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Sony Alpha 9: Frontalangriff auf Canon und Nikon mit einer spiegellosen Profi-Kamera

Spiegelreflexkameras, also solche mit einem Klappspiegel, optischem Sucher und dedizierten AF-Sensor, hatten bislang in manchen Bereichen klar die Nase vor der Konkurrenz der spiegellosen Kameras (CSC). Zu den Vorteilen zählen Dinge, wie der absolut verzögerungsfreie optische Sucher, der ein sehr natürliches Abbild der Szene zeigt, sowie der Umstand, dass bisherige CSCs in Sachen Motivverfolgung mit dem Autofokus nicht ganz mithalten konnten.



Doch auch wenn spiegellose Kameras bisher nicht in allen Bereichen mit SLRs auf Augenhöhe waren, sind doch allein ihre theoretischen Vorteile so übermächtig, dass eigentlich jeder Kamerahersteller seine Entwicklung mit Volldampf in diese Richtung treiben sollte. Hier nur ein paar Vorteile spiegelloser Kameras:

  • Kein mechanisch bewegter Spiegel (weniger Kosten, weniger potentiell anfällige Mechanik, keine mechanische Begrenzung der Serienbildgeschwindigkeit)
  • Ein dedizierter AF-Sensor entfällt; der Bildsensor übernimmt die Aufgabe, dadurch auch kein Front/Back-Focus mehr
  • Objektive können wegen des fehlenden Spiegels näher an den Sensor und damit etwas kleiner und leichter konstruiert werden.
  • Elektronische Sucher zeigen das Bild so wie es aufgenommen wird, können komplexe Daten wie Histogramme einblenden, hellen das Bild bei Dunkelheit auf, können Rückschauen und Videos anzeigen u.s.w.
  • es muss kein Spiegel aus dem Weg geklappt werden, um den Sensor freizulegen (die neue Sony kann daher absolut unterbrechungsfrei die Szene zeigen, auch während der Auslösung! Keine Blackouts mehr.)

Einzelne CSCs wie die Olympus E-M1 Mark II haben in Sachen Geschwindigkeit inzwischen zu den besten SLRs aufgeschlossen (AF) oder diese sogar komplett überholt (Serienbildgeschwindigkeit). Aber die E-M1 II ist mit ihrem deutlich kleineren Four-Thirds-Sensor gegenüber Vollformat-Boliden wie der Canon EOS 5D Mark IV, EOS-1D X Mark II oder Nikons D5 im Nachteil. Sony bringt nun jedoch mit der Alpha 9 eine Vollformat-CSC, die in Sachen Speed neue Maßstäbe setzen und auch die letzten SLR-Bastionen erobern soll.


Rein äußerlich ähnelt die Alpha 9 (oder kurz a9) den a7 (Serie II) Kameras, aber im Inneren soll kein Stein auf dem Anderen geblieben sein. Herzstück ist der neue mehrschichtige und rückseitig illuminierte EXMOR RS CMOS Bildsensor mit 24,2 Megapixeln Auflösung in Kombination mit dem BIONZ X-Prozessor plus Front-End-LSI. Dieses Gespann erlaubt der a9 die Aufnahme von bis zu 20 Bildern pro Sekunde (in voller Auflösung) für bis zu 241 RAW/362 JPEG-Bilder. Der Autofokus arbeitet mit 693 Phasendetektions-Punkten, die ca. 93 % des Sensors abdecken und schafft 60 AF-/AE-Trackingberechnungen pro Sekunde. Die a9 ist zudem mit einem 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem ausgestattet, das bis zu fünf Blendenstufen ausgleichen soll.


Ein ganz wesentlicher Pluspunkt der a9 soll auch der neue OLED-Sucher sein. Dieser bietet eine Auflösung von 3.686.000 Pixeln. Der neue "Tru-Finder" verfügt über ein optisches Design mit einem doppelseitigen asphärischen Element, mit dem eine 0,78fache Vergrößerung und Schärfe bis an den Bildrand erreicht werden soll. Außerdem besitzt der elektronische Sucher eine ZEISS T* Beschichtung, um Reflexionen zu reduzieren, und eine schmutzabweisende Fluorbeschichtung am äußeren Glaselement. Dies alles soll zu einer zweimal höheren Lumineszenz gegenüber dem XGA OLED Tru-Finder der Alpha 7R II führen, sodass Sucherbilder mit einer Helligkeitsstufe erzeugt werden können, die nahezu identisch mit der tatsächlich fotografierten Szene sind.


