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Windows 10 für ARM: x64-Emulation für Insider verfügbar - wahrscheinlich auch in virtualisiertem Windows-on-M1 möglich

Microsoft bietet zwar seit geraumer Zeit eine spezielle Version von Windows 10 für ARM-Prozessoren an, allerdings hat diese bislang einen großen Nachteil: Für Intel-CPUs erstellte Apps lassen sich darauf lediglich in den 32-Bit-Varianten ausführen. Das ändert sich bald: Ab sofort steht im Insider-Programm auch eine x64-Emulation zur Verfügung. Mac-Nutzer könnten davon zukünftig profitieren – falls Windows on ARM irgendwann in einer virtuellen Umgebung auf Apple Silicon laufen sollte.


Erste Preview der x64-Emulation
Der neue Build von Windows on ARM mit der Nummer 21277 steht Teilnehmern am Windows-Insider-Programm ab sofort im Entwickler-Channel zur Verfügung. Das gab Microsoft jetzt im hauseigenen Blog bekannt. Bei der x64-Emulation handelt es sich dem Unternehmen zufolge um die erste Vorschau-Version des neuen Features. Diese soll allerdings bereits in der Lage sein, zahlreiche native x64-Anwendungen auszuführen. Als Beispiele nennt Microsoft unter anderem AutoDesk Sketchbook und das Spiel "Rocket League" sowie Google Chrome in der 64-Bit-Variante. Die Apps profitieren unter anderem vom größeren Speicher, welcher ihnen in der x64-Emulation zur Verfügung steht.

Auch für Mac-Nutzer möglicherweise von Bedeutung
Für aktuelle und zukünftige Besitzer eines Macs mit dem neuen Apple-eigenen Prozessor könnte die x64-Emulation in Windows 10 on ARM unter Umständen ebenfalls von Bedeutung sein. Auf Rechnern aus Cupertino, welche von der M1 genannten CPU angetrieben werden, steht bekanntlich kein Bootcamp mehr zur Verfügung, sodass sich Windows 10 für Intel-CPUs nicht nativ installieren lässt. Auch in einer Virtuellen Maschine kann man das Betriebssystem aus Redmond nicht betreiben. Mit einer für Apple-Desktops und Notebooks angepassten Version von Windows on ARM wäre Letzteres jedoch möglich. Hierfür müsste Microsoft allerdings seine Lizenzbedingungen ändern und das Betriebssystem entweder Apple oder Mac-Nutzern zur Verfügung stellen. Außerdem sind technische Anpassungen vorzunehmen und vor allem spezielle Treiber zu erstellen. Über entsprechende Aktivitäten bei Apple oder Microsoft ist derzeit nichts bekannt, dass sich Windows on ARM zukünftig auf M1-Macs virtualisieren lässt, ist allerdings nicht gänzlich ausgeschlossen.

x64-Emulation ist ein großer Pluspunkt
Sollte es dazu kommen, wäre die x64-Emulation ein großer Pluspunkt, denn auch in der Windows-Welt dominieren mittlerweile die 64-Bit-Anwendungen. Nutzer von Macs mit M1-Chip und zukünftigen Versionen von Apple Silicon würden somit in die Lage versetzt, zahlreiche Anwendungen aus zwei Architekturen zu nutzen. Ob dieser Wunsch zahlreicher Mac-Besitzer in absehbarer Zeit Wirklichkeit wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Kommentare

Kaji15.12.20 08:43
Bootcamp war für viele ein "game changer", es wäre nur begrüßenswert wenn die beiden Welten auch bei ARM wieder zusammenwachsen. So komisch das auch klingen mag: Microsoft und Apple waren in der Vergangenheit ein gutes Team
+11
awk15.12.20 09:37
Emulation in der VM, wieviel bleibt von der Performance? Zur Zeit kein Problem. Es ist jedoch abzusehen, dass auch die Entwicklung in der x86 Welt nicht stehen bleibt und der Abstand geringer wird. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die verfügbare Performance von den Softwareentwicklern auch genutzt wird. Längerfristig könnte das durchaus zäh werden.
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froyo5215.12.20 09:39
Die aktuelle Windows 10 ARM Preview 21279 läuft auf meinem Surface Pro X (ARM) mit 64-Bit-Anwendungen sauber und stabil.
+3
MikeMuc15.12.20 09:52
Nun muß nur noch jemand versuchen / es schaffen, ein altes Mac System in dem Emulator von MS zum Laufen zu kriegen. Bevorzugt 10.6 , denn das werde ich für alte Software noch ewig brauchen.
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xcomma15.12.20 11:21
Hallo @MikeMuc,
interessehalber, welche Software Pakete bzw. Problemlösungen sind das so?
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Crypsis8615.12.20 11:29
ich bin mal gespannt, wann microsoft einknickt ich persönlich vermiss jetzt windows10 nicht auf meinen macs, aber es wäre schön, die option zu haben (man weiß ja nie, was kommt) und ausprobieren würde ich es vermutlich sowieso irgendwann mal. da siegt dann die neugier.

