Kurioser Fehler der Nachrichten-App: Sprachnachrichten mit „&“ werden nicht versandt


Was haben die Bekleidungsmarke H&M, die Maklerkette Engel & Völkers und der Geschirrhersteller Ritzenhoff & Breker gemeinsam? Richtig – das Et-Zeichen im Namen, im Englischen meist Ampersand genannt. Ausgesprochen wird es als „und“, in der Schriftsprache stellt es ein platzsparendes und auffälliges Symbol dar, womit man sich gut von der Konkurrenz absetzen kann. Die
aktuelle Folge des Podcasts „Search Engine“ beschreibt ein Phänomen, welches sich an jedem aktuellen iPhone nachstellen lässt: Eine Sprachnachricht, bei der ein Markenname mit Et-Zeichen Erwähnung findet, kommt nicht bei den Empfängern an.
Dieses Phänomen taucht nur auf, wenn das Gerät die Audiotranskription aktiviert hat, welche mit iOS 17 hinzugefügt wurde. Erkennt sie den genannten Markennamen, etwa Dolce & Gabbana oder Jack & Jones, setzt sie diesen in der korrekten Schreibweise um. Auf dem Gerät des Absenders taucht dies nach dem Abschicken auch in korrekter Form auf.
In der Nachrichten-App erscheint die Sprachnachricht als abgesendet – mit korrekter Transkription.
Nachricht kommt nie anDoch diese Nachricht kommt niemals beim Adressaten an. Für kurze Zeit erscheint eine graue Sprechblase mit drei animierten Punkten, welche eine in Bearbeitung befindliche Nachricht signalisiert – um dann zu verschwinden. Dieses seltsame Verhalten wurde dem Search-Engine-Team im Februar zugetragen – es machte sich sogleich an die Recherche. Das Resultat: Das Et-Symbol wird offenbar fälschlicherweise mit dem Encoding-Standard XHTML umgesetzt. Die Transkription wird zusammen mit dem Audio-Anteil übertragen. Dort wird der XHTML-Code für „&“ als möglicher böswilliger Code gewertet, was wiederum eine Sicherheitsfunktion namens „Blastdoor“ auslöst. Diese löscht die Nachricht.
Die Nachricht mit & kommt bei Empfängern niemals an.
Undurchschaubar für AbsenderDas Perfide an dem Fehler: Für Absender erscheint die Nachricht als zugestellt. Sie müssen davon ausgehen, dass die Nachricht beim Empfänger angekommen ist – es gibt keinerlei Anzeichen, dass diese Nachricht nicht übermittelt wurde. Als Podcast-Host PJ Vogt eine entsprechende Frage in der Support-Community stellte, wurde sie kommentarlos gelöscht. Derzeit scheint es derzeit keine Möglichkeit zu geben, die automatische Transkription zu deaktivieren, um das Problem wenigstens zu umgehen. Auf direkte Nachfrage bei Apple bestätigte der Konzern den Bug, wertete ihn als selten und ungefährlich, und kündigte eine Behebung für die nahe Zukunft an. In iOS 18.5 taucht das Problem weiterhin auf.