Ein weiteres Highlight verdankt die a9 der enorm gesteigerten Geschwindigkeit des Bildsensors. Dadurch wird ein elektronischer (sprich: absolut geräuschloser) Verschluss möglich, der bis zu 1/32.000s Belichtungszeiten mit nur sehr geringem Rolling-Shutter-Effekt ermöglicht. (Ein elektromechanischer Verschluss mit max. 1/8000s ist nach wie vor an Bord.) Mehr noch: Erstmals ist es damit möglich, während der Aufnahme von Fotos ein durchgehendes Sucherbild anzuzeigen. Es gibt also bei der Auslösung keinerlei Blackout mehr. Die Bildwiederholrate des Suchers beträgt maximal 120 Bilder pro Sekunde, was jedoch bei Serienaufnahmen auf "nur" 60B/s reduziert wird. Der Sucher soll damit schnell genug sein, um bei Actionfotografie das Motiv stets zuverlässig verfolgen zu können.

Weitere Neuerungen und Besonderheiten der a9 in der Kurzübersicht:

  • neuer Joystick zur AF-Positionierung (auch über Touch-Display möglich)
  • Ethernet-Port zur schnellen Datenübertragung auf FTP-Server
  • separate Drehräder für Serienaufnahme- und Fokusmodus
  • neue „AF ON”-Taste
  • Fokusfeld-Registrierung
  • benutzerdefinierbare Taste zum schnellen Aufruf spezieller Einstellungen (Belichtung, Verschlusszeit, Serienaufnahmemodus usw.)
  • neuer Akku (Modell NP-FZ100) mit 16,4Wh statt zuvor 7,7Wh
  • zwei Speicherkartenslots (einer davon UHS-II-kompatibel)
  • ISO-Bereich von 100–51200, erweiterbar auf 50–204800
  • unkomprimierte 14-Bit-RAW-Aufnahme
  • 4K Video mit voller Pixelauslesung ohne Pixel-Binning

Technisch gesehen bietet die a9 also beste Voraussetzungen, um den Platzhirschen Canon und Nikon im Profibereich starke Konkurrenz zu machen. Bis wir in den Fotogräben von Großveranstaltungen aber auch eine nennenswerte Menge von Sony-Fotografen sehen, wird noch einige Zeit vergehen, da Sony für solche Events bislang nicht dieselbe Infrastruktur für Profifotografen bietet. Nichtsdestotrotz zeigt Sony mit der a9 einmal mehr, welches Potential in spiegellosen Systemkameras noch steckt und dass die Tage des Klappspiegels gezählt sind.

Neues Zubehör:

Akku NP-FZ100: Leistungsstarker Akku mit ungefähr der 2,2fachen Kapazität der Akkus der NP-FW50 W-Serie. Unterstützt die InfoLITHIUM®-Technologie, die die Option bietet, sich die verbleibende Akkuladung sowohl in Prozent als auch als Symbol mit fünf Balken auf dem LC-Display der Kamera anzeigen zu lassen.
Hochformatgriff VG-C3EM: Bietet dieselbe Bedienung, Handhabung und dasselbe Design wie die Alpha 9, verdoppelt die Akkulaufzeit und ermöglicht das Aufladen des Akkus über das Kameragehäuse.
Mehrfachbatterieadapterset NPA-MQZ1K: Externes Mehrfachbatterieadapterset, das als externe Stromversorgung für vier Akkus der Z-Serie und als Schnellladegerät verwendet werden kann. Im Lieferumfang des Sets sind zwei Packs mit wiederaufladbaren NP-FZ100-Akkus enthalten.
Griffverlängerung GP-X1EM: Griffverlängerung mit derselben Optik, Haptik und demselben Design wie die Alpha 9. Ermöglicht ein sichereres Halten der Kamera.
Okularkappe FDA-EP18: Okularkappe mit Verriegelungsmechanismus
Akkuladegerät BC-QZ1: Schnellladegerät für Akkus. Lädt einen neuen Akku der Z-Serie in ca. 2,5 Stunden.
Glasschutzfolie für den Bildschirm PCK-LG1: Harte, bruchsichere, Glasschutzfolie mit Flecken-abweisender Beschichtung zur Vermeidung von Fingerabdrücken. Kompatibel mit Touchbedienung und neigbarem LC-Display


