Zoll-News: Erwirkt Cook einmal mehr Ausnahmen für Apple? +++ Wie viele iPhones in ein Flugzeug passen


Ein Blick auf den Kursverlauf vieler Aktien seit gestern Abend zeigt, dass offensichtlich ein erneuter Hammer gefallen sein musste – nach den dramatischen Verlusten nach Ankündigung der Zölle folgte nun die vorläufige Rücknahme. Im Falle Apples lag das Plus bei 15 Prozent, wenngleich sich "aapl" weiterhin noch deutlich unter dem Niveau vor einigen Tagen bewegt. Der aktuelle Stand: Eine 90-tägige Zoll-Pause, bei der vorläufig nur ein geringer Basissatz greift, anscheinend herrscht auf US-Seiten zudem gewisse Verhandlungsbereitschaft.
Deutet Trump Sonderregel für Apple an?Was aber im Tech-Sektor für besonderen Optimismus sorgte, ist die Bemerkung über Sonderregelungen für Unternehmen. Laut Trump gebe es Unternehmen, die aufgrund ihrer Art härter als andere betroffen sind. Darauf werfe man einen Blick. Nachdem es Tim Cook während der ersten Trump-Regierung schon einmal gelang, zahlreiche Ausnahmen für Apple zu erwirken, könnten jene Bemerkungen ein wichtiger Hinweis sein.
Es ist für Apple auf längere Sicht hin schlicht unmöglich, mit mehr als Logistik-Tricksereien (iPhones aus Indien statt China) auf die neue Zolllage zu reagieren, denn eine Verlagerung der Fertigung in die USA gilt als unmöglich. Daher zählt das Unternehmen als besonders stark betroffen, wenn internationale Kanäle mit hohen Zöllen belegt werden. Auch wenn es dazu keine Bestätigung gibt, kann man wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Cook im Hintergrund genau jene Argumentation vorbrachte und möglicherweise erneut auf offene Ohren stieß. Eines der US-Aushängeschilder massiv zu beschädigen, kann nun einmal nicht Ziel der Wirtschaftspolitik sein.
Wie viele iPhones passen in ein Flugzeug?Bevor die Zölle am Mittwoch zunächst in Kraft traten, reagierte Apple mit Notfallmaßnahmen, um eine gewisse Zeit ohne massive Aufschläge überbrücken zu können. Dazu zählte, so viel wie möglich einfliegen und in den USA einlagern zu lassen – vor dem 9. April importierte Hardware unterlag den Zöllen nicht. So sollen es beispielsweise fünf Frachtflugzeuge voller iPhones gewesen sein, die eilends aus Indien in die USA beordert wurden.
Wer sich fragt, was das in Zahlen
bedeutet: Mit etwa 350.000 Geräten pro Flug landeten somit 1,75 Millionen iPhones zusätzlich kurzfristig in Apples Heimatland. Angesichts der typischen Absatzzahlen in den Vereinigten Staaten wären damit rund 12 Tage zu bestreiten – wenngleich es angeblich zu Panikkäufen kam, weil sich Kunden noch vor Inkrafttreten der Zölle eindecken wollten. In jedem Fall hat Apple aber Luft gewonnen, bis es etwas mehr Klarheit zur weiteren Entwicklung gab. Würde man momentan iPhones aus China beziehen, wären diese allerdings unbezahlbar, 125 Prozent lautet der erneut angehobene Satz.