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Vor 40 Jahren: Steve Wozniak verlässt Apple

Auch wenn Apple eigentlich von drei Personen gegründet wurde, so nennt man als Väter des Unternehmens normalerweise nur Steve Jobs und Steve Wozniak. Ronald Wayne hatte sich hingegen bald wieder aus dem Unternehmen verabschiedet und ist auch nicht mehr in Erscheinung getreten. Bereits in der Schulzeit hatte Wozniak eine Amateurfunkstation sowie einen Taschenrechner gebaut, außerdem entwarf er neue Computer oder optimierte die Schaltpläne existierender Computer. Erstmals mit Steve Jobs in Kontakt kam Wozniak nach der Fertigstellung des "Cream Soda Computers", den Wozniak zusammen mit Bill Fernandez entwickelt hatte. Fernandez sorgte dafür, dass Wozniak den ebenfalls technikbegeisterten Jobs kennenlernte.


Der Apple I und Wozniaks Pionierarbeit
Nach dem Besuch des Homebrew Computer Club begann Wozniak mit der Entwicklung eines neuen Computers, der für jedermann zugänglich sein soll. Wozniak orientierte sich dabei am Altair 8800 und stellte noch 1975 den ersten Apple I fertig. Am 1. April 1976 gründete er wie erwähnt zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne die Apple Computer Company mit einem Startkapital von 1.300 US-Dollar. Der Apple I bescherte Steve Wozniak schon bald ein höheres Einkommen als bei HP, sodass er schließlich HP verließ, um sich auf die Forschung und Entwicklung bei Apple zu konzentrieren. Es folgten unter anderem der Apple II mit Farb- und Grafik-Darstellung, ein BASIC-Interpreter, ein Diskettenlaufwerk und Apple DOS. Sein eigenwilliger Programmierstil erzeugte schnelle, ressourcenschonende Programme, machte aber die Wartung für andere sehr schwierig.


Unfall – und Abkehr von Apple
Durch einen Flugzeug-Absturz im Februar 1981 litt Wozniak zeitweise an Amnesie, hinterfragte sein Leben, heiratete schließlich, und holte seinen Universitätsabschluss nach. Zwei Jahre später kehrte er zur Entwicklungsabteilung von Apple zurück – doch ihm wurde mehr und mehr bewusst, dass er sich nicht mehr vollständig mit dem Unternehmen identifizieren konnte. Oft wird ihm nachgesagt, dass die Zeit vor Apples Aufstieg sehr viel erfüllender für ihn war. Während Jobs gerne groß dachte und seine Talente einsetzen wollte, so vielen Menschen wie möglich Apple-Produkte an die Hand zu geben, waren Expansion und knallhartes Business weniger Wozniaks Erfüllung.

1985 traf Wozniak daher die Entscheidung, Apple zu verlassen. Auf dem Papier blieb er zwar noch Mitarbeiter, doch brachte er sich fortan nicht mehr ins Tagesgeschäft ein. Vor allem stieß ihm in den Monaten vor seinem Weggang auf, mit wie wenig Respekt die Teams rund um den Apple II behandelt wurden. Vor allem das Dunstfeld rund um Steve Jobs interessierte sich nur noch für den Macintosh und stellten den Apple II als Relikt aus vergangenen Zeiten dar. Rein von den Zahlen her sah es jedoch anders aus. Als Jobs beispielsweise stolz verkünden durfte, dass man 50.000 Exemplare des Macintosh 128k innerhalb von drei Monaten abgesetzt habe, brachten es die Modelle des Apple II auf mehr als den doppelten Absatz im gleichen Zeitraum (425.000 Stück im Gesamtjahr 1984).


Kurze Rückkehr als Berater
Wozniak sollte unter CEO Gil Amelio noch einmal als Berater zu Apple zurückkehren, allerdings war er nach 1985 nie wieder ein aktiver Mitarbeiter. Stattdessen widmete er sich seinem eigenen Unternehmen CL 9 zur Entwicklung einer universellen Fernbedienung, Philanthropie sowie zahlreichen weiteren Forschungsprojekten. Außerdem gibt er in steter Regelmäßigkeit Interviews, in denen er auf die aktuelle Marktlage sowie Ausblicke eingeht – und ist ein beliebter Sprecher auf Tech-Konferenzen.