Wann genau die Sony Alpha 9 verfügbar sein wird, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Voraussichtlich wird es Ende Mai. Aber die Preise für die Kamera und das neue Zubehör sind schon bekannt:

Alpha 9 (Body): 5.300 Euro
NP-FZ100: 90 Euro
VG-C3EM: 390 Euro
NPA-MQZ1K: 450 Euro
GP-X1EM: 150 Euro
FDA-EP18: 15 Euro
BC-QZ1: 100 Euro


Ebenfalls neu ist das Super-Tele-Zoomobjektiv FE 100–400 mm F4,5–5,6 GM OSS (Modell SEL100400GM). Der Preis für diese Optik beträgt 2.900 Euro. Nähere Infos dazu finden Sie hier.

Kommentare

nane
nane23.04.17 10:16
Whow, ein interessantes Stück Technik. Und ich dachte schon am Kameramarkt tut sich nichts mehr. Sehr schön, so ein Teil wünsche ich mir von Canon.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+2
M.Ing23.04.17 10:29
Auch, wenn die DSLR (wiedermal) totgeredet wird, muss man ein Faktum erwähnen: Objektive und Support. Gerade bei einer Kamera, die für Sportfotografen extrem gut zu sein scheint, fehlen noch die wirklich langen Tele-Primes mit 2.8 oder 4.0. Und für genau diese Zielgruppe, sprich die Fotografen, die 10.000€ in Bodies und 20.000+€ in Glas auf Veranstaltung schleppen, hat v.a. Canon den mit Abstand besten Support, so gab es bspw. in Rio einen Bunker von Canon, wo alles aus dem Produktportfolio da war, um Fotografen zu unterstützen, wenn bspw. ein Body eingeht oder sie ein spezielles Objektiv brauchen. Sowas fehlt bei Sony immer noch komplett.

Und man muss auch dazu sagen, dass die bereits existierenden User, also die mit mehreren Zehntausend Euro an Equipment, nicht einfach wechseln werden, weil der Wiederverkauf der alten Objektive einen riesigen Verlust bedeuten würde. Und sein Canon-Zeug an Sony adaptieren werden sicher auch die wenigsten.

Bitte nicht falsch verstehen, die A9 ist eine fantastische Kamera und zeigt gut, wo die Reise mal hingeht. Aber die nächsten mindestens 10 Jahre werden die DSLRs v.a. bei Sport die Referenz bleiben.
+7
teorema67
teorema6723.04.17 10:49
M.Ing
... dass die bereits existierenden User, also die mit mehreren Zehntausend Euro an Equipment, nicht einfach wechseln werden ...
Das wird mittelfristig kein Hindernis sein. Der Profi lädt pro 10000 Euro rund 1600 Euro USt und weitere gut 4000 Euro ESt und Nebensteuern ans Finanzamt ab.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
sonorman
sonorman23.04.17 11:00
M.Ing
Auch, wenn die DSLR (wiedermal) totgeredet wird, muss man ein Faktum erwähnen: Objektive und Support. …
Objektive sind inzwischen nicht mehr so ganz das große Problem. Sony holt da mächtig auf und andere Hersteller (z.B. Olympus) haben ein Portfolio, das kaum noch Wünsche offen lässt.

