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Test: B&W P7 Wireless – Over-Ear-Luxus von der Leine gelassen

B&W P7 Wireless: Praxis und Klang

Im täglichen Umgang gibt sich der P7W genau so unkompliziert wie sein kleinerer Bruder P5W. Auch die Bedienung über die Tasten und den On/Off-Schalter an der rechten Hörmuschel ist identisch. Beim Auf- und Absetzen des Hörers sollte man sich vielleicht angewöhnen, die Hörer nicht an der Vorder- und Rückseite zu greifen, sondern an der Ober und Unterseite, weil man sonst unbeabsichtigt die Steuertasten drücken kann. Nichts Dramatisches. Alles in Allem ist der Betrieb wunderbar komfortabel. Einfach einschalten, aufsetzen, Play drücken und genießen. – Vorausgesetzt natürlich, an der Quelle ist der P7W als Ausgabegerät eingestellt.


Seine größeren Abmessungen im Vergleich zum P5W macht der P7W mit der Tatsache wett, dass er sich als ohrumschließender Hörer komfortabler trägt. Auch dank der angenehmen Materialien, wie dem Schafsleder und den Memory-Schaum Ohrpolstern kann man ihn stundenlang tragen, ohne dass er unangenehmen wird. Sein Anpressdruck ist nicht zu hoch, der Sitz dennoch sicher und verbindlich. Auch wenn man einen solchen Kopfhörer sicherlich nicht zum Joggen trägt.


Obwohl die akustisch-mechanischen Eigenschaften des P7 und P7W weitgehend identisch sind, gibt es doch gewisse Unterschiede in der Abstimmung. Im P7W werkelt ein DAC in Verbindung mit einem DSP vor den analogen Verstärkerstufen. Der DSP sorgt für einen etwas anderen Klangcharakter. Gegenüber dem P7 bietet die Wireless-Version einen noch mächtigeren Bass, ohne dadurch dröhnig oder unangenehm mulmig zu werden. Nicht dass der P7 zu wenig Bass haben würde. Aber gerade in lauten Umgebungen kann das zusätzliche bisschen Basswucht vorteilhaft sein.


An einem guten DAC wie dem Meridian Explorer² angeschlossen, bietet der kabelgebundene P7 allerdings eine etwas bessere Auflösung und Transparenz feiner Mitten und Höhen. Er wirkt dadurch eine Spur frischer und lebendiger. Ohne den Explorer² und direkt an die Klinkenbuchse eines iDevices angeschlossen, würde ich dem P7W mit seiner Klangoptimierung per DSP aber klanglich den Vorzug geben. Die schlappen Ausgänge der meisten Smartphones und Tablets verwischen Konturen zu stark, rauben Dynamik und nehmen der Musik dadurch ihre Lebendigkeit. Genau das passiert mit dem P7W trotz der Limitierungen durch Bluetooth nicht. Er bleibt in jeder Situation äußerst souverän und feingeistig zugleich. Dabei ist sein Grundcharakter denen seiner Geschwister so ähnlich, dass man problemlos die Familienzugehörigkeit heraushören kann.

Stellt sich noch die Frage, wie der P7W wohl klingt, wenn man ihn über das mitgelieferte Kabel anschließt. Und was passiert dabei genau?

Nun, sobald man das Kabel an der linken Hörermuschel unter dem magnetisch befestigten Ohrpolster ansteckt, schaltet sich die aktive Elektronik komplett ab. Logisch, denn Sinn und Zweck der Übung ist es, dass man den P7W auch dann weiter nutzen kann, wenn der Akku alle ist. Da über das Klinkenkabel kein Strom für die Elektronik geliefert wird, arbeitet der Kopfhörer im Kabelbetrieb rein passiv. Das heißt aber auch, dass DAC und DSP aus dem Signalweg sind und die Signalverstärkung über die Ausgangsstufe des angeschlossenen Players erfolgt. Die DSP-Klanganpassung entfällt also, womit der P7W praktisch genauso wie der P7 klingt. Auf diese Weise kann man den P7W natürlich auch an einem hochwertigen DAC/Kopfhörerverstärker betreiben.


