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Gruber: Alan Dyes Weggang ist beste Nachricht seit Ewigkeiten – Hoffnungen auf Kurswechsel im UI-Design

Alan Dye, Apples langjähriger UI-Designer sowie seit 2019 Leiter der UI-Abteilung, wechselt zu Meta, um dort fortan als "Chief Design Officer" zu fungieren. Der Rückzug erfolgte den vorliegenden Informationen zufolge aus freien Stücken, Hinweise auf eine Entlassung gibt es nicht. Was auf den ersten Blick nach einem schweren Schlag aussieht, müsse laut John Gruber von Daring Fireball aber "als beste Nachricht seit Ewigkeiten" zu verstehen sein. Dye sei in den vergangenen zehn Jahren für eine Richtung verantwortlich gewesen, die man nicht gutheißen könne. Der Fokus habe sich unter Dye von "perfekte Optik, perfekte Funktion" hin zu "wichtig ist, wie es von außen aussieht" gewandelt. Usability war angeblich zweitrangig, es kam eher auf die Effekte an.


UI-Designer verspürten angeblich Frust
Laut Gruber sehen das diverse UI-Designer bei Apple ganz genauso. Die Neubesetzung an der Spitze signalisiere ihnen, dass es noch Hoffnung gebe. Unter Dye seien viele Designentscheidungen primär kosmetischer Natur gewesen — mit negativen Folgen für die Benutzerfreundlichkeit. Viele Designer haben dem Bericht zufolge Apple verlassen, denn sie waren frustriert über Dyes Ansatz und mangelnde Wertschätzung von echter UI-Designarbeit. Ein Gespür für gutes "Interaction Design" ging Dye den Angaben zufolge ab, visueller Hochglanz wie beispielsweise Liquid Glass stand stattdessen im Vordergrund. Dass Jony Ive ihn zum Leiter des Oberflächendesigns machte, obwohl Dye aus einem ganz anderen Bereich stammte, sei rückblickend dessen größte personelle Fehlentscheidung gewesen.

Dyes Nachfolger Lemay priorisiert gute Bedienung
Der neue Design-Leiter, Stephen Lemay, gelte im Gegensatz zu Dye als "Career Interface/Interaction Designer" – also als jemand mit echter Expertise im UI/UX-Design, der weniger aus Werbung/Branding-Aspekten heraus handelt. Quellen loben ihn für Detailtreue und handwerkliche Qualität. Ihm wird nachgesagt, tiefes technisches Verständnis als auch gestalterisches Feingefühl mitzubringen, rein kosmetische Ansätze verfolge er nicht.

Sicherlich neue Schwerpunkte zu erwarten
Ob man einen raschen Kurswechsel bei Apple erleben könne, hält Gruber für ungewiss. Er zitiert Stimmen aus dem Unternehmen, die ihn zwar für den eindeutig besten Mann halten, doch gleichzeitig Kritik an Projekten wie dem iPad-Multitasking üben. Dies entstand unter Lemays Leitung und gilt vielen Nutzern eher als einschränkend denn als Fortschritt. Zweifel an dessen Kompetenz gibt es indes nicht – und möglicherweise blühe er weiter auf, wenn Alan Dye nicht mehr als Bremsklotz wirke. Apple verwendete auf dem iPhone-Event das Jobs-Zitat "Design ist nicht nur, wie etwas aussieht oder wirkt. Design ist, wie es funktioniert." Möglicherweise rückt jene Überzeugung nun stärker in den Mittelpunkt.

Kommentare

t.stark04.12.25 13:54
Laut Gruber sehen das diverse UI-Designer bei Apple ganz genauso. Die Neubesetzung an der Spitze signalisiere ihnen, dass es noch Hoffnung gebe. Unter Dye seien viele Designentscheidungen primär kosmetischer Natur gewesen — mit negativen Folgen für die Benutzerfreundlichkeit.
Absolut. Leute mit einem visuellen Designhintergrund in so einer Position finde ich aus persönlicher Erfahrung schwierig. Das Problem ist halt jemanden zu finden, der eine ausgewogene Mischung aus visuellem Design, Apple-DNA, psychologischen Hintergrund und auch dem was manche als UX-Thinking bezeichnen hat und die verschiedenen Disziplinen auch moderieren kann. Das Thema ist nun mal sehr interdisziplinär.
Abgesehen davon finde ich das visuell auch nicht wirklich überzeugend, was in den letzten Jahren so rauskam.
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MetallSnake
MetallSnake04.12.25 14:18
Ich verspüre ebenso Hoffnung wie Gruber, aber diese Einschätzung:
Der Fokus habe sich unter Dye von "perfekte Optik, perfekte Funktion" hin zu "wichtig ist, wie es von außen aussieht" gewandelt. Usability war angeblich zweitrangig, es kam eher auf die Effekte an.

kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es sieht seit über 10 Jahren alles nur noch scheiße aus.
Vielleicht könnte man ja Scott Forstall zurückholen, so wie man damals Steve Jobs zurückgeholt hat. Was macht der Scott heute eigentlich?
The frontier of technology has been conquered, occupied and paved over with a parking lot.
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Scrembol
Scrembol04.12.25 14:19
Schlimmstes Beispiel sind für mich die Einstellungen am iPhone und noch schlimmer am Mac.. es wurde immer verwirrender, verwirrender und verwirrender. Inzwischen habe ich mir angewöhnt Systemeinstellungen mittels Spotlight einfach zu suchen.

Und Apple Glas... joah. Es ist für mich exakt das gleiche System wie vorher, nur das jetzt Glasoptik drauf liegt mit neuen Bugs und unpraktischen Rundungen, die die nutzbare Fläche verkleinern.
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