Und Support wurde im Text erwähnt:
Artikel
Bis wir in den Fotogräben von Großveranstaltungen aber auch eine nennenswerte Menge von Sony-Fotografen sehen, wird noch einige Zeit vergehen, da Sony für solche Events bislang nicht dieselbe Infrastruktur für Profifotografen bietet.
0
dan@mac
dan@mac23.04.17 11:05
Sony hat aber auch angekündigt den Support merkhaft ausbauen zu wollen. Stand jedenfalls bei alpharumors...
+4
struffsky
struffsky23.04.17 11:33
Lässt sich mit den Sonys denn auch tethered in capture one schießen? Das würde mir definitiv fehlen. Wer mal so gearbeitet hat im Studio oder on Location, möchte das nicht mehr missen. Jede Canon wird da sehr flott unterstützt.
0
sonorman
sonorman23.04.17 11:48
struffsky

Da andere Sony Alpha Kameras mit Capture One tethering unterstützen, gehe ich mal davon aus, dass es grundsätzlich auch mit der a9 geht.
+2
MAGA23.04.17 11:51
Der Preis ist echt heftig. Bei normalen Lichtverhältnissen reicht doch auch ein gute MFT-Kamera für ein Bruchteil des Preises?
Make Apple Great Again
-3
Stereotype
Stereotype23.04.17 12:07
MAGA
Der Preis ist echt heftig. Bei normalen Lichtverhältnissen reicht doch auch ein gute MFT-Kamera für ein Bruchteil des Preises?

Billiger geht's immer, doch bei MFT kann nicht mehr die Rede von Profi-Kamera sein.
0
sonorman
sonorman23.04.17 12:15
Stereotype
MAGA
Der Preis ist echt heftig. Bei normalen Lichtverhältnissen reicht doch auch ein gute MFT-Kamera für ein Bruchteil des Preises?

Billiger geht's immer, doch bei MFT kann nicht mehr die Rede von Profi-Kamera sein.

Doch, kann es durchaus. Natürlich gibt es Unterschiede aufgrund der Sensorgröße, aber MFTs wie die Olympus E-M1 (I+II) oder Panasonics GH4/5 sind in einigen Bereichen den besten Vollformat-SLRs sogar überlegen.
-2
OpDraht
OpDraht23.04.17 12:26
nane
Und ich dachte schon am Kameramarkt tut sich nichts mehr. ...wünsche ich mir von Canon.

Hihi, schöne Kausalkette, bei Canon tut sich tatsächlich wenig.
+5
Stereotype
Stereotype23.04.17 12:27
sonorman
Doch, kann es durchaus. Natürlich gibt es Unterschiede aufgrund der Sensorgröße, aber MFTs wie die Olympus E-M1 (I+II) oder Panasonics GH4/5 sind in einigen Bereichen den besten Vollformat-SLRs sogar überlegen.

Bezüglich DSLRs hast du bestimmt recht.
Doch wer sich einmal eine FF-Systemkamera angeschafft hat, wird ungern auf ein kleines Format wechseln wollen.
+2
Unwindprotect23.04.17 12:35
M.Ing
...Objektive und Support. ...

Sony bietet seit einiger Zeit auch einen "Pro"-Service an. Sie haben das also auf dem Schirm. Nebenbei ist der Kameraservice im professionellen Videosektor bei Sony durchaus gegeben - also es ist nicht abwegig das sie das können.

Objekte stimmt natürlich. Allerdings relativiert sich das zumindest ein wenig, wenn man sieht das Canon-Objektive offenbar seit der A7RII ziemlich gut an der kleinen gehen sollen. Wenn sich das mit der A9 mindestens nachstellen lässt müsste der ein oder andere Canon-Fotograf nichtmal anderes Equipment anschaffen.
+4
sonorman
sonorman23.04.17 12:36
Stereotype
sonorman
Doch, kann es durchaus. Natürlich gibt es Unterschiede aufgrund der Sensorgröße, aber MFTs wie die Olympus E-M1 (I+II) oder Panasonics GH4/5 sind in einigen Bereichen den besten Vollformat-SLRs sogar überlegen.