Noch etwas: Der P7W unterstützt Bluetooth mit aptX. Das ist, vereinfacht gesagt, eine andere und potentiell bessere Art der Komprimierung, als der sonst übliche SBC-Codec bei Bluetooth-Übertragungen, was eine bessere Klangqualität verspricht. Um aptX nutzen zu können, müssen sowohl der Sender (z.B. das Smartphone) als auch der Empfänger (der Kopfhörer) diesen Codec unterstützen. aptX wird von Apples iDevices nicht unterstützt, von macOS hingegen schon (siehe Screenshot unten).

Ob und wie stark der klangliche Zugewinn durch aptX ist, lässt sich nicht so leicht testen, weil man es nicht einfach ein- und ausschalten kann. Außer in macOS gibt es nicht mal eine Anzeigemöglichkeit, ob aptX überhaupt aktiv ist oder nicht. Eine Möglichkeit, die ich bisher ausprobiert habe – jedoch noch nicht ausführlich genug – ist, ein identisches Musik-File mal via macOS mit aptX und mal mit einem iDevice ohne aptX abzuspielen. Eine saubere und nahtlose A/B-Umschaltung ist so aber nicht möglich und der Pegelabgleich muss nach jedem Wechsel erneut nach Gehör gemacht werden. A/B-Vergleiche mit hektischem Hin- und Herschalten sind allerdings sowieso nicht der Weisheit letzter Schluss für belastbare Klangbeurteilungen. Erfahrene Hörer wissen: manche Klang-Aspekte erschließen sich nur nach längerem aufmerksamen Hören. – Lange Rede, kurzer Sinn: Nach meinen bisherigen Versuchen ist der klangliche Vorsprung mit aptX nicht dramatisch. Andere Faktoren, wie der Eingriff des DSP im P7W, haben erheblich größere Auswirkungen. Wer maximale Klangqualität und höchste Neutralität will (in den von der Kopfhörerabstimmung vorgegebenen Grenzen und ohne Klangtuning per DSP), der sollte auf jeden Fall eine Kabelverbindung und einen hochwertigen DAC/Kopfhörerverstärker verwenden. Bluetooth, ob mit oder ohne aptX, kann da nicht mithalten.

Kommentare

teorema67
teorema6721.01.17 09:20
Rewind
Alle mir bekannten NC-Kopfhörer verschlechtern den Klang und fügen einen deutlichen Rauschteppich hinzu.
Ich finde gut, dass das mal jemand ausspricht, entspricht meiner Erfahrung
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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nane
nane21.01.17 09:33
Hat jemand eine Vergleichsmöglichkeit, wie sich B&W Kopfhörer gegenüber AKG 701/2 Modellen klanglich verhalten? Die wireless Option an diesen neuen B&W Kopfhörern reizt mich ungemein, aber klanglich will ich keine Abstriche gegenüber meinen AKG 701/2 machen. Wer hat Erfahrungen?
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
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bogge101
bogge10121.01.17 09:36
Hatte erst den P5W, den ich aufgrund zu viel Anpressdruck und mangelnder Akkulaufzeit zurückgesandt habe.

Ich habe dann den P7W bestellt und behalten, da er sehr angenehm sitzt, die 17h sogar überschritten hat und phänomenal klingt.
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Starfish21.01.17 09:47
Ich bin vom P3 auf den P5w zum P7w gewechselt und kann auch nur bestätigen das er fantastisch klingt und ein enormen Tragekomfort hat. Muss jetzt aber für den Urlaub trotzdem noch nach was praktikableren Ausschau halten - liebäugle gerade mit den Air Pods von Apple - kann zu denen jemand was sagen?
Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt. Jeder hat das Recht auf Erlösung.
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winkel21.01.17 10:21
Ich schwanke gerade noch zwischen dem P7 und dem B & O H7. Hatte erst den P7 und war begeistert gegenüber meinem AKG 701. Jetzt habe ich gerade noch den H7 dazu. Das ist ein ganz anderes Klangbild. Da hört man Instrumente und Feinheiten wo der P7 alles im Bass verschluckt. Ja die Bässe "wummern" natürlich nicht so heftig wie bei B & W. Ich bin zwar auch noch am Überlegen, jedoch finde ich z.B. bei Klassik oder Jazz spielt der H7 feiner und bessere Nuancen. Der P7 hat dagegen den wirklich guten Bass, wenn auch für mich manchmal etwas zu viel des Guten. Jeder hat halt ein anderes Hörempfinden oder Vorlieben.
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Borbarad21.01.17 10:32
Sehr schön!

