Samsung mit weitreichenden Problemen: Fünf Kernmärkte schrumpfen – Krisenprogramme aufgelegt


Vielen fällt Samsung vor allem durch populäre Smartphones auf, doch das Unternehmen ist in vielen Branchen tätig. Ob Fernseher, Displays, Cockpit-Systemen für Fahrzeuge, Chips, Medizintechnik, Schiffsbau bis hin zu Kernkraftwerken (nicht mehr aktiv verfolgt) – der Anbieter ist aufgrund einer Vielzahl an Tochterunternehmen sehr breit aufgestellt. Wie es nun aber von offizieller Seite aus heißt, steht man ausgerechnet in den fünf wichtigsten Kernmärkten vor Problemen, denn überall ging der Marktanteil teils deutlich zurück. Der Chairman Jay Y. Lee spricht gar von einer "Alles-oder-nichts-Überlebensfrage", die Samsung zu bewältigen habe.
Umsätze nur gering zurückgegangen, Gewinne aber spürbarIn reinen Umsatzzahlen sieht es noch nicht einmal besonders dramatisch aus, im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete man knapp 226 Milliarden Dollar, 2021 waren es 233 Milliarden. Allerdings schrumpften die Gewinne im selben Zeitraum von knapp 44 auf 24,5 Milliarden Dollar, was laut Samsung unter anderem auf erhöhte Ausgaben für Entwicklung und Forschung sowie generell stark gestiegenen Kosten zurückzuführen sei. Blickt man jedoch auf die Marktanteile der wichtigsten Sparten, so ist der Abwärtstrend klar zu erkennen. Waren 2021 und 2022 enorm erfolgreiche Zeiträume, in denen man einen besonders hohen Anteil am Gesamtmarkt erwirtschaften konnte, sieht es bei Fernsehern, Smartphones, Speicherchips, Displaypanels und digitalen Cockpits sehr viel schlechter aus.
Eine sehr akute Krise, laut SamsungFünfmal lautet das Fazit, teils erheblich an Mitbewerber verloren zu haben – und zwar mehrere Jahre in Folge. Top-Manager müssen daher inzwischen an sechs statt an fünf Wochentagen antreten, um die Dringlichkeit der Krise zu unterstreichen. Der Rückgang bei Halbleitern mag nach wenig aussehen, doch handelt es sich um eine besonders einträgliche Sparte, weswegen es sich stark auf die Geschäftsergebnisse niederschlägt. Die Zukunft des Unternehmens hänge davon ab, wie man sich auf die veränderte Marktsituation rund um KI-Technologien und erforderliche Chips einstelle. Dies bedeute, hohe Investitionen leisten zu müssen, was natürlich auf absehbare Zeit zu niedrigeren Gewinnen führe.