Bezüglich DSLRs hast du bestimmt recht.
Doch wer sich einmal eine FF-Systemkamera angeschafft hat, wird ungern auf ein kleines Format wechseln wollen.
Ja, das mag meistens zutreffen. Aber nicht immer. Ich selbst bin von Vollformat (Canon 1D > Nikon D3s/D4) auf MFT (E-M1) umgestiegen und habe es nicht bereut, auch wenn es gewisse Abstriche durch den kleineren Sensor gibt.

Die Kompaktheit eines solchen Systems ist Gold wert und wiegt (für mich) die leichten Einschränkungen in der Bildqualität oder ISO-Performance voll auf. – Buchstäblich. Zum Beispiel mit einem Objektiv wie dem 40-150 2,8 PRO (umgerechnet 80-300mm f/2,8). Da wiegen Kamera und Objektiv nur noch ungefähr ein Drittel von Vollformat, sind wesentlich kleiner und lassen sich vollkommen problemlos stundenlang aus der Hand und ohne Stativ/Monopod nutzen. Das ist einfach wunderbar.

Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Aber inzwischen ist MFT so gut, dass man sie getrost professionell nutzen kann. Würde Olympus beispielsweise so einen Pro-Support für Großveranstaltungen anbieten, wie Canon und Nikon es tun, dann würde man schon heute deutlich mehr E-M1 in den Fotogräben sehen.
+2
OpDraht
OpDraht23.04.17 12:37
Stereotype
Doch wer sich einmal eine FF-Systemkamera angeschafft hat, wird ungern auf ein kleines Format wechseln wollen.
Ich ergänze mir gerade meine KB-Kamera mit einer 4/3 da mir lichtstarke Zoom-Objektive am KB zu schwer und zu groß erscheinen. Ja, die Bildqualität ist eine andere, aber da sieht man nur beim Pixelschauen. Beide Systeme sind natürlich spiegellos.
+2
Wurzenberger
Wurzenberger23.04.17 13:18
sonorman
Zum Beispiel mit einem Objektiv wie dem 40-150 2,8 PRO (umgerechnet 80-300mm f/2,8).

Du meinst 80-300mm f/5,6.
+2
OpDraht
OpDraht23.04.17 13:22
Wurzenberger
sonorman
Zum Beispiel mit einem Objektiv wie dem 40-150 2,8 PRO (umgerechnet 80-300mm f/2,8).

Du meinst 80-300mm f/5,6.
Er meint objektiv Lichtstärke, du "Freistellfähigkeit", wobei diese höchst subjektiv ist.
+5
sonorman
sonorman23.04.17 13:24
OpDraht
Wurzenberger
sonorman
Zum Beispiel mit einem Objektiv wie dem 40-150 2,8 PRO (umgerechnet 80-300mm f/2,8).

Du meinst 80-300mm f/5,6.
Er meint objektiv Lichtstärke, du "Freistellfähigkeit", wobei Bokeh höchst subjektiv ist.
So ist es.
+1
sonorman
sonorman23.04.17 13:34
Hier sind noch zwei Videos, die den Vorteil der unterbrechungsfreien Anzeige während des Fotografierens zeigen:


+2
wallacegromit
wallacegromit23.04.17 13:43
Ok, auf dem Papier lassen sich die technischen Eckdaten sicherlich sehen. Im professionellen Alltag ist das Nebensache. Lasst euch nicht blenden.
Die Nikon D5 und die Canon 1DX sind das Ergebnis jahrzehnte langer Entwicklung und Zusammenarbeit mit Profis. Das kann man mit aller Innovationskraft nicht in ein paar Jahren wettmachen. Ich sag nicht, dass die beiden Beispiele absolut perfekt sind. Aber es gibt nicht viel, was man noch besser machen kann. Weder für die beiden Hersteller noch für die Konkurrenz. Das ist vielleicht auch das Problem.

Die a9 ist ein höchstpreisiges Nischenprodukt mit einer kurzen Halbwertszeit. Ich sehe kein echter Profi der seine D5/1DX eintauschen wird. Ich nicht, und keiner meiner Kollegen. Glas, System und Support sind viel wichtiger als die neuste technische Errungenschaft einer Kamera. Ob 20 oder 12 fps, 16 oder 36 MP hat, ist eigentlich egal. Die a9 mag eine Kamera sein die technisch neue Marken setzt, aber das macht sie noch lange nicht zu einer Profi Kamera.

