziemlicher semantischer Unterschied.
+7
maculi
maculi15.03.21 15:29
Laut LEO ist einschüchternd oder auch furchterregend die richtige Übersetzung.
0
DTP
DTP15.03.21 15:39
skipper
Sorry, aber "einschüchternd" oder "verängstigen" ist hier definitiv die korrekte Übersetzung für "intimidate"!
Entschuldigung angenommen

Beides ist möglich:
"Merriam Webster"
Definition of intimidating
: causing a loss of courage or self-confidence
: producing feelings of fear or timidity

Du musst bei Übersetzungen auch immer den Kontext sehen. Was soll denn im Deutschen ein "einschüchternder Arbeitsumfang" oder ein "verängstigender Arbeitsumfang" sein? Denn darum ging es ja in dem Originalzitat.
"erschreckend" würde noch passen.

Adobe: "So perhaps the initial scope of the project was a little intimidating as we got underway."

Also, welches Adjektiv würdest du dann hier nehmen:
"Daher war der anfängliche Umfang des Projekts vielleicht ein wenig <xxx>, als wir mit dem Projekt begannen."
+2
stefan15.03.21 15:45
Das sei anfangs einschüchternd gewesen, da bei Photoshop über die Jahre viele neue Features hinzukamen, zu denen beispielsweise Cloud-Integration und Machine Learning gehören.
Und was genau war jetzt "einschüchternd"? Für mich liest sich das so, dass da viel altes Zeug herumliegt, das nun endlich mal angefasst werden muss.
+6
Peter Eckel15.03.21 15:55
stefan
Und was genau war jetzt "einschüchternd"? Für mich liest sich das so, dass da viel altes Zeug herumliegt, das nun endlich mal angefasst werden muss.
Das habe ich mich allerdings auch gefragt.

Wenn Adobe (ja jetzt nicht direkt die letzte Hinterhofsoftwareklitsche mit zwei studentischen Halbtagsentwicklern) dieses Projekt "einschüchternd" fand, dann muß die Codebasis noch schlimmer sein als bislang vermutet. Ich erinnere mich an diverse Berichte von Portierungen von gängiger Mac-Software von Intel auf ARM, die alle ziemlich positiv waren.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
semmelroque
semmelroque15.03.21 16:12
InDesign, Illustrator, Photoshop und auch Acrobat schleppen soooooviel Ballast/Müll/Altcode mit sich herum, da dürfen die Programmierer gern mal RICHTIG aufräumen ...
+10
schaudi
schaudi15.03.21 16:15
DTP
Du musst bei Übersetzungen auch immer den Kontext sehen. Was soll denn im Deutschen ein "einschüchternder Arbeitsumfang" oder ein "verängstigender Arbeitsumfang" sein? Denn darum ging es ja in dem Originalzitat.
"erschreckend" würde noch passen.

Genau Kontext! Was ist den da bitte erschreckend? "AAAH HILFE ich armer Entwickler muss was tuuuuun"
Abschreckend? "Boah nee DAS mach ich jetzt nicht - das ist mir zu viel Aufwand"

"Einschüchternd" ist die einzige Sinnvolle Übersetzung, denn dass ein Entwickler (bzw. eine Entwicklergruppe) von einem zu Beginn unabschätzbaren Arbeitsaufwand eingeschüchtert sein könnte ist naheliegend. Schließlich ist PS ein Monster und das es keine Selbstverständlichkeit ist, dass es so schnell und Problemlos geht hat die Zeit PPC Intel gezeigt.

Peter Eckel
Wenn Adobe (ja jetzt nicht direkt die letzte Hinterhofsoftwareklitsche mit zwei studentischen Halbtagsentwicklern) dieses Projekt "einschüchternd" fand, dann muß die Codebasis noch schlimmer sein als bislang vermutet. Ich erinnere mich an diverse Berichte von Portierungen von gängiger Mac-Software von Intel auf ARM, die alle ziemlich positiv waren.

Adobe bzw. deren Entwickler werden sich nicht erst einmal entspannt hingesetzt haben um zu lesen was andere Entwickler irgendwann von der Portierung erzählen. Bei der Aussage ging es um die Anfängliche Einschätzung und mit dem Chaos des letztens Switch im Hinterkopf ist es eigentlich nicht schwer verständlich, dass man da erstmal schlucken muss, wenn man sich vornimmt es diesmal besser zu machen. Und am Ende haben sie es ja bisher gut gebacken gekriegt.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+3
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex15.03.21 16:21
semmelroque
InDesign, Illustrator, Photoshop und auch Acrobat schleppen soooooviel Ballast/Müll/Altcode mit sich herum, da dürfen die Programmierer gern mal RICHTIG aufräumen ...

true story – leider.
Da Software-Performance zu den großen Prioritäten für Photoshop-Kunden gehöre, habe das Unternehmen besonders gewissenhaft an entsprechenden Stellschrauben gefeilt.

