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Per Betrugsmasche fast 1.500 iPhones von Apple erschlichen: Angeklagter bekennt sich schuldig

Der frühere Ingenieurstudent Quan Jiang (30) hat sich vor einem Gericht im US-Bundesstaat Oregon schuldig bekannt, illegalen Handel mit gefälschten Gütern betrieben zu haben. Das Besondere: Bei den Waren handelt es sich um nachgemachte iPhones, mithilfe derer er sich von Apple fast 1.500 echte iPhones erschlich. Jiang nutzte das Garantieprogramm des Unternehmens, um sich gefälschte Geräte per Apple Store in echte tauschen zu lassen.


Betrug mit iPhone-„Garantiefällen“
Der Trick funktionierte, indem Jiang nachgemachte iPhones von Partnern aus Hongkong importierte. Über 3.000 solcher Fälschungen reichte der Angeklagte entweder im Apple Online Store oder bei mehreren Ladengeschäften des Unternehmens in Oregon ein und sagte, die Geräte seien ein Garantiefall, da sie sich nicht mehr einschalten lassen. Der gebürtige Chinese nutzte gegenüber Apple falsche Namen, um seine Identität zu verbergen.

Apple lehnte 1.576 der Garantieforderungen ab. Bei den restlichen 1.493 Versuchen hatte Jiang Erfolg. Er verschickte die echten Austausch-iPhones an seine Hintermänner in Hongkong, die das Geld dafür wiederum an Jiangs in China lebende Mutter zahlten. Die Mutter überwies den jeweiligen Betrag auf Jiangs Bankkonto. Über zwei Jahre funktionierte die kriminelle Masche. Apple kam dem systematischen Betrug schließlich auf die Schliche, als sich die „Garantiefälle“ für eine der von Jiang angegebenen Adressen häuften.

Bekannte kriminelle Masche
Die Forderung nach einem Austauschgerät wegen eines nicht mehr einschaltbaren iPhones ist ein häufiger Trick von Produktfälschern, um an iPhones zu gelangen. Da das Unternehmen die beanstandeten iPhones nicht direkt untersuchen oder reparieren kann, gibt Apple im Rahmen des Garantieprogramms Austausch-iPhones häufig auch ohne genaue Begutachtung der kaputten Geräte heraus. Die kriminelle Aktion wird erst später erkannt.

Jiangs jahrelanger Garantiebetrug hat Apple 895.000 US-Dollar gekostet. Den Beklagten erwarten bis zu 10 Jahren Gefängnis. Hinzu kommt eine Geldstrafe. Die zuständige Staatsanwaltschaft fordert drei Jahre Gefängnis und mindestens 200.000 US-Dollar an Schadensersatz. Das Urteil wird für den 28. August erwartet.

Kommentare

dan@mac
dan@mac24.05.19 22:01
Warum eigentlich nur 200.000 US-Dollar Schadensersatz, wenn der Schaden bei 895.000 US-Dollar liegt?
+1
matt.ludwig25.05.19 01:02
dan@mac
Warum eigentlich nur 200.000 US-Dollar Schadensersatz, wenn der Schaden bei 895.000 US-Dollar liegt?
Weil er zusätzlich wohl ins Gefängnis muss.
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MikeMuc25.05.19 02:15
matt.ludwig
Von letzterem hat Apple aber nix. Und ich frage mich, welchen Schaden den der Staatsanwalt da erlitten hat. Eigentlich müßte doch Apple seinen Schaden selber geltend machen. Aber die Amis sind wohl mit ihrem Rechtssystem ein wenig anders gestrickt:-)
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Tirabo25.05.19 09:55
MikeMuc
matt.ludwigVon letzterem hat Apple aber nix. Und ich frage mich, welchen Schaden den der Staatsanwalt da erlitten hat. Eigentlich müßte doch Apple seinen Schaden selber geltend machen. Aber die Amis sind wohl mit ihrem Rechtssystem ein wenig anders gestrickt:-)
Wie kommst du auf die These, dass ein Staatsanwalt Schaden erlitten hat? Nirgends steht das.

Da Betrug eine Straftat ist und ein öffentliches Interesse des Volkes daran besteht, Rechtsfrieden herzustellen, hat die Staatsanwaltschaft 3 Jahre Gefängnis gefordert und Apple empfohlen, 200.000 $ Schadensersatz zu fordern.

Laut Bloomberg (Link) können dem Täter bei Verurteilung solcher Tat bis zu 10 Jahre Haft und eine Geldstrafe von 2 Millionen Dollar drohen.
Da wohl auch mildernde Umstände in Betracht stehen (scheint so, wenn man den text liest), hat die Staatsanwaltschaft 3 Jahre Gefängnis gefordert und mit Apple beschlossen, einen Schadensersatz i.H.v. 200.000$ an Apple zu leisten.
Sein Mercedes CLA 250 Coupe wird zudem beschlagnahmt.
+2
Kujkoooo25.05.19 12:22
Mir würde echt der Antrieb fehlen so viele Identitäten und Adressen zu generieren.
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