Überhaupt, Sony hat hier eine gewaltige globale Marketingmaschine angeworfen, und die ganze Social Community macht euphorisch mit. Das hat langsam System. Jede neue Kamera wird als ultimativer fotografischer Heilsbringer verkündet. Davon lebt die Industrie und die Community. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
+1
sonorman
sonorman23.04.17 13:44
Warum wurde mein vorletzter Kommentar jetzt disliked, während Wurzenbergers geliked wurde? Habe ich etwas unwahres behauptet?

Ja, einer der Nachteile kleinerer Sensoren ist ihr geringeres Freistellpotential. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber die Lichtstärke bleibt immer die, die auf dem Objektiv steht und hat keinen "Crop-Faktor".

Ein Vorteil der MFT-Objektive ist übrigens, dass die meistens eine wesentlich kürzere Naheinstellgrenze haben, was den Bokeh-Nachteil in manchen Situationen kompensieren kann.

Beispiel:
Naheinstellgrenze des Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM = 2 m.
Naheinstellgrenze des oben genannten Oly 40-150 mm = 0,7 m

Damit kann der Nachteil beim Freistellen zumindest im Nahbereich vollständig kompensiert werden.
+6
sonorman
sonorman23.04.17 13:50
wallacegromit

Dann lies Dir das mal durch.

Es behauptet ja keiner, dass von heute auf morgen alle Canikon-Shooter plötzlich auf Sony umsteigen. Die wichtige Erkenntnis hieraus lautet, dass Canon und Nikon endlich mit Mirrorless in die Puschen kommen müssen, wenn sie den Zug nicht verpassen wollen.

Nur so nebenbei: In den USA hat Sony gerade Nikon von Platz 2 verdrängt.
+3
Peter Eckel23.04.17 14:45
sonorman
Warum wurde mein vorletzter Kommentar jetzt disliked, während Wurzenbergers geliked wurde? Habe ich etwas unwahres behauptet?

Weil die Nerven bei den Spiegelfans langsam bloßliegen? Keinerlei Bewegung im DSLR-Markt, wohingegen die Sony wieder ein Beispiel dafür ist, daß im spiegellosen Segment derzeit die Weiterentwicklung rasant fortschreitet.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf ... den Profis ist es egal, die kaufen sich mal eben in ein neues System ein. Das hatten wir in den letzten Jahren zwischen Canon und Nikon und umgekehrt immer mal wieder. Die steigen im Zweifel auch auf Sony um, wenn es ihnen handfeste Vorteile bringt. Ins Knie geschossen sind die Amateure, die viel Geld in eine "Profiausrüstung" investiert haben, und denen jetzt die Felle wegzuschwimmen drohen, weil sie sich einen Umstieg nicht leisten können oder wollen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+2
wallacegromit
wallacegromit23.04.17 14:48
sonorman

Ein eingeladener Dpreviewer, welcher einen Tag lang eine Kamera testet, ist für mich noch keine Referenz. Das war ein PR Anlass wo alle Sony Fanboys und YouTube Foto-Stars eingeladen wurden. Also, noch etwas abwarten und dann selber testen.

Ja, es muss was gehen bei Nikon und Canon, speziell was der spiegellose Bereich betrifft.

Aber, solange das big Business im DSLR läuft, auch wenn stark abnehmend, werden die beiden Hersteller zuwarten. Letztes Jahr hat sich der Absatz von spiegellosen Kameras schon abgeflacht, also man nähert sich schon der Marktsättigung.

