Netflix: Starker Zuwachs an Abonnenten – vor allem Werbetarif ein Erfolg
Lange Jahre war es ein geschätzter Vorteil von Streamingdiensten wie Netflix, sämtliche Inhalte ohne Werbeunterbrechungen konsumieren zu können. Immer höhere Kosten, vor allem durch exklusive und in Eigenregie produzierte Filme/Serien, ließen jedoch die Gebühren kontinuierlich ansteigen. Dadurch ergab sich am unteren Ende der Preisspanne Potenzial für eine Mischform, nämlich stark reduzierte monatliche Beiträge, dafür aber Werbeausstrahlung.
Netflix geht besagten Weg seit Ende 2022. Hierzulande kostet die entsprechende Tarifstufe 4,99 Euro, was neuerdings einem Viertel des Premium-Abos entspricht. Wie der Anbieter nun
meldet, hat man inzwischen 40 Millionen Nutzer davon überzeugen können, den Werbe-Tarif zu wählen. Rund 40 Prozent aller Neuanmeldungen entfallen auf diese Option – welche übrigens von Microsoft mit Werbeaussteuerung bedient wird. Noch ein anderer Vergleichswert: Insgesamt bringt es Netflix auf 270 Millionen Abonnenten, somit weist das "ad-supported tier" schon einen internen Marktanteil von 15 Prozent auf.
Von 5 auf 40 Millionen in einem JahrNetflix macht zwar keine näheren Angaben hierzu, allerdings dürfte die hohe Beliebtheit des Werbe-Tarifs auch mit dem Vorgehen gegen Passwort-Sharing zusammenhängen. Wer sich zuvor einen Account mit einem anderen Nutzer teilte, das aber fortan nicht mehr tun kann, hat für ähnliche oder niedrigere Preise die Option für einen eigenen Zugang. Recht schnell hatte sich nach Forcierung der Regeln gezeigt, dass die Kunden nicht etwa in Scharen abwandern, sondern sehr wohl gewillt sind, für Netflix zu bezahlen. Mehr als 30 Millionen neue Abonnenten gab es daher seit vergangenem Sommer.
Eigene Werbeplattform geplantFür Netflix geht zudem die Strategie auf, den Basis-Account ohne Werbung nicht mehr anzubieten. So scheint die Werbeeinbindung ziemlich lukrativ zu sein. Von der Leiterin der Werbeabteilung im Unternehmen heißt es, dass die Ausstrahlungen gemäß bisheriger Untersuchungen doppelt so effektiv wie die Einblendungen bei anderen Videoanbietern sind. 2025 wolle man den nächsten Schritt gehen und eine eigene Plattform zur Auslieferung anbieten, sich also von der bisherigen Zusammenarbeit mit Microsoft verabschieden.