iPhone „Made in USA“: Trump droht Apple mit Strafzöllen


Das iPhone, komplett in den Vereinigten Staaten gestaltet, gefertigt und verpackt – das ist das vielfach erklärte Ziel der aktuellen US-Regierung. Es ist Teil des Versprechens, die USA als Produktionsstandort für hochwertige IT-Produkte zu etablieren. Gelingen soll dies mit beschleunigten Zulassungsverfahren, gezielter Förderung – und notfalls auch mit Strafzöllen. So drohte US-Präsident Donald Trump auf seiner präferierten Kurznachrichtenplattform „Truth Social“, dass er einen Zoll von
mindestens 25 Prozent plane, sofern das iPhone nicht in den USA gefertigt werde.
„Ich habe bereits vor langer Zeit Tim Cook von Apple darüber informiert, dass ich erwarte, dass ihre iPhones, welche in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft werden, in den Vereinigten Staaten hergestellt und gebaut werden, nicht Indien, oder irgendwo anders.“ Apples Geschäftsleitung hat in direkten Gesprächen mit der Trump-Regierung zu verdeutlichen versucht, dass eine iPhone-Produktion in den USA nur mit einem hohen Automatisierungsgrad möglich wäre, der aktuell nicht zu realisieren wäre: Die passenden
Roboter existieren nicht.
Kalifornischer Staatsanwalt will klagenDer angekündigte Strafzoll veranlasste den kalifornischen Generalstaatsanwalt Rob Bonta dazu, eine Klage in Erwägung zu ziehen. Er sieht die Wirtschaft des Bundesstaats durch einen solchen Strafzoll gefährdet. Kalifornien sei
laut Bonta die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, dies läge an in diesem Bundesstaat beheimateten Unternehmen wie Apple. Es wolle sicherstellen, dass deren Rechte nicht verletzt werden, „insbesondere vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, was normalerweise nichts ist, wovor man sich schützen muss.“ In einer späteren Verlautbarung konkretisierte der amtierende US-Präsident, dass ein entsprechender Zoll nicht nur Apple betreffe, sondern auf alle Smartphone-Hersteller gleichermaßen Anwendung findet.
iPhone aus Indien erst seit acht JahrenDie Vereinigten Staaten sind nicht die Ersten, die eine inländische Produktion erzwingen wollen. Pikanterweise war es Indien, welches Apple die Pistole auf die Brust setzte: Um eigene Filialen zu eröffnen, müssen Hersteller
30 Prozent der Produktion auf dem indischen Subkontinent durchführen. Erst nach vielen Verhandlungen, Investitionen und schlussendlich
Produktionsverlagerungen nach Indien erhielt Apple im Jahr 2016 erstmals die Erlaubnis, indische Apple Stores zu errichten.