Auch Sony macht mit der Consumer und Einsteigerklasse die "grosse" Kohle und nicht mit teueren Vollformat Lösungen. Ebenso wie Nikon/Canon nicht nur vom Profigeschäft leben können. Aber der legendäre Ruf der Marke als Profitool ist unabdingbar und färbt auf das ganze Produkte Portfolio ab. Das beste Marketing eben. Das ist das, was Fujifilm, Sony und Olympus unbedingt wollen und brauchen. Darum gibt es das Fujifilm X-Fotografen Programm usw. Die brauchen Berufsfotografen welche für Qualität, Nachhaltigkeit und Professionalismus stehen.
+1
macmuckel
macmuckel23.04.17 14:50
nane
so ein Teil wünsche ich mir von Canon.

Ist der Name, der drauf steht, so wichtig? 😲
+2
Peter Eckel23.04.17 14:56
macmuckel
nane
so ein Teil wünsche ich mir von Canon.
Ist der Name, der drauf steht, so wichtig? 😲

Darauf gibt es zwei Antworten:

Für den Berufsphotographen, der mit dem Zeug sein Geld verdient, nicht. Für den ist es ein Werkzeug, mehr nicht.

Für den Amateur, der aus den genannten Gründen eine stärkere Markenbindung hat, ja. Der kauf sich nur ungern ein komplett neues System und schreibt seine gesammelten Schätze in den Wind.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
OpDraht
OpDraht23.04.17 15:25
wallacegromit
Auch Sony macht mit der Consumer und Einsteigerklasse die "grosse" Kohle und nicht mit teueren Vollformat Lösungen.
Da habe ich anderes gehört, auch aus dem Fachhandel. Demnach verkauft sich die A7II wie geschnitten Brot. Und Zeiss ist mit der Entwicklung seiner Batis-Reihe auch nicht ganz unglücklich.
+5
hdd723.04.17 15:28
Peter Eckel
sonorman
Warum wurde mein vorletzter Kommentar jetzt disliked, während Wurzenbergers geliked wurde? Habe ich etwas unwahres behauptet?

Weil die Nerven bei den Spiegelfans langsam bloßliegen? Keinerlei Bewegung im DSLR-Markt, wohingegen die Sony wieder ein Beispiel dafür ist, daß im spiegellosen Segment derzeit die Weiterentwicklung rasant fortschreitet.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf ... den Profis ist es egal, die kaufen sich mal eben in ein neues System ein. Das hatten wir in den letzten Jahren zwischen Canon und Nikon und umgekehrt immer mal wieder. Die steigen im Zweifel auch auf Sony um, wenn es ihnen handfeste Vorteile bringt. Ins Knie geschossen sind die Amateure, die viel Geld in eine "Profiausrüstung" investiert haben, und denen jetzt die Felle wegzuschwimmen drohen, weil sie sich einen Umstieg nicht leisten können oder wollen.

Warum sollen einem die Felle wegschwimmen? Machen plötzlich die DSLR von Canon und Nikon schlechtere Fotos, nur weil Sony was neues und ohne Spiegel rausbringt? Ist meine Ausrüstung dann plötzlich nichts mehr Wert oder funktioniert dann nicht mehr?
Verstehe diesen Hype um die Spiegellosen eh nicht, sobald man einen Externen Blitzt und ein großes Objektiv anbringt ist es mit der Handlichkeit schnell vorbei, was bringen diese Systeme noch? Nackenschmerzen bei meiner D7100 und D2x habe ich aufgrund eines vernünftigen Gurtsystems nie gehabt, obwohl ich den ganzen Tag damit rumgelaufen bin und zig Fotos gemacht habe, die saßen aber alle! Ganz im Gegensatz zu meiner OMD EM5 wo ich enormen Ausschuss hatte weil der Autofokus auf den glatten Lackoberflächen der Autos nicht scharfgestellt hat, vom enormen Akkuverbrauch dieser Kamera ganz zu schweigen, nach dieser Erfahrung bin ich wieder zu den DSLR von Nikon gewechselt.
+3
vincentmac23.04.17 15:51
Interessanter Kommentar aus dem Heiseforum zur neuen Sony Alpha 9
-2
Peter Eckel23.04.17 15:53
hdd7
Warum sollen einem die Felle wegschwimmen? Machen plötzlich die DSLR von Canon und Nikon schlechtere Fotos, nur weil Sony was neues und ohne Spiegel rausbringt?