ms müsste es ja auch gar nicht groß offiziell bewerben, wenn sie die arm version nicht an die masse rausgeben wollen. sie müssten windows 10 arm ja nur mit einem normalen windows 10 key aktivieren lassen können.
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LoCal
LoCal15.12.20 11:38
awk
Emulation in der VM, wieviel bleibt von der Performance? Zur Zeit kein Problem. Es ist jedoch abzusehen, dass auch die Entwicklung in der x86 Welt nicht stehen bleibt und der Abstand geringer wird. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die verfügbare Performance von den Softwareentwicklern auch genutzt wird. Längerfristig könnte das durchaus zäh werden.

Es ist eher unwahrscheinlich, dass x86er in naher Zukunft zu Apples M-SoCs aufschliessen werden. Rein konzeptionell lassen kann man mit x86ern nicht CPUs/SoCs im Stil der modernen ARM-SoC bauen.
Der Abstand dürfte sich in den nächsten Jahren erstmal zugunsten der Apple-SoCs vergrössern. (Und wenn nur ein bisschen was an den AppleSilicon-MacPros dran ist, dann könnte das eine recht schmerzhafte Lücke für intel/AMD werden)

Und wenn ich es richtig gelesen habe, dann ist der AppleSilicon aktuell die schnellste Hardware für …… ARM-Windows und das obwohl es "nur" in QEMU läuft!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
AJVienna15.12.20 12:36
awk
Emulation in der VM, wieviel bleibt von der Performance? Zur Zeit kein Problem. Es ist jedoch abzusehen, dass auch die Entwicklung in der x86 Welt nicht stehen bleibt und der Abstand geringer wird.
Das jährliche Performanz Wachstum war bei Apple in den letzten 5 Jahren immer deutlich höher als das bei Intel und auch als bei AMD. Die architektonischen Nachteile von x86/x64 bleiben. Meiner Ansicht nach wird sich der Abstand noch weiter zu Gunsten von Apple vergrößern. Das wird Apple auch so sehen, sonst hätten sie den Schritt nicht gemacht.
+1
awk15.12.20 16:13
[quote=LoCal]
Es ist eher unwahrscheinlich, dass x86er in naher Zukunft zu Apples M-SoCs aufschliessen werden. Rein konzeptionell lassen kann man mit x86ern nicht CPUs/SoCs im Stil der modernen ARM-SoC bauen.
Der Abstand dürfte sich in den nächsten Jahren erstmal zugunsten der Apple-SoCs vergrössern. (Und wenn nur ein bisschen was an den AppleSilicon-MacPros dran ist, dann könnte das eine recht schmerzhafte Lücke für intel/AMD werden)
[quote]

Zur Zeit herrscht eine enorme Euphorie was Apple Silicon angeht. Ich bin ein nüchterner Mensch, schon etwas älter, und habe in der Vergangenheit zu viele "überlegene" Architekturen in der Versenkung verschwinden sehen. Ich will es nicht ausschließen, aber ARM könnte genauso eine Randnotiz werden wie z.B. Power PC. Auch Power PC wurde als überlegen angekündigt und feierte nur in Spielekonsole Erfolge.
Ich habe auch im Netzwerkbereich Token Ring, FDDI und ATM kommen und gehen gesehen. Alles "überlegene" Architekturen. Und was gibt es heute? Immer noch Ethernet. Und nur Ethernet. Obwohl das konzeptionell veraltet erscheinen mag, Totgesagte leben länger.
Ein erheblicher Teil der enormen Performance geht auf das Konto der Fertigung in 5 nm und der Integration aller Komponenten auf einem MCM oder SiP. Apple hat hervorragende Arbeit bei der Optimierung geleistet und die Leistungsaufnahme begrenzt während Intel wieder versucht hat die Taktfrequenz immer weiter hochzuschrauben, und wie schon beim Pentium wieder in einer Sackgasse gelandet ist. Was aber in erster Linie daran liegt, dass Intel sein Geld mit Prozessoren macht bei denen die TPD nicht so entscheidend ist.
Wir werden sehen.
+6
Johnny6515.12.20 17:08
MikeMuc
Nun muß nur noch jemand versuchen / es schaffen, ein altes Mac System in dem Emulator von MS zum Laufen zu kriegen. Bevorzugt 10.6 , denn das werde ich für alte Software noch ewig brauchen.