Und wo bleiben nun die Teats des Focal Elear und Focal Utopia? Konnte den Elear schon probehören. Super Dynamik und präzise und bei den Preis gradezu ein Schnäppchen. Hat bei mir den Audeze LCD-X als Universal Highender abgelöst.

B
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Mysterium21.01.17 13:51
Unterwegs sollte aber eigentlich auch ANC vorhanden sein, weswegen ich mich für den Bose QC35 entschieden habe. Ausführliches Review gibt es hier >>> https://appletechnikblog.com/2016/09/28/wieso-es-ein-bose-quiet-comfort-35-wurde/
Klanglich auch ein klarer Schritt nach vorne.
@Sonorman´s Vorliebe für B&W ist hinlänglich bekannt.
Wichtig mal zu erwähnen, das B&W seine Kopfhörer immer sehr neutral (d.H. dass schon analytisch) abstimmt.

Trotz allem auch ein schöner Kopfhörer
MBP Retina 15", 2,7 Ghz Quadcore i7, 16GB RAM, 512 GB SSD
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teorema67
teorema6721.01.17 14:26
Mysterium
... sehr neutral (d.H. dass schon analytisch) abstimmt ...
So muss es sein, jedenfalls für mich
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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Mysterium21.01.17 14:39
@teorema67
grundsätzlich sind neutrale Kopfhörer ideal geeignet um gerade zuhause Musik puristisch genießen zu können. Für Einige kann das aber extrem anstrengend sein. Das wollte ich ausdrücken.
Klanglich sind die P5W und P7W aber auf jeden Fall obere Liga
MBP Retina 15", 2,7 Ghz Quadcore i7, 16GB RAM, 512 GB SSD
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teorema67
teorema6721.01.17 14:52
Ja, sehe ich auch so. Andere dürfen auch gerne andere Vorlieben haben als ich.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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ckingpin21.01.17 14:52
Mich würde mal ein Vergleich zu den Ultrasone M Edition Plus interessieren, aber die Bayern fallen hier immer ab ☹️
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teorema67
teorema6721.01.17 16:14
IME müssen die Bayern (Ultrasone, Weilheim [Heimat von Notwist] oder Tutzing) und Baden-Württemberger (Beyerdynamic, Heilbronn) eh keinen Vergleich scheuen.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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barabas21.01.17 19:46
Borbarad
Sehr schön!

Und wo bleiben nun die Teats des Focal Elear und Focal Utopia?

B

Naja, dann wäre wir hier wohl endgültig in einem High-End Forum.
Die von Dir genannten Exemplare sprengen hier schon etwas den Rahmen.
Wenn der Elear womöglich noch so gerade für einen Vergleich mit dem P9 in Frage käme, so würde ein Utopia wohl gänzlich jeden Rahmen hier sprengen. Da wären wir wohl endgültig in der Liga eines Hifiman HE1000, Audeze LCD-4 oder gar STAX SR 009 angelangt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass auch nur eines dieser Modelle den direkten Weg an einen Mac oder iPhone findet.
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barabas21.01.17 19:57
Mysterium

Wichtig mal zu erwähnen, das B&W seine Kopfhörer immer sehr neutral (d.H. dass schon analytisch) abstimmt.

Also "analytisch" oder "Neutral" sind Attribute die ich auch aus persönlicher Erfahrung sicherlich keinen B&W Hörer bisher attestieren kann und dies ist von B&W auch nicht so gewollt. Als von der Lautsprecherschmiede damals die ersten Kopfhörer auf dem Markt kamen, kann ich mich noch entfernt an ein Statement eines Firmensprechers erinnern, der davon sprach das man sich hier von der Klangabstimmung eher an die grosse Nautilus Serie anlehnt.
Wer "Neutral" sucht der muss sich wohl eher an Studiomonitore und eben nicht "Hifi-Hörer" halten. Hier wären nur mal als Beispiel Firmen wie AKG oder Beyerdynamic erwähnt bei denen man hier eher fündig wird.
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Embrace21.01.17 20:44
Kann mir jemand sagen, ob man den P7W auch mit der PS4 als Headset (inkl. Mikrofon) nutzen kann? Ohne Kabel wohlgemerkt.
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adiga
adiga21.01.17 23:39
teorema67
Rewind
Alle mir bekannten NC-Kopfhörer verschlechtern den Klang und fügen einen deutlichen Rauschteppich hinzu.
Ich finde gut, dass das mal jemand ausspricht, entspricht meiner Erfahrung

