Seltsame Microsoft-Werbung: Wir sind schneller als ein Mac!


Es ist meistens eher als Kompliment für die eigenen Produkte anzusehen, wenn sich Konkurrenten in Werbeschaltungen dazu äußern. So dokumentierte beispielsweise Intels damalige "Go PC"-Kampagne eindeutig, welche Bedrohung der Chip-Hersteller in Apples Mac-Chips sah. Nachdem Google erst vor wenigen Tagen das kommende iPhone 17 aufs Korn nehmen wollte (siehe diese
Meldung), hat nun auch Microsoft nachgelegt – bzw. eine alte Behauptung neu aufgelegt. Der kurze Werbeclip erinnert dabei durchaus an die Strategie der erwähnten Intel-Spots, in denen Windows-PCs als überlegen dargestellt werden sollten.
Ein kurzer Nachrichten-ClipViel Zeit muss man nicht investieren, um das cineastische Großereignis zu betrachten. In nur 12 Sekunden verkündet ein Nachrichtensprecher die "Breaking News", dass Copilot-PCs bis zu 58 Prozent schneller als ein MacBook Air mit M3 sind. "Ja, richtig, schneller als ein Mac!". Der Slogan zeigt bereits, wie wichtig man es offensichtlich ansieht, den Mac zu übertreffen – und wie sensationell es wohl ist, in dieser Disziplin zu punkten. Ein Blick auf die bisherigen Kommentare zum Spot zeigt jedoch allgemeine Fassungslosigkeit über die Qualität und den Inhalt.
Inhalt und Machart zumindest "auffällig"So gibt es unter anderem ironisch formuliertes Lob, es nun also geschafft zu haben, mit Top-Konfigurationen einen Einsteiger-Mac aus dem vorletzten Jahr übertreffen zu können – denn das MacBook Air verfügt bekanntlich inzwischen über einen M4-Chip. Auch die Vermutung, Microsoft habe zur Produktion den Windows Movie Maker und eine Kamera des Jahres 2003 eingesetzt, kommt zur Sprache. Jener Eindruck ist vermutlich gewünscht, denn der Clip setzt sich durchaus von anderen Schaltungen ab und sorgt daher für Aufmerksamkeit.
Die genannten WerteNoch ein Wort zum verwendeten Messverfahren: Die Werte beziehen sich auf "Cinebench 24 Multi-core" und entsprechen exakt dem, was Microsoft schon vor einem Jahr auf einem Copilot-Event angegeben hatte. Tests hatten ergeben, dass es durchaus Multicore-Geschwindigkeitsvorteile geben kann, denn es kommen in den Top-Chips der Copilot-Geräte mehr Kerne zum Einsatz. Das geht allerdings mit höherem Stromverbrauch einher – und der Vergleich bezieht sich nur auf den Basis-M3 in einem lüfterlosen MacBook Air. Seit Einführung des MacBook Air M4 sind jene Unterschiede aber nicht mehr gegeben.