Nein, natürlich nicht. Aber dann und wann kauft man sich ja doch gern mal ein neues Gerät, das neue Möglichkeiten mit sich bringt. Zu Analog-Zeiten war die Schlagzahl für die Gehäuse deutlich geringer, heute ist ein Body von vor fünf Jahren schlicht alt und die neuen haben mehr technische Möglichkeiten (ob man daraus denn für die Qualität der eigenen Ergebnisse einen Profit zu schlagen vermag, steht immer auf einem anderen Blatt, aber für einen Amateur ist das Equipment zum guten Teil Spielzeug).
hdd7
Ist meine Ausrüstung dann plötzlich nichts mehr Wert oder funktioniert dann nicht mehr?

Natürlich nicht, aber wie gesagt: Als Amateur ist man nicht so sehr von rationalen Erwägungen getrieben, sondern möchte sich dann und wann auch gern mal ein neues Spielzeug dazukaufen. Und wenn es kein interessantes neues Spielzeug gibt, ist das unbefriedigend.
hdd7
Verstehe diesen Hype um die Spiegellosen eh nicht, sobald man einen Externen Blitzt und ein großes Objektiv anbringt ist es mit der Handlichkeit schnell vorbei, was bringen diese Systeme noch?

Die Argumente und Daten sind meines Erachtens alle schon zu Genüge ausgetauscht. Ich habe mit meiner E-M1 II und meinem 4.0/300 allein im letzten Urlaub einige Naturaufnahmen gemacht, die mit einer sogenannten Vollformatkamera nicht möglich gewesen wären, schon allein, weil ich das entsprechende Objektiv für Kleinbild im Leben nicht nach Burma mitgeschleppt hätte.
hdd7
Ganz im Gegensatz zu meiner OMD EM5 wo ich enormen Ausschuss hatte weil der Autofokus auf den glatten Lackoberflächen der Autos nicht scharfgestellt hat, vom enormen Akkuverbrauch dieser Kamera ganz zu schweigen, nach dieser Erfahrung bin ich wieder zu den DSLR von Nikon gewechselt.

Und hier sind wir schon wieder beim Thema "Fortschritt" - die fünf Jahre alte E-M5 erster Generation hier als Beispiel heranzuziehen ist schon fast unlauter. Da standen die spiegellosen Systeme ganz am Anfang der Entwicklung, und mit einer heutigen E-M1 II hat die E-M5 nur noch wenig zu tun - in fast jeder Beziehung.

Ich will ja auch niemandem seine DSLR ausreden ... warum auch, ich bekomme nichts dafür. Wie fast überall gibt es Einsatzzwecke, in denen eine DSLR Sinn hat. Nur werden die halt infolge der prinzipiellen Begrenzungen des Klappspiegelprinzips immer weniger, während die Weiterentwicklung bei den von diesem Relikt nicht behinderten DSLM schneller voranschreitet.

Ich hatte es andernorts schon mal geschrieben: Der Spiegel als solcher hat keinen Vorteil. Er ist mechanisch kompliziert, braucht Platz, sammelt Staub und bremst. Der große Vorteil von DSLR ist, daß der Spiegel eine AF-Meßmethode möglich macht, die bei einem spiegellosen System nicht realisierbar ist, nämlich die Fokussierung mit Hilfe eines halbdurchlässigen Spiegels mit AF-Sensoren dahinter - auch wenn dieses Prinzip wiederum justagetechnisch anspruchsvoll ist, war es lange leistungsfähiger als sensorbasierte Fokussierung.

Zur Zeit Deiner E-M5 gab es für die Fokussierung auf dem Sensor nur die Kontrast-Methode, die prinzipbedingt langsam ist und hohe Anforderungen an die Motoren und die Steuerung der Objektive stellt. Inzwischen ist das aber Schnee von gestern und die Sensoren enthalten Phasen-Detektoren - die gleiche Meßmethode, die auch bei DSLR zum Einsatz kommt. Das hat den Spiegel den aus meiner Sicht letzten echten technischen Vorteil gekostet, den er noch hatte.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+5
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