

Viele Programme benötigen Zugriff auf den aktuellen Standort des Geräts – oder hätten ihn zumindest gern. Manche Programme täuschen ein legitimes Interesse lediglich vor und nutzen Ortsinformationen für ein möglichst detailliertes Nutzerprofil. Um letzteres zu vermeiden oder wenigstens einzuschränken, können Mac-Nutzer genau einstellen, wie Ortungsinformationen erfasst werden. Die Anlaufpunkte in macOS, in denen man diese Einstellungen vornehmen kann, sind an unterschiedlichen Stellen zu finden.
Anders als iPhones und Apple Watches (sowie iPads mit Mobilfunkchips) haben Macs keine integrierte GPS-Ortung. Stattdessen leiten sie den Standort des Geräts indirekt aus anderen Informationen ab, etwa der IP-Adresse oder den in direkter Nähe befindlichen WLAN-Netzwerken. Was mit diesen Daten geschieht, entscheidet der Anwender.
Erster Halt: Einstellungen/Datenschutz & SicherheitDie Ortungsdienste haben im Haupteintrag „Datenschutz & Sicherheit“ ein Untermenü namens „Ortungsdienste“. Ganz oben können Sie generell entscheiden, ob Sie Ortungsdienste nutzen oder generell unterbinden wollen. Darunter erscheinen die Detaileinstellungen. Jede App, welche Ortungsinformationen anfordert, listet dieses Menü auf. Nutzer können von hier aus einem Programm den Zugriff auf Ortsinformationen gewähren – und diese Genehmigung wieder entziehen. Hilfreich bei dieser Entscheidung: Das kleine Pfeilspitzensymbol kennzeichnet Programme, welche in den vergangenen 24 Stunden auf diesem Gerät eine Ortung angefordert haben. Fragt die App aktuell den Ort ab, erscheint die Pfeilspitze farbig. Wenn Ihnen nicht einleuchtet, wofür eine App Ihren Aufenthaltsort benötigen könnte, schalten Sie dies ab. Beispiele sind Chat-Programme (Slack, Discord) ebenso wie Programmierumgebungen.
Die Pfeilspitze signalisiert, dass ein Programm kürzlich auf Ortsinformationen zugegriffen hat.
Zweiter Halt: Untermenü „Systemdienste“Innerhalb dieses Dialogs gibt es zusätzliche Unterpunkte, welche über den Button „Detail …“ erreicht werden. Ganz unten in der Liste erscheinen die Systemdienste, die Sie ebenfalls überprüfen sollten. Hier können Sie entscheiden, ob etwa Kurzbefehle auf Ortsinformationen zugreifen dürfen oder ob die Suchfunktion Ihren Aufenthaltsort einbeziehen darf. Der Eintrag „Wichtige Orte“ bietet einen weiteren Unterdialog; hier finden Sie heraus, welche Aufenthaltsorte macOS für Sie als relevant gekennzeichnet hat. Wollen Sie genau beobachten, wann welche Programme auf Ortsinformationen zugreifen, aktivieren Sie „Standortsymbol im Kontrollzentrum anzeigen“.
Wer wissen will, wann welche App auf Ortsinformationen zugreift, bekommt dies über das Kontrollzentrum angezeigt.
Dritter Halt: Safari/Einstellungen/WebsitesDer vorinstallierte Browser ist standardmäßig so eingestellt, dass er nachfragt, bevor eine Website Ortsinformationen abruft. Möchten Sie einer Webseite generellen Zugriff auf Ihren Standort einräumen (oder diesen wieder entfernen), wird ein Ausflug in die Einstellungen von Safari notwendig (Tastenkürzel:
-Komma). Im Reiter „Websites“ wählen Sie in der linken Spalte „Ort“ aus. Die Websites, die hier erscheinen, haben entweder eine vorab festgelegte Einstellung zu Ortsinformationen oder sind gerade in einem Browserfenster geöffnet. Über ein Aufklappmenü können Sie für jede Seite zwischen Fragen, Ablehnen und Erlauben wählen.
In Safari legen Sie unter Websites/Ort seitenspezifische Einstellungen fest.
Vierter Halt: Alternative BrowserVerwenden Sie weitere Browser, sollten Sie deren Einstellungen aufsuchen, um dort ebenso festzulegen, welche Websites Ortsinformationen abrufen. Bei Firefox beispielsweise finden Sie diese im Bereich „Einstellungen & Sicherheit“: Unter „Berechtigungen“ klicken Sie rechts neben „Standort“ auf „Einstellungen…“, um seitenspezifische Konfigurationen hinzuzufügen oder zu entfernen. Im Brave Browser gehen Sie auf Einstellungen/Datenschutz & Sicherheit/Standort – bei diesem Programm können Sie Websites generell den Zugriff auf Ortsinformationen verwehren.
Fünfter Halt: Einstellungen/iCloudWenn Sie ein Bezahlabo bei iCloud verwenden, haben Sie Zugriff auf zusätzliche Privatsphäre-Funktionen, welche Apple als iCloud+ subsumiert. Ein Teil davon ist „Private Relay“ – hier können Sie Ihren Aufenthaltsort zusätzlich verschleiern, indem Sie auf „Land & Zeitzone verwenden“ umschalten. Dies müssen Sie allerdings auf jedem Mac separat einmalig aktivieren.
Wer bei iCloud für zusätzlichen Speicherplatz bezahlt, erhält obendrein erweiterte Privatsphäre-Funktionen.
Einige Ortungsdienste sind notwendig, andere nicht abschaltbarIn seinem Blog-Beitrag zu
Ortungsdiensten in macOS rät Howard Oakley davon ab, diese systemweit auszuschalten – essenzielle Funktionen wie „Wo ist“ sind auf sie angewiesen. Einen Kritikpunkt bringt er ebenfalls an: Der Zugriff von Systemdiensten wie die Teilen-Funktion von macOS lässt sich nicht separat deaktivieren. Zudem gibt Oakley noch Einblicke in Systeminterna und erklärt, welche Dienste für Ortsinformationen verantwortlich zeichnen.