Da bin ich wirklich mal gespannt.
In den letzten 15 Jahren hat man von diesem "Gewissenhaft" zumindest mal nichts gespürt beim Nutzen von Photoshop.
+4
ssb
ssb15.03.21 16:34
Ich wollte auch anmerken, dass "einschüchternd" wohl treffend sein wird.
Der ganze alte Ballast in der Adobe Suite ist beschämend. Da muss ein gründliches Refactoring her.
Vielleicht hat Adobe da schon einiges gemacht - aber ich bezweifle das. Daher nutze ich das auch nicht mehr, wegen des Abo-Modells ohnehin nicht. Wird da noch die Carbon-Lib gelinkt?
Ich vermute aber - wie so viele Firmen - melden die Entwickler: "wir müssen das mal aufräumen, modernisieren und so weiter". Dann fragt der Produktmanager: "was kann das Produkt dann mehr?" - Die Entwickler: "nichts, aber es wird besser erweiterbar und stabiler" - Produktmanager: "Ich will neue Features, der Rest ist mir egal."

Vermutlich hat Adobe jetzt einen dicken Stapel "How to work with legacy Code" bestellen müssen.
+2
claudiusw
claudiusw15.03.21 17:23
Überzeugt mich nicht wirklich. Alle Affinity Programme waren beim Start der M1 Macs Universal Binaries und laufen schnell, haben kein idiotisches Abo-Modell und nutzen METAL nativ. Adobe ist für mich Geschichte und ich komme auch nicht mehr zurück.
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+6
TiBooX
TiBooX15.03.21 17:53
semmelroque

PMString z.B.
Gibts das immer noch in InDesign?
Das stammt nämlich noch von Page Maker seelig
People who are really serious about software should make their own hardware [A. Kay]
+1
massi
massi15.03.21 19:43
Vielleicht hat Adobe da schon einiges gemacht - aber ich bezweifle das.
Warum sollten sie auch, als quasi Defactostandard kann man die Kuh doch melken, da wird man mehr Energie auf das Entwickeln toller Abomodelle verwenden.
0
breaker
breaker15.03.21 20:05
claudiusw
Überzeugt mich nicht wirklich. Alle Affinity Programme waren beim Start der M1 Macs Universal Binaries und laufen schnell, haben kein idiotisches Abo-Modell und nutzen METAL nativ. Adobe ist für mich Geschichte und ich komme auch nicht mehr zurück.
Ist ja nun auch kein Wunder bei einem Programm, was erst vor ein paar Jahren komplett neu entwickelt wurde und nicht vergleichbar mit einem, das seinen ersten Release vor 30 Jahren hatte. Und das bei Affinity alles glatt läuft, ist so auch nicht so ganz korrekt, mit BigSur konnten die Affinity Apps zB nicht mehr auf eigens installierte Farbprofile zurückgreifen
+3
MacRS15.03.21 20:49
claudiusw
Überzeugt mich nicht wirklich. Alle Affinity Programme waren beim Start der M1 Macs Universal Binaries und laufen schnell, haben kein idiotisches Abo-Modell und nutzen METAL nativ. Adobe ist für mich Geschichte und ich komme auch nicht mehr zurück.
Klar ist die technische Basis von Serif neuer, klar ist das Bezahlmodell von Serif fairer, es zeugt auch von der technischen Kompetenz von Serif, dass Metal nativ nutzt (wie auch man das nicht-nativ nutzen kann).
Das alles ist aber unwichtig, wenn man als Designer tagtäglich professionelle Ergebnisse abliefern muss. Affinity Photo ist ein gutes Programm. Das Nutzererlebnis für professionelle Designer ist nicht vergleichbar mit Photoshop, das ganze erwähnte Drumherum spielt da keine so große Rolle.
+7
DERJUNG15.03.21 20:50
Also die aktuelle Photoshop Version hat das Pfad Werkzeug allerdings kaputt gemacht, wenn man mehr als einen Pfad anlegt. Musste erst mal wieder zurück zur alten version.
0
strellson16.03.21 09:34
Kann hier jemand produktiv auf seinem M1 arbeiten? Die 3 Leute die ich kenne haben mit mehreren Abstürzen pro Tag zu kämpfen. Hauptsächlich in Indesign …
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grhrd
grhrd16.03.21 09:43
strellson
Kann hier jemand produktiv auf seinem M1 arbeiten? Die 3 Leute die ich kenne haben mit mehreren Abstürzen pro Tag zu kämpfen. Hauptsächlich in Indesign …

Selber schuld, wenn man mit dem Umzug auf eine neue Prozessor Architektur nicht warten kann bis seine Brot-und-Butter-Software als native Anwendung vorliegt.
+2
germansnowman16.03.21 12:09
Ich würde »intimidating« in diesem Kontext am besten als »respekteinflößend« übersetzen.
+2

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