Das ist korrekt. Trotzdem ist es unverzeihlich, dass bei einem portablen KH in diesem Preissegment (und bei diesem technischen Aufwand) nicht zumindest eine zuschaltbare NC implementiert wurde. Viele Leute suchen so etwas und bleiben leider beim QC35 hängen. Mit NC wäre es ein No-Brainer gewesen und ich hätte ihn noch heute ungehört bestellt.
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winkel21.01.17 23:41
Also neutral sind die P7 nun wirklich nicht. Selbst im Hifi-Studio meinte heute der Verkäufer, dass die B&W sehr basslastig sind.
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teorema67
teorema6722.01.17 00:03
adiga
teorema67
Rewind
Alle mir bekannten NC-Kopfhörer verschlechtern den Klang und fügen einen deutlichen Rauschteppich hinzu.
Ich finde gut, dass das mal jemand ausspricht, entspricht meiner Erfahrung

Das ist korrekt. Trotzdem ist es unverzeihlich, dass bei einem portablen KH in diesem Preissegment (und bei diesem technischen Aufwand) nicht zumindest eine zuschaltbare NC implementiert wurde. Viele Leute suchen so etwas und bleiben leider beim QC35 hängen. Mit NC wäre es ein No-Brainer gewesen und ich hätte ihn noch heute ungehört bestellt.
Wäre da nicht der B&O H9 passend?

Mir ist gute Abschottung (also zwangsläufig geschlossene Bauweise) wichtiger. Dann bringt NC keinen nennenswerten Vorteil.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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kaizen22.01.17 15:32
Was kostet 1 Satz Ohrpolster und wo bekommt man diese? Ich verschleisse an meine m Bose QC 35 mind. 1 Satz pro Jahr.
Das Leben ist wie ein Brot. Irgendwann wird es hart.
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Mysterium22.01.17 16:10
kaizen

Die kannst Du in jedem BosewShop kaufen; kosten 35,00€. Alternativ kannst Du die auch online über Bose.de nachbestellen, dann allerdings mit knapp 5,00€ Versandkosten
MBP Retina 15", 2,7 Ghz Quadcore i7, 16GB RAM, 512 GB SSD
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kaizen22.01.17 18:35
=> Mysterium
Ich meine Ohrpolster für den B&W P7W.
Ich kenne die Bezugsquelle und die Preise der Bose Ohrpolster bereits. Müsste bald Mengenrabatt bekommen
Das Leben ist wie ein Brot. Irgendwann wird es hart.
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SpaceBoy
SpaceBoy14.02.17 18:59
hi leute!

meine b&w p7 wireless kamen gestern und ich konnte 2 tage reinhören, definitiv klasse sound allerdings stören mich zwei punkte, vielleicht hat jemand tipps oder erfahrgwerte, ob sich das mit der zeit ändert. (habe die p3 im vergleich)

1) ich empfinde die lautstärke im 'leisen bereich' als zu laut, ich weiß, kopfhörer sind zum musik 'hören' da, aber um sich im hintergrund berieseln zu lassen empfinde ich zb die erste iphone musikstufe als zu laut. optimales hören wäre für mich etwa ⅓ der gesamtlautstärke. ich weiß, der kopfhörer muss noch eingespielt werden, aber wird das besser?

2) das passive noise cancelling durch die on-ears funktioniert sehr gut, alledings hören die leute im raum bei mir mit, umso lauter umso mehr natürlich aber selbst bei leisester lautstärke zu hören. kann das jemand bestätigen oder hab ich ein sonntagsmodell? 😒

danke und greets!
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