Massiv gestiegene Akkulaufzeit der Apple Watch Series 11? Apple hat leider sehr getrickst


Eine der Überraschungen des Apple-Events war, dass die Akkulaufzeit der Apple Watch enorm anstieg – Apple spricht statt 18 Stunden fortan von 24 Stunden. Einen so großen Sprung hatte es im vergangenen Jahrzehnt nicht gegeben, stattdessen bemühte sich das Unternehmen darum, die Werte trotz neuer Sensoren und größerer Displays konstant zu halten. Rasch kam die Frage auf, wie das denn möglich sein soll, immerhin handelt es sich bei der Series 11 weitestgehend um die Series 10 unter neuem Namen. Nun fiel einem Nutzer des MacRumors-
Forum im Kleingedruckten der Produktbeschreibung auf, dass leider keine derartigen Verbesserungen zu erwarten sind, Apple hat schlicht getrickst.
Apple änderte die Berechnung zugunsten längerer WerteSo kommt der Zuwachs um sechs Stunden nicht etwa von verbesserter Hardware oder Software, sondern liegt lediglich an einem veränderten Messverfahren. Anstatt der üblichen Belastungstests, welche alltägliche Nutzung simulieren sollen, wandern gemäß Apples Darlegung nun einige Stunden Schlaftracking in die Berechnungsformel, dies zulasten echter Aktivität. Da es sich hierbei um ein Szenario mit vergleichsweise wenig Energiebedarf handelt, steigt die Akkulaufzeit wenig überraschend auch wesentlich an. Wie so oft muss man also leider genau hinsehen, ob von Apple angepriesene Funktionen wirklich neu sind – oder vom Marketing stammen.
Akku etwas größer, also auch etwas mehr tatsächliche AusdauerGanz ohne Verbesserungen kommt die Apple Watch 11 aber dennoch nicht aus. Die Akkugröße stieg geringfügig an, nämlich von 1118 bis 1266 auf 1245 bis 1403 mAh, abhängig von der Gehäusegröße. Genau in dieser Größenordnung fallen dann auch die tatsächlichen Zuwächse an Laufzeit an – welche sich in den von Apple dokumentierten Benchmark-Abläufen ungefähr bei 7 bis 10 Prozent bewegen. Das sind immer noch erfreuliche Entwicklungen und realitätsnäh, allerdings weit von dem entfernt, was Apple auf der Keynote hervorhob.
Bislang waren Apples Angaben zur Laufzeit immer ziemlich ehrlich und realitätsnah, derartige Änderungen sorgen daher nun für ärgerliche Stimmen. Um die Kritik etwas zu relativieren: Wenn sich Apple auf die Fahnen schreibt, bei derlei Statistiken den Lebensalltag widerspiegeln zu wollen, ist die Hinzunahme des Schlaftrackings durchaus nicht verkehrt – man hätte dann aber auch die Daten früherer Generationen entsprechend anpassen müssen.