Überraschend selbstironisch hatte Steve Jobs die iCloud-Vorstellung zur WWDC 2011 mit der Frage kommentiert, warum man denjenigen vertrauen solle, die für MobileMe verantwortlich waren. Dem mit eklatanten Qualitätsmängeln gestarteten Dienst MobileMe sollte nur eine sehr kurze Laufzeit zuteil werden - schon drei Jahre nach der Präsentation kündigte Apple nämlich iCloud an. Mit iCloud sollte auch ein Wechsel der Strategie einhergehen. Anstatt den Mac als wichtigstes Element des "Digital Hubs" zu sehen, der für die Verwaltung aller Geräte verantwortlich ist, erfolgte die Degradierung hin zu einem unter vielen Geräten im Netzwerk. Nicht mehr der Mac, sondern die iCloud soll dafür sorgen, dass alle Geräte auf demselben Stand sind, so die Erklärung.


Unterschiede zwischen MobileMe und iCloud
MobileMe hatte in der einfachen Lizenz 79 Euro pro Jahr gekostet, allerdings zunächst auch viel mehr Funktionen als das kostenlose iCloud geboten. Beispielsweise fielen beim Umstieg auf iCloud Galerie, iDisk, Synchronisation von Dockobjekten, Schlüsselbünden und Einstellungen sowie iWeb Publishing weg. Dafür gab es mit iCloud an anderer Stelle neue Funktionen wie iTunes in der Cloud, um erworbene Inhalte erneut herunterladen zu können. Auch der Fotostream sowie Cloud-Backup von iPhone und iPad waren neu.


Steter Ausbau der Funktionen
In den vergangenen fünf Jahren weitete Apple aber den Funktionsumfang von iCloud nach und nach aus. Eine Online-Festplatte wie die iDisk aus .mac und MobileMe steht nun wieder in Form des iCloud Drive zur Verfügung, außerdem kamen der iCloud-Schlüsselbund, iCloud-Fotofreigabe samt geteilten Fotostreams, Sync von Erinnerungen, Notizen und iMessage sowie iWork für iCloud und die Familienfreigabe hinzu. Nichts geändert hat sich allerdings an der Tatsache, dass es regelmäßig zu Problemen mit Apples Cloud-Dienst kommt. Neben regelmäßigen Ausfällen einzelner Angebote beklagen zahlreiche Nutzer auch unzuverlässige Synchronisation oder gar Datenverlust bei Systemupdates. Im April erschien ein Bericht, wonach angeblich innere Streitigkeiten und Kompetenzgerangel ein wesentlicher Grund seien, warum die Weiterentwicklung nur schleppend verlaufe: .

Aufzeichnung der WWDC-Keynote 2011

Die letzte Keynote von Steve Jobs
Steve Jobs war im Juni 2011 schon sehr deutlich von seiner Krankheit gezeichnet. Mit brüchiger und dünner Stimme führte Jobs durch die Präsentation - seine letzte Teilnahme an einem Apple-Event und sein vorletzter Auftritt in der Öffentlichkeit. Das letzte Mal in seiner Funktion als CEO trat Jobs am 7. Juni auf, als er vor dem Stadtrat von Cupertino für die Baugenehmigung des Apple Campus 2 warb (siehe ).