Kommentare

Nebula
Nebula06.02.25 17:56
Müsste es nicht "Vor 40 Jahren verließ Steve Wozniak Apple" oder "Vor 40 Jahren: Steve Wozniak verließ Apple" heißen? Irgendwie passt das mit dem Präsens für mich nicht.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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pentaxian
pentaxian06.02.25 18:26
Nebula
Müsste es nicht "Vor 40 Jahren verließ Steve Wozniak Apple" oder "Vor 40 Jahren: Steve Wozniak verließ Apple" heißen? Irgendwie passt das mit dem Präsens für mich nicht.

Das passt schon: Du wirst quasi mit der Einleitung: "Vor 40 Jahren:" in die Vergangenheit gebeamt und dann ist da der Präsens richtig... ich würde es zumindest genau so schreiben.
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+15
Der Mike
Der Mike06.02.25 19:40
The Last Deutsches Sprach Ninja?
0
Lagavulin
Lagavulin06.02.25 20:15
Vielen Dank für diesen schönen Rückblick. The Woz war einer der Helden meiner Jugend. Ein genialer Ingenieur, der zum Glück auf einen genialen Visionär, Steve Jobs, traf.
Always look on the bright side of life
+12
desko7506.02.25 20:41
Nebula
Müsste es nicht "Vor 40 Jahren verließ Steve Wozniak Apple" oder "Vor 40 Jahren: Steve Wozniak verließ Apple" heißen? Irgendwie passt das mit dem Präsens für mich nicht.
Das historische Präsens kann man schon verwenden.
Wenn man, wie pentaxian schrieb, den Lesern vorher sagt, dass das kommende in der Vergangenheit spielt. Klingt lebendiger. Ließt sich schöner.
+8
KermitInkognito07.02.25 08:34
Haben wir hier eigentlich Deutschstunde für pingelige? Spannend ist doch die Geschichte von Woz, dem genialen Tüftler, Ingenieur und Denker.
+5
Nebula
Nebula07.02.25 09:12
The Last Deutsche-Sprache-Ninja bedankt sich über die Aufklärung zum historischen Präsenz – der war mir nicht bekannt.

Ja, Apples Geschichte ist sicher spannend, für mich jetzt aber auch nix neues. Das wird ja alle Jahre wieder durch die Apple-Medien durchgekaut.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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elBohu
elBohu07.02.25 09:37
Mich würde interes, wie sich Apple mit Woz und Jobs entwickelt hätte.
Aktuell stößt mich die Preispolitik extrem ab. Wirkliche Neuerungen (wenn überhaupt noch möglich) fehlen, dafür gehen die Preise einfach nur hoch. Mit jedem iPhone und jedem iPad wieder ein bisschen mehr. Wir nutzen in der Firma iPad Pro, wegen der Beleuchtung (Blitz). Das Mini hat das auch, ist aber eben teilweise noch etwas klein für Pläne auf der Baustelle. Damals gab es die für ca. 700,-, aktuell sind es über 1000,-!!
wyrd bið ful aræd
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Nebula
Nebula07.02.25 18:53
Apple war doch immer schon recht teuer, wenn man mal die Anfänge und den Macintosh-Rückzieher nach der Lisa ausklammert. Man kann 700 € von vor einigen Jahre nicht mit heutigen 700 € vergleichen. Inflation, höhere Lebenshaltungskosten, steigende Produktionskosten, höhere Ansprüche bei den Arbeitsbedingungen … muss man alles alles mit einkalkulieren. Sicher macht Apple immer hohe Marge. Aber das war die letzten Jahrzehnte auch nie anders, mal vom Audio-Dongle für iPhones abgesehen.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
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