So viel Daumen runter hat dieser Wunsch m. E. nun wirklich nicht verdient. Wie schon an anderer Stelle ausgiebig diskutiert, ist es nicht nur eigene Knauserigkeit, die Abhängigkeiten von alter Software schafft, sondern nicht zuletzt die von Kunden, mit denen man sich austauschen und dazu eben auch arrangieren muss.

Es muss ja nicht die Microsoft-Emulation sein. Sollte sie vermutlich auch gar nicht, weil es vermutlich effizientere Wege zum erhofften Ziel gibt. Aber wenn Apple Silicon so viel leistungsstärker ist und so viel besser skaliert als die Intel-Plattform, dann möge doch bitte wirklich irgendjemand (Hallo Parallels?) dafür einen Unterbau entwickeln, auf dem ein altes Intel-MacOS einigermaßen performant zum Laufen zu bringen ist. Wenn das damit möglich wäre, schaffe ich dafür auch gerne einen Mx-Mac-Pro mit hoher zweistelliger Anzahl an Kernen an.

Es gibt halt Situationen, in denen man zwar selbst durchaus bereit ist, Geld zu investieren – aber akzeptieren muss, dass Kunden und Geschäftspartner das auf ihrer Seite nicht tun wollen. (Falls das ggf. zu kryptisch klingt: Ich brauche nach wie vor eine Lösung, mit der ich für einen wichtigen Verlagskunden weiterhin in InDesign CS5.5 zuarbeiten kann. Zur Not bleibt halt ein Intel-Mac neben meinem künftigen Arbeitsrechner stehen. Aber das Hin- und Hergeschiebe der notwendigen Daten zwischen zwei Rechnern würde ich mir recht gern ersparen.)
+5
MikeMuc15.12.20 23:03
xcomma
Hallo @MikeMuc,
interessehalber, welche Software Pakete bzw. Problemlösungen sind das so?
Es ist und bleibt Freehand.Illustrator ist leider keine wirkliche Alternative, der heute noch Dinge nicht, die FH schon seit V1 konnte (zB verlieren Elemente den Bezug zur Stilvorlage sobald man ein Merkmal des Elementes ändert. FH )und Indesign) haben dann ein Plus am Format, Illustrator verwirft den Verseis auf das Format. Für Kartographen tödlich. Er hat auch nie die Karten sauber konvertiert so das man gar nicht in Versuchung kam zu Illustrator zu wechseln. Ergo bleibt man bei dem Werkzeug, mit dem man am Besten seine Job erledigt kriegt.
+3
MikeMuc15.12.20 23:07
@Johnny65
Du könntest dir ja auch (auf einem Intel Mac) eine VM mit dem letzten für CS5.5 freigegebenen System erstellen. Nix anderes mach ich ja auch mit meinem 10.6. Damit spart man sich den 2. Rechner daneben.
0
Johnny6517.12.20 08:38
MikeMuc
@Johnny65
Du könntest dir ja auch (auf einem Intel Mac) eine VM mit dem letzten für CS5.5 freigegebenen System erstellen. Nix anderes mach ich ja auch mit meinem 10.6. Damit spart man sich den 2. Rechner daneben.

Genau so mache ich das heute ja. Nachdem ich fast zehn Jahre lang einen 6-Kern-Mac Pro (5,1) genutzt hatte, seit einem halben Jahr nun auf einem 6-Kern-Mac mini 2020. In beiden Fällen mit einem virtualisierten Mavericks unter Parallels. Das läuft und wird auch noch eine Weile tragen. Aber natürlich würde ich für alles drumherum auch irgendwann gerne von den Vorteilen der Apple-Silicon-Macs profitieren wollen.

Währenddessen bekommen in besagtem Verlag auch die Hardcore-Mac-Verfechter unter den Layoutern Windows-PCs hingestellt. Ich selbst wäre aber nach wie vor happy, diesen Weg nicht mitgehen zu müssen...
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